Ultrawide-Monitore sind hervorragend zum Zocken geeignet, aber immer noch ziemlich teuer. Der Lenovo G34w-10 setzt auf ein angenehm schlichtes Design, eine UWQHD-Auflösung, kostet mit 585,- Euro* kein Vermögen und ist dank 144 Hz nativer Bildwiederholrate auch für schnelle Shooter geeignet. Auf welche Besonderheiten potentielle Käufer achten müssen, klärt unser Test.
Das gefällt uns
- schlichtes Design
- gute Verarbeitung
- scharfes und schnelles VA-Panel
- gute Farbabdeckung
- hoher Kontrast
- FreeSync
- strukturiertes OSD
- Bedienung via 5-Wege-Joystick
- einfache Montage
- gutes Preis-Leistungsverhältnis
Das gefällt uns nicht
- ungleichmäßige Ausleuchtung
- durchschnittliche Helligkeit
- kein DisplayHDR
- kein G-Sync (Compatible)
- Display nicht schwenkbar
- keine internen Lautsprecher
Der perfekte Ultrawide-Gaming-Monitor mit 144 Hz und 1 ms?
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber gefühlt warte ich schon eine Ewigkeit auf einen bezahlbaren Gaming-Monitor im 21:9-Format, der dank UWQHD-Auflösung und 144 Hz sowohl für atmosphärische Rollenspiele als auch schnelle Ego-Shooter geeignet ist. Auf allerlei Schnickschnack wie eine RGB-Beleuchtung, smarte Kameras oder sonstige Features kann ich gut verzichten. Der G34w-10 ist mit 34″, 3440*1440 Pixeln, 144 Hz, 1 ms, FreeSync und einer Höhenverstellung ziemlich nah dran am für mich perfekten Gaming-Monitor.
Warum Ultrawide-Gaming-Monitore für mich die nächste Evolutionsstufe beim Zocken sind? Sie bringen einige Vorteile im Vergleich mit flachen Monitoren im 16:9-Format mit sich. Die Kombination aus größerem Sichtfeld (Field-of-View) und der Krümmung sorgt für eine deutlich höhere Immersion. RPGs sowie Strategie- und Taktik-Titel machen dadurch noch mehr Spaß.
Mit 144 Hz und 1 ms eignen sich die Monitore mittlerweile ebenfalls für schnelle FPS, zudem bringt das größere Sichtfeld strategische Vorteile mit sich. Das Beste? Die Preise bewegen sich mehr und mehr in Regionen, die man bereit ist, für den Mehrwert zu bezahlen. Bleiben noch zwei Voraussetzungen: Zwischenseqenzen im Ultrawide-Format und einen ausreichend potente Hardware für hohe Framerates, dann steht dem Breitbild-Genuß nichts mehr im Weg.
Technische Daten
Technische Daten vom Lenovo G34w-10 |
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Paneltyp | 34″ (86,4 cm) VA-Panel 21:9 Format mit LED-Hintergrundbeleuchtung 1500R-Krümmung, Anti-Glare |
Auflösung | 3.440 x 1.440 Pixel, UWQHD-Auflösung |
Blickwinkel | 178° horizontal / 178° vertikal |
Aktualisierungsrate | 144 Hz |
Reaktionszeit | 1 ms (Grey to Grey) |
Kontrast | 3.000:1 (statisch) |
Helligkeit | 350,00 cd/m² |
Adaptive Synchronisation | FreeSync |
Ergonomiefunktionen | Neigung: -5 bis +22° Höhenverstellung: 13 cm |
Videoanschlüsse | 1x HDMI 2.0 1x DisplayPort 1.4 |
Sonstige Anschlüsse | 1x Strom 1x Klinkenanschluss 1x Vorrichtung für Kensington Lock |
Energieeffizienzklasse | A+ |
Besonderheiten | Curved (1500R) Flicker Free Low Blue Light VESA 100×100 |
Abmessungen | 80,9 x 41,2 x 26 cm |
Gewicht | 8,1 kg (mit Standfuß) |
Preis | 585,00 €* |
Zum Shop: Lenovo G34w-10
Übersichtlicher Lieferumfang, einfache Montage
Der Lenovo G34w-10 wird in einem großen Karton geliefert. Zum Lieferumfang gehören das Panel, Standbein- und fuß, das Stromkabel, ein Display-Port-Kabel sowie eine Schnellstartanleitung und die ansteckbare Kabelführung. Überschaubar, aber ausreichend, denn mit einem HDMI-Kabel könnt ihr den Gaming-Monitor nicht mir der nativen Auflösung bei 144 Hz Bildwiederholrate betreiben.
