Der LG 27GK750F will mit 240 Hz, FreeSync und FHD-Auflösung der perfekte Gaming-Monitor für eSportler sein. Bei dieser hohen Bildwiederholrate kommt wie üblich eine Full HD-Auflösung zum Einsatz. Wie gut sich der Gaming-Monitor für FPS und durchzockte Nächte macht, klärt der Test.
Das gefällt uns
- blitzschnelles 240 Hz-Display
- FreeSync
- gefälliges Design
- sehr gutes Bedienkonzept
- umfassende Ergonomiefunktionen
Das gefällt uns nicht
- Full HD wirkt auf 27" etwas grob
Nachdem wir im Januar bereits einen 24″ Gaming-Monitor mit 240 Hz und FHD-Auflösung im Test hatten, steht nun der LG UltraGear 27GK750F auf dem Plan. Mit 27 Zoll bietet er etwas mehr in der Diagonale und bringt sogar FreeSync mit. Optisch passt der 27GK750F zu LGs aktuellem UltraGear-Lineup. Ich kam bereits in den Genuss, den LG 32GK850G aus der Serie zu testen. Ein mächtiger 32-Zöller mit bis zu 165 Hz Bildwiederholrate und G-Sync.
Aktuell könnt ihr euch den LG 27GK750F leisten, wenn ihr 399 Euro* auf der hohen Kante habt. Es bleibt wie immer vorsorglich erwähnt, dass sich FreeSync nur in Verbindung mit einer Radeon-Grafikkarte aktivieren lässt. Ein vergleichbares Modell mit G-Sync und 240 Hz bietet LG aber nicht an.
Genug des Intros, kommen wir zu den technischen Details.
Technische Daten
Technische Daten vom LG UltraGear 27GK750F | |
Paneltyp | 27″ (80,01 cm) TN-Panel im 16:9 Format (mit LED-Hintergrundbeleuchtung) planes und mattes Display |
Auflösung | 1920 x 1080 Pixel, FHD-Auflösung |
Blickwinkel | 170° horizontal / 160° vertikal |
Aktualisierungsrate | 240 Hz |
Reaktionszeit | 2 ms / 1 ms (Motion Blur Reduction) |
Kontrast | 1.000:1 |
Helligkeit | 400,00 cd/m² |
Adaptive Synchronisation | FreeSync |
Ergonomiefunktionen | Neigung: -5 bis +15° Höhenverstellung: 11 cm Schwenkwinkel: 20° links/rechts Pivotfunktion |
Videoanschlüsse | 2x HDMI 2.0 1x DisplayPort 1.2 |
Sonstige Anschlüsse | Strom 3x USB (1x up, 2x down) 1x Klinke |
Energieeffizienzklasse | A |
Besonderheiten | Black Stabilizer Gaming-Presets Motion Blur Reduction |
Gewicht | 6,35 kg |
Preis | 399,- €* |
LG 27GK750F bei uns im Shop
LG 27GK750F mit umfangreichem Lieferumfang
Monitor, Standbein und Standfuß befinden sich sicher verpackt im Karton. Den Kleinkram hat LG in einem kleinen Extra-Karton untergebracht. Dadurch fliegt er nicht wie bei den meisten Monitoren irgendwo in der Kiste herum. Hier findet ihr ein DisplayPort- und ein HDMI-, das USB-Upstream- und Stromkabel sowie diverse Kabelführungen. Natürlich fehlen auch CD und Papierkram nicht. Ihr könnt also sofort loslegen.
Lieferumfang LG 27GK750F:
- LG UltraGear 27GK750F Monitor
- Standfuß
- DisplayPort-Kabel
- HDMI-Kabel
- Upstream USB-Kabel
- Netzkabel
- Netzteil
- Bedienungsanleitung
- ansteckbare Führung für Display- und Mauskabel
- CD mit Treiber und Bedienungsanleitung
Einfache Montage mittels Flügelschraube
Die Montage ist kinderleicht. Standfuß und Standbein werden via Flügelschraube miteinander verschraubt. Anschließend könnt ihr den Standfuß auf eine Unterlage stellen, das Panel von oben in die Halterung heben und unten andrücken. Wenn ihr den Schalter unter der Vorrichtung nach unten drückt, löst ihr die Arretierung und könnt das Panel wieder abnehmen. Diese Montage ist bei vielen Monitoren gängig und hat sich neben dem LG 27GK750F bspw. auch bei Monitoren von BenQ bewährt.
