Logitech G PRO Wireless im Test: Die erste echte kabellose Gaming-Maus für Profi-Gamer

      Logitech G PRO Wireless im Test: Die erste echte kabellose Gaming-Maus für Profi-Gamer

      Logitech hat die G PRO Wireless bereits auf der Gamescom 2018 vorgestellt und wir konnten sie uns dort auch schon genauer in einem Hands-On anschauen. Seitdem liegt sie bei uns in der Redaktion und genauso lange brennt es mir auch schon unter den Nägeln, sie zu testen. Jetzt ist es endlich soweit und ich werde herausfinden, was die Gaming-Maus wirklich zu bieten hat.

      Wenn ich mich in meinem Gaming-Freundeskreis umschaue, dann haben kabellose Mäuse keinen wirklich guten Ruf: Hohes Gewicht, minimale Verzögerungen oder nerviges Laden sind nur einige der Nachteile, die den Mäusen angelastet werden. Logitech gibt so schnell aber nicht auf – und bietet mit der G PRO Wireless das Non-Plus-Ultra unter den kabellosen Mäusen an.

      Logitech G Pro Wireless

      Schlicht und trotzdem oder gerade deshalb sehr ansprechend: Logitech G PRO Wireless

      Inhalt:

      Dabei ist die G PRO Wireless freilich nicht die erste kabellose Gamig-Maus von Logitech. Bei mir hat es im Jahr 2004 mit der MX 1000 von Logitech angefangen, aber sogleich auch geendet. Denn die Vorurteile der Gamer trafen ab diesem Zeitpunkt in Bezug auf kabellose Gaming-Mäuse natürlich auch für mich zu. Und daher folgten auf die MX 1000 die legendäre originale MX518 und zuletzt die G9x. Alle kabelgebunden. Mit der Roccat Kone ging ich Logitech im Jahr 2011 sogar einmal fremd.

      Obwohl die MX 1000 keine wirkliche Gaming-Maus war, so war sie doch Logitechs Speerspitze der kabellosen Mäuse zum damaligen Zeitpunkt. Genau diese Speerspitze ist heute die G Pro Wireless. Um das zu unterstreichen, stopft Logitech die optisch eher unscheinbare Maus randvoll mit nagelneuer Technik – darunter der HERO 16K-Sensor und die kabellose Lightspeed Technologie. Immerhin: Die Maus wurde über einen Zeitraum von zwei Jahren in Zusammenarbeit mit 50 Profi-Gamern entwickelt. Darunter natürlich auch mit Spielern von Teams wie G2 Esports, die zudem offiziell von Logitech gesponsort werden.

      Ob das die ambitionierte UVP von 149 Euro rechtfertigt, wird sich zeigen. In unserem Shop kostet die G PRO Wireless aktuell übrigens 120,99 Euro*.
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      Technische Details

      Kommen wir zunächst zu den technischen Details der Logitech G PRO Wireless:

      Produkteigenschaften der Logitech G PRO Wireless
      Tasten mechanisches Tastenfederspannungssystem
      Anschluss USB 2.0 / kabellos (Lightspeed-Technologie)
      Reaktionszeit 1 ms
      Lebensdauer 50 Millionen Klicks
      Auflösung 100 – 16.000 dpi
      Abtastung optisch (HERO 16K-Sensor)
      Anzahl der Tasten 6
      Besonderheiten LIGHTSYNC RGB-Beleuchtung
      auswechselbare Tasten
      POWERPLAY-kompatibel
      5 speicherbare Profile
      Akku Lithium-Polymer (fest verbaut)
      Akkulaufzeit 48h / 60h (mit/ohne Beleuchtung)
      Kabellänge 1,8 m
      Abmessungen 4 x 6,35 x 12,5 cm
      Gewicht 80 g
      Logitech G PRO Wireless bei uns im Shop

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      Ein minimalistisches Highlight

      Die G PRO Wireless ist in einem schlichten, mattschwarzen und angenehm kleinen Karton verpackt. Durchsichtige Kunststoffhülle oder aufklappbare Feature-Verpackung? Das braucht diese Maus nicht. In dem Karton befinden sich neben der Maus vier zusätzliche Tasten, jeweils zwei für die rechte und linke Seite, ein USB-Ladekabel sowie der Empfänger und ein Adapter von MicroUSB auf USB Typ-A. Dazu gesellt sich ein kleiner Zettel. Insgesamt ist die Gaming-Maus kompakt, gut und komplett ausreichend verpackt.

      Das Design der Maus ist in meinen Augen sehr ansprechend. Keine aufdringlichen RGB-Leisten, kein zerklüftetes und nur schwer zu reinigendes Design. Einfach eine symmetrische, mattschwarze Maus mit einem RGB-beleuchteten G-Logo auf der Handauflagefläche. Damit ist die G PRO Wireless zum einen für Rechts- und Linkshänder geeignet, zum anderen lässt sie sich bei ausgeschalteter Beleuchtung ebenfalls für Präsentationen im Meeting- oder Vorlesungsraum nutzen – und zwar ohne spöttische Bemerkungen loszutreten. Je nachdem, mit welcher Hand ihr die Maus führt, könnt ihr die magnetischen Tasten abnehmen und durch die flachen Platzhalter ersetzen.

