HP möchte die Gaming-Serie OMEN by HP auch abseits von PCs und Notebooks weiter in den Fokus der zockenden Kundschaft rücken. Um das zu schaffen, bieten die Amerikaner neuerdings auch hochpreisige Peripherie an. Nach der Produktvorstellung haben wir die Gaming-Tastatur OMEN by HP Sequencer jetzt getestet.
Das gefällt uns
- hochwertige Verarbeitung
- präziser Tastenanschlag
- praktische Multimediatasten
- zusätzliche Makro-Tasten
Das gefällt uns nicht
- gewöhnungsbedürftiges Tastenlayout
Mit der Sequencer richtet sich HP an gut betuchte Gamer, die bei der Verarbeitung keine Abstriche machen wollen und auf modernste Technologie setzen. So verbaut HP bei der Sequencer die bisher selten im Markt anzutreffenden optomechanischen Blue Switches. Diese bieten mit 0,2 ms eine noch schnellere Reaktionszeit als normale mechanische Tastaturen. Neben der Sequencer haben die Kalifornier außerdem die Gaming-Maus OMEN by HP Reactor und das Gaming-Headset OMEN by HP Mindframe im Angebot. Beide haben wir natürlich auch getestet.
Wer sich zwei OMEN by HP-Peripheriegeräte mit dem OMEN by HP Transceptor Rucksack holen möchte, sollte einen Blick auf unsere Bundles werfen. Diese sind zwar keine Schnäppchen, aber günstiger als die drei Geräte einzeln.
- Bundle 1 (OMEN by HP Reactor Gaming-Maus, OMEN by HP Mindframe Gaming-Headset, OMEN by HP Transceptor Gaming-Rucksack)
- Bundle 2 (OMEN by HP Sequencer Gaming-Tastatur, OMEN by HP Reactor Gaming-Maus, OMEN by HP Transceptor Gaming-Rucksack)
OMEN by HP Sequencer – die Gaming-Tastatur
Kommen wir kurz zu den technischen Details:
Produkteigenschaften der OMEN by HP Sequencer |
|
Tasten | optomechanisch |
Anschlüsse | 2x USB 2.0 |
Key Rollover | N |
Reaktionszeit | 0,2 ms |
Lebensdauer | 70 Millionen Klicks |
Besonderheiten | RGB-Beleuchtung Multimedia-Tasten und Lautstärkeregler 5 Makro-Tasten Anti-Ghosting 1x USB 2.0 an der Rückseite |
Kabellänge | 1,98 m |
Abmessungen | 47,3 x 16,9 x 3,8 cm |
Gewicht | 1.120 g |
OMEN by HP Sequencer bei uns im Shop
Kantiges Gaming-Design trifft sehr gute Verarbeitung
Zum Lieferumfang gibt es bei einer Tastatur nicht viel zu sagen. Er ist mit etwas Papierkram und zwei Stickern erwartungsgemäß unspektakulär. Eine ansteckbare Handballenauflage ist nicht dabei. Die gibt es zwar auch nicht optional zu kaufen, das ist aber zumindest für meine Wenigkeit nicht weiter tragisch.
Das Design der OMEN by HP Sequencer ist schlicht, aber angenehm. Sie ist fast komplett schwarz gehalten und besitzt ein paar rote Akzente. Auffälligstes Merkmal ist der (von Sascha liebevoll „Volumewalze“ getaufte) rote und geriffelte Metall-Regler für die Lautstärke oben rechts.
Die Tasten der Sequencer befinden sich nicht in einer Vertiefung – sie sind auf einer ebenen Fläche angebracht. Das ist praktisch, denn Krümel und Fussel fallen nicht in sehr tiefe und verwinkelte Lücken. Sie können deshalb einfacher zwischen den Tasten entfernt werden. Wir alle wissen, wie eine Tastatur nach ein paar Monaten am Gaming-Altar aussehen kann. Die Fläche sieht mit der gebürsteten Alu-Optik übrigens auch ganz schick aus.
An den Seiten besitzt die Tastatur schmale Ränder aus eloxiertem Aluminium, die zudem etwas abgeschrägt sind. Grade im Vergleich mit herkömmlichen Tastaturen wirkt die Sequencer deshalb sehr kompakt und auch stabil.
Komprimiertes, aber ungewöhnliches Layout
Die OMEN by HP Sequencer hebt sich auf den ersten Blick insbesondere durch das ungewöhliche Layout von der Masse ab. An die verkümmerte Enter-Taste muss man sich ja leider mehr und mehr gewöhnen, da sie zunehmend der Raute-Taste weichen muss. Zumindest für eine spezielle Art von Menschen hat diese stark an Wichtigkeit gewonnen. Diese bezeichnen sie deshalb neudeutsch als Hashtag.