Der Monitor lässt sich auch mit einer 100×100 mm VESA-Halterung an einer Wand befestigen.
Angenehmes Design trifft gute Verarbeitung
Das Erscheinungsbild macht schnell klar, dass der LG 27GK750F zu LGs UltraGear-Serie gehört. Versteht mich nicht falsch, der Monitor ist keine Attention-Whore: Schmaler Rahmen, rote Details am Standfuß und auf der Rückseite, sonst bleibt es bis auf den Hochglanzstreifen an der Seite bei mattem Schwarz. Auf RGB-Beleuchtung und anderen unnötigen Schnickschnack verzichtet der Monitor. Ich finde die Optik gelungen.
Generell ist das Panel vergleichsweise schmal und weist keine Krümmung auf. Bei 27 Zoll ist das auch nicht wirklich notwendig. Auf der Rückseite befinden sich alle Anschlüsse in einer leichten Vertiefung auf einer rundlichen Erhöhung. Diese Erhöhung hat LG mit einem Ring aus roten Belüftungsöffnungen abgegrenzt.
Die Verarbeitung ist gut, allerdings fühlen sich die Ecken etwas rau an. Wenn man das Panel anstößt, fängt es sich relativ schnell wieder. Es schwingt auch nicht mit, wenn ihr mal stärker in die Tasten haut. Das hängt aber natürlich auch von der Stabilität eures Schreibtischs zu Hause ab.
Der Monitor bietet alle Ergonomiefunktionen, mit denen ihr das Panel zielgerichtet nach eurer Sitzhaltung ausrichten könnt. Er lässt sich jeweils 20 Grad nach links oder rechts schwenken, 11 cm in der Höhe verstellen und -5 bis +15 Grad neigen. Außerdem verfügt er auch über eine Pivotfunktion.
Das OSD steuert ihr über einen 5-Wege-Joystick, der mittig an der Unterseite sitzt. Mit diesem schaltet ihr den Monitor übrigens auch an und aus. Die Bedienung via Joystick klappt sehr gut und ist schnell verinnerlicht.
HDMI, DisplayPort und USB-Anschlüsse
Der 27GK750F verfügt über einen DisplayPort 1.2- und zwei HDMI 2.0-Videoanschlüsse auf der Rückseite. Dazu gesellen sich drei USB-Anschlüsse: zwei Downstream USB 3.0-Anschlüsse und ein Upstream USB 3.0-Anschluss. Wenn ihr letzteren mit eurem PC verbindet, könnt ihr die anderen beiden USB-Anschlüsse für bspw. Tastatur, Maus oder Headset nutzen.
Die Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite des Monitors von hinten gesehen auf der rechten Seite. Sie sind gut erreichbar, da sie nach hinten ausgerichtet sind. Wer mit dem Gedanken spielt, den Monitor an einer Wandhalterung anzubringen, sollte deshalb ausreichend Platz für die Kabel berücksichtigen.
Was gibt es noch? Klinken- und Stromanschluss befinden sich unter den USB-Ports. Die Vorrichtung für ein Kensington-Schloss ist an der Unterseite neben dem Joystick angebracht. Interne Lautsprecher gibt es nicht, diese bieten im Normalfall aber so oder so keinen wirklichen Mehrwert.
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Strukturiertes Gaming-OSD mit massig Features
Natürlich gehört zu einem waschechten Gaming-Monitor auch ein Gaming-OSD. Dass LG hier die Hausaufgaben gemacht hat, kam schon beim Test des LG 32GK850G zum Vorschein. Das Menü ist übersichtlich und gut strukturiert. Praktisch: Die wichtigsten Einstellungen werden über dem eigentlichen Menü in einer Leiste zusammengefasst und sind direkt einsehbar. Vorbildlich beim heutigen Buzzword-Chaos: Kryptische Einstellungen werden in den Untermenüs gleich erklärt.
