Eine gewagte Headline, schon klar. Die kommt aber nicht von ungefähr. Das OMEN 15 2020 bringt mit AMD Ryzen™ 7 4800H Prozessor, GeForce GTX 1660 Ti, 16 GB RAM und 144-Hz-Display aber genau die richtige Ausstattung für die meisten Nutzer mit. Zudem sind das nicht die einzigen Eigenschaften, die das Gaming-Notebook sehr empfehlenswert machen.
OMEN 15 endlich auch mit AMD Ryzen™ Prozessoren
„Viel zu teuer für die Hardware.“, „Das ist doch schon komplett veraltet!“, „Wer kauft denn schon Gaming-Notebooks für 3.000 Euro?“: Die Liste teilweise sehr ehrlicher Kommentare zu Tests von Gaming-Notebooks auf Facebook ist lang. Aber welches Gaming-Notebook könnte denn mich – und damit vielleicht auch die meisten Nutzer – wirklich zufriedenstellen? Mit dieser Frage im Kopf scrollte ich kürzlich durch unseren Shop, und dann ist mir das neue OMEN 15 ins Auge gefallen. Schon der Vorgänger konnte mich im Test überzeugen, war allerdings nur mit Intel-CPUs erhältlich.
Und jetzt? Hat HP das Design nochmals in die richtige Richtung angepasst. Neben der weiterhin guten Ausstattung ist das Gaming-Notebook erstmals auch mit den neuen AMD Ryzen™ 7 Mobil-Prozessoren erhältlich. Mit Renoir ist AMD im Notebook-Bereich nämlich ein großer Leistungssprung gelungen, der Intel das Fürchten gelehrt hat. Preis für das Testsample? Aktuell 1.300 Euro*. Klingt fair, wird getestet. Übrigens: Wer es unbedingt möchte, bekommt das OMEN 15 auch mit Intel-CPUs der 10. Gen. In der technischen Tabelle werden alle Ausstattungsvarianten ersichtlich.
Display | 15,6″, IPS, 144 Hz, entspiegelt |
Auflösung | 1920x1080 Pixel (Full HD) |
Prozessor | AMD Ryzen™ 5 4600H AMD Ryzen™ 7 4800H Intel Core i5-10300H Intel Core i7-10750H |
Grafik | Nvidia GeForce GTX 1650 Ti Nvidia GeForce GTX 1660 Ti Nvidia GeForce RTX 2060 Nvidia GeForce RTX 2070 |
Arbeitsspeicher | 16 GB DDR4 SO-DIMM 3200 |
Festplatte | 512 GB NVMe SSD 1 TB NVMe SSD |
Netzwerk | Realtek Gigabit LAN WLAN 802.11 a/b/g/n/ac (AMD) WLAN 802.11 a/b/g/n/ac/ax (Intel) Bluetooth 5.0 |
Anschlüsse | 3x USB-A 3.2 1x USB-C 3.2 inkl. DisplayPort (AMD) 1x USB-C 3.2 inkl. Thunderbolt 3 (Intel) 1x Mini-DisplayPort 1x HDMI 2.0a 1x Kombi-Klinkenanschluss 1x RJ45 Port (LAN) 1x Kartenleser |
Akku | wechselbarer Li-Ion-Akku mit 70,9 Wh (intern verschraubt) |
Eingabegeräte | beleuchtete Tastatur Touchpad |
Sound | 2.0-Lautsprecher (Bang & Olufsen) |
Kamera | HD Webcam |
Betriebssystem | FreeDos Windows 10 |
Abmessungen | 35,79 x 23,97 x 2,25 cm (B x T x H) |
Gewicht | 2,37 kg |
Preis | 1.299 Euro* |
OMEN 15 bei uns im Shop
Standard-Lieferumfang für ein Gaming-Notebook
Zum Lieferumfang gibt es erstmal nicht viel zu sagen. In der schlanken Verpackung steckt neben dem Gerät selbst noch ein 200-Watt-Netzteil und ein dreipoliges Stromkabel. Außerdem legt HP eine schicke Kurzanleitung dazu, auf der alles übersichtlich und bebildert erklärt wird. Leider sind die einzelnen Teile und auch die Garantiezettel wie beim Vorgänger in Kunststofffolie eingepackt. Das geht mittlerweile besser.
