Das Stealth 16 Mercedes-AMG ist mit Highend-Hardware, schnittigem Design, OLED-Display und kompaktem Format ein Luxus-Notebook für Gaming und Content Creation. Ob das Resultat der Kooperation von MSI und Mercedes-AMG die hohen Erwartungen erfüllen kann, liest du hier.
Umfangreicher Lieferumfang, tolle Verarbeitung und stimmiges Motorsport-Design
Die Verpackung macht klar: Das hier ist kein normales Notebook. Groß und mit zahlreichem Zubehör kommt es daher. Mit dabei? Gaming-Maus, USB-Stick, Mauspad und Zubehörtasche – alles im passend abgestimmten Mercedes-AMG Branding.
Die Verarbeitung ist einwandfrei. Angenehm: Die Kaffeetasse bleibt in der Hand, das Stealth 16 AMG lässt sich nämlich ohne Umwege mit einem Finger aufklappen. Das Display schwingt uns allerdings ein Ticken zu lange nach.
Optisch orientiert es sich am MSI Stealth 16, nur dass hier eine Menge cooler Motorsport-Details dazukommen. AMG-Schriftzüge, Racing-Streifen, beleuchtetes Stealth-Logo? Alles da. Sogar die Luftauslässe auf der Oberseite des Full-Alu-Gehäuses sind im AMG-Design gehalten. Abgesehen von den dezenten Prints bleibt das Stealth 16 AMG aber angenehm unaufdringlich.
Großes Touchpad, gute Tastatur und Fingerprint
Das Notebook hat ein sehr großes Touchpad mit geschmeidiger Glasoberfläche. Eingaben werden zuverlässig erkannt und das Tippen fühlt sich gut an, der Hub ist jedoch nicht auf der gesamten Fläche identisch und ich hätte mir etwas mehr Tastenwiderstand gewünscht.
Die Tastatur bietet eine fünfstufige RGB-Beleuchtung, die pro Taste steuerbar ist. Ein Fingerprint-Reader sitzt rechts unterhalb der Tastatur.
Moderne Anschlüsse
Auf der rechten Seite gibt es einen Stromanschluss, einen USB-A- (10Gb/s) und Thunderbolt-4-Port (40Gb/s) sowie einen Klinkenanschluss. Links sitzt ein aktueller HDMI-2.1-Port für Monitore bis zu einer Auflösung von 8K@60Hz. Des Weiteren warten noch ein Lan-Port mit 2,5 Gbit/s, ein weiterer USB-C-Anschluss mit integriertem DisplayPort und 10Gb/s sowie ein MicroSD-Kartenleser auf ihren Einsatz.
Damit ist alles Wichtige für den anspruchsvollen Alltag und Content Creation dabei. Auch drahtlos ist das Gerät mit WiFi 6E und Bluetooth 5.3 auf dem aktuellen Stand.
High-Performance für die Rennstrecke
MSI bietet die einzige AMG-Version des Stealth 16 in Deutschland mit Intel Core i9-13900H, GeForce RTX 4070 (105W TGP), 32 GB DDR5 RAM und 2 TB M.2 SSD an.
Für unseren Export in Davinci Resolve benötigt das Stealth 16 Mercedes-AMG geschmeidige 15 bzw. 27 Sekunden für Full HD und Ultra HD. Ein sehr guter Wert. Beim Rendern von 400 RAW-Fotos für eine Timelapse aus Adobe Lightroom Classic werden knapp 6 Minuten fällig. Kein Bestwert, aber dennoch ziemlich ordentlich. Zum Vergleich: Highend-Gaming-PCs sind nach 1,5 Minuten fertig, Mittelklasse-Gaming-Notebooks pendeln sich oft bei 10 bis 12 Minuten ein.
Und Gaming? Da hängt es von Titel und Detaillevel ab. Kompetitive Multiplayer-Spiele wie CS:GO oder Valorant können in der sehr hohen nativen Auflösung von 3840×2400 Pixeln gespielt werden. In GS:GO werden bspw. bei hohen Details in UHD+ gute 161 FPS erreicht. Bei 2560×1600 sind es ca. 320, bei 1920×1200 sehr hohe 450 FPS.
Assassin’s Creed Odyssey ist bei 1600p mit dem Preset „Extrem Hoch“ mit 79 FPS im Durchschnitt gut spielbar. Bei 2400p werden im höchsten Preset 38 FPS erreicht, bei hohen Details spielt es sich mit 46 FPS aber angenehmer.
In Cyberpunk 2077 muss hingegen bei höchster Auflösung mit den KI-Helfern „DLSS“ und „Frame Generation“ unterstützt werden. Beim Preset „Raytracing Mittel“ und DLSS „Ultra-Performance“ landet das Stealth 16 AMG bei knapp 50 FPS. Ohne Raytracing und mit DLSS „Performance“ sind es dann schon ca. 63 FPS.
Generell ist es erstaunlich, wie viel Leistung MSI in das kompakte Format von knapp 1,9 kg und unter 2 cm Bauhöhe presst. Unter hoher Last wird das Gaming-Notebook aber entsprechend warm und fühlt sich über der Tastatur und auf der Unterseite recht heiß an.
Immerhin: Ein störendes Pfeifen tritt nicht auf und übermäßig laut wird das Stealth 16 AMG auch nicht.
