Lenovos ThinkBook-Sparte ist für den anspruchsvollen Büroalltag gedacht. Die zweite Generation des ThinkBook 15 bietet ein 15,6 Zoll großes Display, eine AMD-Renoir-APU, ausreichend Arbeitsspeicher und ein schickes Gehäuse. Es ist ein stylisches und schnelles Notebook, das von einem durchschnittlichen Display zurückgehalten wird.
Das gefällt uns
- Preis/Leistung stimmt
- Leistungsstarke AMD-APU
- Ordentlicher SD-Kartenleser
- Gute Aufrüstbarkeit
Das gefällt uns nicht
- Farbtreue ist "meh"
- Display könnte heller sein
Wie schon der Name verrät, handelt es sich hierbei um ein „ThinkBook“. Diese Produktkategorie ist für professionelle Business-Nutzer ausgelegt. Sie sind eine Mischung aus den schwarzen und robusten ThinkPads und den stylischen IdeaPads für den Heimanwender von Lenovo. Diese Geräte sollen robust, aber hübsch sein, um sie bei Präsentationen und Reisen vorzeigen zu können. In einer solchen Art Notebook haben sich bis vor einigen Jahren noch jede Menge Intel-Prozessoren getummelt. Inzwischen befinden sich dort auch ziemlich leistungsfähige und stromsparende AMD-Prozessoren der „U“-Kategorie. Damit sind solche Geräte sogar bedingt für Gaming geeignet.
In den meisten aktuellen Notebooks mit AMD-Prozessor steckt ein Modell der Ryzen-4000-Reihe, alias Renoir. Es gibt zwar schon die 5000er-Serie, diese ist derzeit aber noch in nur Geräten zu finden. Mit Renoir gibt es endlich die Zen-2-Architektur und alle Vorteile davon im Notebook-Sektor. Diese liefern viel Leistung für gerade einmal 15 Watt Stromaufnahme und eine durchaus leistungsfähige Grafikeinheit.
Preislich – und laut der verbauten Hardware – spielt es in der oberen Mittelklasse bzw. sogar im High-End-Bereich mit. Die Konkurrenz im eigenen Hause ist hier zum Beispiel das Lenovo Yoga Slim 7. Mitspieler von anderen Herstellern sind z.B. das HP ProBook 455 G7 sowie das ASUS VivoBook.
Lenovo ThinkBook 15 G2 bei uns im Shop
Werbeversprechen
Sehen wir uns kurz an, welche Werbeversprechen Lenovo für das ThinkBook 15 G2 20VG0007GE macht. Interessierte Käufer sollten sich die Werbeversprechen einmal durchlesen. Und sei es nur, um einen guten Überblick zu bekommen. Ich habe die Texte etwas zusammengefasst, damit sie direkter und nicht so lange sind.
- „Überragende Leistung“ – Dank eines AMD-Ryzen-Mobilprozessor der 4000-Serie mit Radeon-Grafik laufen anspruchsvolle Anwendungen flüssig.
- „Erstklassige Anzeigequalität“ – Das scharfe und helle Display des ThinkBook 15, mit einer FHD-Auflösung und 100 % Farbumfang, zeigt ihre Arbeit im besten Licht. (A.d.R.: Gilt nur für Varianten mit besseren Bildschirm.)
- „Auf Erfolg getrimmt“ – Mit dem schlanken und modernen Design des ThinkBook 15 hinterlassen Sie einen guten ersten Eindruck.
- „Optimierter Workflow“ – Das ThinkBook 15 Gen 2 ist mit einer Reihe von Anschlüssen ausgestattet , wie USB-C, HDMI und einem 4-in-1-Kartenleser, um Ihren Workflow zu optimieren.
- „Dem Trend einen Schritt voraus“ – Profitieren Sie dank WiFi 6 von stabilen Verbindungen selbst in den überfülltesten Netzwerken.
