Ein „Pro“-Laptop mit einem 2K-Display im praktischen 16:10-Format, der mit unter 900 Euro nicht die Welt kosten soll: Lenovo versucht mit dem IdeaPad 5 Pro genau das. Wir wollten wissen, wie „Pro“ Lenovos 14-Zoll-Notebook mit AMD-CPU wirklich ist.
Das gefällt uns
- Display mit Werkskalibrierung
- Tastatur
- Viele Anschlüsse
- Formfaktor
- Leise Kühlung
- Akku
Das gefällt uns nicht
- Bildqualität der Webcam
„Pro“, „Creator“, „Ultra“ – fast alle technischen Geräte werfen heutzutage bereits in ihrer Namensgebung mit Superlativen um sich. Doch gerade mit „Pro“ und „Creator“ habe ich so meine Probleme. Schließlich wird damit suggeriert, dass das Gerät professionellen Ansprüchen gerecht werden kann. Und diese sind eben meist deutlich höher, als beim Rest der Bevölkerung.
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Lenovos IdeaPad-Reihe ist im Produktuniversum des chinesischen Herstellers eigentlich die Modellserie für Medien-Fans, während sich die ThinkPads an professionelle Anwender:innen richten und ThinkBooks dazwischen liegen sollen. Was genau will das IdeaPad 5 Pro nun aber sein? Vom Datenblatt ausgehend, muss es sich nicht vor ThinkBooks oder ThinkPads verstecken.
Mit einem AMD Ryzen 5 5600U bietet es eine hohe Thread-Zahl für Multi-Core-lastige Anwendungen, viel Arbeitsspeicher und ein hochauflösendes 2K-Display im praktischen 16:10-Formfaktor. Letzterer kommt auch in Apples MacBook-Reihe zum Einsatz, mit der es auch das robuste Aluminium-Gehäuse und den schwarzumrandeten Bildschirm gemeinsam hat. Klingt erstmal nicht schlecht. Alternativ erhaltet ihr das IdeaPad 5 Pro auch mit einem noch schnelleren AMD-Ryzen-Achtkerner und einer dedizierten Nvidia-MX-450-Grafikeinheit.
Die weiteren Specs des Testgerätes findet ihr in der ausklappbaren Tabelle.
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Design & Eingabegeräte: Schickes Alugehäuse und sehr gute Tastatur
Optisch macht das IdeaPad 5 Pro schon ordentlich was her. Das silberfarbene Aluminiumgehäuse gefällt mit einer wortwörtlich runden Formensprache und mit einer guten Haptik. Es bleibt auch bei rabiaterem Anfassen erstaunlich verwindungssteif und ist mit der silbernen Oberfläche kaum anfällig für Fingerabdrücke. Die Keilform des unteren Gehäuseteils erinnert ein wenig an das MacBook Air von Apple – und in dessen (Einstiegs-)Preisbereich will das Lenovo-Notebook wohl auch wildern.
Das schwarzumrandete IPS-Display hat ebenfalls etwas von aktuellen Apple-Geräten – kommt aber zum Glück ohne Notch aus. Dafür ufert die Kamera etwas nach oben hin aus. Die leichte Erhebung an der Oberseite des Displays fungiert auch als Einkerbung zum einfacheren Öffnen des Laptops. Letzteres geht sogar einhändig. Klingt trivial, ist aber etwas, was nur die wenigsten Laptops vollbringen, da das korrekte Auspendeln von Scharnier und Unterseite einiges an Ingenieurskunst und Investition erfordert.
Somit könnt ihr das IdeaPad Pro 5 gedankenversunken mit der Kaffeetasse in einer Hand öffnen – wie echte Pros eben.
Die Anleihen zum MacBook (Pro) hören hier aber nicht auf: Auch die neben der Tastatur sitzenden Lautsprecher kennen wir so von Apples Creator-Laptops. Sie flankieren eine der besten Windows-Tastaturen unter 1000€. Der Goldstandard des Schreibgefühls ist für mich Microsofts Surface Laptop, aber das Lenovo IdeaPad Pro 5 liegt nicht weit dahinter. Ich war wirklich überrascht, wie gut hier Druckpunkt und Tastenhub sind. Die Tasten sitzen fest im Gehäuse und geben beim Tippen die Illusion, dass sie ein gewisses Gewicht haben.