Hervorragendes, knackig scharfes Display
Das Stealth 16 Mercedes-AMG ist dank OLED-Panel mit einer sehr hohen Auflösung von 3840x2400px im modernen 16:10-Format auch für die Content Creation geeignet.
Auf 16“ Diagonale bedeutet das eine Punktdichte von 283 PPI, Inhalte werden also sehr scharf dargestellt. Aber auch sonst liefert das Display bei unserer Anzeigeanalyse ab.
Sehr hohe 98% DCI-P3-Farbraum-Abdeckung, optimales Gamma von 2,2, statischer Kontrast OLED-typisch mit 15500:1 einwandfrei. Schwarz ist halt einfach Schwarz. Der Weißpunkt fällt mit 6600K bei 50% Helligkeit ebenfalls fast optimal aus. Die Farbtreue ist mit einem Delta E von 1,14 gut, ließe sich via Kalibrierung aber vermutlich sogar noch auf einen Wert unter 1 drücken.
Auch die Ausleuchtung gelingt mit einer maximalen Abweichung von 5% sehr gleichmäßig. Bei der Helligkeit wird mit 370 nits ein hoher, aber nicht überragender Wert geboten. Da das Display spiegelt, muss man allerdings so oder so auf Lichtquellen achten. 60 Hz könnten für einige Gamer trotz der hohen Auflösung zudem zu wenig sein.
Viele Speaker mit leicht überbetonten Höhen
Das Stealth 16 AMG-Mercedes hat sechs von Dynaudio abgestimmte Lautsprecher. Vier davon sind dedizierte Tieftöner. Gibt es also so etwas wie Bass am Notebook? Er ist beim Probehören mehrerer Songs zumindest wahrnehmbar. Das können zwar nicht viele Notebooks da draußen von sich behaupten, man sollte allerdings keine Wunder erwarten.
Generell ist die Abstimmung passabel und Instrumente lassen sich relativ klar einzeln orten. Für mich sind die Höhen und vor allem Streichinstrumente jedoch zu präsent. Gerade bei hohem Pegel trübt das dann etwas den Hörgenuss.
Solide Webcam und maximal mögliche Akkugröße
Die Webcam des Stealth 16 AMG löst mit Full HD auf und ist Infrarot-fähig. Du kannst sie also zum Entsperren mit Gesichtserkennung via Windows Hello nutzen oder mit dem Schieberegler abdecken.
Die Bildqualität geht bei guten Lichtverhältnissen in Ordnung. Man muss jedoch auf Lichtquellen wie Fenster oder Lampen im Hintergrund achten, da diese schnell ausbrennen. Bei wenig Licht tritt erwartungsgemäß ein Rauschen auf, für Meetings ist die Qualität aber mehr als brauchbar.
MSI verbaut im Stealth 16 AMG die maximal mögliche Akkukapazität von 99 Wh, da mehr im Flugverkehr nicht zugelassen ist.
Highend-Gaming ist ohne Steckdose zwar nicht möglich, für kreative Aufgaben unterwegs reicht es aber. Es hängt wie immer sehr davon ab, womit du die Hardware forderst, wie hell das Display ist und ob helle oder dunkle Bildschirminhalte konsumiert werden. Bei OLEDs hat das nämlich einen größeren Einfluss auf die Laufzeit als bei normalen LED-Displays.
Volle Punktzahl bei der Wartungsfreundlichkeit
Das Stealth 16 Mercedes-AMG besitzt an der Unterseite sieben Schrauben, die sich mit einem kleinen Kreuzschraubenzieher leicht lösen lassen. Die Unterseite sitzt straff, kann aber mit etwas Feingefühl ohne spezielles Werkzeug abgenommen werden.
SSD und Akku sind direkt zugänglich. Die beiden RAM-Module sitzen unter einer kleinen Metallplatte, die aber auch schnell abgenommen ist. Sehr gut: Es ist noch ein zweiter M.2-Slot für eine zusätzliche NVMe-SSD vorhanden.
Fazit MSI Stealth 16 Mercedes-AMG: Exklusivität hat ihren Preis
Das MSI Stealth 16 Mercedes-AMG ist ein außergewöhnliches Notebook, das mit sehr vielen Stärken auftrumpfen kann. Hohe Performance, hervorragendes Display, moderne Anschlüsse und eine einwandfreie Verarbeitung richten sich aber nicht nur an Gaming-Enthusiasten, sondern auch an Kreative, die auf der Suche nach einem einzigartigen Notebook sind.
Mit unter 2cm Bauhöhe und 1,9kg Gewicht lässt sich das Notebook gleichzeitig fast überallhin mitnehmen, ohne dass Abstriche bei der Wartungsfreundlichkeit gemacht werden.
Ein paar kleine Makel gibt es aber. Da ist zum Beispiel das Kühlmanagement. Unter hoher Last wird das Gehäuse – erwartbar bei der Highend-Hardware und dem schlanken Format – sehr warm. Dazu kommen das spiegelnde Display und die 60 Hz, die für einige Gamer ein kleiner Wermutstropfen sein könnten. Gerade in Multiplayer-Games sind bei nativer Auflösung nämlich deutlich höherer Framerates möglich.
Bleibt der Preis. 3299 Euro werden aktuell für das Stealth 16 Mercedes-AMG fällig. Nicht gerade günstig, allerdings hat die exklusive Kombination aus Perfomance, Formfaktor und Style auch kaum ein anderer Hersteller im Sortiment.