- „Sicherheit der nächsten Generation“ – Das ThinkBook 15 Gen 2 sorgt mit Funktionen wie Trusted Platform Module (TPM), Zugriffskontrolle für E/A-Ports, sicheres Löschen und mehr für die Sicherheit Ihrer Arbeit. Die Webcam-Abdeckung blockiert die Kamera physisch, wenn sie nicht in Verwendung ist..
Ein kurzer Überblick zum Lenovo ThinkBook 15 G2 20VG0007GE
Das Konzept des ThinkBook 15 ist ein schickes, robustes und gehobenes Office-Notebook. Durch die vergleichsweise leistungsstarke AMD-APU lassen sich damit alle Arbeiten des Alltags wunderbar meistern. Sogar Videobearbeitung und Gaming sollte bis zu einem gewissen Niveau möglich sein.
Das Gehäuse besteht aus Aluminium mit einer glatten Metalloberfläche und wirkt auf den ersten Blick hochwertig verarbeitet. Die Rückseite ist zweigeteilt: Oben ist sie glänzend mit einem „Lenovo“-Schriftzug und unten matt mit dem berühmten „ThinkBook“-Schriftzug. Beim Anheben macht sich das Gewicht von 1,4 Kilo zwar bemerkbar, dennoch handelt es sich hierbei um ein schlankes und portables Notebook.
Im Inneren arbeitet ein Ryzen 7 4700U (8K/8T) mit 16 GB Arbeitsspeicher. Er bietet mit einer Vega-7-Grafikeinheit auf dem Papier genügend Leistung für viele Anwendungsbereiche. Zwar ist eine dedizierte GPU leistungsfähiger, dann aber wären jedoch Gewicht und Leistungsaufnahme deutlich höher. Denn das ThinkBook soll ebenfalls eine hohe Akkuleistung bieten.
Dazu gibt es ein 15,6 Zoll großes Full-HD-IPS-Display, das ohne großes Testen scharf aussieht. Die Farben wirken etwas blass, aber auf den ersten Blick ganz gut. Die verbaute Tastatur ermöglicht ein knackiges Tippen und das Display wackelt dabei nicht. Auch das Trackpad macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck.
Bei den Anschlüssen gibt es kaum einen unerfüllten Wunsch: Zweimal USB 3.2 Typ-C, beide mit Power-Delivery und einer sogar noch mit Display-Port 1.4. Einmal USB 3.2 Typ-A, einen Card Reader 4-in-1 (SD/SDHC/SDXC/MMC), einmal HDMI 2.0b, einen Klinken- und Ethernet-Anschluss.
Lieferumfang
Dieser Absatz gleicht sich erfreulicherweise bei allen meinen letzten Tests. Denn der Lieferumfang aktueller Notebooks ist angenehm gering! Meist befindet sich nur ein Netzteil (65W USB-Typ-C) und die üblichen Papiere im Karton. Dabei werden nur für wenig Plastiktüten verwendet. Das ist auch beim ThinkBook 15 Gen 2 der Fall. Da es sich um ein Business-Notebook handelt, ist der Karton und das Innenleben nicht besonders bedruckt oder gestaltet – alles sehr zweckmäßig. Das Auspacken selbst ging sehr schnell und ohne Probleme.
Solche unspektakulären „Unboxing“-Erlebnisse mögen zwar nicht jedem gefallen, andererseits ist es gut für die Umwelt, spart Geld und seien wir mal ehrlich: Der Karton wandert danach sowieso in ein Regal und wird nicht mehr angesehen. Lenovo gibt eine einjährige Garantie auf das Gerät, die sich auf der Webseite des Herstellers aber noch erweitern lässt.