      Die matte Oberfläche zieht sich über das gesamte Erscheinungsbild. Damit wirkt die G PRO nicht nur, als wäre sie aus einem Guss gefertigt, sie ist einfach simpel, schön und passt zu fast jeder Einrichtung – ob Gaming-Tempel oder nicht. Das Mausrad ist geriffelt und gummiert. Zudem ist die „Vier-Speichen-Felge“ das einzige glänzende Bauteil der G PRO Wireless.

      Einen kleinen Haken hat das symmetrische Design natürlich: Obwohl die G PRO Wireless gut in der Hand liegt und auch die matte Oberfläche der Hand schmeichelt – so griffig wie eine speziell für Rechtshänder gefertigte Maus wie bspw. die G502 ist die G PRO Wireless nicht. Dazu kommt ebenfalls die fehlenden Daumenauflage.

      An der geriffelten Unterseite befinden sich eine Taste, ein Schieberegler und ein „Geheimfach“. Mit der linken Taste ändert ihr die DPI-Auflösung. Mit dem rechten Schieberegler schaltet ihr die Maus ein oder aus. Beim Einschalten wir auf der Oberseite über dem Logo mittels dreier leuchtender Punkte auch kurz der Akkustand angezeigt. Der Deckel des Fachs lässt sich abnehmen, indem man ihn etwas nach links dreht und dann auf die untere Hälfte drückt. Praktisch: In dem Fach lässt sich der Empfänger verstauen. Wer viel unterwegs ist, muss als keine Angst vor einem Verlust des Kleinteils haben.
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      Federleichtes Gewicht trifft sehr gute Verarbeitung

      Die G PRO wiegt lediglich 80 Gramm und gehört damit zu den Leichtgewichten unter den Gaming-Mäusen. Um das leichte Gewicht zu realisieren, setzt Logitech bei der nur 1mm dünnen Verkleidung komplett auf Kunststoff. Damit verzichten die Schweizer zum Glück auf Soft-Touch-Elemente, die bei Eingabegeräten mit der Zeit immer schmantig werden. Ich bin zwar eher ein Fan schwerer Mäuse, beim Zocken ist das leichte Gewicht jedoch erstaunlich angenehm. Nicht überraschend: Eine Möglichkeit, das Gewicht zu ändern, gibt es bei der G PRO Wireless nicht.

      Die Verarbeitung der Maus ist über jeden Zweifel erhaben. Das sollte bei diesem Preis zwar eher Pflicht als Kür sein, trotzdem unterstreicht es den sehr guten Gesamteindruck. Alles sitzt fest, die Spaltmaße sind schmal und gleichmäßig und die Maus wirkt trotz des leichten Gewichts auch nicht billig oder instabil. Auch das gerasterte Mausrad wirkt sehr robust. Wie sich die Oberfläche der G PRO bei täglicher Nutzung über mehrere Jahre verhält, lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt natürlich nur schwer sagen. Bei meiner G9x haben die Seiten mit der Zeit etwas an Lack eingebüßt.

      Die Gleiteigenschaften sind im direkten Vergleich zur G9x und auch im Vergleich zur OMEN by HP Reactor (Test) übrigens nicht ganz so gut, was ich schade finde. Die Gleitpads der G9x sind größer und glänzen auch deutlich mehr als die der G PRO Wireless. Ich bin mir jedoch nicht ganz sicher, ob sich das erst mit der Zeit eingestellt hat oder schon beim Kauf der G9x der Fall war. Über mein Roccat Hiro gleitet die G9x damit fast geräuschlos, während die G PRO Wireless auf etwas mehr Widerstand trifft. Abhilfe schaffen hier sogenannte Ersatz-Mausfüße mit besseren Gleiteigenschaften, die es im Netz relativ günstig zu erstehen gibt. Eine unschöner Mehraufwand bleibt es – gerade angesichts des Preises der G PRO Wireless – aber trotzdem.

      Die beiden Haupttasten der G PRO Wireless klicken hingegen deutlich heller und lauter als die der G9x. Logitech spricht hier übrigens von einem mechanischen Tastenfederspannungssystem. Es hört sich zugegeben hochtrabend an, überzeugt im Alltag aber durchaus mit präzisem Feedback. Die Tasten machen zudem leicht unterschiedliche Klickgeräusche.

