Lenovo ThinkBook 14 G3 im Test: Leiser Allrounder mit viel Leistung
  • Display
  • CPU/Grafik
  • RAM/Speicher
  • 14'' Full HD
  • Ryzen 5 5500U/Radeon
  • 16 GB/512 GB

Lenovo ThinkBook 14 G3 im Test: Leiser Allrounder mit viel Leistung

Lenovo ThinkBooks sind Office-Allrounder. Sie sind robust, haben reichlich schnellen Speicher, viel RAM und eine gute Anschlussauswahl. Gespart wird meistens bei der Farbraumabdeckung der Displays. Das ThinkBook 14 G3 passt in dieses Schema gut hinein. Es ist ein performanter Allrounder, an dem du lange Freude haben kannst. Sofern du dir über die Schwächen im Klaren bist.

Das gefällt uns

  • viel Leistung
  • leicht erweiterbar
  • gute Verarbeitung
  • robustes Gehäuse
  • gute Kühlung

Das gefällt uns nicht

  • mauer Sound
  • Akkulaufzeit könnte besser sein

Unser Testgerät kommt in diesem Fall mit Ryzen 5000 und macht auf dem Papier eine gute Figur. Wie immer gibt es die ThinkBooks in verschiedenen Ausführungen. Die genauen Specs meines Testgerätes findest du wie gewohnt in der ausklappbaren Tabelle.

Technische Daten: Lenovo ThinkBook 14 G3
Display 14″, 16:9, IPS, 300 nits, entspiegelt
Auflösung 1920×1080 Pixel (Full HD)
Prozessor AMD Ryzen 5 5500U
Grafik AMD Radeon Grafik
Arbeitsspeicher 16 GB DDR4 3200 MHz
8 GB fest verlötet
aufrüstbar auf bis zu 40 GB DDR4-3200
Festplatte 512 GB NVMe SSD (M.2 2242)
freier M.2 2280 Slot (max. 1 TB)
Konnektivität WiFi 6 (802.11ax)
Ethernet 1000 Mbit/s
Bluetooth 5.1
Anschlüsse 2x USB-C 3.2 Gen 2 (DisplayPort 1.4, PowerDelivery 3.0)
2x USB-A 3.2 Gen 1
1x HDMI 1.4b
1x Kombi-Klinkenanschluss
1x RJ45 Port (LAN)
1x SD-Kartenleser
Akku Akku mit 45 Wh
bis zu 7,5 Stunden Laufzeit
65 Watt USB-C-Ladegerät
Eingabegeräte beleuchtete Tastatur
Touchpad
Fingerprintreader
Sound Audiosystem mit zwei Lautsprechern
Kamera 720p Webcam
Betriebssystem Windows 10 Pro
Abmessungen 323 x 218 x 17.9 mm (BxTxH)
Gewicht 1,4 kg
Preis 889 Euro*
Zum Shop: Lenovo ThinkBook 14 G3 21A20006GE

Design

Das Design ist typisch für Lenovo. Heißt im Klartext, dass es ein schlichtes und zurückhaltendes Design ist. Das Notebook ist in verschiedenen Grautönen gehalten, die gut miteinander harmonieren.

Rechts gibt es auf dem Body und Deckel einen Lenovo-Schriftzug. Dazu kommt auf auf dem Displaydeckel noch ein großes ThinkBook-Logo. Das war es aber mit Ziergedöns. Finde ich gut.

Die Displayränder sind aus schwarzem Kunststoff und nicht die schmalsten unter der Sonne. Das stört aber nicht weiter. Im oberen Rahmen ist die Webcam untergebracht. Die liefert die typischen Webcam-Bilder. Bei perfektem Licht geht es, in allen anderen Fällen solltest du lieber den Shutter nutzen und sie abdecken.

Beim Material setzt Lenovo auf beschichtetes Aluminium – und das hat mehrere Vorteile. Zum einen kannst du nach Herzenslust auf dem Notebook herumtatschen, ohne dass du direkt danach ein Fingerabdruck-Festival veranstaltest und erst einmal eine Runde putzen musst. Zum anderen ist das ThinkBook 14 G3 robust und lässt sich nur mit viel Kraft eindrücken oder minimal verbiegen.