Verarbeitung und Bedienung
Wenn es um die Verarbeitung geht, gelten Geräte von Apple, Razer oder Huawei als Goldstandard. Aber auch Lenovo ist mit seinen ThinkPads dort vertreten. ThinkBooks stehen den ThinkPads aber nicht viel nach. Sie sind ausgezeichnet verarbeitet und wirken durch gute Materialien ziemlich robust. Beim ThinkBook 15 Gen 2 ist die Innenseite sowie die Rückseite des Displaydeckels aus Aluminium, der Rest aus stabilem und gutem Kunststoff. Ich fühle mich während meiner Testphase ziemlich sicher, dass ein ThinkBook 15 Gen 2 den Test der Zeit gut überstehen kann. Zwar werden Stürze auch hier Dellen oder Kratzer hinterlassen, aber das Notebook wird euch lange Zeit gute Dienste leisten. Durch die robuste Bauweise und Materialien ist das Gewicht aber etwas höher, aber noch absolut im vertretbaren Rahmen. Auch bei einem kurzen Versuch das Display zu biegen (nicht dauerhaft, nur leicht) wirkte es stabil und ich müsste schon ordentlich Kraft aufwenden, um hier etwas zu beschädigen.
Das Design des ThinkBook 15 Gen 2 strahlt mit seinem dunklen Aluminium eine Sachlichkeit aus und verstärkt den Eindruck der Hochwertigkeit. Alles an diesem Gerät ist in dunklen Farbtönen gehalten und wirkt durch und durch nach „Business“, wenn man es so beschreiben kann. Die Farben als auch das Material verdecken zudem gut Fingerabdrücke.
Auf der Rückseite des Displays befindet sich der bekannte „Lenovo“-Schriftzug und ein großes „ThinkBook“. Das Design des Lenovo ThinkBook 15 Gen 2 unterscheidet sich grundsätzlich nicht groß von all den günstigen Office-Notebooks von Lenovo, wirkt aber durch die hochwertigeren Materialien und die Rückseite deutlich seriöser und langlebiger.
Den berühmten „Lässt es sich mit einer Hand aufklappen?“-Test hat das ThinkBook 15 Gen 2 leider nicht bestanden. Das Display bzw. die Scharniere sind so steif, dass man zwei Hände benötigt. Dafür wackelt das Display beim Tippen nicht und behält immer seine Position bei. Eine kleine Nettigkeit hat Lenovo verbaut: Mit dem ThinkShutter bietet es eine Sicherheitsoption, bei dem die Webcam mit einem Schiebemechanismus verdeckt werden kann.
Die Innenseite wirkt durch denselben Farbton wie das Gehäuse aufgeräumt und minimalistisch. Die Tastatur hat einen schwarzen/silbernen Farbton und passt gut zum gesamten Design. Leider ist der Bildschirmrand ein mattschwarzen Kusntstoff, das den hochwertigen Eindruck des restlichen Geräts etwas zunichtemacht. Der Powerbutton rechts leuchtet auf, wenn das Gerät läuft oder einen Fingerabdruck benötigt. Ach ja: Einen Fingerabdruck-Scanner gibt es damit also auch. Sehr praktisch!
Die Chiclet-Tastatur macht nach einigen Tagen testen einen guten Eindruck. Sie ist als eine Mischung aus „klickend“ und „leichtgängig“ zu beschreiben. Längere Texte lassen sich darauf gut schreiben, dennoch hätte ich sie mir gerne etwas „fester“ gewünscht. Das ist aber reine Geschmackssache. Leider gibt es keine Hintergrundbeleuchtung, was ich bei dem Preis nicht nachvollziehen kann. Schade, Lenovo!
Das multitouch-fähige Trackpad ist leicht nach links versetzt auf der Innenseite, was mich anfangs etwas verwirrt hat. Dennoch ist es angenehm und immer zielsicher. Es hat jedoch keinen großen Punkt, der besonders heraussticht – es ist schlichtweg grundsolide. Für meinen Geschmack könnte es etwas größer sein, da bin ich aber von MacBooks einfach verwöhnt. Für die meisten sollte die Größe ausreichend sein.
