Das Astro A50 X ist das neue Flaggschiff von Logitech G. Das kabellose Gaming-Headset will mit hoher Verarbeitungsqualität, durchdachter Steuerung und universellen Verbindungsmöglichkeiten seinen hohen Preis rechtfertigen. Das klappt zum Großteil sehr gut.
Das gefällt uns
- schickes Design
- gute Verarbeitung
- abnehmbare Ohrpolster
- hoher Tragekomfort
- sehr guter Klang
- tolle Aufnahmequalität
- Flip-to-Mute-Funktion
- 2,4 GHz Funk und Bluetooth
- mehrere Quellen gleichzeitig nutzbar
- einfaches Umschalten zwischen Quellen
- Basisstation mit Display und vielen Anschlüssen
- moderne Software (Logitech G Hub)
- gute Akkulaufzeit
- kompatibel mit PC/Mac, PS5, Xbox, Switch, Smartphone
Das gefällt uns nicht
- anfällige Hochglanz-Elemente
- durchschnittliche Reichweite
- Akku nur umständlich wechselbar
- kaum Abschirmung
- hoher Preis
Gaming-Headsets sind so eine Sache. Bei kabelgebundenen Varianten gebe ich immer Studio-Kopfhörern in Verbindung mit einem Ansteckmikrofon den Vorzug. Da liegt der Fokus einfach auf den Dingen, die für mich wichtig sind, nämlich eine hohe Soundqualität und ein angenehmer Tragekomfort. Außerdem sind höherwertige Kopfhöher oft wesentlich nachhaltiger konstruiert als Gaming-Headsets, bei denen der Fokus meistens eher auf Bling-Bling und Software-Features liegt.
Bis zu drei Endgeräte und Bluetooth am Astro A50 X
Anders sieht es aus, wenn man oft auf mehreren Endgeräten gleichzeitig unterwegs ist oder oft zwischen diesen wechseln möchte. Tagsüber am PC arbeiten, zwischendurch über das Smartphone telefonieren und abends direkt an die Konsole umsatteln. Für diesen Alltag fallen kabelgebundene Kopfhörer flach, aber auch viele kabellose Gaming-Headsets bieten angesichts von eingeschränkten Verbindungsmöglichkeiten nicht das nahtloseste Erlebnis, weil der Empfänger zum Beispiel immer nur mit einer Quelle verbunden sein kann.

Das Astro A50 X (5. Gen) ist optisch fast identisch zum Vorgänger, die Ladestation ist aber kompakter geworden.
Genau für diesen Fall kommt das neue Astro A50 X ins Spiel. Das Gaming-Headset lässt sich dank Basisstation mit mehreren Endgeräten gleichzeitig über HDMI verbinden, außerdem unterstützt es neben einer 2,4 GHz-Funkverbindung (Lightspeed) auch den Bluetooth-Standard 5.0. Über eine Umschalttaste am Headset sollst du so direkt zwischen mehreren angeschlossenen Endgeräten wechseln können.
Das amerikanische Unternehmen Astro wurde schon 2017 von Logitech übernommen, Geräte aus dem Lineup firmierten bisher aber trotzdem nur unter dem Namen Astro. Das A50 X gehört nun allerdings offiziell zum Lineup der Gaming-Sparte Logitech G.
Üppiger Lieferumfang
Das Astro A50 X kommt in einer möglichst kunststoffarmen Verpackung daher. Zum Lieferumfang gehört alles, was du für den Alltag benötigst:
- Astro A50 X Gaming-Headset
- Basisstation
- Y-Kabel (USBC auf USB-C und USB-A)
- Kabel (USB-C auf USB-A)
- Netzteil
- Netzteil-Stecker Typ C
- Netzteil-Stecker Typ G
- Schnellstartanleitung
Damit ist alles für den Betrieb am PC dabei, für die Verbindung zur Konsole wird jedoch ggf. noch ein zusätzlichen HDMI-Kabel benötigt.
Basisstation ist Dreh- und Ladepunkt
Die Basisstation ist dabei der Dreh- und Angelpunkt, denn sie fungiert als Empfänger und das Headset wird hier zum Laden in eine magnetische Halterung eingesetzt. Durch die Aussparung für das Mikrofon ist auch direkt ersichtlich, wie das A50 X ausgerichtet sein muss, damit sich die Kontaktflächen berühren. Im Notfall kann aber auch über den USB-C-Anschluss direkt am Gaming-Headset geladen werden.
Vorne an der Ladestation befindet sich ein Display, über das die aktuelle Verbindung und der Ladezustand angezeigt wird. Die Schutzfolie ließ sich in meinem Fall leider nur mit der Verbleiben von viel Kleberesten abziehen. Diese zu entfernen, hinterließ wiederum Kratzer auf dem Display. Das ist schade.
An der Rückseite befinden sich alle Anschlüsse mit entsprechender Beschriftung. Du kannst maximal drei Endgeräte (PC, Playstation, Xbox) entweder via USB-C oder HDMI 2.1 parallel anschließen.