Schlicht, aber schick
Im Vergleich zum Vorgänger hat HP die Designsprache weiter reduziert, was ich als sehr angenehm empfinde. Das OMEN 15 2019 hat mir zwar auch gefallen, war aber optisch nicht so "universell einsatzbar" wie die aktuelle Version. Mit dem 2020er Gaming-Notebook könnt ihr hingegen auch an einem Meeting teilnehmen, ohne hinterher in die Gamer-Kiddie-Ecke gestellt zu werden. Abgesehen von ein paar unscheinbaren Logos und den Hardware-Stickern ist das OMEN 15 in schlichtem Dunkelgrau gehalten.
Eine RGB-Beleuchtung gibt es ebenso wenig wie übertriebene Sicken und Kanten. Zum neuen Minimalismus, der fast an die IdeaPads von Lenovo erinnert, gesellen sich noch schmale Display-Rahmen. Insgesamt hat HP beim OMEN 15 seine Hausaufgaben gemacht und liefert in meinen Augen ein durchdachtes und angenehm unaufgeregtes Design für ein Gaming-Notebook ab.
Makellose Verarbeitung passt zur hochwertigen Haptik
Für 1.300 Euro* bekommt das OMEN 15 2020 zwar kein Aluminium-Kleid spendiert, aber durch das Aluminium-Finish fühlt sich das OMEN 15 trotzdem vergleichsweise hochwertig an und sieht in Verbindung mit dem dunklen Farbton auch so aus. Mit schnell sichtbaren Fingerabdrücken müsst ihr dafür aber leben.
Bei der Verarbeitung gibt sich HP ebenfalls keine Blöße. Die Spaltmaße sitzen, sind gleichmäßig und sehr schmal. Scharfe oder unsauber verarbeitete Kanten gibt es ebenfalls nicht. Bei der Stabilität müsst ihr euch auch keine Sorgen machen. Das Display und der Korpus lassen sich trotz Kunststoffoberflächen nicht so leicht verbiegen bzw. eindrücken.
Das Notebook lässt sich sogar mit einem Finger öffnen. Eine Eigenschaft, die bei Abwesenheit immer wieder von führenden Ein-Finger-Handlings-Kritikern – wie meinem Kollegen Sascha – bemängelt wird. Hebt man das Notebook an und klopft gegen die Unterseite, klappert es allerdings ein bisschen. Zugegeben: Cherry Picking, aber eine Schraube in der Mitte könnte da zu einem noch besseren Gesamteindruck verhelfen.
Gutes Tasten-Feedback, großes Touchpad
Die Tastatur ist ebenfalls schlicht gehalten und überzeugt mit einem angenehmen Schreibgefühl. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit lassen sich auch längere Texte problemlos tippen. Ich begrüße zudem, dass HP keine allzu ausfallenden Experimente beim Layout macht. Die Tasten haben alle eine normale Größe und Position, nur die Leertaste hat HP beim OMEN 15 etwas größer als normal gestaltet. Das fällt im Alltag allerdings kaum auf. Der Power-Button versteckt sich neben "Entfernen", außerdem gibt es eine dedizierte Taste für den Rechner und die OMEN-Software.
Die weiße Tastaturbeleuchtung lässt sich via F4 ein- und ausschalten. Verschiedene Leuchtstärken gibt es nicht. Zudem verabschiedet sich HP mit dem OMEN 15 2020 von der RGB-Beleuchtung, was – zumindest von mir – aber auch nicht vermisst wird. Eine bunte RGB-Beleuchtung passt schlichtweg nicht zum zurückhaltenden neuen Auftritt des OMEN 15.
Besonders positiv fällt zudem das neue Touchpad auf. Es besitzt keine haptischen Tasten und keine Chromfassung mehr. Mit 11,5 x 7,5 cm ist es dafür angenehm groß und schlicht. So kommt ihr mit einem Wisch entspannt von einem Bildschirmrand zum anderen.