Insgesamt ist das Lenovo ThinkBook 15 Gen 2 ausgezeichnet verarbeitet. An den Goldstandard eines Thinkpads kommt es aber nicht ran. Das ist aber natürlich eine Marke, die komplett auf Robustheit getrimmt ist. Es ist solide gebaut und wird dadurch lange den alltäglichen Gebrauch und etwaigen Unfällen standhalten.
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Anschlüsse
Das Lenovo ThinkBook 15 Gen 2 ist ein wahrer Traum für Liebhaber von Anschlüssen, sogar eine nette Überraschung ist dabei! Auf der rechten Seite befinden sich ein Kartenlesegerät (SD/SDHC/SDXC/MMC), einmal USB-Type-A-Gen 1, eine Anschlussmöglichkeit für ein Kensington-Lock-Sicherheitsschloss und ein Ethernet-Anschluss. Wie lange habe ich die schon nicht mehr gesehen!
Auf der linken Seite befinden sich zwei USB-Type-C-Anschlüsse (Gen 2) mit denen das Gerät geladen werden kann. Einer der beiden Ports beherrscht sogar Display-Port 1.4. Falls euch die Bezeichnungen für USB verwirren, dann schaut an dieser Stelle. Dort haben wir sie für euch aufgedröselt. Daneben ist HDMI 2.0b, ein weiterer USB-Type-A-Anschluss und ein Kopfhörer- und Mikrofon-Klinkenanschluss. Neben den physischen Anschlüssen existiert ein ordentlicher WLAN-Chip (Intel-Wireless-AC-9560-Modul) mit Wi-Fi 6 (802.11 ac) und Bluetooth 5.0.
Das verbaute Kartenlesegerät ist tatsächlich ganz fix bei der Sache (1 GB MP3-Dateien in 20 Sekunden). Durch den verbauten AMD-Prozessor kann das ThinkBook 15 Gen 2 leider kein Thunderbolt 3 bzw. 4. Das dürfte aber nur eine bestimmte Zielgruppe stören, dem Rest ist das ziemlich egal.
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Display
Kommen wir zu einem der beiden Herzstücke eines jeden Notebooks: Dem Display. Die Hardware kann noch so stark sein, die Verarbeitung noch so toll, wenn das Display murks ist, wird es schwierig. Eines vor weg: Das verwendete IPS-Panel von LG (LG LP156WFC-SPD1) ist kein Reinfall. Es ist jedoch auch nicht sonderlich gut.
Die maximale mit dem Spyder5-Elite gemessene Helligkeit ist 301 nits (cd/m2) in der Mitte des Bildschirms und nimmt zu den Rändern hin ab. Im Durchschnitt pendelt sich die Helligkeit bei 271 nits (cd/m2) ein. Für mich ist ein Wert ab 300 nits (cd/m2) gut, je weiter es nach oben geht desto besser. Die offizielle Angabe von 250 nits wird also eingehalten und sogar etwas überschritten. Das IPS-Display hat zudem große und stabile Blickwinkel.
Kommen wir nun zu den gemessenen Werten, wie Farbraumabdeckung oder Kontrast. Laut dem Spyder5 hat das Display eine sRGB-Abdeckung von 63 Prozent, das die für viele Medienschaffende wichtige AdobeRGB wird mit 48 Prozent ziemlich „lala“ abgedeckt. Der ebenfalls in einigen Situationen so wichtige P3-Farbraum wird nur mit 47 Prozent dargestellt.
Danach habe ich den Spyder5 das Display kalibrieren lassen und das Ergebnis ist: An den Farbräumen hat sich nichts getan, der Kontrast bei 100 Prozent Helligkeit hat sich etwas verbessert (von 920:1 auf 930:1) aber dafür hat sich der Mittelwert bei der Farbtreue von 21,16 auf 18,27 deutlich verbessert. Die Kalibrierung konnte die Graustufen übrigens deutlich verbessern. Das Bild ist mit 6360K vor der Kalibrierung etwas zu warm eingestellt, da 6500K für eine optimale sRGB-Wiedergabe empfohlen sind. Das ist nicht schlimm, sollte man aber wissen.
