Obwohl Datenübertragungen via Funk das Netzwerkkabel aus dem Alltag verbannt haben, sind sie trotzdem für die meisten Netzwerke enorm wichtig. Im Hintergrund bringen sie das Internet ins Haus, wo es in der Regel von einem WLAN-Router in den Äther weitergeleitet wird. Da aber nicht alle Netzwerkgeräte mit WLAN-Unterstützung erhältlich sind, spielt das Kabel auch in Wohnung und Haus eine wichtige Rolle: Beispielsweise lassen sich NAS oder Multifunktionsdrucker in den meisten Fällen nur über ein Kabel in ein Netzwerk integrieren. Auch um beispielsweise ein Haus komplett mit WLAN abzudecken, benötigt man in der Regel mehrere Access-Points und WLAN-Repeater, denn Wände und störende Funknetze können das Funksignal schwächen. Alternativ nutzt man Kabelschächte, um das Netzwerk per Ethernet zuverlässig und störungsfrei in jedes Zimmer zu bringen.
Doch was genau zeichnet welches Netzwerkkabel eigentlich aus? Netzwerkkabel sind mit unterschiedlichen Spezifikationen und in verschiedenen Längen und Materialen erhältlich. Grundsätzlich sind Netzwerkkabel, auch als Ethernet-Kabel oder Patchkabel bekannt, aus verdrilltem Kupfer oder als Lichtwellenleiter aus Glasfaser erhältlich.
Für die Kabelage in Haus, Wohnung oder Büro reicht in den meisten Fällen das klassische Kupferkabel aus. Bis dato haben sich Patchkabel der Kategorien Cat-5, Cat-6 und Cat-7 durchgesetzt. Die Kabel sind als Meterware erhältlich und lassen sich vom Anwender eigenhändig mit Steckern verbinden. Doch die Ersparnis fällt gering aus, weshalb sich der Aufwand selten lohnt. Also lieber zu vorkonfektionierten Netzwerkkabeln greifen. Für Glasfaserkabel bieten konventionelle Netzwerkgeräte, wie sie in Privathaushalten vorkommen, keine Anschlussmöglichkeit.
Kabel-Kategorien
Cat-5-Kabel ermöglichen Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 1000 Mbit/s, also Gigabit-Ethernet. Das entspricht auch der maximalen Übertragungsrate, die die meisten Netzwerkgeräte in einem privaten Haushalt wie Router, NAS, Smart-TV, PC oder Netzwerkdrucker unterstützen. Ob es sich dabei um ein Fast-Ethernet oder Gigabit-Ethernet-Kabel handelt, erkennt man an den Steckerkontakten: Sind acht Kontakte im RJ-45-Stecker verlegt, ist das Kabel Gigabit-fähig.
Kabel der Kategorien Cat-6 und Cat-7 übertragen Daten mit bis zu 10 Gbit/s, sind also für die meisten aktuellen Netzwerkgeräte überdimensioniert. Wer jedoch zukunftssicher kaufen will, macht mit einem solchen Kabel nichts falsch. Vorausgesetzt, man achtet auf die Abschirmung S/FTP oder hält ausreichend Abstand zwischen den Kabeln, um gegenseitige Störeinflüsse zu vermeiden. Sie sind abwärtskompatibel zu Cat-5. Daher kann es sich für Hausbauer lohnen, die moderneren Kabel, vorzugsweise Cat-7, in die Kabelschächte zu ziehen. Dann muss man bei technischem Fortschritt nur noch die angeschlossene Hardware tauschen und erspart sich das aufwendige Neuverlegen der Kabel. Einen Nachteil haben Kabel der Kategorien Cat-6 und Cat-7 allerdings: Im Vergleich zu Cat-5-Kabeln halbiert sich die Reichweite häufig auf rund 50 Meter. Durch zwischengeschaltete Switches kann man die Reichweite erhöhen.
Als Steckverbindung dient der RJ-45-Stecker, der an vielen Netzwerkgeräten wie Router, NAS, Notebook, PC oder Smart-TV Anschluss findet. Vorsicht bei Cat-7-Kabeln: Sie sind mit den Steckertypen Siemon TERA oder Nexans GG45 erhältlich, von denen nur letztgenannter kompatibel zu RJ-45-Buchsen ist.
Lichtwellenleiter
Für den Privatgebrauch benötigt man aktuell keinen Lichtwellenleiter, außer man will mit extrem hohen Übertragungsraten sehr hohe Reichweiten von mehreren Kilometern überbrücken oder man will eine flotte Internetanbindung zukunftssicher über Glasfaser ins Haus bringen. Damit die Datenübertragung zwischen Glasfaserkabel und Kupferkabel in einem Netzwerk reibungslos klappt, muss man entsprechende Konverter einsetzen, die optische in elektrische Signale und umgekehrt umwandeln. Einige Switches stellen über SFP-Ports Erweiterungen bereit, um sie mit Glasfaser-Modulen ausstatten zu können.
Fazit
Zur Verkabelung des Heimnetzwerks kann man im Grunde jedes aktuell erhältliche Patchkabel verwenden. Vorausgesetzt, es ist ein Kupferkabel und mit der Steckerbuchse RJ-45 kompatibel. In der Regel reicht der Einsatz eines Cat-5-Kabels aus, um Netzwerkgeräte wie Router, PC, Notebook, NAS, Smart-TV oder Drucker ohne Performance-Verlust einzubinden. Nur in den seltensten Fällen lohnt es sich, teurere Cat-6- oder Cat-7-Kabel zu verlegen. Zum Beispiel dann, wenn man eine aufwendige Kabelinstallation in Haus oder Wohnung vornimmt. Wer schon jetzt auf die Kabel mit höherem Datendurchsatz setzt, kann sich den Kabeltausch in den nächsten Jahren sparen, wenn Cat-5 veraltet ist.
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