Es klingt zwar erst einmal nach einem deutschen Fernsehsender, ist allerdings das neueste 2-in-1 Convertible mit x86 CPU von Microsoft: Das Surface Pro 7. Wir testen, ob die Neuauflage an die Leistungen der Vorgänger anknüpft.
Unser Surface Pro 7 kommt mit einem i7 der neuesten Generation. Auf das hier eingesetzte 10 Nanometer Fertigungsverfahren wartet die Hardware-Gemeinde schon seit langem. Es verspricht in seiner mobilen Form erstmals eine drastisch gesteigerte Effektivität. Leistung müsste also erneut vorhanden sein, aber das wird unser Test klären. Erst einmal werfen wir einen Blick auf die weiteren technischen Daten:
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Lieferumfang und Verpackung
An der Verpackung erkennt man bereits: Microsoft greift mit dem Surface Pro 7 erneut die Konkurrenz aus Cupertino an. Alles ist im minimalistischen Weiß gehalten und der Karton solide gefertigt. Einen Hauch von Premium dürft ihr bei dem Preis von etwa 1700 Euro* für unser Testgerät aber auch erwarten. Im Karton findet ihr dann neben dem Surface Pro 7 nur dessen Anleitung und das Ladegerät.
Dazu hat uns Microsoft auch gleich noch die ansteckbare Magnet-Tastatur Surface Pro Type Cover geschickt. Diese verwandelt das Surface Pro 7 erst in einen vollwertigen Laptop. Komplettiert wird das Paket vom Surface Pen und der stylischen Arc Mouse. Insgesamt kommt ihr so immerhin auf einen Preis von über 2000 Euro*.
Verarbeitung und Design
Das in unserem Fall rote Surface Pro Type Cover wird wie beim Vorgänger mit einem Magneten befestigt. Hierzu müsst ihr sie nur an den linken Rand des Surface Pro 7 halten. Anschließend ziehen sich die Magnete sehr zufriedenstellend zusammen. Einmal angebracht sitzt das Keyboard bombenfest und dient gleichzeitig als Bildschirmschutz. Falls Rot nicht euer Ding ist, gibt es das Modell auch noch im klassischen Schwarz.
Der Bereich rund um die Tasten und das Trackpad ist angeraut und vermittelt ein Gefühl von Alcantara. Obwohl es nur wenige Millimeter hoch ist, verfügt das Keyboard des Surface Pro 7 über eine Tastenbeleuchtung. Die Tasten haben einen angenehmen Druckpunkt und sehr kurzen Hub. Selbst beim Auf- und Zuklappen wackelt nichts und bleibt auch beim heftigeren Tippen sehr leise.
Das Trackpad hinterlässt von der ersten Berührung an einen angenehmen Eindruck. Es arbeitet akkurat und hat eine weiche Oberfläche mit schöner Haptik.
Leider verfügt das Surface Pro 7 im Vergleich zu seinem ARM-Bruder Surface Pro X wieder über einen breiteren Displayrand. Es wirkt insgesamt eckiger als viele seiner Konkurrenten, liegt durch die abgerundeten Kanten aber sehr gut in der Hand.
Beim Gehäuse setzt Microsoft erneut auf einen Magnesium-Unibody. Durch die leicht angeraute und dennoch sehr weiche Oberfläche sind Fingerabdrücke kein Problem. Nur das Windows-Logo ist durch sein Glanz-Finish als einziger Teil der Rückseite anfällig dafür.
Mit lediglich 790g eignet sich das Surface Pro 7 perfekt als täglicher Begleiter. Das Gewicht habe ich beim Herumtragen für den Test nie als störend empfunden. Es ist perfekt ausbalanciert und die Tasten für die Lautstärke und das Display haben einen guten Druckpunkt.
Das Scharnier des Aufstellers auf der Rückseite hinterlässt ebenfalls einen sehr guten Eindruck. Es schließt bündig ab und wackelt nicht im Geringsten. Dabei hält es das Surface Pro 7 in allen Neigungswinkeln stabil in Position.
Die Verarbeitung kann sich allgemein sehen lassen: Ausufernde Spaltmaße sind überhaupt nicht vorhanden. Alles ist hochwertig verarbeitet, passgenau gefertigt und wird seinem Preis damit mehr als gerecht.