Somit bekommt man fast das Schreibgefühl einer externen Tastatur geboten – sehr nett und perfekt für Vielschreibende. Ebenfalls gut gelöst: Die Aktivierung bzw. Einstellung der Tastenbeleuchtung lässt sich direkt beim Tippen mit der Fn-Taste und der Leertaste bewerkstelligen. Damit erspart ihr euch ein lästiges Herumsuchen nach einer kleinen F-Taste.
Das Touchpad ist ebenfalls solide, fällt im Vergleich zur wirklich herausragenden Tastatur aber minimal ab. Zum einen hätte ich es mir etwas größer gewünscht, zum anderen klackert es bei festerem Druck etwas. Dafür ist die Oberfläche angenehm samtig und die Reaktionszeit sehr fix.
Ebenfalls fix war die Infrarot-Webcam mit Windows-Hello-Funktion. Zwar bin ich weiterhin kein Fan der Bildqualität von 99% der Windows-Webcams, doch das schnelle Anmelden via Gesichtserkennung funktioniert nach einmaligem Einrichten sehr gut. Für häufige Videokonferenzen solltet ihr euch aber eine frontale Lichtquelle besorgen, denn ansonsten verkommt das Bildresultat der 720p-Kamera zu einem Pixelbrei.
Bessere Webcams kommen leider erst allmählich in hochwertige Laptops. Lenovo hat sie erstmal für die ThinkPad-Reihe reserviert.
Haptisch wie optisch hat mich das IdeaPad 5 Pro dennoch überrascht: Die Eingabegeräte sind auf einem wirklich hohen Niveau und auch das Design muss sich vor deutlich teureren Pro-Laptops nicht verstecken. Doch wie sieht es bei den wichtigen Anschlüssen aus?
Anschlussauswahl: (Fast) Pro-Niveau
Viele Kreativ-Laptops haben es zuletzt zum unschönen Trend gemacht, wichtige Anschlüsse einfach wegzurationalisieren. Die Umkehr dieser unheiligen Praxis erleben wir derzeit glücklicherweise bei Apples MacBook: Ausgerechnet das Modell, dass mit der Entfernung wichtiger Ports begonnen hat, führt sie nun wieder ein. Und wie es oft so ist, wird die Windows-Konkurrenz folgen.
Das IdeaPad 5 Pro bringt eigentlich alles mit, was man an Anschlüssen gebrauchen könnte. Zwei USB-C-Anschlüsse nach dem modernen Standard 3.2 Gen. 1 stehen sowohl für den Datentransfer, das schnelle Aufladen als auch die Bildübertragung bereit. Letztere erfolgt nach aktuellem DisplayPort 1.4-Standard, was auch den Anschluss von Bildschirmen mit 4K-Auflösung und mehr als 60Hz ermöglicht.
Über die Schnellladefunktion kann man sich hier auch zwei Stunden Akkulaufzeit durch 15 Minuten an der Steckdose auffüllen. Ziemlich versatile Anschlüsse also, die da auf der linken Seite sitzen. Zwischen ihnen findet ein HDMI-Anschluss Platz, der allerdings noch den etwas älteren Standard 1.4b nutzt.
Für Fans von analogem Audiovergnügen steht auch ein 3,5mm-Klinkenanschluss bereit. Auf der rechten Seite sitzt ein alter Bekannter, den man gefühlt schon lange nicht mehr in kompakten Windows-Laptops gesehen hat: Der 4-in-1-SD-Kartenleser wurde zumindest von mir und anderen Foto- und Video-Verrückten schmerzlich vermisst. Durch ihn könnt ihr einfach die SD-Karte eurer Kamera ans IdeaPad 5 Pro hängen und müsst keine Umwege über nervige Adapter gehen.
Daneben sitzen noch zwei USB-Typ-A-Anschlüsse, die ebenfalls den Standard 3.2 Gen.1 nutzen. Für USB-Sticks oder Peripheriegeräte unverzichtbar. Einer von ihnen verfügt zudem über eine Always On-Funktion und kann so eure anderen technischen Gerätschaften (auch bei ausgeschaltetem IdeaPad) aufladen.
Insgesamt also ein wirklich rundes Anschlussangebot, das uns Lenovo hier serviert. Warum es dann doch nur „fast“ professionell ist? Thunderbolt fehlt – aber das hat nichts mit Lenovo zu tun, sondern liegt an der verbauten AMD-CPU. Die schnelle Thunderbolt-Schnittstelle ist eine von Intel und Apple zusammen entwickelte Technologie, die für den fixen Transfer von Daten oder dem Anschluss einer externen Grafikkarte genutzt werden kann. Das dürfte jedoch für die wenigsten Nutzenden wirklich relevant sein. Alle anderen erfreuen sich an der großen Anschlussauswahl des Lenovo-Laptops.