Das Lenovo ThinkBook 15 Gen 2 liefert genau das, was ein Business-Notebook braucht: Ein grundsolides Display mit dem sich arbeiten lässt. Bei höheren Anforderungen, etwa bei Bildbearbeitung oder wenn ihr draußen unterwegs seid, solltet ihr jedoch zu einem anderen Gerät greifen. Dafür reicht das verbaute Panel leider nicht aus.
Lenovo ThinkBook 15 G2 bei uns im Shop
Leistung
Wieviel Leistung kann der kleine Ryzen 7 4700U im ThinkBook 15 Gen 2 bieten?
Auf dem Papier ist das Lenovo ThinkBook 15 Gen 2 eigentlich dafür gut ausgestattet: 16 GB Arbeitsspeicher, Vega-7-Grafikeinheit und einem Turbo-Takt von bis zu 4,1GHz. Dank moderner Renoir-Architektur bekommt ihr viel Leistung bei gleichzeitig hoher Effizienz. Damit ist es bei aktuellen Notebooks absolut möglich, ein leistungsstarkes und gleichzeitig schlankes Notebook zu haben. Lasst uns also mal das Notebook durch unsere Benchmarks jagen und uns gemeinsam die Ergebnisse anschauen.
Counter-Strike: Global Offensive
Shadow of the Tomb Raider
Assassin’s Creed Valhalla
Far Cry 5
The Witcher 3: Wild Hunt
Cinebench R20 & R23
AS SSD Benchmark
Leistungstechnisch bewegt sich die APU auf ziemlich hohem Niveau. Sie tritt aktuell gegen Intels 10-nm-CPUs vom Typ Ice-Lake und Tiger-Lake an, welche bisher in den meisten schmalen Notebooks verbaut wurden. Dabei ist sowohl die Effizienz bei gerade einmal 15 Watt beachtlich als auch die Leistung der integrierten Grafikeinheit (Vega).
So kann das Lenovo ThinkBook 15 Gen 2 mit einem Ryzen 7 4700U Titel, wie „The Witcher 3“ und „Shadow of the Tomb Raider“, mit knapp 25 FPS zu spielen und CS:GO war sogar mit um die 55 FPS – auf „Hohen“ Einstellungen – möglich. Auch bei Cinebench (R20 & R23) überzeugt die APU und überholte sogar einen Intel Core i7-7700K (4K/8T). Der steckt bestimmt noch in den ein oder anderen Gaming-PCs der Welt.
Wenn ihr vor allem E-Sport-Titel oder ältere Games spielt, sollte der Ryzen 7 4700U vollkommen ausreichen. Aktuelle AAA-Titel oder große Open-World-Spiele werden darauf nur schlecht laufen. Da es bei geringen Frameraten aber mal gerne zu Ghosting und Schlieren beim schnellen Bildwechsel kommt, empfehle ich euch FreeSync zu aktivieren. Damit kann solchen unschönen Effekten ein wenig entgegengewirkt werden.
Das Lenovo ThinkBook 15 Gen 2 ist also durchaus zum Zocken geeignet, ihr müsst nur die richtigen Spiele wählen.
Akkuleistung
Das Lenovo ThinkBook 15 Gen 2 sollte aufgrund seiner sparsamen 15-Watt-APU ein regelrechter Dauerläufer sein. Die Akku-Kapazität ist mit 45Wh meiner Meinung nach etwas zu gering, aber ich lasse mich gerne beim Test überraschen. Lenovo selbst gibt eine Akkudauer von rund 10 Stunden an.
