Netzteilhersteller und Stromanbieter dürften sich freuen: Laut mehreren Leaks sollen die kommenden Grafikkarten von AMD & Nvidia bis zu 500 Watt verbrauchen. Immerhin soll es dadurch auch zu einem großen Leistungssprung kommen. Warum das aber besonders schlecht für Notebook-Gaming sein könnte und wir keine Fans davon sind, erfahrt ihr hier.
Nvidia Ampere feat. AMD Big Navi: Watt, Watt, wir brauchen Watt
Bereits mit der derzeitigen Grafikkarten-Generation machten AMD- und Nvidia große Sprünge bei der benötigten Leistungsaufnahme. Während sich das Topmodell der RTX 2000er-Reihe in der Founders Edition noch mit 250 Watt begnügte, verschlingen RTX 3080 Ti und 3090 satte 40% mehr an Strom. Im Durchschnitt erhalten Nutzer*innen damit etwa 33% mehr Performance. Ihr seht also: Wirklich effizienter wurden High-End-GPUs in den letzten Jahren nicht.
Wenn ihr sie heruntertaktet, verbrauchen die neuen Varianten zwar weniger als ihre Vorgänger, doch Nvidia hat sich stattdessen für mehr Performance statt Effizienz entschieden. Durchaus verständlich, da AMD mit der RX 6000er-Reihe leistungsmäßig beinahe an Nvidias Topmodelle herankommt. Trotzdem hat auch Team Red die Leistungsaufnahme auf Kosten der Effizienz hochgedreht.
Veröffentlichung könnte Ende 2022 oder Anfang 2023 erfolgen
Dass diese Entwicklung weitergeht, haben nun die bekannten Leaker kopite7kimi und Greymon55 angekündigt. So sollen die kommenden GPU-Generationen der beiden Branchen-Riesen bis zu 500W verbrauchen. Erscheinen sollen die neuen Grafikkarten Ende 2022 oder Anfang 2023. Bis dahin ist also noch etwas Zeit, um die mutmaßlich ausufernde Leistungsaufnahme der GPUs einzufangen.
Dennoch zeichnet sich hier bereits ein Trend ab – dessen Leidtragende erneut die mobilen Ableger der Grafikkarten sein dürften. Während Nvidia mit der GTX 1080 (180 Watt) noch annähernd eine identische Leistung im Desktop wie im Notebook ablieferte, waren die Nachfolge-Generationen im Laptop ihren Desktop-Pendants deutlich unterlegen.
Leidtragende sind die Laptop-Ableger der Grafikkarten
Die immer höheren Watt-Zahlen konnten Laptop-GPUs nämlich nur noch in Maßen mitgehen. Kleinere Gehäuse haben schlichtweg weniger Möglichkeiten, um eine immer weiter steigende Abwärme auch abzuführen. Derzeit sind sehr verwirrende Bezeichnungen für Notebook-GPUs das Resultat.
So kann eine RTX 3060 in manchen Laptops eine höhere Leistung haben, als eine RTX 3080 – wenn der Hersteller ihr mehr Watt zugesteht, als dem größeren Pendant. Die 3080 basiert zudem eigentlich auf der Desktop-Variante der RTX 3070. Ihr seid verwirrt? Damit seid ihr nicht alleine. Diese seltsame Benennungspraxis von Grafikchips ist wenig freundlich für Kund*innen und erschwert die Kaufentscheidung zunehmend.
Größter Performance-Sprung seit Nvidia Pascal?
Nach dem Meckern, nun aber auch noch positivere Gerüchte. Denn PC-Gamer dürfen sich im Desktop – laut dem bislang zuverlässigen Leaker Ulysses – auf den wohl größten Performance-Sprung seit Pascal (GTX 1000er-Reihe) freuen. ADA-Lovelace sei demnach der Name der nächsten Nvidia-Generation, die anscheinend bis zu 18.432 CUDA-Kerne besitzt.
Damit sollen wohl die TeraFLOP-Zahlen der RTX 3000er-Reihe (und damit die theoretische Rohleistung) fast verdoppelt werden. Sollte dieser Zugewinn an Performance aber mit einer deutlich erhöhten Watt-Aufnahme bewerkstelligt werden, dann werden sich Netzteilhersteller und Stromanbieter über steigende Umsätze freuen dürfen.
Was meint ihr zu den Gerüchten um die kommenden Grafikkarten? Sind euch die Watt-Zahlen egal oder wünscht ihr euch auch effizientere Topmodelle, die auch in kleinen PCs und Laptops zum Einsatz kommen können? Schreibt es uns in die Kommentare.
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via: TechSpot, wccfTech, kopite7kimi & Greymon55 via Twitter.com, Ciomdy & Ulysses via Twitter.com