Kingston DC400 SSD im Test: Flexibler Dauerläufer

      Kingston DC400 SSD im Test: Flexibler Dauerläufer

      Kingston DC400 SSD

      Kingston SSDs hatten wir ja schon öfter zu Besuch in der Redaktion. Mit der DC400 Serie hat Kingston kürzlich noch eine schnelle, aber bezahlbare Serie auf den Markt gebracht, die vor allem mit großem Over-Provisioning und damit hohen TBW punkten will. Im Test muss das 480GB Modell zeigen, was es kann.

      Ein Blick in – oder besser gesagt auf – die Verpackung zeigt recht schnell den Inhalt: Neben der SSD selbst ist nichts weiter enthalten. Ein Paar Informationen sind auf der Packung aufgedruckt, aber das wars auch schon. Auch an der SSD selbst gibt es naturgemäß nichts weiter zu sehen: Kunststoff-Gehäuse, SATA-Anschluss, that’s it.

      Spannender sind da die technischen Daten. Kingston gibt die DC400 mit bis zu 555MB/s schreibend und 535MB/s lesend an. Dazu gibt es konfigurierbares Over-Provisioning, Power-Fail-Protection, RAISE-Support und DuraWrite. Die Features richten sich dabei vor allem an kleine und mittelgroße Unternehmen, da sie vor allem der Datenintegrität und -sicherheit dienen. Die Power-Fail-Protection (kurz PFAIL) sorgt beispielsweise dafür, dass Kondensatoren genügend Energie vorhalten, um im Falle eines Stromausfalls die SSD für eine kontrollierte Abschaltung mit genügend Energie zu versorgen. So kann die SSD bzw. deren Controller noch im Cache liegende Daten in den Flash schieben und die Mappingtabelle aktualisieren, bevor die SSD kontrolliert abgeschaltet wird. Frühere Laufwerke ohne diesen Schutz waren noch recht fehleranfällig bei plötzlichem Stromverlust – bis hin zum Totalausfall des Laufwerks.

      Das konfigurierbare Over-Provisioning begegnet mir bei der Kingston DC400 zum ersten Mal. Für normale Consumer SSDs ist es auch nicht so entscheidend, für Firmen in denen die SSD erhöhter Belastung ausgesetzt ist kann es hingegen die mögliche Nutzungsdauer deutlich erhöhen. Einstellbar ist das Over-Provisioning direkt über den Kingston SSD Manager, allerdings nur bei komplett leeren SSDs. Schon die Initialisierung der SSD durch Windows kann zu einer Sperre der Einstellung führen – die nur mit relativ drastischen Mitteln gelöst werden kann. Aber dazu später mehr, wenn wir uns die Software anschauen. Standardmäßig liegt das Over-Provisioning übrigens bei 7% – daher auch die Kapazität von 480GB.

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      In der Standardkonfiguration liegt die TBW – also die zu erwartende gesamte Schreibleistung – des 480GB Modells bei 257 TB. Erhöht man das Over-Provisioning, sodass die Gesamtkapazität bei 400GB liegt, erhöht sich der Wert auf satte 422 TB. Damit liegt die Kingston DC400 weit vor der Konkurrenz.

      Für Enterprise-Kunden, oder jene, die es sich leisten können, bietet Kingston die DC400 sogar als entweder leistungsoptimiertes oder für leseintensive Anwendungen optimiertes Modell an. Allerdings als Sonderbestellung, die dann für den Kunden angepasst wird. Die Preise dürften entsprechend hoch liegen.

      Feature-seitig liegt die Kingston DC400 damit schon vor der üblichen Konkurrenz im Consumer-Bereich, ohne dabei deutlich teurer auszufallen.

      Leistung

      Doch schauen wir uns erstmal die Leistung an. Im Werkszustand ist sie wie erwähnt auf 7% Over-Provisioning konfiguriert, daher erstmal ein Durchlauf aller Benchmarks in diesem Zustand.

      Die Leistung ist dabei höher, als ich ursprünglich erwartet hatte, allerdings sind die Ergebnisse auch recht sprunghaft und gerade HD Tune zeigt lesend sehr starke Schwankungen im Datendurchsatz.

      Die anderen üblichen Tests sind ohne Auffälligkeiten. Die Ergebnisse entsprechen dem, was man von einer SSD heutzutage erwarten kann. Zugriffszeiten, Reaktionszeit und Read/Write-Performance liegen allesamt im oberen Mittelfeld. Einige Konkurrenten wie die Samsung PRO Serie sind natürlich noch schneller, bieten dafür aber weniger Schutz für die Daten und eine geringere Lebensdauer.

      Wer die SSD mit mehr Over-Provisioning betreiben will, muss nicht auf die Leistung verzichten – erhält dafür aber konstantere Datendurchsatzraten ohne auffällige Schwankungen.

      Auch die Reaktions- und Zugriffszeiten erhöhen sich nicht, hier und da kann sie sogar noch ein wenig an Geschwindigkeit zulegen. Im großen und ganzen ändert sich allerdings nicht viel – abgesehen von der schon erwähnten Konstanz der Ergebnisse.

      Insgesamt bleibt die Performance im guten oberen Mittelfeld, auch mit drastisch erhöhtem Over-Provisioning.

      Lediglich die ausschließlich auf Performance ausgelegten Modelle wie Samsungs PRO-Versionen oder PCIe Laufwerke sind noch deutlich schneller.