Mit dem 5-Wege-Joystick lässt es sich sehr leicht und intuitiv durch die Untermenüs navigieren. Eine große Einarbeitungszeit oder Glück bei der Auswahl der richtigen Tasten – wie es bei manch anderem Monitor der Fall sein kann – braucht es hier nicht. Die Steuerung erklärt sich von selbst: Ihr könnt den Joystick drücken oder in die vier Himmelsrichtungen schieben. Zu den Schnellmenüs gelangt ihr, wenn ihr den 5-Wege-Joystick gleich in eine bestimmte Richtung bewegt, ohne ihn vorher zu drücken.
Beim LG 27GK750F könnt ihr euch auf vier Presets freuen. Zwei davon sind für FPS gedacht. Des Weiteren gibt es Voreinstellungen für RTS und Lesen. Im Lese-Modus aktiviert sich ein Blaufilter, der angeblich die Augen entlastet. Wer lieber eigene Einstellungen vornimmt, kann dies mit den restlichen beiden freien Slots tun. Gerade die spielrelevanten Einstellungen sind hier wichtig: FreeSync, 1ms Motion Blur Reduction, Schwarz Stabilisator – hört sich auf Deutsch leider ziemlich gurkig an –, Reaktionszeit oder Fadenkreuz. Viele Features lassen sich jedoch nicht gleichzeitig aktivieren.
In Windows könnt ihr unter den Adaptereigenschaften eures Monitors oder in der Nvidia-Systemsteuerung die 240 Hz Bildwiederholrate aktivieren. Diese solltet ihr in Verbindung mit FreeSync und einer schnellen Radeon-Grafikkarte auf jeden Fall einstellen. FreeSync könnt ihr aber nicht mit 1ms Motion Blur Reduction kombinieren. Ich würde FreeSync allerdings den Vorrang geben.
Helligkeit, Kontrast und mehr könnt ihr auch mit dem dazugehörigen Programm OnScreen Control anpassen, das sich auf der CD befindet.
Rasantes Display, aber mit großen Pixeln
Ich habe schon viel geschrieben, aber das Interessanteste am ganzen Test kommt erst jetzt: Das Display. Der LG UltraGear 27GK750F besitzt ein 27″-Display im 16:9-Format ohne Krümmung. Das markanteste Merkmal des TN-Panels sind natürlich die 240 Hz in Kombination mit 2ms Reaktionszeit bzw. 1 ms, wenn ihr die Motion Blur Reduction aktiviert.
27 Zoll und eine maximale Auflösung von 1920×1080 Pixeln resultieren in einer Punktdichte von ungefähr 82 PPI. Das ist schon etwas grob, wenn man an aktuelle Smartphone-Displays mit 400 PPI und mehr denkt. Allerdings sind 240 Hz-Panels bisher nur in Kombination mit einer FHD-Auflösung erhältlich und das ist auch sinnvoll, da aktuelle Grafikkarten in den wenigsten Spielen auch in FHD überhaupt 240 FPS berechnen können. Abgesehen von sehr alten Titeln oder CS:GO mit einer High-FPS-Config dürfte es in aktuellen AAA-Produktionen bei hohen Details schon mit der Hälfte der FPS schwierig werden.
Wenn hohe FPS erreicht werden, laufen Spiele tatsächlich butterweich und extrem flüssig. Das rockt selbst bei The Witcher 3 richtig. Dafür muss aber natürlich auf einige Details verzichtet werden. Ein 240 Hz-Monitor richtet sich jedoch generell eher an professionelle Spieler, die im eSport unterwegs sind. Dort liegt das Hauptaugenmerk selten auf der Grafik, sondern eher auf der reibungslosen Performance.
In Verbindung mit FreeSync bleiben die Titel aber auch mit weniger als 240 FPS sehr flüssig. Tearing, Ghosting oder Treppeneffekte habe ich nicht feststellen können. Die adaptive Synchronisation greift übrigens im Bereich von 48-240 Hz bzw. FPS. Sollte die Framerate doch einmal unter 48 FPS fallen, verhindert die Low Framerate Compensation (LFC) eine stockende Darstellung.
Auch wenn sich viele Spieler wie ich sicherlich den ultimativen UHD Gaming-Monitor mit 240 Hz und adaptiver Synchronisation wünschen, so ist doch kaum eine Hardware aktuell in der Lage, hier ausreichend FPS beizusteuern. Insofern bleibt die Abstimmung der Specs beim 27GK750F sinnvoll gewählt. Etwas störend finde ich die relativ niedrige Punktdichte jedoch trotzdem.
