Microsoft will schon lange Windows auf Tablets und Smartphones bringen – die bisherigen Versuche waren aber nur von mäßigem Erfolg gekrönt. Man denke nur das Surface RT oder Windows Mobile im Allgemeinen. Seit Windows 10 sieht es etwas besser aus, aber gerade Smartphones sind immer noch ein schwieriges Thema. Das will man allerdings ändern und hat auf der WinHEC Entwicklerkonferenz in Shenzhen die nötige technische Grundlage dafür vorgestellt.
Für die Präsentation hat man sich mit Qualcomm zusammengetan, denn zusammen möchte man Windows 10 auch auf ARM basierte Prozessoren bringen. Das Ganze geschieht nicht nativ, sondern mittels einer Emulation. So soll mit dem Snapdragon 835 die Basis geschaffen werden, auf der Windows 10 ohne besondere Anpassungen als x86 Version lauffähig wird. Auch klassische Desktop-Programme und die Windows UWP Apps sollen damit problemlos laufen. Speziell genannt wurden hier die Office-Anwendungen sowie Adobe Photoshop und Spiele.
Besonders interessant ist diese Entwicklung mit Blick auf kleine Tablets und Smartphones. Hier dürfte ab etwa Mitte 2017 – so die Aussage von Microsoft – ordentlich Bewegung in den Markt kommen, wenn es dann auch möglich sein wird, ein Smartphone oder Tablet direkt mit einem nativen Windows 10 auszustatten. Die Zeiten von Windows 10 Mobile als separate Version dürften damit aber wohl oder übel komplett vorbei sein.
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Spannend bleibt, wie die Umsetzung am Ende aussieht. In der Video-Demo läuft Windows 10 auf einem Snapdragon 820, allerdings noch nicht so ganz flüssig. Auch das Problem mit der Skalierung für diverse Displaygrößen muss gelöst werden. In Kombination mit Continuum könnte so aber das Smartphone unterwegs als solches mit Touch-Fokus genutzt werden, während es im Büro dann über die Docking-Station zum vollwertigen PC mutiert – Unterstützung für herkömmliche x86 Programme inklusive. Letzteres ist bislang neben den fehlenden Apps die wohl größte Schwäche von Continuum. Das oft in diversen Gerüchten genannte Surface Phone wird damit auf jeden Fall wieder wahrscheinlicher – mit Windows 10 statt Mobile.
All das braucht natürlich auch entsprechend viel Leistung um flüssig zu laufen. Erste aufgetauchte Benchmarks zeigen eine einen deutlichen Zuwachs beim Snapdragon 835 gegenüber dem Vorgänger. Im GFX 3.0 und 3.1 Benchmark konnte er selbst das iPhone 7 Plus übertrumpfen. Zu bedenken ist dabei wie immer, dass es sich im Test um ein Dev-Board handelte, also noch kein fertiges Gerät. Ob der Snapdragon 835 seine Versprechungen halten kann, muss er dann in den ersten damit ausgelieferten Geräten beweisen. Interessant aber auch: Im Snapdragon 835 setzt Qualcomm wohl wieder auf acht statt vier Kerne.
Quelle: Microsoft, GSMArena
via: Stadt-Bremerhaven, Smartdroid