      Software

      Kingston liefert auch eine eigene Software für die SSDs – den Kingston SSD Manager. Optisch wirkt der SSD Manager etwas altbacken, enthält aber soweit alle wichtigen Informationen rund um die SSD. So können darüber Firmware-Updates angestoßen und die SMART Werte ausgelesen werden, dazu gibt es ein Protokoll der Aktivitäten und Einstellungen zur Verschlüsselung sowie dem Over-Provisioning.

      Die Einstellungen zum Over-Provisioning sind nur verfügbar, wenn die SSD komplett unformatiert ist – schon die Initialisierung durch Windows verhindert die Neuverteilung. Ohne weiteres lässt sich dies auch nicht mehr rückgängig machen. Wer den Fehler gemacht hat, kann aber die SSD in Diskpart wieder „freigeben“ – der Befehl „Clean“ sorgt dafür. Allerdings sollte man diesen Weg nur gehen, wenn man weiß, was man tut.

      Auch ein Secure Erase ist damit möglich. Das ist insbesondere dann wichtig, wenn die SSD weitergegeben oder entsorgt werden soll. Während man früher bei HDDs Daten durch mehrfaches Überschreiben der HDD sicher gelöscht hat, ist dieser Weg bei einer SSD nicht zu empfehlen. Das mehrfache komplette Überschreiben verringert die Lebensdauer der SSD erheblich. Ein Secure Erase hingegen nullt alle Datenbits so, dass diese nicht wiederherstellbar sind. Die SSD wird dabei komplett in den Auslieferungszustand zurückgesetzt. Auch wer Performance-Probleme nach einiger Nutzungszeit feststellt, kann die SSD per Secure Erase auf ihren ursprünglichen Zustand zurücksetzen und so die Leistung größtenteils wiederherstellen.

      Das Interface ist insgesamt auf das Nötigste beschränkt, bietet aber letztlich alle wichtigen Funktionen zur SSD – auch mehrere SSDs können damit parallel verwaltet werden.

      Fazit

      Die DC400 Serie von Kingston richtet sich vornehmlich an Unternehmen und Anwender, die einen hohen Wert auf Datenintegrität und Langlebigkeit legen. Bisherige Lösungen für diese Bereiche waren relativ teuer, Kingston setzt den Preis aber vergleichsweise niedrig an.

      Im Test kann sie dennoch mit guter Performance überzeugen und die zu erwartende Lebensdauer dürfte die meisten vergleichbaren SSDs bei weitem übersteigen. Je nach Einstellung über 400TBW bei einer 400GB SSD sind weit mehr, als die Konkurrenz bieten kann. Theoretisch kann die Kingston DC400 in dieser Einstellung 1000 Mal vollständig beschrieben werden. Bevor das der Fall ist, dürften die SSDs eh schon gegen Modelle mit deutlich höherer Kapazität ausgetauscht worden sein.

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      Sofern diese Daten also eingehalten werden, hat Kingston hier einen zuverlässigen Dauerläufer geschaffen, der mit solider Performance punkten kann – auch wenn er gegenüber der Konkurrenz etwas langsamer liest und schreibt.

      Wirkliche Nachteile habe ich keine gefunden, abgesehen davon, dass Performance-Enthusiasten eher zu anderen Modellen greifen sollten.

      Der Preis ist natürlich immer so eine Sache. Die DC400 Serie liegt spürbar über den normalen Consumer-SSDs, aber auch noch deutlich unter den Enterprise-Modellen. Hier entscheidet am Ende der Einsatzzweck, ob sich der Aufpreis lohnt.

      Gewinnspiel

      Unser Testmodell dürfen wir netterweise verlosen – ein glücklicher Leser darf sich also bald über eine neue SSD freuen. Was ihr dafür tun müsst? Hinterlasst uns einfach einen Kommentar im Blog. Aus allen Teilnehmern losen wir dann einen Gewinner aus.

      Viel Glück!

      Teilnahmebedingungen
      Veranstalter des Gewinnspiels ist die notebooksbilliger.de AG. Teilnehmen kann jeder ab 18 Jahren aus Deutschland und Österreich. Teilnahmeschluss ist der 11. März 2017 um 23:59h. Von der Teilnahme ausgeschlossen sind Angestellte und Führungskräfte der notebooksbilliger.de AG, deren Tochtergesellschaften und verbundene Unternehmen, Anzeigen-, Promotion-, Marketing- oder Produktions-Agenturen und Web-Dienstleister, sowie deren Familienangehörige [Ehepartner, Eltern, Kinder, Geschwister und deren Lebensgefährten] und in deren Haushalten lebende Einzelpersonen. Jeder Teilnehmer kann nur einmal teilnehmen. Für die Teilnahme an der Aktion muss der Teilnehmer einen Kommentar unter dem Blogbeitrag hinterlassen.

      Zu gewinnen gibt es eine Kingston DC400 SSD.

      Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Gewinner wird anschließend per E-Mail benachrichtigt. Der Gewinn verfällt, wenn der ermittelte Gewinner sich nicht binnen 14 Tagen nach Benachrichtigung meldet. Die notebooksbilliger.de AG behält sich vor, jederzeit die Teilnahmebedingungen zu ändern oder jederzeit das Gewinnspiel aus wichtigem Grund ohne Vorankündigung zu beenden oder zu unterbrechen. Dies gilt insbesondere für solche Gründe, die einen planmäßigen Ablauf des Gewinnspieles stören oder verhindern würden. Mit der Teilnahme an dieser Aktion werden die Teilnahmebedingungen akzeptiert. Das Gewinnspiel steht in keiner Verbindung zu Facebook und wird in keiner Weise von Facebook gesponsert, unterstützt oder organisiert.

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