Zur Verarbeitung gibt es nicht viel zu sagen. Sie ist tadellos. Nichts quietscht, knarzt oder macht irgendwelche Geräusche. Die Kanten sind glatt und die Spaltmaße ebenmäßig. Die Displayscharniere sind schwergängig genug, dass sie das Display immer in der gewünschten Position halten. Trotzdem lässt es sich leicht genug einstellen.
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Eingabegeräte

Die Tastatur des Lenovo ThinkBook 14 G3 ist Standardkost. Sie ist weder herausragend noch schlecht. Sie ist eine ganz banale Durchschnittstastatur. Für meinen persönlichen Geschmack könnte der Widerstand etwas kräftiger sein. Aber nach einer Gewöhnungsphase lassen sich auch längere Texte gut auf ihr tippen. Einen Nummernblock gibt es hier nicht. Bis auf zwei Pfeiltasten besitzen aber alle Tasten eine normale Größe.

Die Hintergrundbeleuchtung lässt sich über FN + Leertaste zuschalten. Die Helligkeit lässt sich aber leider nicht anpassen.

Über der Tastatur sitzt der Powerbutton mit integriertem Fingerprintreader. Der funktioniert einwandfrei und erkennt die Finger zuverlässig.

Das Touchpad ist mittig angeordnet und für ein 14“-Notebook ausreichend dimensioniert. Es spricht vernünftig und präzise auf Eingaben an. Trotzdem würde ich immer zu einer Maus raten. Die Nutzung ist einfach angenehmer.

Anschlüsse

Lenovo gehört zu den Herstellern, die ihren Notebooks viele Anschlüsse spendieren. So auch hier.

Links findest du zwei USB-C-Ports, über die auch geladen wird. Sie unterstützen beide den Standard 3.2 Gen 2, übertragen Daten also mit bis zu 10 GBit/s. Daneben finden sich der HDMI-1.4b-Port, einer der USB-A-Anschlüsse (3.2 Gen 1, also maximal 5 GBit/s) und der 3,5mm-Klinkenanschluss.

Auf der rechten Seite platziert Lenovo den LAN-Port, den zweiten USB-A-Anschluss (ebenfalls 3.2 Gen 1) und den SD-Kartenleser. Besonders letzteren sehe ich immer wieder gerne bei Notebooks.

Die Anschlussauswahl bietet dir ausreichend Möglichkeiten, um deine Peripherie-Geräte anzuschließen und sollte auf absehbare Zeit vollkommen ausreichen.
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Display

Das 14“ große Full-HD-Display entspricht den Erwartungen. Es ist ein mattes IPS-Panel, so dass sich die Inhalte bei seitlichen Blicken nicht abdunkeln und es auch nur wenige Reflexionen gibt. Damit lässt es sich auch problemlos für einen Serienabend mit mehreren Leuten einsetzen.

Die Helligkeit gibt Lenovo mit maximal 300 nits an. Diesen Wert übertrifft das Display in der Mitte mit 315 nits sogar. Zu den Rändern hin fällt die Helligkeit allerdings teils stark ab. Bis zu 17% Abweichung haben wir mit unserem Spyder gemessen. Bei hellen Hintergründen und genauem Hinsehen kann man also eine leichte Vignette erkennen. In den meisten Fällen ist sie aber nicht zu sehen.

Dass Lenovo sich mit dem ThinkBook 14 G3 nicht in erster Linie an Kreative richtet, wird bei der Farbraumabdeckung deutlich. 61% des sRGB- und 45% des AdobeRGB- bzw. DCI-P3-Farbraums zeigen deutlich, dass farbkritische Arbeiten auf einem geeigneten externen Display erledigt werden sollten. Einfache One-Click-Optimierung für Social Media ist aber kein Problem.

Der Kontrast ist mit 1030/1040:1 hingegen gut, allerdings ist der Weißpunkt auch nach der Kalibrierung etwas zu warm. Auch die Farbtreue ist für ein Office-Notebook gut. Das durchschnittliche Delta-E liegt vor der Kalibrierung bei 1,79, nach der Kalibrierung ist es 1,24. Angestrebt wird hierbei immer ein Wert von unter 2.

Eine Kalibrierung ist nicht zwingend notwendig. Falls du es doch machen willst, kannst du dir hier das kalibrierte Farbprofil mit einer Installationsanleitung als zip-Datei herunterladen.

Du bekommst beim ThinkBook 14 G3 also ein Display, das für Office und Multimedia vollkommen ausreicht und sich auch in helleren Umgebungen gut benutzen lässt. Direkte Sonneneinstrahlung sollte allerdings vermieden werden, denn die kann das Display nicht überstrahlen. Farbkritische Arbeiten solltest du ebenfalls nicht auf diesem Display vornehmen. Dazu ist es nicht geeignet.

Software

Endlich, endlich mal wieder ein Notebook mit einer cleanen Windows-Installation. Ach nee, doch nicht.