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Anschlüsse: Endlich USB-C, aber leider kein Thunderbolt 3
Was die Anschlüsse angeht, hat Microsoft auf den ersten Blick nicht gegeizt: USB, 3,5mm Klinke und – endlich – USB-C. Auf einer Seite befindet sich zudem der Anschluss für das Surface Type Cover. Dazu gibt es einen SD-Karten-Reader, damit ihr das Surface Pro 7 schnell mit euren Fotos füttern könnt. Schön, dass man hier ohne nervige Adapter auskommt. Einen USB-Hub dran und das Surface Pro 7 wird (fast) zur vollständigen Workstation.
Umso unverständlicher, dass Microsoft beim USB-C Anschluss auf eine Unterstützung für Thunderbolt 3 verzichtet. Damit besteht vorerst keine Möglichkeit eine externe GPU an das Surface Pro 7 anzuschließen. Solltet ihr trotzdem mehr Display-Fläche benötigen, dann reicht der USB-C Port aber für externe Monitore aus. Meistens werdet ihr aber sowieso das integrierte Display benutzen. Das schauen wir uns im nächsten Schritt genauer an.
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Helles 3:2 Display mit hoher Auflösung
Das Display wird für ein Convertible sehr hell: Durchschnittlich 388 Nits reichen auch für sommerliche Ausflüge in den Park. Wobei ihr dann aber im Schatten sitzen solltet, da die Display-Oberfläche – wie bei Tablets üblich – spiegelt. Die Ausleuchtung ist ebenfalls zufriedenstellend. Leider beträgt der Unterschied zwischen der hellsten und der dunkelsten Stelle etwas mehr als 10%. Im Alltag solltet ihr davon aber in den meisten Fällen nichts bemerken.
Mit 2736×1824 Pixeln dürft ihr euch dafür auf eine gestochen scharfe Darstellung aller Inhalte freuen. Das eher ungewöhnliche Seitenverhältnis von 3:2 empfinde ich nach einer kurzen Eingewöhnung als sehr angenehm. Schnell fragt man sich, warum nicht mehr Hersteller darauf setzen. Denn selbst Multitasking ist auf dem 12,3 Zoll großen Display ohne weiteres möglich.
Nach der Kalibrierung sind farblich nur wenige Unterschiede erkennbar. Ihr dürft euch also auf ein gut voreingestelltes Display freuen. Als IPS-Bildschirm bietet dieses neben sehr weiten Blickwinkeln einen überdurchschnittlichen Kontrast von 1230:1 – damit eignet es sich auch für nächtliche Netflix-Sessions. Wobei euch Schwarz in komplett dunkeln Räumen bauartbedingt eher gräulich erscheinen wird. Das ist allerdings bei den meisten Konkurrenten ohne OLED-Bildschirm genauso.
Die Farbraumabdeckung ist mit 96% sRGB und 75% AdobeRGB für die meisten Arten von Bildbearbeitung geeignet. Gerade für den sRGB-Farbraum gibt es aber etwas bessere Modelle. Dem schnellen Editieren für unterwegs sollte trotzdem nichts im Wege stehen.
Schneller Speicher für alle Lebenslagen
Als Datenspeicher kommt in unserem Testgerät eine schnelle NVMe-SSD zum Einsatz. Hier sagen Zahlen mehr als tausend Worte:
Gerade bei großen Dateien spielt das verbaute Modell seine Stärken aus. Subjektiv gehören Ladezeiten aber auch bei kleineren Files größtenteils der Vergangenheit an. Einige vollwertige Laptops sind zwar etwas performanter, für ein 2-in-1 Gerät ist das Surface Pro 7 aber absolute Leistungsspitze.
CPU: Gelungene 10 NM Premiere von Intel
Das Herzstück des Geräts ist der neue i7 der 10. Generation. Dieser taktet im Normalfall nur mit etwas über einem Gigahertz. Dafür bekommt ihr einen Boost-Takt von 3,5 GHz auf allen Kernen gleichzeitig und 3,9 GHz auf einem.
Rasend schnell ist auch der Arbeitsspeicher: 16GB LPDDR4x RAM sorgen für eine sehr schnelle Speicheranbindung mit 3733Mhz Taktung.
In unserem Photoshop Benchmark zeigt der Chipsatz seine Stärken und kann es auch mit „vollwertigen“ Laptops aufnehmen. Damit ist der Prozessor der mit Abstand schnellste 15W-Chip. Der Effizienzgewinn der neuen Generation ist mit über 11% Mehrleistung wirklich beeindruckend. Und das bei geringerem Takt und gleichem Verbrauch.