Die Schnelligkeit ist natürlich ein großer Vorteil von TN-Panels. Sie schwächeln hingegen bei der kräftigen Farbdarstellung und den Kontrastwerten. Die Blickwinkel sind mit 170° horizontal und 160° vertikal nicht die besten. Das stört aber bei einem Gaming-Display gemeinhin weniger, da man so oder so größtenteils alleine davor sitzt. Dank der vielen Ergonomiefunktionen könnt ihr es auch jederzeit perfekt ausrichten.
Um auf Nummer sicher zu gehen, habe ich den Monitor mit unserem DataColor Spyder5Elite kalibriert. Er deckt den sRGB-Farbraum zu 98%, NTSC zu 69% und AdobeRGB zu 75 % ab. In unserer Datenbank landet er damit ausgehend vom NTSC-Wert auf dem vorletzten Platz. Für Bild- oder Videobearbeitung ist er dementsprechend nicht so gut geeignet. Das will er aber mit dem matten Display auch gar nicht sein.
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Die Legende der 240 Hz?
Klar, das Alleinstellungsmerkmal des LG UltraGear 27GK750F sind die 240 Hz. Ich zocke bei mir zuhause an einem 144 Hz-Monitor von BenQ und finde Displays mit hoher Bildwiederholrate immer sehr angenehm. Nicht nur beim Zocken, sondern schon beim Scrollen durch Webseiten und generell im Alltag läuft es einfach viel flüssiger. Für schnelle Shooter gilt das natürlich umso mehr. Im Vergleich zu 60 Hz wirken schon 144 Hz wie ein Segen. Und auch das 120 Hz-Display des Razer Phone lässt andere Phones ziemlich alt aussehen.
Ob sich der Sprung von 144 oder 165 zu 240 Hz lohnt, ist schwer zu sagen. Meine Wahrnehmung kann mich täuschen, aber womöglich fühlen sich 144 Hz nicht ganz so butterweich und geschmeidig an wie 240 Hz. Da man allerdings selbst mit einer RX Vega 64/RTX 2080 Ti in den wenigsten aktuellen Spielen weit über 144 FPS erreicht, bleibt es fraglich, wie hoch der Nutzen wirklich ist. Wer sich unsicher ist: In diesem Video werden die einzelnen Hz-Werte ganz anschaulich miteinander verglichen.
Fazit: empfehlenswerter Gaming-Monitor
Der LG UltraGear 27GK750F ist mit seinen zahlreichen Funktionen und dem schnellen TN-Panel vollends auf Gaming ausgelegt. Die Optik ist Geschmackssache, ich finde sie allerdings gelungen. Sie ist für einen Gaming-Monitor erfreulich erwachsen ist und auf RGB-Beleuchtung wird verzichtet. Der Lieferumfang ist umfangreich und auch bei der Verarbeitung leistet sich LG keine Patzer.
Der Standfuß bringt alle Ergonomiefunktionen mit und lässt sich auch von Remplern nicht aus der Ruhe bringen. Das OSD ist allererste Sahne. Es bietet neben vielfältigen Anpassungsmöglichkeiten auch zahlreiche Gaming-Features wie FreeSync, Motion Blur Reduction oder einen Black Stabilizer. Die Steuerung mit dem 5-Wege-Joystick klappt einwandfrei.
Das wirkliche Killer-Feature sind aber die 240 Hz Bildwiederholrate. Genügend FPS vorausgesetzt, laufen Titel einfach nur butterweich und geschmeidig über den Bildschirm. Damit einher geht jedoch auch die FHD-Auflösung, die bei 27″ eine Punktdichte von 82 PPI ergibt. Das kann für den ein oder anderen schon vergleichsweise grob erscheinen, ist in Verbindung mit den 240 Hz jedoch nachvollziehbar.
Einen wirklichen Fehler leistet sich der Monitor nicht. Wer im eSport unterwegs ist, eine Radeon-Grafikkarte besitzt und einen blitzschnellen Gaming-Monitor mit 27″ im 16:9-Format sucht, sollte sich den LG 27GK750F auf jeden Fall anschauen. Für aktuell 399 Euro* bekommt ihr eine ganze Menge für euer Geld.
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Stand: 20.11.2018