OnePlus Watch: Clevere digitale Uhr mit Eigenheiten

      OnePlus Watch: Clevere digitale Uhr mit Eigenheiten

      Die OnePlus Watch ist der erste Versuch von OnePlus im Smartwatch-Segment Fuß zu fassen. Dabei macht OnePlus einiges anders als die Konkurrenz. Im Guten, wie im Schlechten. Dafür mag ich sie sehr, für so manche ist sie aber absolut ungeeignet. Lasst mich bitte erklären.

      Bevor ich mit dem eigentlichen Test beginne, will ich kurz auf die aktuelle Software-Situation eingehen. Viele der bisher veröffentlichten Reviews der OnePlus Watch wurden Ende April gemacht. Die Software der Uhr wird darin oft als „karg“ beschrieben. Nach dem Release pushte OnePlus aber viele Funktions-Updates und ergänzte wichtige Dinge. Selbst während ich diesen Test schreibe, werden ständig Updates nachgeschoben. Daher hat die Uhr in meinem Test nun deutlich weniger Fehler und mehr Funktionen als bei anderen Reviews, die ihr so im Netz findet.


      Ein kurzer Überblick zur OnePlus Watch

      Kommen wir aber nun zum eigentlichen Teil des Textes! Die OnePlus Watch ist eine runde Smartwatch mit einem 1,39 Zoll großen OLED-Bildschirm. Damit soll sie knallige Farben bieten, dabei aber besonders stromsparend und draußen gut lesbar sein. Das Design selbst ist eher unauffällig, passt dafür aber zu vielen Outfits. Für Sportler besonders interessant: Das Gehäuse hat eine IP68-Zertifizierung. Ihr könnt damit also Schwimmen und bis zu einer gewissen Tiefe auch Tauchen gehen.

      Die Uhr selbst – ohne Band – ist 46mm groß und damit eine der größeren Smartwatches. Selbst bei meinen Armen wirkt sie etwas zu groß. Ein kleineres Modell, wie etwa bei der Apple Watch, gibt es leider nicht. Dafür können die Armbänder aber mit allen passenden 22mm-Modellen ausgetauscht werden. Der Markt dafür ist riesig und auf Amazon finden sich unzählige Versionen. Praktisch, falls euch das mitgelieferte Silikon-Armband nicht gefällt.

      Auf der Unterseite befinden sich allerhand Sensoren. Damit können die Herzfrequenz, der Sauerstoffsättigung und das Stresslevel des Trägers gemessen werden. Damit erkennt die Uhr aber auch euren Schlaf-Rhythmus und misst eure Schlafphasen. Daneben befinden sich die beiden Metallkontakte zum Laden. Einen kleinen Bonus gibt es aber noch: Ein Mikrofon und Lautsprecher sind ebenfalls verbaut. Damit sind Telefonate möglich.

      Als Betriebssystem hat sich OnePlus für RTOS (Real-time Operating System) entschieden. Wem das nichts sagt, muss sich keine Gedanken machen. Wichtig ist, dass es ein sehr ressourcensparendes System ist und damit der OnePlus Watch eine lange Akkulaufzeit ermöglicht.

      Bedient wird das Ganze mit dem Touchscreen und zwei Tasten. Oben rechts befindet sich eine Taste mit graviertem „OnePlus“-Schriftzug. Ein Druck bringt euch in das Hauptmenü. Darunter befindet sich eine frei konfigurierbare Schnellstart-Taste. Bei mir ist sie mit der Wecker-App verknüpft.

      Das Design der Oberfläche hat OnePlus direkt von WearOS abgekupfert, was absolut nichts Schlechtes ist. Die Krux ist aber, dass es aber nur so aussieht. Alle Vorteile von WearOS, wie unzählige Watchfaces oder Dritthersteller-Apps, gibt es leider nicht. Das ist für mich und meine Smartwatch-Verwendung aber gar nicht schlimm. Dazu später mehr.

      Technische Daten OnePlus Watch
      Display 1,39 Zoll, 454×454 Pixel bzw. 326 PPI, AMOLED, Rund, 2,5D Glas
      Prozessor Kombination aus ST32 + Apollo 3 + Cypress
      Farbe Midnight Black, Moonlight Silver, Cobalt Limited Edition
      Gehäuse Classic: 316L rostfreier Stahl, Cobalt Limited Edition: Kobalt-Legierung
      Ziffernblatt aus behandeltem Saphirglas
      Armband Classic: Synthetischer Kautschuk, Cobalt Limited Edition: Synthetischer Kautschuk, Leder
      Sensoren Beschleunigung, Gyroskop, Geomagnet, Herzfrequenz, Blutsauerstoff, Umgebungslicht, Luftdruck, Kapazität
      Positionierung GPS, GLONASS, Galileo, Beidou
      Konnektivität Bluetooth 5.0, BLE/BR/EDR
      Wasserdicht 5 ATM, IP68-Zertifizierung
      Speicher 4 GB
      Akku
      402 mAh, 2-Pogo-Pin-Ladegerät mit Warp Charge, offizielle Akkudauer von bis zu zwei Wochen
      Sound Lautsprecher, Mikrofon
      Abmessungen 46,4 × 46,4 × 10,9 mm (B x T x H)
      Gewicht Classic: 45g, 76g (mit Armband) – Cobalt Limited Edition: 45g, 67g (mit Armband)
      Preis
      Ab 159,00 Euro*

      Werbeversprechen

      Sehen wir uns kurz an, welche Werbeversprechen es für die OnePlus Watch gibt. Diese Angaben stammen direkt von der OnePlus Webseite, die am Ende des Artikels verlinkt ist.