Die Montage geht klassisch von der Hand. Der Standfuß wird via Flügelschraube mit dem Strandbein verschraubt, anschließend hebt ihr den Panel von oben in die Vorrichtung und hakt sie ein. Das war es auch schon. Unter der Halterung befindet sich ein Schalter, mit dem ihr das Panel zur Demontage aus der Verankerung lösen könnt. Der G34w-10 lässt sich via VESA-100 auch an der Wand montieren.
Schlichte Optik trifft gute Verarbeitung
Der Gaming-Monitor tritt erstaunlich schlicht auf. Während Artgenossen mit RGB-Beleuchtung, kantigem Gaming-Trimm und bunten Farben nur so um sich werfen, geht der G34w-10 es angenehm gediegen an. Mattschwarze, ruhige Flächen bestimmen die Optik. Das gilt auch für den V-förmigen Standfuß. Die Display-Rahmen sind schön schmal und auf der unteren Blende befinden sich lediglich ein unscheinbarer Lenovo-Schriftzug sowie der Aufdruck für die Position des 5-Wege-Joysticks. Dieser dient gleichzeitig als Power-Button, weshalb selbiger mit nerviger LED-Leuchte auf der Vorderseite entfällt.
Auf der Rückseite geht es gleichmaßen schlicht zu. Mattschwarz, soweit das Auge reicht. Die einzige Ausnahme bildet das Lenovo-Logo in der oberen rechten Ecke, das von einer kleinen graune Fläche in gebürstetem Alu-Look umgeben ist. Die Anschlüsse sitzen in einer Vertiefung und sind nach unten ausgerichtet. Mit Kabelführung aus Kunststoff ist ansteckbar und erfüllt ihren Zweck, mehr aber auch nicht.
Die Verarbeitung des Gaming-Monitors ist gut und die Spaltmaße sind schmal, aber nicht immer komplett gleichmäßig. An den Ecken kommt es zu leichten Abweichungen, die im Alltag aber keine große Rolle spielen dürften. Wichtiger ist die Stabilität des Standbeins und das Verhalten des Panels bei Erschütterungen. In diesen Disziplinen überzeugt der G34w-10. Das Standbein ist dank Metallverstärkung angenehm stabil und selbst bei größeren Remplern fängt sich das Display schnell wieder.
Relevante Ergonomiefunktionen und Anschlüsse
Das Standbein des Lenovo G34w-10 bringt zwei Ergonomiefunktionen mit. Ihr könnt das Panel von -5° bis +22° neigen und 13 cm in der Höhe verstellen. Eine Schwenkfunktionen wäre das i-Tüpfelchen gewesen, aber auch so solltet ihr das Panel gut an eure präferierte Sitzposition anpassen können.
Der Gaming-Monitor bietet eine überschaubare Anzahl an Anschlüssen. Zur Verfügung stehen 1x HDMI 2.0 und 1x DisplayPort 1.4 sowie ein Strom- und 2in1-Klinkenanschluss. Das ist zwar überschaubar, dürfte die meisten Gamer jedoch zufriedenstellen.
Lenovo verzichtet auf ein USB-Hub, das in den meisten Fällen sowieso kaum genutzt werden dürfte. Einen USB-C-Anschluss gibt es ebenfalls nicht. Dieser kommt überwiegend bei professionellen Office- und Grafiker-Monitoren zum Einsatz, da hier häufiger mit Notebooks gearbeitet wird, die über einen Thunderbolt-3- oder USB-C-Port mit intergriertem DisplayPort 1.4 verfügen.
Die Anschlüsse sind nach unten ausgerichtet und kommen euch so nicht in die Quere, wenn ihr den Gaming-Monitor via VESA-Halterung anbringen wollt. Der HDMI-2.0-Anschluss eignet sich nicht, wenn ihr mit nativer UWQHD-Auflösung bei 144 Hz spielen wollt, da HDMI 2.0 maximal 120 Hz Bildwiederholrate unterstützt.
