Logitech Craft: Tastatur mit zig Funktionen und Drehrad für Kreative

      Logitech Craft: Tastatur mit zig Funktionen und Drehrad für Kreative

      Logitech hat diverse Tastaturen im Programm. Mit der Logitech Craft ist ein Modell am Start, das nicht nur zig Funktionen bietet, sondern mittels Drehrad die Bedienung von Programmen auch komfortabler machen soll. Wie gut das klappt, habe ich mir einmal genauer angesehen.

      Einrichtung und täglicher Einsatz

      Bevor wir zum wichtigsten Punkt, der Funktionalität, kommen, noch schnell vorweg ein paar Worte zum Lieferumfang und der Haptik.

      Der Lieferumfang ist schnell beschrieben. Tastatur, USB-Pin für das Pairing mit dem Rechner, USB-Kabel zum Laden der Tastatur und etwas Zettelwerk. Das war’s.

      Die Logitech Craft fühlt sich sehr wertig an. Ihre Verarbeitung ist einwandfrei und sie liegt fest auf dem Tisch und verrutscht nicht. Das liegt nicht nur an den kleinen Gummiflächen auf der Unterseite, sondern auch am relativ hohen Gewicht von 960 Gramm. Trotz des hohen Gewichts wirkt sie schlank und kompakt. Bis auf die an der Oberseite angebrachte Leiste aus Aluminium ist sie aus dunkelgrauem Kunststoff gefertigt. Das findet der Staub auf dem Schreibtisch klasse, weil die Tastatur ihn gut in Szene setzt. Ein Problem, das alle dunklen Tastaturen haben.

      Die Tasten haben einen sehr guten Druckpunkt und sprechen sehr schnell auf Eingaben an. Sie haben eine kleine Vertiefung in der Mitte. Das ist am Anfang etwas ungewohnt, hilft aber auf lange Sicht dabei, sich blind auf der Tastatur zu orientieren.

      Bei einer Sache habe ich länger zum Eingewöhnen gebraucht: Die Logitech Craft hat sowohl die Alt-Taste für Windows als auch die Command-Taste für Mac. Dafür ist die Windows-Taste entfallen. Dadurch war ich anfangs schon etwas verwirrt, wenn ich eine Taste gedrückt habe und auf einmal etwas anderes als das Erwartete passierte.

      Die Tastaturbeleuchtung finde ich gelungen. Zum einen ist sie dezent und nicht so aufdringlich wie dieser ganze RGB-Krimskrams, der einem immer öfter begegnet. Und zum anderen orientiert sie sich am Umgebungslicht. Ist es dunkel, leuchtet sie stärker, bei hellen Umgebungen leuchtet sie entsprechend schwächer. Wenn ihr die Hände von der Tastatur nehmt, dann schaltet sie sich automatisch ab.

      Bei den F-Tasten habt ihr die Wahl, wie ihr sie standardmäßig belegt. Entweder mit den herkömmlichen Funktionen oder mit den von Logitech-Funktionen wie Desktop anzeigen oder geöffnete Fenster in der Miniaturansicht anzeigen. Die Steuerung erfolgt in der App der Tastatur. Da müsst ihr im Hauptmenü einfach einen Haken setzen.

      Die Software für die Tastatur ist übersichtlich aufgebaut

      Ihr könnt die Tastatur mit bis zu drei Geräten koppeln. Das Umschalten erfolgt unkompliziert über die drei Easy Switch-Tasten. Um ein Gerät zu koppeln, drückt ihr einfach die gewünschte Taste so lange, bis sie blinkt und dann könnt ihr Tastatur und bspw. Smartphone miteinander verbinden. Die Bedienung des Smartphones über die Tastatur ist zwar ziemlich gewöhnungbedürftig, aber es geht. Zum Wechseln zwischen den verbundenen Geräten, drückt ihr dann einfach die jeweilige Taste.

      Easy Switch Tasten Logitech Craft Advanced Tastatur

      Die drei Easy Switch Tasten

      Über die App richtet ihr auch die Funktionen für das Drehrad ein. Die App schaut, welche Programme installiert sind und bietet euch dann entsprechend an, die Funktionen zu aktivieren. Danach wird es richtig userfreundlich: Ihr könnt kurze Tutorials ansehen, in denen euch die Funktionen in den einzelnen Programmen vorgestellt werden. Welche Programme unterstützt werden und wie das Rad funktioniert, steht weiter unten ausführlich.

      Ihr werdet euch sehr schnell blind auf der Logitech Craft zurechtfinden. Die Vertiefungen auf den einzelnen Tasten fand ich anfangs störend, mittlerweile hat sich das aber komplett gelegt. Schnelles und flüssiges Tippen ist mittlerweile überhaupt kein Problem mehr.