      Logitech G Pro Wireless

      Der USB-Port befindet sich in einer Vertiefung an der Vorderseite

      Das ansteckbare Kabel ist übrigens 1,8 Meter lang und hat eine normale Gummi-Ummantelung.
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      Logitech G PRO Wireless bei uns im Shop

      Komplexe Software und dezente RGB-Beleuchtung

      Die G PRO Wireless lässt sich mittels 123 MB großer Logitech Gaming Software (Download) konfigurieren. Das komplexe Programm funktioniert aber natürlich auch für alle anderen Peripherie-Geräte von Logitech. Bei der G PRO Wireless könnt ihr bis zu 5 Profile anlegen und zum Beispiel die Anzahl und Empfindlichkeit der DPI-Stufen einstellen. Zudem lässt sich die Signalrate in vier Stufen anpassen.

      Des Weiteren könnt ihr einzelne Tasten aktivieren oder deaktivieren, Makros anlegen und natürlich auch an der RGB-Beleuchtung herumspielen. Bei den Animationen stehen euch Farbzyklus und Atemeffekt zur Verfügung, wobei ihr die Helligkeit und Geschwindigkeit der Animationen verändern könnt. Es lässt sich aber auch eine konstante Farbe einstellen oder die Beleuchtung komplett abschalten.

      Die Software zeigt euch ebenfalls die verbleibende Akkulaufzeit und den aktuellen Verbrauch an. Außerdem rechnet die Software aus, inwieweit sich die einzelnen Verbraucher wie zum Beispiel die RGB-Beleuchtung auf die restliche Zeit bis zum Laden auswirken. Hier hört es jedoch nicht auf. Mit dem Programm könnt ihr sogar eine Tastendruck-Heatmap erstellen und auch eure Klicks per Minute (KPM) aufzeichnen. Das dürfte für professionelle MOBA-Spieler durchaus interessant sein.

      Die eingestellten DPI-Stufen lassen sich übrigens mit der Taste an der Unterseite verändern. Die Logitech G9x kann das auch, aber genutzt habe ich es noch nie. Ich ändere auch nur sehr ungern die Sensitivität des Mauszeigers. Wer hier hohe Werte nutzt, muss die Sensitivität im Windows im Gegenzug auf ein Minimum reduzieren. Ich gehe daher davon aus, dass die 16.000 dpi höchstens für Marketing-Vergleiche interessant sein dürften.
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      Fazit: Logitech G PRO Wireless

      Die G PRO Wireless trägt das Pro im Namen verdient: Sie wurde mit Hilfe von Pro-Gamern für gut betuchte Gamer entwickelt, bringt viele Features mit und kostet daher auch stolze 120,99 Euro*. Herausgekommen ist eine sehr gute Maus, die mich sowohl bei der Verarbeitung und der Optik vollends begeistert. Das symmetrische und schlichte Design ist eine erfreuliche Abwechslung im zerklüfteten und bunt leuchtenden Gaming-Peripherie-Dschungel. Zugleich ist sie dadurch leicht zu reinigen.

      Logitech G Pro Wireless

      Die Logitech G PRO Wireless ist aktuell eine der besten kabellosen Mäuse

      Bedingt durch das Design ist die Maus sowohl für Rechts- als auch Linkshänder geeignet, wobei sich sogar die Tasten abnehmen lassen. Nachteile hat die Form jedoch auch, die für einige Zocker sicherlich nicht unbedeutend sind: Es gibt keine Daumenablage und die Maus ist nicht ganz so griffig wie spezielle Rechtshänder-Mäuse.

      Die Tasten geben ein präzises Feedback und mit 80 Gramm ist die Gaming-Maus ein richtiges Leichtgewicht. Dass sich das Gewicht daher nicht anpassen lässt, ist nicht verwunderlich. Die Besonderheit der G PRO Wireless ist aber die Lightspeed-Technologie. Diese macht die Maus zu einer kabellosen Gaming-Maus ohne Input-Lag. Mit dem passenden Mauspad könnt ihr die Maus dank POWERPLAY-Technologie sogar kabellos laden. Im Notfall tut es aber auch das ansteckbare USB-Kabel.

      Logitech G Pro Wireless

      Logitech G PRO Wireless: sehr gut, aber nicht perfekt

      Die gravierendste Schwachstelle der G PRO Wireless ist für mich die Gleitfähigkeit. Während meine G9x daheim fast geräuschlos über das Mauspad gleitet, gibt es bei der G PRO Wireless einen ganz leichten Widerstand. Hier würden größere Gleitflächen auf der Unterseite Abhilfe schaffen.

      Trotzdem bleibt die Maus – den entsprechenden Geldbeutel vorausgesetzt – sehr empfehlenswert. Wer auf der Suche nach einer zuverlässigen kabellosen Gaming-Maus ist, kommt um die Logitech G PRO Wireless aktuell eigentlich nicht herum.

      Logitech G PRO Wireless bei uns im Shop

      *Stand: 22. März 2019

      Veröffentlicht von Alexander

      Die Leidenschaft fürs Zocken wurde bereits in den frühen 90ern mit Bubble Bobble am Sega Master System II geweckt. Spielt mittlerweile hauptsächlich am PC und hätte gerne viel mehr Zeit, um sich seinem ständig wachsenden Pile of Shame zu widmen.

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