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Auch die GPU macht einen großen Sprung
Auch die integrierte Grafiklösung hat im Vergleich zum Vorgänger einen echten Generationssprung gemacht. Das war bei Intel die letzten Jahre nicht immer der Fall. Die Iris Plus sortiert sich bei ihrer Leistung in etwa zwischen einer Nvidia MX 250 und einer Vega 10 ein. Damit steht gelegentlichem Spielen in 1080p und niedrigen Einstellungen nichts im Weg. Hardcore-Gamer sollten sich aber woanders umsehen.
Die aktive Kühlung arbeitet auf einem sehr hohen Niveau und hält den i7 dabei gut in Schach. Im Alltagsbetrieb arbeiten die vier Kerne und acht Threads mit 1,1 Ghz und bei durchschnittlich 38 Grad. Selbst bei Hardware-intensiven-Aufgaben wird das Surface 7 Pro außen dabei kaum mehr als handwarm. Der Lüfter macht sich erst in unserem Stresstest bemerkbar und ist aus einem Sitzabstand von etwa 80cm deutlich zu hören. Unangenehm laut wird er aber nie. Mit 86 Grad hält er die CPU selbst unter Volllast in einem hervorragenden Bereich. Damit sind wir sehr weit von der maximal zugelassenen Temperatur von 100 Grad entfernt. Gerade der Langlebigkeit des Chips wird das deutlich entgegenkommen. Schauen wir nun, wie sich die neue Fertigungstechnologie auf den Akku auswirkt.
Akku-Test: Der einzige Rückschritt
Offiziell gibt Intel die Akkulaufzeit mit 10,5 Stunden an. Hier war ich zuerst eher skeptisch, denn der Akku ist im Vergleich zum Vorgänger Surface Pro 6 sogar minimal geschrumpft.
Für unseren Akku-Test kalibriere ich das Display des Surface auf ca. 200 Nits und arbeite mit mehreren Tabs. Das entspricht etwa 75% der Maximalhelligkeit. YouTube-Videos in 4k und die Arbeit mit Photoshop gehören zu den anspruchsvolleren Aufgaben, die das Surface Pro 7 hierbei bewältigen muss. Letztendlich kommt Microsofts neues 2-in1-Gerät auf etwa 340 Minuten Akkulaufzeit. Durch das stark spiegelnde Display ist das zumindest im Freien das absolute Minimum, mit dem ihr das Surface Pro 7 betreiben solltet.
Damit macht das neue Surface zumindest in diesem Anwendungsbereich einen kleinen Rückschritt. Regelt ihr das Display hingegen herunter und betreibt das Surface bei etwa 55% Displayhelligkeit, kommt ihr auch problemlos auf zehn Stunden. Zumindest für die Büroarbeit hat Microsoft nur minimal zu viel versprochen. Dennoch ist es schade, dass sie hier etwas auf der Stelle treten.
Perfekt für Skype-Meetings und gelegentliche Schnappschüsse: Die eingebauten Kameras
Von den beiden Kameras darf man keine Wunder erwarten. Frontal stehen euch 5 Megapixel zur Verfügung, die für gelegentliche Selfies ausreichend sind. Auf der Rückseite verbaut Microsoft hingegen eine 8 Megapixel-Kamera mit Autofokus. Damit lassen sich durchaus auch Schnappschüsse erstellen. Im Alltag sind aber die meisten Handykameras denen des Surface Pro 7 überlegen. Viel wichtiger ist eine 1080p Videofunktion für Meetings per Skype oder Messenger. Hierfür eignen sich beide Kameras gut.
Der Sound: Starke Aufnahme, aber flache Wiedergabe
Oftmals ebenso wichtig bei Besprechungen ist der Sound. Die Aufnahme meistert das Surface Pro 7 mit Bravour: Zwei hochwertige Fernfeld-Studiomikrofone sorgen für eine ausgezeichnete Sprachqualität bei eurem Gegenüber.