Bewährtes Design, aber Hochglanz muss nicht sein
Das Astro A50 X ist in Schwarz und Weiß erhältlich. Das Design orientiert sich dabei stark an den Vorgängern. Es wirkt insgesamt eigenständig und durch die vielen Lücken und geometrischen Formen auch futuristisch.
Bei der Verarbeitung ist auf den ersten Blick alles einwandfrei. Das Gaming-Headset ist stabil und trotzdem flexibel biegbar. Bei den Materialien setzt Logitech G hauptsächlich auf robusten Kunststoff, nur die zylindrischen Elemente an den Seiten bestehen aus Metall. Die Oberflächen sind zum Glück größtenteils matt, es gibt jedoch auch diverse Hochglanzflächen. Gerade bei Gegenständen, die täglich in die Hand genommen werden, bin ich kein Fan davon. Hochglanz sieht gut aus, ist aber extrem anfällig für Kratzer. Das sieht man auch den Ladeflächen der Basisstation schnell an.
Vorbildlich ist wiederum die magnetisch Befestigung der Ohrpolster mit der Ohrmuschel. Sie lassen sich so problemlos abnehmen und wieder befestigen.
Im Alltag ist mir aufgefallen, dass die Ohrmuscheln mitunter durch mittelstarke Kopfbewegungen ein knarzendes Geräusch erzeugen können. Das Geräusch tritt jedoch eher unregelmäßig auf und ließ sich im Test nicht zuverlässig reproduzieren.
Hoher Tragekomfort und komfortable Steuerung
Der Tragekomfort des Astro A50 X ist hoch. Die Ohrmuscheln und auch der Kopfbügel sind mit einer weichen Polsterung ausgestattet und einem atmungsaktiven Stoff überzogen. Gerade im Sommer ist das deutlich angenehmer als Leder. Die Position der Ohrmuscheln lässt sich in der Länge anpassen sowie drehen und neigen. Diese Kombination sorgt für ein sehr angenehmes Tragegefühl auch über mehrere Stunden. Je nach Größe der eigenen Ohren könnten die Ohrmuscheln aber einen Tick größer ausfallen.
Einziger Nachteil? Die Stoffpolsterung schirmt Außengeräusche deutlich schlechter ab als isolierte Stoffe wie Leder und Co. Solltest du überwiegend nicht alleine in deinem Zimmer sein, ist das Astro A50 X daher vielleicht nicht die beste Wahl.
Steuerelemente befinden sich bei dem Gaming-Headset auf der rechten Ohrmuschel. Mit dabei sind ein Drehregler für die Lautstärke, ein Schieberegler zum Ein- und Ausschalten, eine Taste für den Bluetooth-Kopplungsmodus sowie die Playsync-Taste. Mit letzterer kannst du schnell und einfach zwischen den Endgeräten wechseln.
Mir ist es anfangs jedoch auch passiert, dass ich die Taste beim Aufsetzen oder Abnehmen des Headsets aus Versehen gedrückt habe. Ich habe dann gar nicht gemerkt, dass ich die Quelle verstellt habe. Die Basisstation verrät in diesem Fall schnell, welches Endgerät gerade aktiv ist, sollte dafür jedoch auch im Sichtbereich stehen. Es wäre zudem hilfreich, wenn sich die Taste haptisch etwas von der Bluetooth-Taste unterschieden würde.
Praktisch: Nicht nur das Umschalten zwischen den Quellen funktioniert im Alltag problemlos, auch das Verbinden von jeweils einem Endgerät via Funk und Bluetooth (Multipoint) klappt einwandfrei. Parallel ein Telefonat führen und weiterhin Sound am PC wahrnehmen klappt reibungslos. Der Klang via Funk fällt allerdings besser als via Bluetooth aus. Eine aktive Bluetooth-Verbindung ist ebenfalls auf dem Display der Basisstation sichtbar.
Klang und Mikrofon sind sehr gut
Das Astro A50 X setzt auf eine geschlossene Bauweise. Verbaut sind Treiber des Typs „Pro-G Graphene“ mit 40mm Durchmesser. Was sich erstmal nach viel Marketing anhört, überzeugt im Alltag jedoch mit einer durchweg guten und neutralen Abstimmung. Höhen, Mitten und Tiefen werden akkurat getroffen, wobei Bässe besonders detailliert erkennbar sind.
Einhergehend mit der geschlossenen Bauweise ist die Bühne enger als bei offenen Kopfhörern, die es im Gaming-Bereich jedoch eher selten gibt. Das liegt daran, dass geschlossene Kopfhörer Außengeräusche besser abschirmen. Das ist beim A50 X jedoch wie bereits erwähnt nicht der Fall, da die Ohrposter aus atmungsaktivem Stoff bestehen. Da ich alleine im Zimmer zocken kann, ist zumindest mir ein hoher Tragekomfort wichtiger.
