Für weniger als 500 Euro bietet Lenovo mit dem V14 ein kleines und leichtes Notebook an. Es richtet sich an alle, die hauptsächlich Office-Tätigkeiten zu erledigen haben. Wir haben es uns einmal genauer angesehen.
Das gefällt uns
- leise im Betrieb
- leicht erweiterbar
- vernünftiger Sound
Das gefällt uns nicht
- Farbraumabdeckung
Die genauen technischen Daten meines Testgerätes findet ihr in der folgenden Tabelle.
Lenovo V14 bei uns im Shop
Lieferumfang
Diesen Abschnitt können wir kurz halten. Ihr bekommt das Notebook und ein Ladegerät mitgeliefert. Dazu noch die übliche Literatur (Garantie, Anleitungen). Das war es dann auch schon. Leider sind alle Teile einzeln in Plastik verpackt. Das kann man auch anders lösen.
Design und Eingabegeräte: Schlicht und funktional
Das Lenovo V14 ist ein schlichtes Notebook. Der Body besteht aus dunkelgrauem Kunststoff, der etwas angeraut ist. Auf Zierlemente müsst ihr weitestgehend verzichten. Auf dem Deckel und neben dem Touchpad gibt es lediglich einen kleinen Lenovo-Schriftzug. Finde ich ausgesprochen löblich, dass Lenovo die Notebooks nicht mit unnützem Schnickschnack zukleistert.
Das V14 ist ein ausgesprochen verwindungssteifes Notebook und sehr gut verarbeitet. Alle Teile passen nahtlos zusammen und es gibt keine knarzenden Teile oder scharfen Kanten. So muss das sein.
Die Displayränder sind allerdings nicht sonderlich schmal. Dadurch wirkt das Notebook größer als es eigentlich ist.
Mit 1,6 Kilo Gewicht und knapp 2 cm Dicke ist der Laptop aber portabel genug, um in jeden Rucksack zu passen.
Die Tastatur ist besser als es bei diesem Preis zu erwarten wäre. Sie bietet einen guten Druckpunkt und ein vernünftiges Feedback. Anfangs wirkt sie zwar etwas schwammig, aber nach einer kurzen Eingewöhnungszeit lässt es sich gut mit ihr schreiben. Auch längere Texte sind kein Problem. Auf eine Tastatur-Beleuchtung müsst ihr allerdings verzichten.
Das Touchpad ist leicht nach links versetzt und bietet für meinen Geschmack eine gute Größe. Es reagiert zügig und präzise, auch wenn es nicht an Microsofts Precision Touchpads herankommt. Die Verarbeitung ist ebenfalls einwandfrei, es sitzt fest an seinem Platz und klappert nicht. Das habe ich des Öfteren schon schlechter gesehen.
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Bei den Anschlüssen ist alles außer USB-C dabei
Bei den Anschlüssen bekommt ihr beim Lenovo V14 eine Menge geboten. Allerdings fehlen zwei Ports. Das ist zum einen ein LAN-Anschluss, dessen Fehlen sich in den meisten Fällen verschmerzen lassen sollte. Zum anderen gibt es keinen USB-C-Port. Das ist Schade.
Auf der linken Seite findet ihr einen HDMI-Anschluss, um einen externen Monitor oder einen Fernseher an das Notebook zu hängen. Daneben sind die drei USB-A-Ports. Der linke USB-A-Anschluss auf dem Bild oberhalb unterstützt lediglich USB 2.0. Das reicht für eine kabelgebundene Maus. Die beiden anderen USB-A-Anschlüsse sind USB-3.1-Gen1-Ports und bieten euch maximal 5 GBit/s. Falls ihr wissen wollt, was hinter den Bezeichnungen der USB-Anschlüsse steckt, findet ihr hier eine Übersicht. Außerdem befindet sich noch der Stromanschluss auf der linken Seite.
Auf der rechten Seite platziert Lenovo einen vollwertigen Kartenleser, was ich immer sehr begrüße. Und es gibt einen 3,5mm-Anschluss für euer Headset.
Mattes Office-Display
Bei kleinen Office-Notebooks wie dem V14 könnt ihr naturgemäß nicht mit einem superhellen OLED-Display mit absolut akkurater Farbwiedergabe rechnen. Die Farbraumabdeckung liegt dementsprechend bei 61% des sRGB- und 45% des AdobeRGB-Farbraums. Das bedeutet, dass ihr im Alltag keine Probleme haben werdet. Arbeiten, bei denen es auf eine genaue Farbwiedergabe ankommt, solltet ihr allerdings auf einem anderen Display durchführen. Für diese Tasks ist die Farbraumabdeckung einfach zu gering.
