Microsoft reduziert OneDrive Speicher

Microsoft reduziert OneDrive Speicher

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Microsoft hat heute Nacht überraschend verkündet, dass die OneDrive Speicher – sowohl der per Office 365 Abo gebuchte, als auch der Kostenfreie – reduziert werden. Grund dafür seien wohl eine Hand voll extremer Nutzer, die sehr große Datenmengen in ihrem OneDrive angehäuft haben.

OneDrive von Microsoft ist an sich ein super Service: Direkt in die Smartphones, Tablets und PCs mit Windows 8.1 oder 10 integriert, automatische Synchronisation und je nach Abo auch jede Menge Speicherplatz. So war bisher in einem Office 365 Abo unbegrenzter Speicher verfügbar, in der kostenfreien Version waren es immerhin 15GB, sofern man einmalig den automatischen Bilder-Upload per App aktiviert hatte.

Ab Anfang 2016 wird in beiden Fällen der Speicher reduziert. Office 365 Abonnenten stehen dann „nur“ noch 1TB und Nutzern der gratis Version nur noch 5GB zur Verfügung. Laut Microsoft haben einige Abonnenten den OneDrive Speicher zu exzessiv genutzt und über 75TB Daten angehäuft:

„Since we started to roll out unlimited cloud storage to Office 365 consumer subscribers, a small number of users backed up numerous PCs and stored entire movie collections and DVR recordings. In some instances, this exceeded 75 TB per user or 14,000 times the average.”

Gemessen an diesen Angaben (14.000 mal so viel Speicher wie der Durchschnittsnutzer) liegt der Durchschnitt irgendwo bei 5GB. Alles andere als viel.

OneDrive

Die genauen Änderungen sehen so aus:

  • Ab sofort wird der Speicher für Abonnenten auf 1TB limitiert – egal ob Office 365 Home, Personal oder University Lizenz. Wer mehr als 1TB an Daten auf seinem OneDrive liegen hat, muss ausmisten um es weiterhin nutzen und Dateien hinzufügen zu können.
  • Ab Anfang 2016 wird der Gratis-Speicher von 15 auf 5GB reduziert, auch Bonus-Speicher durch den Kamera-Upload entfällt.
  • Die 100 und 200GB Abo-Optionen entfallen ab Anfang 2016 komplett – Bestandsnutzer können Ihren Speicher jedoch weiterhin nutzen. Für Neukunden steht ab 2016 dann eine 50GB Option für $1,99 im Monat zur Verfügung – vermutlich dann also auch für 1,99 Euro im Monat.

Bereits genutzter Speicher soll noch mindestens ein Jahr weiterhin erreichbar sein – lediglich Daten hinzufügen wird nicht mehr möglich sein.

Nutzer der kostenfreien 15GB Speicher bekommen laut Microsoft einen Gutschein für ein einjähriges Office 365 Personal Abo. Ob auch deutsche Nutzer diesen erhalten, ließ sich allerdings nicht herauslesen.

Insgesamt eine unschöne Änderung seitens Microsoft. An sich sollte es einem Tech-Giganten klar sein, dass wenn man mit „unlimited Storage“ wirbt, natürlich auch all jene Power-User anzieht, die Terrabytes an Daten hochladen. Zudem war der Preis extrem günstig, was ebenfalls entsprechende Nutzer anlockt. Hier wurde offenbar anfangs nicht nachgedacht, ob man diese Datenmengen problemlos verarbeiten kann. Den Dienst nun wegen einer Hand voll extrem Nutzer für alle – auch die Free-User – einzuschränken, ist aus meiner Sicht einfach nicht nachvollziehbar. Microsoft verliert hier mit einem Schlag fast alle Vorteile, die man zuvor gegenüber der Konkurrenz hatte. Zusammen mit dem Wegfall der Platzhalter für nur online verfügbare Dateien gibt Microsoft seinen Vorsprung auf und begnügt sich mit dem Mittelmaß.

1 Terrabyte – also 1.000 Gigabyte – an Speicherplatz ist immer noch eine ganze Menge und dürfte für die allermeisten Nutzer ausreichen, wie Microsofts Zahlen belegen. Dennoch ist es einfach ein unschöner Zug, alle bestehenden und zukünftigen Nutzer aufgrund einer kleinen Minderheit zu beschneiden.

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