Display: Werkskalibriert und farbenfroh
2K-IPS-Display im 16:10-Format – klingt vielversprechend. Der erste subjektive Eindruck bestätigt das Datenblatt dann auch. Die Blickwinkel sind weit und Farben wirken natürlich. Dazu eignet sich das etwas höhere Bildschirmformat hervorragend fürs Multitasking. Es hat schon seine Gründe, warum Apple seit Jahren auf 16:10-Displays setzt.
Egal, ob ihr nun in Office-Programmen arbeitet oder 4K-Netflix-Videos auf dem IdeaPad 5 Pro schaut, Inhalte sind aufgrund der hohen Auflösung scharf und Personen neben euch können noch alles auf dem Display erkennen – IPS-Technik sei Dank.
Doch was sagen die objektiven Messungen? Um herauszufinden, wie „Pro“ das Display des IdeaPad wirklich ist, haben wir unseren Spyder X Elite darauf losgelassen.
Die Farbraumabdeckung sagt uns, wieviel Potenzial der Monitor hat: Denn je mehr Farben wir wiedergeben können, desto weiter ist der Einsatzbereich. „sRGB“ ist der meistgenutzte Farbraum für Web-Anwendungen, hobbymäßige Fotoarbeiten sowie auch viele Games und Filme. „AdobeRGB“ ist vor allem für die fortgeschrittene Bildbearbeitung wichtig, da hier mehr Farben abgedeckt werden.
Für HDR-Inhalte ist hingegen DCI-P3 relevant. Alle genannten Farbräume werden vom Bildschirm des IdeaPad 5 Pro überdurchschnittlich gut abgedeckt. Fotobearbeitung ist in sRGB ohne weitere Kalibrierung möglich, da der Farbbereich vollständig dargestellt wird und die Farbtreue in ihm extrem hoch ist.
Zudem sind sowohl Graufstufenausgleich (Gamma) als auch Farbtreue auf einem herausragend hohen Niveau. Für fortgeschrittenes Arbeiten in AdobeRGB oder DCI-P3 ist aber dennoch ein externes Display empfehlenswert. Kurze Anpassungen am Projekt für unterwegs sollten aber klar gehen – solange ihr das Endresultat dann noch auf einem Profi-Monitor überprüft.
Der Kontrast ist mit 1300:1 für ein IPS-Panel ebenfalls auf sehr hohem Niveau. Normalerweise erreicht dieser Display-Typ Werte von ca. 1000:1. Auch die Helligkeit entspricht den Werksangaben – und übertrifft diese sogar leicht.
Nur bei der Ausleuchtung und beim werksseitigen Weißpunkt müsst ihr leichte Abstriche machen. Aber das ist selbst beim neuen MacBook Pro der Fall, wie mein Kollege Sascha hier für euch herausgefunden hat.
Es ist schon erstaunlich, dass man ein IPS-Panel dieser Güte mittlerweile in Laptops unter 1000€ findet. Vor knapp zwei Jahren wäre das noch undenkbar gewesen. Ihr könnt damit sicher zwischen den Zeilen lesen, dass ich ziemlich angetan vom Bildschirm des 5 Pro bin. Die Messungen bestätigen den positiven subjektiven Eindruck und der 16:10-Formfaktor ist im Alltag ein sehr guter Mix aus viel Arbeitsfläche und Portabilität.
Software & Performance: Schnell unterwegs
Das IdeaPad 5 Pro kommt noch mit Windows 10 Home, aber Windows 11 wird euch bereits bei der ersten Inbetriebnahme angeboten. Der Download der neuen Windows-Version startet dann, sobald ihr euch auf dem Desktop des IdeaPad 5 Pro befindet. Dahin kommt ihr auch aufgrund des AMD-Prozessors sehr fix. Der Ryzen 5 5600U verfügt mit sechs Kernen und zwölf Threads über Multi-Core-Reserven die man vor wenigen Jahren nur mit Hochleistungs-Desktops bekommen hat. Das ist umso beeindruckender, da es sich bei den U-Varianten um stromsparende CPU-Modelle handelt.