Gleiches gilt für die Farbtreue. Die Abweichung liegt im Werkszustand bei einem durchschnittlichen Delta-E-Wert von über 9. Der lässt sich allerdings beeinflussen. Nach der Kalibrierung mit unserem Spyder 5 Elite lag er nämlich bei etwas über 2. Und das ist ein ordentlicher Wert. Die Kalibrierung ist also zu empfehlen. Alternativ ladet ihr euch an dieser Stelle das kalibrierte Farbprofil herunter und speichert die in der zip-File enthaltene Datei an folgendem Ort: C:\Windows\System32\spool\drivers\color. Anschließend könnt ihr das Profil über die Farbverwaltung in der Systemsteuerung aktivieren.
Bei der Helligkeit gibt es eine Überraschung: Lenovo schreibt von 220 nits maximaler Helligkeit. Die Messungen mit dem Spyder 5 ergaben 250 nits. Die Helligkeit reicht für die meisten Umgebungen zum Arbeiten aus. Direkte Sonneneinstrahlung solltet ihr allerdings vermeiden.
Es gibt insgesamt keine Überraschungen bei diesem Display. Es ist ein alltagstaugliches Display, das für die vorgesehenen Zwecke vollkommen passabel ist.
Den Vergleich zu anderen Office-Notebooks findet ihr in der Grafik. Behaltet dabei im Hinterkopf, dass die Notebooks mit einer besseren Farbraumabdeckung deutlich teurer sind.
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Erfreulich cleane Windows 10-Installation
Bei Notebooks gibt es leider häufig diverse vorinstallierte Software, deren Nutzen in vielen Fällen eher zweifelhaft ist. Candy Crush ist so ein Kandidat. Beim Lenovo V14 dürft ihr auf Bloatware verzichten. Kein unnützes Geraffel, das einfach nur Platz wegnimmt.
McAfee ist allerdings vorinstalliert. Es versucht euch mit großen Pop-Ups von den Vorteilen einer kostenpflichtigen Vollversion zu überzeugen. Falls ihr lieber dem kostenlosen Windows Defender den Virenschutz überlassen wollt, könnt ihr McAfee einfach deinstallieren.
Erwähnenswert ist im Bereich Software noch Lenovo Vantage. Das ist ein Programm, mit dem ihr euer System mit wenigen Klicks aktuell halten und im Falle von Problemen unkompliziert mit dem Support Kontakt aufnehmen könnt.
Im Auslieferungszustand sind auf der SSD noch 423 GB frei.
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Genug Leistung für den Office-Alltag
Das Lenovo V14 bietet euch mit einem aktuellen Core i3-Prozessor genügend Leistung für alle anfallenden Office-Aufgaben. Abgesehen von riesigen Excel-Dateien mit unzähligen Makros verrichtet es unaufgeregt seinen Dienst.
Selbst bei einfacher Bildbearbeitung und sogar leichtem Videoschnitt gibt das V14 nicht auf. Rendervorgänge dauern zwar um einiges länger als auf leistungsstarken Notebooks, aber wer diese Tasks nur gelegentlich erledigen muss, kann darüber hinwegsehen. Für eine regelmäßige Nutzung in diesem Bereich hat es jedoch eindeutig zu wenig Power.
Zocken ist nur auf allerkleinster Sparflamme möglich. Spiele von anno dazumal, bei denen es nicht auf die FPS-Rate ankommt, gehen. Alles andere macht aber definitiv keinen Spaß auf diesem Notebook.
Die SSD hat mich überrascht. Die ist richtig fix und spielt eindeutig über der Preisklasse dieses Laptops. 2285 MB/s Lesen und 1038 MB/s Schreiben sind wirklich gute Werte.
Wie sich das V14 in unseren Benchmarks geschlagen hat, seht ihr in den folgenden Grafiken.
Akku: Kein Arbeitstag ohne Steckdose
Die Akkulaufzeit des V14 gibt Lenovo mit sechs Stunden an und um es vorweg zu nehmen: Der Wert kommt ziemlich gut hin. Bei mir waren es im Test etwas über fünfeinhalb Stunden, bis das V14 nach der Steckdose schrie.
Ich habe das Display des V14 auf 200 cd/m² eingestellt. Das entspricht 90% Helligkeit. Dazu habe ich das Energieprofil „Ausbalanciert“ genommen. Und dann ging es wie immer in einen ganz normalen Arbeitstag. Das bedeutet bei mir Word, Excel, Photoshop, Lightroom und jede Menge offene Browser-Tabs.
Im normalen Office-Betrieb verlor der Akku 15-20% Ladung pro Stunde. Das war auch zu erwarten. Sobald ich Photoshop und Co. genutzt und das V14 dem Stromhunger ausgesetzt habe, war der Akku-Schwund natürlich deutlich höher. Da ging es auch schon mal an die 30% pro Stunde.