Neben dem Betriebssystem Windows 10 Pro erwarten dich unter anderem Disney+, Spotify, Xing und das scheinbar unvermeidliche McAfee auf der SSD. Falls du keines der Programme benötigst: Sie lassen sich alle deinstallieren. Als Ersatz für McAfee, das dich mit großen und bedrohlich aussehenden Bannern zu einer Vollversion überreden möchte, kannst du den kostenlosen Windows Defender in Betracht ziehen. Der ist mittlerweile auch ganz gut.

Es wurde aber nicht nur Bloatware vorinstalliert, sondern auch ein nützliches Programm namens Lenovo Vantage. Das bietet in einer übersichtlichen Oberfläche die Möglichkeit, das System aktuell zu halten oder Kontakt zum Support herzustellen.

Im Auslieferungszustand sind auf der SSD noch 434 GB frei.
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Leistung

Der AMD Ryzen 5500U bietet mit seinen sechs Kernen jede Menge Leistung für den Alltag. Hinzu kommen 16 GB schneller RAM mit 3200 MHz und eine fixe 512-GB-SSD.

Office- oder Multimediatasks werden das System nicht aus der Ruhe bringen. Auch kreative Aufgaben gehen in einem guten Tempo von der Hand. So lässt sich das Notebook ohne Probleme beim Rendern einer 4K-Datei nutzen. Die Grenzen sind da erreicht, wo ein Grafikbeschleuniger verlangt wird. Das ist etwa bei Videoeffekten oder Games der Fall.

Die integrierte Radeon-Grafik erlaubt immerhin leichtes Gaming. Bei Spielen wie Fortnite sind mit mittleren Grafikeinstellungen um die 50 fps möglich. Damit lässt sich schon die eine oder andere Runde zocken.

Generell, und das zeigen auch die synthetischen Benchmarks, ist es nach wie vor so, dass du bei Aufgaben, die mehrere Kerne beanspruchen, derzeit mit einer Ryzen-CPU von AMD besser bedient bist als mit einer Intel-CPU. Bei Single-Core-Anwendungen, wie etwa Spielen, ist es andersherum.

Die SSD ist flink und sorgt dafür, dass deine Daten im Alltag schnell geladen sind. Ich habe während des Testzeitraums keinerlei Probleme gehabt, auch große Dateien sehr schnell zu öffnen.

Akku

7,5 Stunden kommst du mit dem ThinkBook 14 G3 laut Lenovo ohne Steckdose aus. Wie bei allen Herstellerangaben ist dieser Wert nur unter speziellen Bedingungen zu erreichen, die meist wenig mit realistischen Szenarien zu tun haben.

Aus diesem Grund habe ich das Gerät für meinen normalen Arbeitstag genutzt. Als Energieprofil wurde „Ausbalanciert“ gewählt und die Helligkeit auf etwa 200 nits eingestellt. Das entspricht 75% Helligkeit. Und dann ging es los: viele Browser-Tabs, Photoshop, Lightroom, Premiere Pro, Word, Excel – das volle Programm.

Wenn ich die Kreativprogramme von Adobe nicht genutzt habe, verlor der Akku im Durchschnitt 15-18% Ladung pro Stunde. Das ergibt eine Gesamtlaufzeit von sechs bis sechseinhalb Stunden, bevor das Notebook wieder an die Steckdose muss. Mit Adobe-Programmen belief sich der Ladungsverlust auf 25% oder mehr pro Stunde.

Wenn die Helligkeit weiter heruntergedreht wird, dann ist natürlich auch eine längere Akkulaufzeit drin. Aber wie man es auch dreht und wendet: Ein vollständiger Arbeitstag von acht Stunden lässt sich mit dem ThinkBook 14 G3 nicht realisieren. Die Akkulaufzeit ist insgesamt durchschnittlich.
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Emissionen

Leise. Das würde als Beschreibung für die Emissionen vollkommen ausreichen.

Das ThinkBook 14 G3 wirst du die meiste Zeit nicht oder nur sehr leise hören. Die Lüfter springen hin und wieder an und geben ein leises Rauschen von sich. Im Stresstest blieben sie auch gelassen und waren nur leise hörbar.

Die Temperatur hat das Lenovo-Notebook gut im Griff. Im Stresstest mit AIDA 64 wurde die CPU maximal 88° Grad heiß. Im Schnitt betrug die Temperatur 61°. Das sind gute Werte, die sich auch an der Außenseite bemerkbar bzw. nicht bemerkbar machen. Das ThinkBook wird nämlich allenfalls handwarm.