Um realistische Ergebnisse zu erzielen, habe ich die Akkuleistung tagelang beobachtet und wie folgt getestet: Ich habe die Display-Helligkeit auf rund 80 Prozent geschraubt, das Leistungsprofil „Ausbalanciert“ festgelegt und bei aktiver WLAN-Verbindung einen normalen Arbeitstag bestritten. Auf dem Programm stand: Viel Surfen im Internet und Arbeiten in Office-Anwendungen. Die Tastatur und das Trackpad wurden dauerhaft genutzt.
Im Leerlauf beträgt der Verbrauch des gesamten Notebooks zwischen 4 und 9 Watt, ist damit mit den meisten mobilen Intel-Prozessoren (10. und 11te Generation) auf einer Ebene. Sobald ich das Gerät dann benutze, pendelt sich der Verbrauch bei etwa 36 Watt ein. Das ist ein realistischer und guter Wert. Könnte besser sein, aber auch deutlich schlechter. Als ich das Gerät kurz gestresst habe kam es zu einer kurzen Leistungsspitze von 64 Watt, die das 65-Watt-Netzteil grade noch so auffangen konnte. Alles in Allem ist der Energieverbrauch wirklich gut.
Nach rund 7 Stunden und 49 Minuten machte dann der Akku schlapp. Das ist ein guter Wert, zwar hatte ich schon Geräte mit einer besseren Akkudauer (Lenovo Yoga Slim 7), die hatten aber auch einen größeren Akku. Ein Arbeitstag ist damit – wenn man etwas sparsamer umgeht – aber möglich.
Noch etwas Schönes bei der Akkulaufzeit zum Schluss: Aufgrund des schmaleren Akkus und der hohen Ladekapazität von 65 Watt ist der Akku nach rund 45 Minuten zu 80 Prozent und nach fast 1 1/2 Stunden vollständig geladen. Das ist fix und erleichtert den Alltagsgebrauch enorm!
Geräuschemissionen
Das Lenovo ThinkBook 15 Gen 2 ist ein Ultrabook für den Business-Bereich. Es soll unterwegs, auf Präsentationen und im Büro genutzt werden. Daher ist ein leiser Betrieb angepeilt. Dennoch hat es ein vergleichsweise starkes Kühlsystem. Beim alltäglichen Surfen (auf notebooksbilliger.de), Netflix schauen und Arbeiten in Word bleibt es flüsterleise. Bei Spielen wie „The Witcher 3“ bewegt sich die gemessene Lautstärke zwischen 33 und 36 dB(A).
Damit sind die Lüfter zwar hörbar, aber nur wenn man genau drauf achtet. Um einen Vergleich zu bekommen: Die meisten Ultrabooks bewegen sich Lautstärketechnisch bei etwa 34 dB(A) unter Volllast. Für die gebotene Leistung ist die Lautstärke also als gut anzusehen.
Temperatur
Mittels Stresstest wollte ich herausfinden, wie warm – oder im Idealfall kühl – das Lenovo ThinkBook 15 Gen 2 werden kann. Das ist sowohl für die Leistung der Komponenten als auch für ein angenehmes Arbeiten ausschlaggebend. Dazu habe ich Cinebench R23, Netflix und ein Spiel parallel laufen lassen.
Während normaler Arbeiten bleibt das Notebook leise und kühl. Das ist einerseits dem guten Kühlsystem, aber auch dem sparsamen AMD Ryzen zu verdanken. Bei längerer Nutzung wurde es rechts oben – dort wo die CPU sitzt – auf der Innenseite maximal 37 Grad warm. Alle anderen Bereiche, wie Trackpad oder der Großteil der Tastatur, blieben angenehm kühl. Auf der Rückseite wurde es dagegen etwas wärmer: Auch hier wurde die Stelle, bei der sich der Prozessor befindet am heißesten. Ganze 44 Grad konnte ich dabei messen. Das ist zwar warm, aber keineswegs zu heftig. Zudem handelt es sich hierbei ja um ein extremes Testszenario, im normalen Alltag und beim Gaming sollte es kühler sein.