Was noch? Die Pfeiltasten wurden eine „Etage“ nach unten verrückt und die Leertaste ist doppelt so groß wie normalerweise. Zudem befindet sich die „<>“-Taste nicht wie gewohnt zwischen Shift und Y, sondern rechts neben der Leertaste zwischen FN und STRG. Das kennt man von Notebooks. Zudem wurde POS1 durch eine OMEN-Taste ersetzt. Diese startet das OMEN Command Center, wenn es denn installiert ist.
Die Tastatur hat vier vollwertige Medientasten und einen Lautstärkeregler. Diese befinden sich alle über dem Numpad. Links neben dem OMEN-Schriftzug wurde die Mute-Taste angebracht. Zudem finden an der linken Seite noch 5 Makro-Tasten ihren Platz. Zwei Füße an der Unterseite hat die Sequencer natürlich auch.
Die Verarbeitung der Sequencer ist sehr gut. Grade durch das hohe Gewicht wirkt sie sehr wertig und stabil. Die Spaltmaße sind auch gut, allerdings nicht perfekt. An der Vorderseite können sich sehr kleine Krümel oder Staub in einer winzigen Lücke verfangen. Besonders massiv fällt außerdem das mit Stoff ummantelte Kabel aus. Von dem steifen Kabel gehen zwei kleine ummantelte Kabel mit USB-Anschlüssen ab. Davon ist einer für die Tastatur selbst zuständig, der andere ist für den USB-Port an der hinteren linken Ecke der Tastatur.
Die Sequencer setzt auf optomechanische Blue-Switches. Diese sollen im Gegensatz zu Rubberdome-Tastern ein direkteres und präziseres Feedback geben, aber auch im Vergleich mit mechanischen Tastaturen reaktionsschneller und verzögerungsfrei sein.
OMEN by HP Sequencer bei uns im Shop
Intuitive Software und umfangreiche RGB-Beleuchtung
Die Beleuchtung ist standardmäßig rot und dreistufig: also aus, halbe und volle Kraft. Etwas ungewöhnlich: Die Beleuchtung erfasst nur die Buchstaben und Zahlen auf den Tasten. Sonderzeichen sind nicht beleuchtet und damit im Dunkeln auch nicht so gut zu erkennen. Wer häufig ohne Licht arbeitet und viele Sonderzeichen verwendet, sollte das im Hinterkopf behalten. Ein ähnliches Phänomen war bereits bei der NACON CL-700 OM (Test) anzutreffen.
Natürlich lässt sich die RGB-Beleuchtung der Tasten individuell anpassen. Dafür benötigt ihr das OMEN Command Center, das es leider nur im Microsoft Store und für Windows 10 gibt. Das Programm selbst ist übersichtlich aufgebaut und dank kurzem Tutorial wird auch schnell klar, was sich wo und wie einstellen lässt.
Die Tasten lassen sich einzeln oder in Zonen in allen denkbaren Farben statisch beleuchten. Außerdem gibt es acht Animationen, von denen einige bei Tastendruck aktiviert werden und andere unabhängig davon permanent ablaufen. Auf alle Effekte könnt ihr unterschiedliche Farbschemata anwenden und sowohl Größe als auch Geschwindigkeit verändern. Zudem sind mehrere Vorlagen bspw. für FPS oder MOBA vorhanden. Im nachfolgenden Video seht ihr, wie ihr die RGB-Beleuchtung mit dem OMEN Command Center anpassen könnt.
DATENSCHUTZHINWEIS: Dieses Video ist im erweiterten Datenschutzmodus von YouTube eingebunden. Durch den Klick auf das Wiedergabesymbol willige ich darin ein, dass eine Verbindung zu Google hergestellt wird und personenbezogene Daten an Google übertragen werden, die dieser Anbieter zur Analyse des Nutzerverhaltens oder zu Marketing-Zwecken nutzt. Weitere Infos hier.
Über die Software lassen sich auch die Makros anlegen. Hier könnt ihr den Sondertasten bestimmte Funktionen zuweisen, indem ihr dafür eine Tastenreihenfolge festlegt. Die P-Tasten lassen sich allerdings nicht doppelt belegen, denn ihr könnt keine Profile zum wechseln anlegen. Das nachfolgende Video zeigt, wie sich mittels OMEN Command Center Makros anlegen lassen.
DATENSCHUTZHINWEIS: Dieses Video ist im erweiterten Datenschutzmodus von YouTube eingebunden. Durch den Klick auf das Wiedergabesymbol willige ich darin ein, dass eine Verbindung zu Google hergestellt wird und personenbezogene Daten an Google übertragen werden, die dieser Anbieter zur Analyse des Nutzerverhaltens oder zu Marketing-Zwecken nutzt. Weitere Infos hier.