Die hohe Multi-Core-Performance benötigt ihr vor allem in anspruchsvollen Anwendungen. So kann der Prozessor etwa in DaVinci Resolve ein 30-sekündiges 4K-Video mit vielen Effekten innerhalb von drei Minuten rendern. Für ein stromsparendes U-Modell ein guter Wert. Die Performance in Kreativanwendungen ist somit gut, erreicht aber nicht die Render-Geschwindigkeit eines neuen MacBook Pro.
In DaVinci Resolve bearbeitet ihr dennoch problemlos 4k-Dateien. Ruckler bemerkt man in der Timeline dabei nicht. Erst mit aufwändigeren 3D-Effekten kommt der Ryzen-Prozessor mit der integrierten Radeon RX 7-GPU an seine Grenzen. Diese gehört zwar nicht zu den schnellsten Modellen, schafft es aber dennoch das AAA-Game Shadow of the Tomb Raider in spielbaren 30 fps darzustellen. Zumindest, wenn ihr mit Fidelity FX CAS die Render-Auflösung reduziert und die niedrigste Detailstufe wählt.
Einfachere Games, wie zum Beispiel CS:GO, laufen auch mit über 60 Bildern die Sekunde. Wobei ihr als Auflösung lieber 1920×1200 anstatt der nativen 1400p wählen solltet.
In anderen Kreativanwendungen, wie zum Beispiel Photoshop oder InDesign, wird das IdeaPad 5 Pro seinem Superlativ im Namen gerecht. Hier seid ihr immer schnell unterwegs, könnt mehrere RAW- bzw. Projektdateien gleichzeitig öffnen und auf dem guten Display bearbeiten.
Ebenfalls erfreulich: Die verbaute SSD von Western Digital ist richtig schnell unterwegs. AMD-Prozessoren sind in Laptops noch auf den PCIe-3.0-Standard beschränkt – und diesen nutzt die SN730 voll aus. Ladezeiten sind dementsprechend nicht existent und auch das schnelle Verschieben großer Dateimengen wird höchstens von der jeweiligen Schnittstelle limitiert.
Unter Last dreht der Lüfter im Inneren auf, aber im Idle ist er kaum zu hören. Zwar erreicht der Prozessor im Stresstest auch Temperaturen von ca. 89 Grad, doch das ist noch weit genug entfernt vom Maximalbereich (105 Grad). Mir ist ein bisschen Abwärme auch lieber als ein störender Lüfter. Im Normalbetrieb werdet ihr das IdeaPad 5 Pro somit nicht hören und selbst unter Last wird es nie unangenehm laut.
Noch ein paar Worte zur vorinstallierten Software: Wie immer setzt Lenovo auf McAfee LiveSafe, ein Antivirenprogramm, das euch mit lästigen Einblendungen vom Kauf der Vollversion überzeugen möchte. Ich würde euch den Griff zum Windows-eigenen Defender empfehlen. Dieser ist mittlerweile genauso gut wie Software von Drittherstellern.
Er wird automatisch aktiviert, sobald ihr McAfee deinstalliert habt. Ansonsten ist noch Lenovo Vantage mit an Bord. Das Tool lässt euch Treiber des Laptops updaten und gibt euch Informationen zum System. Leider zeigt die Software aber auch ab und zu Werbung an. Auch sie kann problemlos deinstalliert werden.
Mit dem schnellen Prozessor, genügend Arbeitsspeicher und der fixen SSD ausgestattet, werdet ihr im Alltag mit dem Lenovo IdeaPad 5 Pro (fast) immer performant unterwegs sein. Wer mehr Grafikpower benötigt, der könnte zum Modell mit Ryzen 7 und Nvidia MX450 greifen, das in Games und Video-Render-Aufgaben nochmal schneller sein dürfte. Bearbeitet ihr hingegen vornehmlich Bilder, surft im Internet und wollt nur gelegentlich ältere Spiele zocken, dann fahrt ihr auch mit dem Ryzen 5 samt integrierter Radeon-GPU gut.
Akku: Ausdauernd und mit schneller (Zwischen-)Ladefunktion
Da es sich beim AMD Ryzen 5 5600U um eine eher stromsparende APU handelt und auch der Akku des IdeaPad 5 Pro ordentlich dimensioniert ist, ging ich bereits von guten Laufzeiten aus. In der Praxis bestätigten sich diese: Sowohl mit täglichem Browsen als auch Photoshop-Nutzung kam ich auf eine durchschnittliche Laufzeit von 514 Minuten – also gut achteinhalb Stunden. Damit bringt einen das IdeaPad problemlos durch den Arbeitstag. Die Displayhelligkeit hatte ich hierfür auf 70% festgelegt. Was in den meisten Fällen mehr als ausreichen sollte.
