Die Gigabyte BRIX Serie hatten wir schon das eine oder andere Mal im Blog. Natürlich kommen aber auch immer mal neue Modelle hinzu, so wie jetzt das Modell mit Intel Core i3-7100U als Basis. Klein ist er natürlich weiterhin und auch wie die Vorgänger in verschiedenen Versionen erhältlich. Im Test habe ich das kleinste Modell ohne 2,5“ Slot, dafür mit schnellem M.2 Slot.
Da es sich bei den Gigabyte BRIX Systemen um Barebones handelt, also Systeme, die ohne HDD/SSD, RAM und Betriebssystem ausgeliefert werden, brauchten wir für den Test natürlich auch noch RAM und SSD, es ist also mehr oder weniger ein kombinierter Test. Während der Gigabyte BRIX direkt von Gigabyte zur Verfügung gestellt wurde, stammen RAM und SSD von Crucial. Für den Test haben wir insgesamt 16GB DDR4 2133 RAM in zwei Modulen verbaut, sowie eine Crucial MX300 SATA M.2 SSD mit 1050GB Kapazität.
Aber erstmal zurück zum Gigabyte BRIX selbst. Wie erwähnt haben wir das Modell mit Intel Core i3-7100U Prozessor gewählt, die technischen Daten lesen sich also wie folgt:
- Intel Core i3-7100U, 2x 2.40GHz, 3MB Cache, 15W TDP
- 2x DDR4 SO-DIMM, dual PC4-17000, max. 32GB
- 1x M.2 slot (2280)
- Intel HD Graphics 620 (IGP), HDMI 2.0 und Mini DisplayPort 1.2
- 2x USB 3.1 (Typ A + Typ C) und 2x USB 3.0
- Gb LAN
- WLAN a/b/g/n/ac und Bluetooth 4.0
- 65 Watt Netzteil
- VESA-Halterung inklusive
- ohne Betriebssystem
Gigabyte Brix bei notebooksbilliger.de
Soweit eine gute Basis, besonders als Mediacenter oder kleiner Office-PC ist diese Grundkonfiguration ziemlich spannend. Enthalten ist im Lieferumfang neben dem PC selbst noch eine VESA-Halterung für 80×80 oder 100×100 VESA-Mounts, das externe 65W Netzteil und diverses Zettelwerk. Um eine oft gestellte Frage zu beantworten: Ja, eine Schraube zur Fixierung der M.2 SSD ist ebenfalls enthalten.
RAM und SSD sind wenig spannend beim Lieferumfang – beide Teile kommen in Blisterverpackungen daher, der Crucial MX300 liegen außerdem noch zwei Schrauben für die Befestigung bei, das wars.
Montage und Einrichtung
So ein Barebone muss ja erstmal noch zusammengebaut werden. Das geht überraschend leicht von der Hand, lediglich vier Schrauben müssen gelöst und entfernt werden. Im Anschluss kann die Bodenplatte abgenommen werden und das Innenleben kommt zum Vorschein. Namentlich kommt die bereits verbaute WLAN-Karte zum Vorschein, gemeinsam mit dem M.2 Slot für die SSD sowie die zwei RAM-Slots. RAM eingesteckt, SSD festgeschraubt, schon kann der Boden wieder drauf und verschraubt werden. Wer will kann jetzt noch die zwei zusätzlichen Schrauben für die VESA-Halterung eindrehen und die Halterung an einen Monitor schrauben.
Für die Nutzung an einer VESA-Halterung gibt Gigabyte im Handbuch auch noch einen wichtigen Tipp: „Wake on USB“ sollte im BIOS aktiviert werden, sodass er als Mediacenter auch über die Fernbedienung gestartet werden kann.
Ein Betriebssystem muss natürlich auch noch drauf – in meinem Fall Windows 10. Die Installation lief wie gewohnt ab. WLAN und LAN-Treiber waren direkt installiert, sodass der Rest automatisch mittels Windows Update nachinstalliert werden konnte, keinem Treiber musste manuell nachgeholfen werden.
An der Verarbeitung gibt es im Übrigen auch nichts auszusetzen. Die wenigen Spaltmaße sind gleichmäßig, das verwendete Material fühlt sich hochwertig an und nichts klappert oder wackelt.
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Leistung
Kommen wir direkt zur Leistung. Der Intel Core i3 ist natürlich nicht auf Höchstleistung ausgelegt, sondern soll einen Mittelweg zwischen günstigem Preis und guter Performance finden. Das klappt auch, denn der Core i3 reicht für nahezu alle Aufgaben aus. Selbst einfachere Foto- und Videobearbeitung ist damit problemlos möglich. Das liegt aber nicht zuletzt auch an der verwendeten Kombination aus SSD und RAM.