Über die Wiedergabe lässt sich leider nicht dasselbe sagen: Bässe sind kaum vorhanden. Kein Wunder, bei solch einem kleinen Resonanzkörper. Immerhin lassen sich Mitten und Höhen vom Gehör relativ leicht trennen und laufen nicht ineinander. Zudem sind Stereo-Lautsprecher verbaut und sorgen so für ein etwas weiteres Klangbild. Wollt ihr mit dem Surface Musik oder Blockbuster genießen, dann greift aber lieber zu externen Lautsprechern. Mit einem 3,5mm Klinkenanschluss, USB, USB-C und Bluetooth könnt ihr so ziemlich alles daran hängen, was der Markt momentan hergibt. Für die gelegentliche Netflix-Serie reichen aber auch die eingebauten Lautsprecher des Surface Pro 7.
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Software: Erfreulich clean
Bei der Bloatware hat sich Microsoft sehr zurückgehalten. Candy Crush gibt es zwar auch auf dem Surface Pro, allerdings nur in einer Version. Dafür wird noch Farm Heroes Saga mitgeliefert. Ansonsten kommt das Gerät nur mit Spotify als Fremd-App und dem Microsoft-eigenen Xbox Game Companion. Im Vergleich zu manch anderem Hersteller ist das aber geradezu spärlich. Schön, dass es das noch gibt.
Der Surface Pen ist ideal für Kreative
Mit dem Surface Pen bekommen wir von Microsoft erneut das Kreativ-Werkzeug schlechthin. Mit einem Tippen auf den Knopf am oberen Ende öffnet sich das Microsoft Whiteboard. Es lädt mit einer einfach zu bedienenden Oberfläche zu kreativen Arbeiten ein. Der Stift gleitet dabei sanft über den Bildschirm, vermittelt ein gutes Feedback und hat auch kaum eine Verzögerung bei der Übertragung. Wie ihr den Bildern entnehmen könnt, zähle ich mich nicht zu den größten Künstlern. Dennoch lässt sich bereits erahnen, wie mächtig und vielfältig der Surface Pen einsetzbar ist.
Display angeklebt – schlechte Reparierbarkeit
Wie steht es um die Erweiterbarkeit?
Im Inneren sind alle benutzten Schrauben nach dem Torx-Standard genormt. Leider müsst ihr dafür aber erst einmal das stark verklebte Display abbekommen. Dazu sind RAM, CPU und SSD alle aufs Motherboard gelötet. Ein Austausch bei Defekt gestaltet sich somit fast unmöglich. Von Erweiterbarkeit kann natürlich keine Rede sein. Diese dürft ihr bei einem 2-in-1-Tablet auch nicht erwarten. Der ARM-Bruder Surface Pro X hat aber vorgemacht, das Microsoft auch anders kann: Die SSD und viele andere Komponenten verfügen hier nämlich über ein teilweise modulares Design.
Die Kollegen von iFixit haben das Surface Pro 7 komplett auseinandergenommen. Ihre Ergebnisse findet ihr hier.
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Fazit Surface Pro 7: Noch immer der König unter den 2-in-1 Geräten
Mit seiner Geschwindigkeit und dem herausragenden Design liefert Microsoft mit dem Surface Pro 7 erneut ein absolutes Top-Gerät. Es erfindet das Rad im Vergleich zum direkten Vorgänger zwar nicht neu, kann diesen aber – bis auf die Akkulaufzeit – in allen Belangen übertreffen. Durch den effektiveren neuen Chipsatz bekommt man dazu ein Mehr an Leistung, das auf einige Zeit ausreichen sollte.
Kein anderes Gerät vermittelt dann auch dieses direkte „Haben-will-Gefühl“. Die Verarbeitung ist hervorragend. Alles ist integriert, im höchsten Maße portabel und funktioniert so wie es soll. Hat man einmal damit gearbeitet, fällt es schwer zu einem „normalen“ Laptop zurückzugehen. Selbst 13 Zoll-Geräte wirken im Vergleich klobig. Sehr gut gefallen hat mir auch das 3:2 Display. Obwohl es kleiner als die meisten anderen portablen Ultrabooks daherkommt, bietet es gefühlt mehr Arbeitsfläche.
Besitzer des Surface Pro 6 müssen aber nicht zwangsläufig wechseln und dürfen gerne noch auf die nächste Generation warten. Sollte das letzte Quäntchen Leistung nicht entscheidend sein, können Sparfüchse auch auf den Intel® Core™ i5-1035G7 zurückgreifen. Hier bekommt man zwar etwa 7% weniger Leistung in der Spitze, spart dafür aber auch knapp 20%. Auch mit diesem seid ihr die nächsten Jahre problemlos unterwegs.
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*Stand: 11/2019