Ein weiteres nettes Feature ist die Schnellladefunktion. An einem kompatiblen 65W-Netzteil könnt ihr euch innerhalb von 15 Minuten zwei Stunden Akkulaufzeit (ca. 20%) holen. Von null auf 100 Prozent dauert es mit gemessenen zwei Stunden und drei Minuten jedoch etwas länger.
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Upgrades: Möglich, aber unnötig erschwert
Leider hat sich Lenovo hier auch von Apple inspirieren lassen und sich für sechs T5-Torx-Schrauben auf der Unterseite entschieden. Ein geläufigeres Kreuz-Schlitz-Format wäre nett gewesen.
Im Inneren angekommen, lassen sich die SSD und das WiFi-Modul auswechseln.
Auch der Akku ist nur verschraubt und nicht verklebt – sehr gut. Der Arbeitsspeicher wurde hingegen verlötet, was bei 16GB auf absehbare Zeit aber kein Problem sein dürfte.
Sound: Kein Bass, aber ansonsten solide
Zwar sehen die Lautsprecher sehr nach MacBook aus, der Klang ist jedoch nicht auf dem Niveau von Apples Geräten. Für einen Windows-Laptop muss sich die Konfiguration mit Dolby Atmos-Branding aber nicht verstecken: Der gesamte Klangteppich kommt Mitten und-Höhenlastig bei euch an, was für Serien und Filme ok ist. Auch in Games könnt ihr einzelne Sound-Quellen gut orten. In Tomb Raider vernimmt man so heranpirschende Gegner und die Dschungel-Kulisse durch gutes Stereo-Imaging. Tiefe Töne, durch die Musik oder cineastische Bassorgien erst zum Leben erwachen, solltet ihr aber nicht erwarten.
Für den Netflix-Abend im Bett oder das gelegentliche YouTube-Video reicht es aus, aber für größeren Musikgenuss sollten Kopfhörer oder externe Lautsprecher angeschlossen werden. Das geht sowohl via des Klinkenanschlusses als auch via Bluetooth 5.1. Damit erfindet Lenovo zwar das Rad nicht neu, liefert aber eine grundsolide Audio-Performance beim IdeaPad ab – die allerdings nicht ganz auf „Pro“-Niveau liegt.
Fazit Lenovo IdeaPad 5 Pro: „Pro“-Features und -Formfaktor gehen auch günstig
14 Zoll im 16:10-Format sind einfach die perfekte Größe, um mobil zu arbeiten und dennoch genügend Platz auf dem Bildschirm zu haben. Das hat der Test des IdeaPad 5 Pro mir mal wieder vor Augen geführt.
Wenn das Display dann aber auch noch in fast jeder Kategorie überzeugt, die Eingabegeräte auf einem sehr guten Niveau sind und die Geschwindigkeit rasant, haben wir es mit einem richtig guten Laptop zu tun. Dessen Akkulaufzeit reicht zudem für einen vollen Arbeitstag aus. Bei so viel Herausragendem fällt der Durchschnitt dafür umso mehr auf: Die Lautsprecher sind zum Beispiel „nur“ solide und auch das Touchpad ist nicht auf dem sehr hohen Niveau der Tastatur – aber gut ist es trotzdem.
Die Webcam fällt aufgrund ihrer Bildqualtät ebenfalls ab – das gilt jedoch für fast alle Windows-Laptops. Dafür bietet sie eine sehr genaue Gesichtserkennung via Infrarot, mit der ihr euch beim Aufklappen des IdeaPad 5 Pro unkompliziert anmelden könnt. Und dafür benötigt Lenovo nicht mal eine Notch im Display. 😉
In Anbetracht des Preises von unter 900€, bekommt ihr also sehr viel fürs Geld geboten – was von mir dann auch mit einer fast uneingeschränkten Empfehlung im Preisbereich bis 1000€ belohnt wird. Konkurrenz gibt es etwa in Form des MateBook 14, wobei dieses auch schon wieder in höheren Preisbereichen angesiedelt ist und beim Display nicht auf dem Niveau des IdeaPad 5 Pro liegt. Kommt es euch vordergründig auf den Bildschirm und erweiterte Farbräume an, dann lohnt auch ein Blick zu Geräten mit OLED-Panel – wobei diese ebenfalls schnell in schwindelerregende Preishöhen abdriften.
Zum Shop: Lenovo IdeaPad 5 Pro
*Stand: 01/2022