Wenn ihr das V14 unterwegs nutzen wollt, solltet ihr euch also vorher überlegen, wie lange ihr es brauchen werdet und im Zweifelsfall lieber das Ladegerät mitnehmen.
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Leises und kühles Notebook
Der Core i3 ist nicht der leistungsfähigste Prozesser von Intel, aber einer der sparsamsten und damit auch einer der leisesten. Im Normalbetrieb werdet ihr das Lenovo V14 in den meisten Fällen nicht hören. Wenn die Lüfter anspringen, dann geben sie ein leises Rauschen von sich. Alles im grünen Bereich.
Selbst unter Last wird das V14 nicht sonderlich laut. Die Lüfter drehen zwar durchgängig. Es ist aber nur ein Rauschen und kein penetrantes Pfiefen, wie es immer wieder bei modernen Notebooks auftritt.
Es wird auch nicht heiß. Selbst nach unserem Stresstest ließ es sich an der Unterseite problemlos anfassen. Bei diesem Test wird das komplette System für eine halbe Stunde stark belastet. Die Temperaturen stiegen dabei auf max. 86° Celsius. Im Durchschnitt lagen sie bei 63°. Das sind gute Werte. Im Idle lag die Temperatur der CPU bei ca. 45°C im Durchschnitt.
Viele Optionen zum Aufrüsten
Lenovo macht es euch leicht, das V14 auf- bzw. umzurüsten. Um an das Innenleben zu gelangen, müsst ihr lediglich zehn Schrauben lösen. Die an der Vorderseite montierten Schrauben sind kürzer als die restlichen. Hier müsst ihr also aufpassen. Nach dem Lösen könnt ihr die Bodenplatte einfach abhebeln. Ein Plastikhebel erleichtert dieses Vorhaben, ist aber nicht zwingend notwendig.
4 GB RAM sind fest verlötet. Den zweiten RAM-Riegel könnt ihr aber problemlos gegen einen größeren Riegel mit 8 GB austauschen.
Die verbaute 2240-SSD sitzt unter einer kleinen Abdeckung und lässt sich ohne Schwierigkeiten austauschen. Ihr könnt sowohl 2240- als auch 2280-Modelle nehmen. Eine entsprechende Halterung ist vorhanden.
Und zu guter Letzt: Es gibt einen Slot für eine weitere 2,5“-SSD. Das Montagematerial müsst ihr euch allerdings separat besorgen.
Es gibt als reichlich Möglichkeiten, um das Lenovo V14 hardwareseitig für viele Jahre fitzumachen.
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Für diese Preisklasse ein guter Sound
Gerade Notebooks in den unteren Preisklassen bieten einen Sound, bei dem man sich wünscht, der Hersteller würde auf Lautsprecher verzichten. Das ist beim V14 nicht der Fall.
Das Lenovo V14 ist zwar weit von Premiumklang entfernt, für den Alltag bietet es aber einen ausreichenden und vor allem ausgewogenen Klang. Höhen, Mitten und Tiefen sind bei halber Lautstärke gut erkennbar und sauber voneinander getrennt. Die Tiefen sind natürlich schwächer ausgeprägt als die Mitten und Höhen. Es fehlt wie so oft der Resonanzraum für wirkliche Tiefen. Die Höhen klingen klar und werden nicht schrill. Das schaffen viele Notebooks nicht.
Wenn ihr die Lautstärke auf 100% aufdreht, wird das V14 auf den ersten Blick einfach nur lauter. Der Klang ist weiter ausgewogen, allerdings sind die Tiefen zurückhaltender als bei niedriger Lautstärke. Auf den zweiten Blick verändern sich aber auch die Höhen. Sie neigen in den Spitzen zum Klirren und werden in einigen Fällen auch schrill. Ihr müsst euch also überlegen, ob ihr diese Lautstärke nutzen wollt.
Mit halber Lautstärke fahrt ihr für einen gemütlichen Netflix-Abend auf der Couch schon ganz gut.
Fazit Lenovo V14: Kleiner Allrounder für den Office-Alltag
Das Lenovo V14 ist eindeutig auf Office-Anwendungen ausgerichtet. Wenn ihr euch nur damit sowie Surfen und Netflix befasst, dann solltet ihr es euch definitiv genauer ansehen. Auch gelegentliche Bildbearbeitung ist kein Problem, wobei ihr die lieber auf einem externen Display vornehmen solltet.
Ein weiterer Pluspunkt ist die einfache Möglichkeit, das V14 aufzurüsten und somit auch über einen längeren Zeitraum nutzen zu können. Da gehen viele Hersteller heute leider restriktiver vor.
Lenovo V14 bei uns im Shop
*Stand: 11/2020