Viele Anschlüsse – Thunderbolt 3 und WiFi 6 aber nur mit Intel-CPU
Das OMEN 15 ist bei der Konnektivität sehr gut aufgestellt, es gibt allerdings Unterschiede zwischen den Varianten mit AMD- und Intel-Prozessor. Gemein haben beide auf der rechten Seite 2x USB Typ-A 3.2, Mini-DisplayPort und USB-C sowie auf der linken Seite den Strom-, LAN-, Kombi-Klinken-, HDMI- und einen weiteren USB-Typ-A-3.2-Anschluss. Ebenfalls auf der linken Seite sitzt der SD-Kartenleser, zudem setzen beide Varianten auf Bluetooth 5.0.
Bei der Intel-Variante agiert der USB-C-Anschluss als Thunderbolt-3-Port, außerdem unterstützt der WiFi-Chip auch das aktuelle WiFi 6 (ax). Wer sich für AMD entscheidet, bekommt den leistungsfähigeren und effizienteren Prozessor, muss dafür allerdings auf Thunderbolt 3 und WiFi 6 verzichten. Immerhin unterstützt der Typ-C-Port auch bei AMD Videosignale in Form des DisplayPort-Standards. Anschlüsse auf der Rückseite gibt es mit dem neuen Display-Scharnier übrigens nicht mehr.
Unterm Strich ist das OMEN 15 – egal ob mit Intel oder AMD – dank 3x USB-A, Typ-C, SD-Kartenleser und RJ45-Anschluss für alle Lebenslagen gewappnet. HP hat die Anschlüsse an den Seiten auch sinnvoll verteilt.
FHD-IPS-Display ist hell, schnell und farbintensiv
Das OMEN 15 2020 kommt mit einem entspiegelten und 15,6" großen IPS-Display mit FHD-Auflösung (1920x1080 Pixel) daher. Damit kommt es auf eine Punktdichte von 141 PPI und Inhalte werden schön scharf dargestellt. Das IPS-Panel stammt von LG. Genauer gesagt ist es das Modell LGD05FE. Mit dem 16:9-Format und 144 Hz Bildwiederholrate ist das Display sehr gut zum Zocken geeignet. Spiele werden ohne Tearing und Ghosting angenehm flüssig dargestellt, wenn die Framerate dementsprechend hoch ist. Eine adaptive Synchronisation wie G-Sync oder FreeSync wird hingegen nicht unterstützt.
HP gibt die Helligkeit des Displays mit 300 cd/m² an. Beim Kalibrieren des Displays habe ich maximal sogar 351 cd/m² in der Mitte gemessen, im Durchschnitt sind es immerhin noch 316 cd/m². Die Ausleuchtung ist nicht sehr gleichmäßig und die Displayhelligkeit fällt zum rechten Rand bei maximaler Helligkeit mit bis zu 20% Unterschied deutlich ab. Bei 50% Helligkeit sind es noch bis zu 15% Unterschied. Das ist tatsächlich überdurchschnittlich viel, macht sich jedoch insbesondere bei maximaler Helligkeit und Inhalten mit hohem Weißanteil bemerkbar. Im Alltag hatte ich mit der Ausleuchtung zumindest bei einer Helligkeit von ca. 200 cd/m² – die zum Arbeiten und Zocken in Innenräumen ausreicht – keine Probleme.
Das Display ist ab Werk etwas grünstichig und das Delta E liegt bei 1,17. Ein guter Wert für ein Gaming-Notebook. Mit der Kalibrierung durch unseren Spyder 5 Elite wird das Bild neutraler und die Farbtreue bessert sich auf ein Delta E von sehr guten 0,89. In Verbindung mit der guten Farbraumabdeckung von 98% sRGB, 73% AdobeRGB und 73% DCI-P3 ist damit sogar gelegentliche Bild- oder Videobearbeitung an dem OMEN 15 möglich. Da es sich um ein IPS-Panel handelt, könnt ihr euch zudem auf stabile Blickwinkel freuen. Das kalibrierte Profil könnt ihr euch hier herunterladen.