Sehen wir uns einmal die Temperaturen und Taktraten beim Stresstest für die CPU an. Zu Beginn des Tests boostet die APU auf knapp 3,9 GHz und verbraucht kurzzeitig 46 Watt. Nach ein paar Sekunden fällt die Taktrate auf 3,1 GHz (38 Watt) und schlussendlich pendelt sie sich bei 2,4 GHz (28 Watt) ein. Die Temperatur bewegt sich beim ersten großen Boost bei 94 Grad und geht dann zum Schluss auf 80 Grad runter. Beim Gaming wurde der Ryzen 7 4700U maximal 73 Grad warm und im Durchschnitt 68 Grad.
Aufrüsten
Die Lage beim Aufrüsten sieht beim Lenovo ThinkBook 15 Gen 2 ganz gut aus! Über zehn T5 Torx-Schrauben auf der Unterseite kommt ihr in das Innenleben. Dabei solltet ihr aber vorsichtig sein, da der Deckel mit vielen kleinen Klammern fixiert ist. Mit einem kleinen Schraubenzieher und etwas Ruhe sollte das aber kein Problem sein. Im Inneren findet ihr dann zwei M.2-Steckplätze. Einer davon ist mit einer M.2-SSD von Samsung bestückt, der andere ist noch frei. In unserem Gerät ist eine 512-GB-SSD verbaut, von der im Auslieferungszustand knapp 448 GB nutzbar sind. Der restliche Speicher verteilt sich auf Windows und die Recovery-Partition.
Der Arbeitsspeicher lässt sich im Nachhinein nur teilweise erweitern. Einer der beiden möglichen Steckplätze ist bereit mit einem 4- oder 8 GB-Modul gefüllt und leider verlötet. Somit bleibt nur noch ein SODIMM-Slot übrig. Dieser ist beim 16-GB-Modell nochmals mit einem 8-GB-Modul gefüllt. Grundsätzlich rate ich euch aber, beim RAM nicht zu geizen, greift daher zur 8- oder 16-GB-Variante. Ansonsten bremst ihr den eigentlich schnellen Prozessor einfach nur aus.
Ein weiterer Grund zur Freude: Das WLAN-Modul lässt sich einfach austauschen. Damit kann in Zukunft auf ein schnelleres Modul aufgerüstet werden.
Sound & Webcam
Die Qualität der Lautsprecher sowie der Webcam sind nicht jedem Nutzer super wichtig. Sie sind bei einem Business-Gerät auch nicht oberste Priorität. Dennoch sollte man bei einem so edlen (und doch teuren) Notebook etwas erwarten können. Beim ThinkBook 15 Gen 2 bekommt ihr solide Kost, mehr aber auch nicht.
Die Lautsprecher wurden bei mir maximal 68,1 dB laut und auch der Klang kann am besten als mittelmäßig beschrieben werden. Bei Podcasts oder Telefonie sind sie völlig in Ordnung, klingen klar und deutlich. Bei Musik sind sie „ok“, es fehlt an Bass und die Höhen kommen nicht gut hervor. Aber sie verzerren auch bei hoher Lautstärke nicht, was etwas Gutes ist. Insgesamt bekommt man solide Lautsprecher, die man durchaus gebrauchen kann. Die verbauten Mikrofone zeichnen Stimmen gut auf und machen ein externes Mikro im Alltag meist überflüssig. Erwartet aber kein Audio-Wunder, wie bei einem MacBook. Selbst manche High-End-Smartphones klingen besser.
Lenovo verbaut beim ThinkBook 15 Gen 2 – wie so ziemlich jeder Hersteller – eine 720p-Webcam. Sie ist – wie bei so ziemlich jedem anderen Hersteller – absoluter Durchschnitt. Die Kamera reicht für alle Aufgaben des privaten und beruflichen Alltags, mehr aber auch nicht: Das Bild ist zu weich und bei dunklen Umgebungen kommt die Kamera ins Schwitzen.