Vorbildliches OSD und einwandfreie Steuerung
Das OSD des G34w-10 trägt zwar optisch nicht ganz so dick auf wie bspw. das MSI Gaming OSD, dafür ist es ebenfalls gut strukturiert und intuitiv bedienbar. Lenovo setzt zum Glück auf einen gut erreichbaren 5-Wege-Joystick auf der Unterseite, mit dem es sich einwandfrei durch den Menübaum navigieren lässt. Gleichzeitig fungiert er als Power-Button, indem er gedrückt wird. Die wichtigsten aktiven Features werden zudem direkt oberhalb des Menüs angezeigt.
Neben den normalen Einstellungen für Helligkeit, Kontrast und Co. bietet das OSD diverse Gaming-Presets für FPS, Racing und RTS. Zudem lassen sich zwei eigene Presets konfigurieren. Neben FreeSync lässt sich im OSD ebenfalls eine Blur Reduction (MPRT), Overdrive und Dark Boost aktivieren.
Ich würde die Features deaktiviert lassen, da sie sich oftmals eher negativ auf die Darstellungsqualität auswirken. Bei der Blur Reduction werden bspw. schwarze Zwischenbilder erzeugt, die Ghosting nochmals reduzieren sollen. Dafür wird das Bild deutlich dunkler. Der Dark Boost hellt dunkle Bildbereiche auf und kann gegebenenfalls in kompetitiven Shootern einen Vorteil bringen, da Camper in dunklen Ecken besser sichtbar sind. Wirklich ansehnlich ist das Ganze jedoch mitnichten.
VA-Panel mit durchschnittlicher Helligkeit und sehr gutem Kontrast
Mit 34″-Diagonale und UWQHD-Auflösung (3440*1440 Pixel) kommt der G34w-10 auf eine Punktdichte von knapp 110 PPI. Die Darstellung ist damit deutlich schärfer als auf einem 24″-Monitor mit Full-HD-Auflösung, der auf ungefähr 92 PPI kommt. Zwar ist ein 4K- oder 5K-Monitor mit 138 PPI nochmals schärfer, jedoch sind diese Auflösungen so rechenintesiv, dass mit aktuellen Grafikkarten keine hohen Framerates erreicht werden. Bei der UWQHD-Auflösung seid ihr hingegen noch mit der mittlerweile schon in die Jahre gekommenen GeForce GTX 1080 gut dabei und profitiert in Spielen von den 144 Hz.
Die Blickwinkel sind mit 178° horizontal und vertikal gut, zudem kann das VA-Panel mit sauberen Schwarzwerten und einem hohen Kontrast punkten. Bei der Farbabdeckung liegt der Lenovo G34w-10 im guten Mittelfeld. Das VA-Panel deckt 95% sRGB, 75% AdobeRGB, 72% NTSC und 75% DCI-P3 ab. Das kalibrierte Farbprofil könnt ihr euch hier herunterladen.
Die Ausleuchtung ist allerdings nur mittelmäßig, was ebenfalls für die durchschnittliche Helligkeit von 207 cd/m² nach der Kalibrierung mit dem Spyder5Elite gilt. Die Betonung liegt allerdings auf „nach der Kalibrierung“, denn unkalibriert ist das Bild deutlich heller, neigt jedoch zu einem Blaustich. Dieses Phänomen ist häufig bei Monitoren anzutreffen. Damit wird deutlich, warum der Gaming-Monitor nicht für DisplayHDR 400 zertifiziert ist. Er ist schlichtweg nicht hell genug. Im dunklen „Arbeitszimmer“ ist die Helligkeit für meine Ansprüche trotzdem vollkommen ausreichend.
Gamer-Alltag ohne G-Sync Compatible
Daten hin oder her, was taugt der G34w-10 wirklich im Alltag eines Gamers? Laufen Spiele wie CS:GO ohne Tearing oder Ghosting mit hohen Framerates flüssig und bringt das breite Format einen Vorteil beim Zocken? Um diesen Fragen nachzugehen, hatte ich im Home-Office die ein oder andere Möglichkeit und habe mich in unterschiedlichen Spielen ins Getümmel gestürzt. Generell spielt es sich am Lenovo G34w-10 einwandfrei und die Immersion ist dank 21:9-Format und flüssiger Darstellung sehr hoch.
In FPS wie CS:GO merkt man, dass die Reaktionszeit von 1 ms nur beim Wechsel von Grau zu Grau erreicht wird. Die Angabe ist daher ein bisschen Augenwischerei, denn das VA-Panel kann nicht mit schnellen TN-Paneln mithalten, die diese Reaktionszeit in fast allen Lebenslagen erreichen. Trotzdem laufen Shooter sehr flüssig, wenn hohe Framerates erreicht werden. Natürlich ist eine potente Hardware dafür die wichtigste Voraussetzung.