      Die Tippgeräusche sind dezent. Das finde ich ganz angenehm, das Geklacker mechanischer Tastaturen konnte ich noch nie leiden. Die Tastatur liegt angenehm flach auf dem Schreibtisch, so dass ihr auch längere Zeit daran arbeiten könnt, ohne dass die Handgelenke anfangen sich zu beschweren.

      Drehrad

      Das Drehrad ist das Highlight der Logitech Craft. Es erinnert an den Surface Dial, den Microsoft 2016 vorgestellt hat. Die Funktionsweise ist ähnlich.

      Drehrad Logitech Craft Advanced Tastatur

      Das Drehrad ist oben links angebracht

      Durch Drehen und Drücken könnt ihr in diversen Programmen arbeiten. Photoshop, Lightroom, Illustrator und diverse andere Adobe-Programme werden unterstützt, ebenso wie die Microsoft Office-Suite. Die Office-Suite wird allerdings nur unter Windows unterstützt, die restlichen Programme auch unter Mac. Browser werden auch unterstützt. Dort könnt ihr euch schnell durch die einzelnen offenen Tabs bewegen.

      Über die App könnt ihr die Grund-Funktionen des Rades einstellen. Drücken startet/stoppt standardmäßig die Wiedergabe einer Datei. Ihr könnt aber auch Anwendung starten, Datei öffnen, Cortana starten, Bildschirm umschalten und und und auswählen.

      Das Rad ist Anfangs gewöhnungsbedürftig. Das liegt nicht nur daran, dass ich mich generell an es gewöhnen musste. Es liegt auch daran, dass es sehr berührungsempfindlich ist. Ihr braucht es nur ganz leicht anzutippen und schon ist es aktiviert. Bis man da den, Achtung: schlechter Wortwitz, richtigen Dreh heraus hat, dauert es ein wenig. Danach macht es aber richtig Spaß und führt auch dazu, dass man schneller arbeiten kann.

      Ich habe das Rad nicht in allen unterstützten Programmen ausprobiert, sondern meistens in Photoshop genutzt. Dort sind die Funktionen einzelnen Werkzeugen zugeordnet. Auch hier gilt: man muss sich dran gewöhnen. Dass etwa der Zoom beim Zauberstab-Werkzeug ist, erschließt sich nicht auf Anhieb. Den Zoom findet ihr übrigens auch noch beim Freistellen-Werkzeug und der Pipette.

      Drehrad Logitech Craft Advanced Tastatur

      Das Drehrad lässt sich gut erreichen und bequem bedienen

      Beim Verschieben-Werkzeug findet Helligkeit, Kontrast, Sättigung und Ebenen-Mischmodus. Die gleichen Funktionen nur ohne den Ebenen-Modus gibt es beim Auswahl-Werkzeug. Sehr nice: Wenn ihr diese Funktionen nutzt, dann macht ihr nicht direkt im Bild herum, sondern es wird eine Einstellungs-Ebene angelegt, auf der ihr euch austoben könnt. So könnt ihr die Änderungen jederzeit mit einem Klick wieder rückgängig machen.

      Bei der Belegung der Werkzeuge mit Funktionen im Auslieferungszustand ist noch Luft nach oben. Die doppelten Belegungen machen keinen Sinn. Ihr könnt sie aber über die App problemlos nach euren Wünschen anpassen. Wäre aber schön (und vor allem bequemer), wenn Logitech hier von Haus aus die doppelten Belegungen vermeiden würde.

      Insgesamt erleichtern sie aber das Arbeiten ungemein. Vor allem dann, wenn man die einzelnen Werkzeuge über ihre Shortcuts aufruft und nicht mit der Maus anklickt.

      Fazit

      Logitech hat mit der Craft eine richtig gute Tastatur hingelegt. Das Schreibgefühl ist hervorragend und ihr könnt sie euch nach Belieben auf eure Vorlieben einstellen.

      Logitech Craft Advanced Tastatur

      Der Preis hat es in sich. Etwas über 150 Euro müsst ihr derzeit dafür hinlegen. Für das Geld bekommt ihr eine hervorragend verarbeitete Tastatur, die sehr viele Funktionen bietet. Insbesondere Kreative, die viel mit Adobe-Produkten arbeiten, sollten sich die Tastatur einmal ansehen. Das Drehrad sorgt schnell für eine Verbesserung des Workflows.

      Logitech Craft Tastatur bei uns im Shop

      Veröffentlicht von Eike

      Hat seine ersten Gehversuche auf dem Amiga 500 und aus Guybrush Threepwood einen mächtigen Piraten gemacht. Mittlerweile ein Fan von richtig guter Smartphone-Fotografie und demensprechend viel auf Instagram unterwegs.

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