Fazit Lenovo ThinkBook 15 G2 20VG0007GE
Wie schlägt sich die zweite Generation von Lenovos ThinkBook 15 mit AMD-APU? Der verwendete Prozessor ist ziemlich stromsparend, kann aber bei Bedarf ordentlich Leistung abrufen. So sind Titel wie „The Witcher 3“ in 25 FPS möglich, E-Sport-Games wie CS:GO sind sogar mit flüssigen 55 FPS spielbar. Die Grafikleistung sollte für ausgewählte Titel (E-Sport, etwas älter) absolut ausreichen.
Leider eine vergebene Chance ist das Display. Hier kommt ein IPS-Panel von LG (LG LP156WFC-SPD1) zum Einsatz, welches schon im ThinkPad E15 Gen 2 verwendet wird. Es bietet einen guten Kontrast und Blickwinkel, leider ist aber die Farbwiedergabe von 63 Prozent in sRGB ziemlich mittelmäßig. Das kann deutlich besser sein.
Die kleine 45-Wh-Batterie hält mit 7 Stunden und 49 Minuten erstaunlich lange durch und kann mit einem 65-Wat-Netzteil rasch wieder geladen werden.
Bei den Anschlüssen gibt es auch alles, was man sich von einem Notebook fürs Büro wünscht: SD-Kartenleser, Ethernet-Anschluss und genügend USB-Anschlüsse. Obendrein gibt es noch einen Fingerabdruck-Leser. In Sachen Aufrüstbarkeit lässt sich das ThinkBook 15 Gen 2 auch nicht Lumpen: Ein RAM-Modul, WiFi-Modul und SSDs können leicht ausgetauscht und erweitert werden.
Bei den beiden Eingabegeräten, Tastatur und Trackpad, hat Lenovo solide Arbeit abgeliefert. Es geht zwar noch besser und auch das Fehlen einer Hintergrundbeleuchtung für die Tastatur sind seltsam, alles in allem lässt sich aber gut damit arbeiten.
Einzig das Display ist für mich ein gewisser Haken an dem Gerät. Versteht mich nicht falsch, es reicht vollkommen für den Alltag und zum Arbeiten. Für alles darüber ist es aber weder zu dunkel oder bietet keine ausreichende Farbabdeckung von sRGB und AdobeRGB. Das ist schade, da schon ein leicht besseres Display das gesamte Gerät runder und für viel mehr Einsatzzwecke möglich gemacht hätte.
Die von mir getestete Ausführung kostet knapp 999,00 Euro*. Es gibt aber auch noch eine Ausführung mit einem aktuellen Intel-Prozessor der 11. Generation, die gerade allerdings leider ausverkauft ist. Es gibt auch eine kleinere 14 Zoll-Variante des AMD-Modells, mit einem etwas schwächeren Prozessor. Beide Alternativen sind solide.
Lenovo hat ein gutes Gesamtpaket geschnürt, das sich sehen lassen kann. Ein gutaussehendes und leistungsstarkes Notebook, das dank moderner AMD-Power eine gute Akkulaufzeit bietet (besonders im Hinblick auf den kleinen Akku). Sogar leichtes Gaming und E-Sport-Games sind damit kein Problem. Die Verarbeitung ist sauber und hält auch einiges aus. Wer jedoch mehr Gaming-Power benötigt, wird bei anderen Geräten fündig. Wer ein günstigeres und ähnlich starkes Gerät sucht, wird ebenfalls fündig. Wen jedoch der große Business-Faktor anspricht, dem kann das Lenovo ThinkBook 15 Gen 2 nur ans Herz gelegt werden.
Lenovo ThinkBook 15 G2 bei uns im Shop
Via: Lenovo– Stand: 03.2021