Das Mikrofon sitzt am Ende von einem gummierten und leicht beweglichen Mikrofonhals. Es lässt sich nach oben klappen und das Mikrofon wird dabei automatisch stummgeschaltet (Flip-to-Mute). Die Aufnahmequalität ist sehr gut, wie du anhand der folgenden Aufnahme hören kannst. Es hat jedoch nicht ganz so stark darin, laute Nebengeräusche zu filtern. Die Geräusche der mechanischen Tastatur bleiben im Hintergrund, beim Staubsauger leidet der Klang jedoch.
Testaufnahme Logitech G Astro A50 X
Über das G HUB kannst du die Klangprofile von Kopfhörer und Mikrofon jederzeit anpassen oder auf vordefinierte Presets zurückgreifen. Dazu nachfolgend mehr.
Logitech G HUB ist eine makellose Software
Ähnlich wie bei der Pro X Superlight 2 Dex (Test) oder der Pro X TKL Rapid (Test) werden auch die Einstellungen für das Astro A50 X mit der Logitech G HUB-Software (Download) vorgenommen. Die Ersteinrichtung gelingt schrittweise, wobei alle Bedienelemente und Funktionen detailliert erklärt werden.
In der Software hast du wie erwähnt den Zugriff auf Equalizer für den Klang und das Mikrofon sowie jeweils mehrere Presets. Außerdem findest du dort Einstellungen für das Noise Gate bzw. das Herausfiltern von Hintergrundgeräuschen wie Lüfterbrummen etc. und kannst über den Reiter „Routing“ die Lautstärke für den jeweiligen Kanal anpassen.
Insgesamt überzeugt das Logitech G HUB mit einem modernen, aufgeräumten Look und vielen Einstellungsmöglichkeiten sowie einen flüssigen Performance. Du kannst das A50 X auch mit der Logitech G Mobile-App nutzen, hier stehen dir im PC-Modus aber kaum Einstallungen zur Verfügung.
Hohe Akkulaufzeit und normale Reichweite
Logitech gibt die offizielle Akkulaufzeit des Astro A50 X mit bis zu 24 Stunden an. Im Alltag hatte ich damit auch keine Probleme und der aktuelle Akkustand ist jederzeit über vier Punkte auf der Basisstation einsehbar. Man sollte allerdings darauf achten, das Headset am Ende des Tages auf der Ladeschale zu platzieren, denn bei zwei langen Tagen kann es ohne Zwischenladung schon mal eng werden. Ist man nämlich zu „fahrlässig“ beim Ablegen auf der Ladeschale, kann es passieren, dass die Kontaktpins nicht richtig verbunden sind und der Ladevorgang nicht startet.
Hat man das einmal hinter sich, achtet man danach bewusst auf das Leuchten der Akkuanzeige auf der Basisstation, wenn man das Headset einsetzt.

Der Ladestand wird dir an der Basisstation in Form von 4 Punkten angezeigt. Bei Laden blinkt der jeweils rechte Punkt langsam auf.
Der große Vorteil eines kabellosen Gaming-Headsets ist natürlich, dass man sich frei in Wohnung oder Haus bewegen kann, um sich zum Beispiel einen Snack zu holen oder ein Paket entgegenzunehmen. Die Reichweite des Astro A50 X ist dabei immer von dem Standort der Basisstation abhängig und auch Bluetooth lässt sich nur in Verbindung mit dieser nutzen. Du kannst das Headset also nicht ohne aktive Station mit dem Smartphone verbinden.
Die Reichweite fällt insgesamt wie bei den meisten kabellosen Headsets aus. Je nach vorhandenen Wänden und Türen kommt es zu Verbindungsabbrüchen, das Headset verbindet sich aber beim Näherkommen wieder automatisch mit der Station.
Fazit: Logitech G Astro A50 X
Ist das Astro A50 X das perfekte Gaming-Headset? Nein, aber es bietet sehr viele Funktionen, die es für bestimmte Einsatzzwecke zur idealen Wahl machen. Wer häufig zwischen Endgeräten wechselt, im Alltag vom Multipoint-Betrieb profitiert oder professionelles Game-Streaming betreibt, bekommt hier ein flexibles Gaming-Headset mit vielen Anschlüssen und Verbindungsmöglichkeiten.

Für den häufigen Transport ist das Astro A50 x nicht wirklich gedacht, denn es lassen sich nur die Ohrmuscheln seitlich einklappen.
Parallel punktet das A50 X mit einem tollen Klang, einem hohen Tragekomfort und einer sehr guten Aufnahmequalität. Die Verarbeitung ist gut, etwas weniger Hochglanzoberflächen hätten der Langlebigkeit aber keinen Abbruch getan. Das gilt auch für den nicht oder nur schwer austauschbaren Akku. Positiv sind hingegen die einfach wechselbaren Ohrpolster, die gute Akkulaufzeit und die moderne Software von Logitech.
Das Astro A50 X ist mit PC, Mac, PS5, Xbox, Switch und Smartphone kompatibel und richtet sich entsprechend an eine breite Zielgruppe, die jedoch vor dem hohen Anschaffungspreis zurückschrecken könnte.