Bei den üblichen Alltagsaufgaben hat der kleine BRIX daher überhaupt keine Probleme. Egal ob Videostreaming, im Internet surfen, Office-Anwendungen, normales Multitasking – nichts brachte ihn aus der Ruhe.
Das zeigt sich auch in den Benchmarks, die wie erwartet im Mittelfeld liegen. Spiele sind bis zu einem gewissen Grad möglich. Genügsame Titel wie Diablo 3 oder F1 2015 sind kein Problem, auch einige ältere Titel laufen mit reduzierten Details. Hier leistet die Intel HD Graphics 620 ganze Arbeit.
Auch die Crucial MX300 SSD muss zeigen was sie kann. Als SATA SSD ist sie trotz Verwendung des schnellen M.2 Anschlusses auf etwa 550MB/s limitiert. Wie schon im Test zur Crucial MX300 im 2,5“ Format angemerkt, liegt das Hauptaugenmerk der MX300 Serie auch nicht auf maximaler Geschwindigkeit, sondern im sogenannten Over-Provisioning, das eine längere Lebensdauer garantieren soll.
Dennoch sind die Werte der MX300 absolut in Ordnung. Mit rund 480MB/s bis 520MB/s im Durchschnitt liegt sie im oberen Mittelfeld, die Reaktionszeiten sind mit unter 0,05ms ebenfalls sehr gut.
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Emissionen
Ein kleines Gehäuse bedeutet auch wenig Platz für das Kühlsystem. Trotzdem muss die Abwärme der Komponenten ja irgendwo hin. Gelöst wird es beim Gigabyte BRIX durch einen Radiallüfter im „Kopf“ des Systems der die Luft an drei Seiten einzieht und nach hinten abgibt. Außerdem fungiert die komplette obere Abdeckung zusätzlich als Heatspreader und gibt ebenfalls Abwärme ab.
Im Leerlauf sorgt das System für ausreichend Kühlung, ohne dass der Lüfter groß Arbeit hat. Die meiste Zeit ist er kaum hörbar, wenn er denn überhaupt läuft. Auch unter leichter Last bleibt er extrem leise und ist nahezu nie wahrnehmbar. Selbst hohe Last, beispielsweise bei Benchmarks, quittiert der Gigabyte BRIX mit nur leichtem Lüfterrauschen.
Um den Lüfter aus der Ruhe zu bringen und zu einem deutlich hörbaren Rauschen zu verleiten muss man schwere Geschütze auffahren und damit CPU und GPU parallel stark belasten. Im Extremtest mit Furmark und Prime95 liegen auf CPU und GPU kontinuierlich 100% Last, ein Szenario, das bei normaler Nutzung so gut wie nie auftritt. Gemessen an der Größe des Gesamtsystems leistet das Kühlsystem hier ganze Arbeit, denn es tritt trotz dieser extrem hohen Last keine Drosselung ein, der Lüfter ist zwar gut hörbar mit einem leichten hochfrequenten Pfeifen, doch sobald eine andere Geräuschquelle wie Musik oder Video läuft nimmt man das Lüftergeräusch kaum noch wahr. Allenfalls Geräuschempfindliche Nutzer werden sich wahrscheinlich gestört fühlen. Die Temperaturen lagen mit maximal 90°C noch im grünen Bereich.
Fazit
Der kleine BRIX auf Core i3 Basis bietet alles, was man im Hausgebrauch, im Büro oder beim Einsatz als Mediacenter benötigt. Die Performance ist sehr gut, das Kühlsystem leistet ordentliche Arbeit und ist bei Normalbetrieb nahezu nie wahrnehmbar. Auch der Aufbau ist leicht, selbst Einsteiger sollten die wenigen Handgriffe ohne größere Schwierigkeiten hinbekommen.
Preislich liegt das Testsystem aktuell bei knapp über 300 Euro – ein günstiger Einstiegspreis. Inklusive SSD und RAM kann man sich hier schon für rund 400€ einen guten kleinst-PC zusammenstellen.
Wirklich negative Aspekte gibt es kaum. Anführen kann man hier lediglich die nur vier USB Anschlüsse, viel mehr fällt mir aber auch schon nicht mehr ein.
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Gewinnspiel
Kommen wir zum besten Teil: Ein Glücklicher Leser von euch kann unser hier vorgestelltes System gewinnen – inklusive der 1050GB Crucial MX 300 SSD und 16GB DDR4 RAM! Alles, was ihr dafür tun müsst, ist uns in einem Kommentar verraten, was ihr mit dem ultrakompakten System anstellen wollt. Unter allen Kommentaren wählen die Kollegen von Gigabyte dann einen Gewinner. Eine besonders kreative Idee hat also höhere Gewinnchancen.
Viel Glück!