Aufrüsten

Hier gibt es eindeutig Lob für Lenovo. Denn du kommst ganz einfach an das Innenleben des ThinkBook 14 G3. Du musst lediglich zehn Kreuzschrauben lösen und schon kannst du die Bodenplatte mit einem sanften Druck abnehmen.

Neben der verbauten 2242-SSD mit 512 GB gibt es noch einen freien Slot für eine 2280-SSD. Die kann maximal 1 TB groß sein. Da die 2242-SSD auf 512 GB limitiert ist, kannst du das ThinkBook also auf insgesamt 1,5 TB erweitern. Das sollte für die allermeisten Nutzer*innen reichen.

Mittig unter einer Abdeckung liegt der zugängliche RAM-Riegel. Im Auslieferungszustand ist dort ein Modul mit 8 GB untergebracht. Den kannst du durch eins mit bis zu 32 GB austauschen. Macht also mit dem fest verlöteten RAM-Riegel maximal 40 GB, die das ThinkBook bekommen kann. Allerdings laufen die RAM-Riegel dann nicht mehr im Dual-Channel-Betrieb. Schade, dass nicht auch der zweite RAM-Riegel austauschbar ist.

Auch der Akku lässt sich bei Bedarf einfach tauschen, da er nur verschraubt und nicht verklebt ist.

Insgesamt agiert Lenovo bei diesem Notebook vorbildlich, was den Zugang zum Innenleben und die wechselbaren Komponenten angeht.
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Sound

Das ThinkBook 14 wartet mit zwei Speakern auf. Bevor du dich zu sehr freust: Sie haben lediglich jeweils zwei Watt.

Sie sind für Videocalls und Filme ausreichend. Bei Musik musst du auf Tiefen fast vollständig und teils auch auf Mitten verzichten. Von daher kauf dir lieber ordentliche Speaker, wenn du oft Musik über das Notebook hören willst.

Bei halber Lautstärke ist der Klang eine Weile auszuhalten. Bei voller Lautstärke nicht. Da gehen die Mitten auch komplett flöten und es bleiben nur noch die Höhen übrig.

Fazit: Lenovo ThinkBook 14 G3 – für die meisten Fälle wirklich gut geeignet

Lenovo macht mit dem ThinkBook 14 G3 vieles richtig. Du bekommst massig Leistung, die du in den meisten Alltagsfällen nicht an ihre Grenzen bringen wirst. Falls nötig, lässt sich das Notebook auch leicht erweitern. Die Anschlussauswahl ist großzügig und erlaubt dir den Aufbau eines Setups deiner Wahl.

Das Aluminium-Gehäuse ist robust und unempfindlich gegen Fingerabdrücke. Dazu gibt es ein angenehm zurückhaltendes Design, das sich in die meisten Umgebungen problemlos einfügt.

Beim Display musst du nur bei der Farbraumabdeckung Abstriche machen. Es ist hell genug, um in den meisten Umgebungen zu arbeiten und reicht für Alltagszwecke aus. Farbkritische Arbeiten sollten auf einem anderen Display erledigt werden. Aber bei dem aufgerufenen Preis von unter 900 Euro war das auch nicht anders zu erwarten.

Die Akkulaufzeit könnte etwas besser sein, dürfte aber den Ansprüchen der allermeisten Nutzenden noch gerecht werden. Der einzige echte Minuspunkt, der mir im Test aufgefallen ist, ist der Sound. Der ist einfach schwach. Aber da ich auch nach längerem Überlegen nicht herausgefunden habe, wann ich das letzte Mal bei einem Notebook die eingebauten Speaker genutzt habe, ist das ein Punkt, über den ich hinwegsehen kann.

Die Quintessenz lautet also, dass das ThinkBook 14 G3 ein vielseitiges Notebook ist, mit dem du problemlos arbeiten kannst und längere Zeit hardwareseitig auf der sicheren Seite bist. Als Alternative böte sich das kleinere ThinkBook 13s G2 (unser Test) mit einem Core i7 der 11. Generation an. Das punktet mit einer längeren Akkulaufzeit und einem besseren Display, hat aber weniger Anschlüsse und kostet auch etwas mehr.

Zum Shop: Lenovo ThinkBook 14 G3 21A20006GE

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*Stand: Januar 2022

Veröffentlicht von Eike

Hat seine ersten Gehversuche auf dem Amiga 500 und aus Guybrush Threepwood einen mächtigen Piraten gemacht. Mittlerweile ein Fan von richtig guter Smartphone-Fotografie und demensprechend viel auf Instagram unterwegs.

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