Der Lenovo G34w-10 verfügt über FreeSync, ist allerdings nicht für G-Sync Compatible zertifiziert. Solltet ihr wie ich eine GeForce-Grafikkarte nutzen, wird die aktuelle Framerate also nicht an die Hz-Zahl des Monitors angeglichen. Das ist schade, der Unterschied lässt sich ohne Vergleichsgerät oder alternative AMD-Radeon-GPU aber nur schwer im Alltag nachvollziehen. Auch in diesem Fall gilt, dass leistungsstarke Hardware die fehlende adaptive Synchronisation wettmachen kann, denn bei über 100 Bildern pro Sekunde fällt es kaum auf, ob das Feature vorhanden bzw. aktiv ist.
Insgesamt reicht die Geschwindigkeit für Allround-Spieler wie mich locker aus, zudem macht das große Sichtfeld in Verbindung mit den 144 Hz einfach Spaß. Ich arbeite meinen Pile of Shame bspw. aktuell unter anderem mit dem rundenbasierten Strategiespiel XCOM 2 ab. Da ist das große Sichtfeld für die Übersicht und Taktik eine echte Offenbarung. In RPGs wie The Witcher 3 oder Assassin’s Creed Odyssey kann man zudem hervorrangend in die lebendigen Welten eintauchen. Der Rückschritt auf einen flachen Monitor im 16:9-Format wird mir ziemlich schwer fallen.
Fazit: Lenovo G34w-10
Der Lenovo G34w-10 dürfte für viele Gamer ein äußerst interessanter Ultrawide-Gaming-Monitor sein. Mit 34″, UWQHD-Auflösung und FreeSync erfüllt er die Ansprüche der meisten Zocker an einen Gaming-Monitor im 21:9-Format. Zudem ist das VA-Panel mit 144 Hz und 1 ms schnell. Da die niedrige Reaktionszeit jedoch nicht in jeder Lebenslage erreicht wird, bleibt ein TN-Panel für Profi-FPS-Spieler vorerst die beste Wahl.
Etwas schade ist die Abwesenheit von HDR. Wenigstens DisplayHDR 400 hätte dem G34w-10 ebenso gut gestanden wie G-Sync Compatible, aber auch so macht der Gaming-Monitor eine gute Figur. Zocken macht an dem Monitor jedenfalls richtig Laune.
Angesichts der Feature-Schlankheitskur müssen Käufer ein paar Abstriche machen. So gibt es beim Lieferumfang und den Anschlüssen mit HDMI 2.0 und DisplayPort 1.4 eher das Nötigste, was für den Großteil der Gamer jedoch locker ausreichen dürfte. Ähnlich sieht es bei den Ergonomiefunktionen aus, denn der G34w-10 ist nur neig- und höhenverstellbar. Die Verarbeitung ist gut und das Standbein schön stabil. Mir persönlich gefällt insbesondere die Optik des Gaming-Monitors, denn im kunterbunt leuchtenden Gaming-Segment kommt der G34w-10 angenehm erwachsen und schlicht daher.
Das VA-Panel überzeugt hinsichtlich der Farbabdeckung und Kontraste, schwächelt allerdings nach der Kalibrierung bei der durchschnittlichen Helligkeit. Zudem könnte die Ausleuchtung etwas gleichmäßiger sein, was im Alltag jedoch weniger auffällt. Das OSD ist umfangreich und gut strukturiert, zudem klappt die Navigation mittels 5-Wege-Joystick einwandfrei.
Der Lenovo G34w-10 konzentriert sich auf das Wesentliche und ist damit eine Empfehlung für preisbewusste Gamer, die endlich den Schritt zu einem Gaming-Monitor im Ultrawide-Format wagen wollen. Viele Features wie ein USB-Hub sind zwar „nice2have“, werden im Alltag der meisten Gamer allerdings eher selten genutzt, weil sie zum Beispiel nur schwer erreichbar und die Ports am PC-Gehäuse deutlich praktischer und schneller sind. In meinen Augen ist der Lenovo G34w-10 für aktuell 585,- Euro* nicht nur mangels preiswerter Ultrawide-Alternativen ein faires Angebot.
Zum Shop: Lenovo G34w-10
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*Stand: 07/2020
Wallpaper: Pixabay