Die Performance der Sequencer in der Praxis
Letztendlich muss sich eine Tastatur natürlich im Alltag beweisen. Ich habe die Sequencer über einen Monat als Standard-Tastatur im Büro genutzt und nach dem anfänglichen Misstrauen bin ich mittlerweile ziemlich angetan von ihr. Klar, das Design mag Geschmackssache sein, aber im Vergleich zu meiner Logitech G510, die ich privat nutze und die noch auf Rubberdome-Taster setzt, schneidet die Sequencer wesentlich besser ab. Größter Unterschied? Sie ist viel direkter und angenehmer beim Schreiben. Kein schwammiges Gefühl beim Tippen, der Klickpunkt ist sehr präzise und es macht – grade als Redakteur – einfach Spaß. Zudem wirft sie nicht mit unnötig vielen Sondertasten um sich, die vermutlich von den meisten Käufern nie genutzt werden.
Die Multimedia-Tasten sind auch im Büro äußerst nützlich. Wenn Sascha bspw. mal wieder meine Trackliste bemängelt oder jemand anruft, können Titel mit einem Druck einfach übersprungen oder der Ton ausgeschaltet werden. Auch die nervige Werbung, die bei Spotify Free – jaja, Schande über mich – ungefähr 50% lauter als die Musik ist, lässt sich mit dem roten Metall-Regler für die Lautstärke einfach entschärfen. Mit der strukturierten Oberfläche ist er auch optisch ein netter, aber dezenter kleiner Hingucker.
Etwas mehr Eingewöhnungszeit als üblich muss man hingegen für das ausgefallene Layout einplanen. Das ist auch davon abhängig, von welcher Tastatur man zur Sequencer wechselt. Kleine Randnotiz: Tastaturen haben ihr Layout von der Schreibmaschine geerbt, bei der sich die Anordnung der Tasten mechanisch nicht anders umsetzen ließ, ohne dass sich die Anschläge laufend in die Quere kommen. Trotzdem wurde das Layout bei Tastaturen beibehalten, weil die Entwickler den Nutzern eine effizientere Anordnung der Buchstaben und die damit einhergehende Umgewöhnung nicht zumuten wollten. Dafür wird heutzutage jedoch ziemlich viel mit der Anordnung der anderen Tasten herumgespielt, was ich etwas nervig finde. Als „Kind der alten Schule“, das ich wohl neuerdings bin, bevorzuge eine reguläres Layout mit großer Entertaste und der <>-Taste neben Shift.
Mit der großen Leertaste und den versetzten Pfeiltasten konnte ich mich jedoch schnell arrangieren – letztere nutze ich so oder so eher selten. Die Leertaste wirkt allerdings etwas „zappelig“ und könnte fester sitzen. Bedingt durch den schmalen Rahmen kann es vorkommen, dass man aus Versehen die Entertaste am rechten Rand drückt, wenn man hastig nach der Maus greift. Die Verarbeitung ist aber grade im Vergleich zu vielen leichten Kunststoff-Konsorten wirklich auf einem hohem Niveau. Wie gut sie tatsächlich ist, stellt sich bei Tastaturen aber häufig erst nach einigen Jahren heraus.
Natürlich hat eine optomechanische Tastatur im Vergleich zu Rubberdome-Tataturen einen relativ lauten Tastenanschlag. Solange ihr eure Voice-Aktivierung auf Teamspeak aber im Griff habt und eure Freundin nicht im gleichen Zimmer Fernsehen schauen will, sollte es aber keine Probleme geben. Das ist bei (opto)mechanischen Tastaturen übrigens generell der Fall.
Fazit: OMEN by HP Sequencer
Alles in allem finde ich Tastatur grade mit dem präzisen Feedback und den Mediatasten in Kombination mit der hochwertigen Verarbeitung sehr gelungen. Die Makro-Tasten können sinnvoll sein, insofern man sie denn benutzt. Da ich auf sie verzichten könnte, finde ich es gut, dass ihre Anzahl sinnvoll dimensioniert wurde. So bleibt die Sequencer schön kompakt.
Gleiches gilt übrigens auch für den USB-Port, der zwar nicht überlebensnotwendig, an sich aber nice-to-have ist. USB 3.0 hätte es jedoch schon sein können. Die Beleuchtung ist praktisch, wobei die RGB-Effekte wie immer Geschmackssache sind. Wer viele Einstellungen sucht, wird mit dem OMEN Command Center glücklich. Ich bin mittlerweile mit einer weißen Beleuchtung bereits mehr als zufrieden.
Letztendlich ist nur das Layout eine echte Wechselbarriere, wenn man vorher Besitzer einer regulären Tastatur war. Okay, der Preis vielleicht auch, denn mit 179,99 Euro* ist die Sequencer nicht ganz geschenkt. Im Vergleich mit der Razer Huntsman Elite, der Razer Blackwidow Chroma V2 oder der Corsair K95 RGB Platinum ist der Preis aber nicht unangemessen.
OMEN by HP Sequencer bei uns im Shop
*Stand: 4. Januar 2019