Windows 10 Home inkl. Scare- und Bloatware
Auf dem Testsample des OMEN 15 2020 ist ab Werk Windows 10 Home in der 64-Bit-Version installiert. Von der SSD mit 512 GB Speicher sind noch ca. 427 GB frei. Für mehr freien Speicher könnt ihr sorgen, indem ihr euch der überflüssigen Programme entledigt, die ab Werk installiert sind. Mit dabei sind unter anderem Dropbox, ExpressVPN, Skype, Spotify und Xing. Außerdem verwöhnt euch HP mit dem penetranten McAfee, das im Hintergrund mit gediegenen 15 Prozessen agiert. Einer davon ist für die nervigen Werbe-Pop-Ups verantwortlich, also wählt weise. Alternative: Alles deinstallieren.
HP hat ebenfalls noch neun hauseigene Programme im Programm [sic!], darunter HP Audio Switch, HP Connection Optimizer, HP Documentation, HP JumpStarts, HP Smart usw. Das lässt sich aber auch alles deinstallieren, wenn ihr es nicht benötigt.
Mit der dedizierten Taste könnt ihr das OMEN Gaming Hub starten. Die Neuauflage des OMEN Command Centers vereint einige nützliche Funktionen und Informationen miteinander. HP die Software zudem benutzerfreundlich gestaltet und strukturiert. Ihr könnt z.B. Wallpaper auswählen, ein Konto erstellen, Profile anlegen, Games von einem OMEN Host-PC auf einen Remote-Client streamen, die Beleuchtung anpassen, verschiedene Leistungsmodi aktivieren, die Temperaturen und Auslastungen der Hardware auslesen oder eure installierten Spiele starten.
Alles in allem ist die App umfangreich und dürfte für den ein oder anderen User auch sehr nützlich sein.
Souveräne Gaming-Leistung mit AMD Ryzen™ 7 4800H und GTX 1660 Ti
Ich habe mir das OMEN 15 2020 für den Test nicht ohne Grund mit dem AMD Ryzen™ 7 4800H Mobil-Prozessor und der GeForce GTX 1660 Ti besorgt. Für mich bildet dieses Duo nämlich die perfekte Balance aus viel Leistung, guten Kühlmöglichkeiten und einem erschwinglichen Preis für ein aktuelles Gaming-Notebook. Wie viel Leistung tatsächlich im OMEN 15 2020 steckt, zeigen auch die Benchmarks, die ich im Leistungsmodus "Standard" durchgeführt habe.
Obwohl die GTX 1660 Ti im Mittelklasse-Segment angesiedelt ist, lassen sich auch aktuelle AAA-Titel wie Ghost Recon Breakpoint (Ø 47 FPS), Assassin's Creed Valhalla (Ø 46 FPS) oder The Division 2 (Ø 55 FPS) in Full HD mit dem höchsten Detaillevel noch gut bis sehr gut spielen. Trotzdem würde ich dazu raten, es in aktuellen Open-World-Titeln beim Detaillevel "Hoch" zu belassen. Dann steigert sich die Ø-Framerate in The Division 2 bspw. von 55 auf 74 FPS und ihr profitiert deutlich mehr von dem schnellen 144-Hz-Display.
Im OMEN Gaming Hub könnt ihr auch den Leistungsmodus "Leistung" auf Kosten der Lüfter-Lautstärke und Temperaturen von CPU und GPU aktivieren. Der bringt jedoch zumindest im Benchmark von The Division 2 keine spürbare Verbesserung der FPS. Die durchschnittlichen Framerates im Vergleich mit anderen Gaming-Notebooks könnt ihr den Diagrammen entnehmen. Ältere Games laufen auf dem OMEN 15 ebenfalls ohne Probleme mit deutlich höheren Bildraten.
Wem die Leistung nicht ausreicht: Das OMEN 15 ist in Verbindung mit dem Ryzen™ 7 4800H auch mit RTX 2060 erhältlich. Die dürfte je nach Spiel etwa 10% mehr FPS als die GTX 1660 Ti erreichen, allerdings auch lauter und wärmer werden.
