Die Telekommunikationsunternehmen schielen auf das 5 GHz-Band und wollen es für ihren Mobilfunk nutzen. AVM, der Hersteller der Fritz!Box-Router, befürchtet Auswirkungen auf die WLAN-Performance und möchte bei Testverfahren anwesend sein.
Die Frequenzbereiche, die Telekommunikationsunternehmen wie Telekom, Vodafone und o2 regelmäßig für viel Geld ersteigern, um sie für ihren Mobilfunk zu nutzen, sind häufig überlastet und können den steigenden Nutzeranfragen kaum noch gerecht werden. Als Ausweg soll das 5-GHz-Band für Downloads verwendet werden, um sie zu beschleunigen. Normalerweise arbeitet LTE in Deutschland in den Frequenzen um 800 MHz, 1,8 GHz und 2,6 GHz. Da die Reichweite des Funksignals auf 5 GHz nicht so hoch ausfällt wie bei langwelligeren Frequenzen, könnten beispielsweise Straßenlaternen als Sendestation genutzt werden.
Der Router-Hersteller AVM sieht die Gefahr darin, dass die neuen LTE-LAA-Sendestationen die WLAN-Netze beeinträchtigen. Denn LTE und WLAN müssten sich den Funkraum teilen, was Übertragungsraten ausbremsen würde. Bei einem ersten Test des neuen LTE-LAA-Verfahrens von Telekom und Qualcomm will man herausgefunden haben, dass LTE-LAA keine Auswirkungen auf die WLAN-Performance habe. AVM kritisiert, dass keine genauen Informationen über die Testbedingungen veröffentlicht wurden und kein WLAN-Hersteller anwesend war. Erst bei Feldversuchen und in der Praxis werde sich zeigen, ob LTE-LAA und WLAN koexistieren können.
Der Frequenzbereich um 5 GHz ist lizenzfrei nutzbar und wird neben WLAN auch von Radaranlagen für Flugsicherung oder Wetterdienste verwendet, denen die Primärnutzung zugesprochen wurde. Aus diesem Grund müssen WLAN-Geräte ihre Übertragung unterbrechen, sobald sie eine Radaraktivität registrieren. Allein durch die Primärnutzung der Radaranlagen reduziert sich die Zahl der effektiv nutzbaren Funkkanäle im 5-GHz-Band von 19 auf 4. Zusätzlich zum 5-GHz-Band nutzt WLAN bekanntlich auch den 2,4-GHz-Bereich, der vielerorts überlastet ist. Neben dem 60-GHz-Band, das nur sehr kurze Reichweiten bieten kann, sind keine weiteren Frequenzen für WLAN im Gespräch.
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Bild: Telekom
Via: heise.de