Multicore-Benchmarks auf Augenhöhe mit Desktop-CPUs
Obwohl der AMD Ryzen™ 7 4800H in Spielen eine sehr gute Figur abgibt, kann er seine wahre Stärke erst in Anwendungen ausspielen. Die profitieren nämlich von der hohen Multicore-Performance. Dazu gehört bspw. der Cinebench R20, in dem der Mobil-Prozessor mit 4.518 Punkten fast auf Augenhöhe mit dem Intel Core i9-9900K aus dem MSI GT76 Titan (Test) mit 4.633 Punkten agiert – einer Desktop-CPU. Wir erinnern uns: Das MSI GT76 Titan war eines der schnellsten Notebooks aus dem Jahr 2019. Jetzt liefert der Ryzen™ 7 4800H fast die gleiche Benchmark-Performance ab und lässt Flaggschiff-Notebook-CPUs wie den Intel Core i9-9980HK sogar hinter sich.
Auch in unserem Photoshop-Benchmark landet das OMEN 15 mit einer Gesamtpunktzahl von knapp 950 Punkten im oberen Bereich unserer Datenbank. Für den Export von 20 hochaufgelösten und mit einem Preset bearbeiteten Fotos in Lightroom benötigt es ca. 50 Sekunden und liegt damit genau auf Augenhöhe mit anderen Gaming-Notebooks, die auf einen AMD Ryzen™ 7 4800H zurückgreifen.
Trotz der hohen Performance müsst ihr beim OMEN 15 2020 nicht auf eine überdurchschnittlich lange Akkulaufzeit verzichten. In unserem Test macht das Gaming-Notebook erst nach 4:15h schlapp. Wie bei unseren Tests üblich habe ich das Display auf rund 200 cd/m² eingestellt und in diesem Fall das Profil "Mehr Akkueffizienz" genutzt.
Mit etwas über 4 Stunden sortiert sich das OMEN 15 im Vergleich mit ähnlichen Gaming-Notebooks in der Spitzengruppe mit ein.
Wie bei allen Gaming-Notebooks könnt ihr mit dem OMEN 15 im Akkubetrieb aber nicht zocken. Zieht man den Stecker, sinkt die Framerate in Spielen auf einen Bruchteil der normalen Bildrate und macht Zocken so unmöglich.
Sehr schnelle M.2-NVMe-SSD von Samsung
Es freut mich, dass HP bei der SSD nicht den Rotstift angesetzt hat. Im Testsample ist eine NVMe-SSD vom Typ Samsung MZVLB512HBJQ mit 512 GB Speicher verbaut, die mit Lese- und Schreibraten von jeweils knapp 3,6 und 3,0 GB/s zu den schnellsten SSDs in unserer Datenbank gehört. Auch der AS SSD-Benchmark quittiert den Durchlauf mit einer sehr guten Gesamtpunktzahl von knapp 5.000 Punkten.
Bleibt relativ kühl beim Zocken
Das OMEN 15 2020 mit Ryzen™ 7 4800H und GTX 1660 Ti ist im Leistungsmodus "Standard" im Alltag ein relativ leiser Begleiter. Bei anspruchslosen Aufgaben bleiben die beiden Lüfter sogar komplett aus. Springen sie im Office-Betrieb doch mal an, ist nur ein moderates Rauschen zu vernehmen. Die Temperaturen von CPU und GPU bewegen sich im Idle bei sehr niedrigen 36/37°C.
Doch wie sieht es unter Last aus? Dann zeigt sich neben der hohen Leistung ein weiterer Vorteil des modernen 7nm-Fertigungsverfahrens vom AMD Ryzen™ 7 4800H Prozessor. Im Stresstest bleiben die Temperaturen mit durchschnittlich 85°C (CPU) und 72°C (GPU) nämlich im grünen Bereich. Throttling tritt ebenfalls nicht auf. Das Gaming-Notebook wird zwar deutlich hörbar, positiv ist aber trotzdem die monoton-rauschende Geräuschkulisse anzumerken. Hochfrequente Piep- oder Pfeiftöne treten zum Glück nicht auf.
Beim Zocken verhalten sich die Lüfter ähnlich wie beim Stresstest. Ein geschlossenes Gaming-Headset ist empfehlenswert und sollte ausreichen, um das Rauschen auszublenden. Bei den Temperaturen sieht es noch besser aus. In Assassin’s Creed Valhalla habe ich lediglich 78°C beim AMD Ryzen™ 7 4800H und 69°C bei der GeForce GTX 1660 Ti gemessen. Damit funktioniert das Kühlkonzept von HP zumindest bei der Hardware-Kombination des Testsamples sehr gut.
Stereo-Speaker mit Bang & Olufsen-Label
Obwohl das feinmaschige Gitter unter dem Display etwas anderes suggeriert, setzt das OMEN 15 auf Stereo-Lautsprecher. Die wurden laut Label von Bang & Olufsen zertifiziert. Insgesamt ist der Sound für ein Notebook durchaus gut und B&O ist die Abstimmung von Höhen, Mitten und Tiefen gelungen. Wie bei jedem Notebook sind die Tiefen allerdings nicht besonders ausgeprägt, weil es den Lautsprechern einfach an Volumen fehlt.
Podcasts, YouTube-Videos, aber auch den ein oder anderen Film könnt ihr auf Reisen an dem OMEN 15 problemlos schauen. Auch Musik macht Laune und ihr könnt den Pegel sogar auf mehr als 80% drehen, ohne von schrillen Höhen mit Ohrenschmerzen geplagt zu werden. S-Laute neigen dann jedoch zum Zischen. Das ausgewogenste Klangbild gibt es je nach Genre aber eher bei 60 bis 80% Lautstärke. Das reicht für den Betrieb in mittelgroßen Zimmern immer noch problemlos aus.
Wer möchte, kann auch zum Zocken auf die internen Speaker zurückgreifen. Der Klang ist dafür brauchbar, allerdings vermischt sich der Ton mit dem Rauschen der Lüfter. Ich empfehle daher ein passendes Gaming-Headset.
Wartungsfreundlich und aufrüstbar
Das OMEN 15 hat auf der Unterseite acht Kreuz-Schrauben, die sich zu meiner Überraschung auch mit einem großen Akkuschrauber noch akzeptabel lösen lassen. Ihr benötigt also nicht zwangsweise das Besteck eines Hardware-Chirurgen, um an das Innere zu gelangen. Sind die Schrauben gelöst, lässt sich die Unterseite problemlos abnehmen. Den Ansatz dafür solltet ihr auf der Hinterseite suchen. Einfach mit den Fingernägeln leicht einhaken und schon könnt ihr die Verkleidung abnehmen.
Im Innenraum angelangt, zeigen sich gut sortierte und einfach erreichbare Komponenten. Dazu zählen unter anderem die beiden RAM-Module, die ihr bei Bedarf auch gegen 2x 16 GB austauschen könnt. Die beiden M.2-Ports für die NVMe-SSDs sitzen jeweils rechts und links neben dem Akku unter Kühlkörpern aus Kupfer. Da nur ein Slot belegt ist, könnt ihr unkompliziert eine weitere NVMe-SSD nachrüsten. Der Akku selbst ist ebenfalls nur verschraubt und lässt sich demnach einfach austauschen, wenn mal der Notfall eintreten sollte. Das Gleiche gilt für den unwahrscheinlichen Fall, das WiFi-Modul mal wechseln zu müssen. Das gestaltet sich etwas anspruchsvoller, da es sich zum Teil unter einer der drei Heatpipes befindet.
Insgesamt zeigt sich das OMEN 15 sehr wartungs-, aber auch aufrüstfreundlich. Selbst für Laien ist das Einbauen einer zusätzlichen SSD oder Austauschen des RAM gut machbar. Falls ihr euch doch nicht sicher seid: Wir planen zum OMEN 15 noch ein Upgrade-Video, in dem wir die einzelnen Schritte genau zeigen und erklären.
Fazit: OMEN 15 2020 mit AMD Ryzen™ 7 4800H und GTX 1660 Ti
Wie sieht es denn nun aus, ist das OMEN 15 2020 das perfekte Gaming-Notebook für einen Großteil der Nutzer und auch Gamer? In meinen Augen schon, denn mit dem Gaming-Notebook hat HP – und das war meine Hoffnung bei der Auswahl des Testgerätes – seine Hausaufgaben gemacht. Das Design ist gelungen, die Verarbeitung inkl. hochwertig wirkendem Aluminium-Finish einwandfrei und auch bei den Anschlüssen müssen Nutzer angesichts von USB-C, 3x USB-A, SD-Kartenleser, Mini-DP, HDMI und LAN keine Engpässe fürchten.
Mit dem starken AMD Ryzen™ 7 4800H, der GTX 1660 Ti und 16 GB RAM bietet das Gaming-Notebook nicht nur jede Menge Leistung für FHD-Gaming, das in Verbindung mit dem schnellen 144-Hz-Display viel Spaß macht. Der moderne Prozessor behält unter Last auch einen relativ kühlen Kopf und es kommt selbst im Stresstest nicht zum Throttling. Der Geräuschpegel der Lüfter bewegt sich zudem auf einem akzeptablen Level.
Der Ryzen™ 7 macht das OMEN 15 aber auch zu einem sehr vielseitigen Gaming-Notebook, mit dem man sehr gut arbeiten kann. Dafür sorgt die Desktop-CPUs ebenbürtige, sehr hohe Multicore-Performance, von der Anwendungen stark profitieren. Bild- oder Videobearbeitung wird damit zum Kinderspiel und auch ein schwächelndes Display stellt sich dem nicht in den Weg. Das hat nämlich nicht nur 144 Hz und wird mit durchschnittlich 316 cd/m² angenehm hell, es bietet auch eine für Gaming-Displays ab Werk vergleichsweise hohe Farbtreue (Delta E 1,17) und umfassende Farbabdeckung (98% sRGB / 73% AdobeRGB). Es empfiehlt sich aber, dass Display vorab zu kalibrieren.
Die verbaute Samsung SSD begeistert ebenfalls mit sehr hohen Lese- und Schreibgeschwindigkeiten. Wer möchte, kommt zudem schnell und einfach an das Innenleben und kann noch eine weitere NVMe-SSD nachrüsten oder die 16 GB RAM gegen 32 GB bzw. auch den Akku austauschen. Die verbauten Stereo-Speaker sind ohrenfreundlich abgestimmt und sollten für die allermeisten Alltagsaufgaben komplett ausreichen. Wo befinden sich also die Schwachstellen des OMEN 15 2020?
HP kann es bspw. nicht lassen, euch bei den Modellen mit vorinstalliertem Windows mit haufenweise Zusatzsoftware zu versorgen. Die ist abgesehen vom OMEN Gaming Hub im Alltag allerdings eher penetrant aufmerksamkeitssuchend als hilfreich. Bei der Ausleuchtung des Displays muss HP zudem noch mal ran, denn die fällt zum rechten Display-Rand deutlich ab. Am meisten schmerzt es aber, dass das OMEN 15 mit AMD-Ryzen™ Prozessor kein WiFi 6 unterstützt und der USB-C-Anschluss kein Thunderbolt 3 bietet. Dafür kann er jedoch immerhin mit integriertem DisplayPort aufwarten.
HP möchte aktuell 1.299 Euro* von euch für das Allround-Talent haben. Ohne Windows werden sogar nur 1.199 Euro* fällig. Diesen Preis finde ich angesichts des sehr runden Gesamtpakets sehr fair, weshalb ich für das OMEN 15 2020 eine klare Kaufempfehlung ausspreche. Wer ein leistungsstarkes, flexibles und schickes Gaming-Notebook zum Zocken und Arbeiten sucht, kann bedenkenlos zuschlagen.
Pro
- schickes Design
- sehr gute Verarbeitung
- hochwertige Haptik
- viel Leistung
- schnelle SSD
- farbtreues und helles 144-Hz-Display
- vielfältige und viele Anschlüsse
- wartungsfreundlich
- NVMe SSD nachrüstbar
- lange Akkulaufzeit
- gutes Preis-Leistungsverhältnis
Contra
- viel Bloat-/ Scareware vorinstalliert
- AMD-Version ohne WiFi 6 und TB3
- ungleichmäßige Displayausleuchtung
OMEN 15 bei uns im Shop
*Stand: 29.01.2021