      • Dank Warp Charge immer bereit – Eine vollständige Aufladung bietet eine Akkulaufzeit von bis zu 14 Tagen und Strom für eine Woche gibt’s in 20 Minuten.
      • Eine Uhr, über 110 Trainingsarten – Für alle, die sich gerne bewegen, sorgt die Satellitenortung beim Gehen und Laufen für schnelle und genaue Daten – bei jedem Schritt.
      • Nahtlose Verbindung – Dank Bluetooth 5.0 und leistungsstarken Anruffunktionen informiert sie dich über eingehende Anrufe.
      • Musik ohne Smartphone – Lasse deiner Musik freien Lauf mit 4 GB Speicherplatz für alle deine Lieblingsbeats.
      • Mehr als eine hübsche Oberfläche – Licht und Schatten schweben um den Rand der exquisiten 46-mm-Uhr und fangen den Fluss der Zeit ein.

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      Lieferumfang

      Der Lieferumfang lässt für eine Smartwatch keine Wünsche offen: In der langen und auffällig roten Box befindet sich die Uhr, ein Armband (synthetischer Kautschuk), ein Ladegerät mit USB-C-Anschluss und der übliche Papierkram.

      Auf ein Netzteil und auf tolle OnePlus-Sticker wurde hier verzichtet. Das ist aber nicht schlimm, da die meisten von uns sowieso schon ein Ladegerät mit USB-C-Port besitzen.

      Verarbeitung & Design

      Waren runde Smartwatches vor einigen Jahren noch etwas Besonderes, gibt es inzwischen eine große Auswahl davon. Die meisten davon sind – abgesehen von der Moto 360 – klobig oder auf Sportuhr getrimmt.

      Die OnePlus Watch ist mit seinem schlichten schwarzen Design für einige Leute sicherlich zu „unauffällig“. Für mich ist sie damit aber genau die richtige Uhr. Sie ist mit 10,9 mm Höhe angenehm flach und durch das einfache Design passt sie zu vielen Outfits. Zudem schreit die Uhr nicht laut, dass sie eine Smartwatch ist. Aus etwas Entfernung kann man sie für eine ganz normale Uhr halten.

      Das 1,39-Zoll-Display ist von einem dunklen Ring mit optischen „Rillen“ umgeben, was im richtigen Licht ganz nett aussieht. Das Glas des Displays geht leicht in das eigentliche Gehäuse über, ist damit also 2,5D. Das Gehäuse selbst ist aus 316L-Edelstahl und (leider) mit glänzendem Lack umschichtet. Das lässt die Uhr frisch geputzt unheimlich hübsch aussehen, aber nach ein paar Minuten Nutzung sieht sie dreckig aus. Eine optionale matte Version wäre wünschenswert. Dennoch sieht die OnePlus Watch insgesamt schick aus und trifft genau meinen modischen Geschmack bei Uhren.


      Bei der Verarbeitung lässt sich kein schlechtes Wort verlieren. Das Gehäuse selbst hat bisher keine Kratzer und lässt sich leicht reinigen. Es knarzt nichts und durch die hochwertigen Materialien fühlt sich alles robust an. Durch die IP-Zertifizierung hat man auch bei Wasserkontakt keine Scheu. Das spielt noch mehr in das „robust“-Gefühl ein. Das mitgelieferte Silikon-Armband trägt sich angenehm, stört nicht und hinterlässt selbst bei stundenlangen Tragen kein ungutes Gefühl auf der Haut. Dennoch lässt es sich dank 22mm-Anschluss durch alle möglichen anderen Armbänder austauschen.
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      Display

      Der runde AMOLED-Bildschirm macht einen ausgezeichneten Job. Mit einer Auflösung von 454×454 Pixeln (326ppi) wird alles schön scharf dargestellt. Dank AMOLED sind die Farben satt und die Blickwinkel groß. Daneben gibt es knapp 50 verschiedene Ziffernblätter, die über die OnePlus Health App installiert werden können. Es gibt mit der aktuellen Firmware sogar die Möglichkeit eines Always-On-Displays. Ebenfalls etwas, das frühen Testern gefehlt hat und stark bemängelt wurde.

      Die maximale Helligkeit ist für den Außeneinsatz mehr als ausreichend. Persönlich betreibe ich die Uhr auf Stufe 2 von 5 und kann jederzeit alles ablesen. Die verschiedenen Watchfaces nutzen das gute Display schön aus und bieten für jeden Einsatzzweck eine passende Oberfläche. Schade ist nur, dass sie nur wenig angepasst werden können. Aber auch hier kann ein Update in Zukunft helfen.

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      Performance

      Kurz und knapp: Die Performance ist klasse. Grund dafür ist die Verwendung von drei verschiedenen Prozessoren – jeder mit einem eigenen Zweck – und das gut optimierte Betriebssystem.

      In der OnePlus Watch stecken ein ST32, Apollo 3, Cypress als Prozessoren. Der ST32 ist für das Interface und das gesamte Display zuständig und hat am meisten Leistung. Der Apollo-3-Chip ist ein besonders stromsparender Chip und steuert die Sensoren der Uhr. Der dritte Chip im Bunde namens Cypress ist für die Bluetooth-Verbindung zuständig. Insbesondere bei Anrufen und Musikwiedergabe. Ich kann nicht genau sagen, wie sich dieses Trio gegenüber einem Snapdragon Wear 4100 (das ist der aktuellste Chip bei anderen Smartwatches) schlägt. Dennoch hatte ich nie Probleme mit der Geschwindigkeit oder großartigen Verbindungsabbrüchen.

      Der zweite Grund für die gute Leistung ist das verwendete Betriebssystem. Auf den meisten smarten Uhren für Android läuft WearOS von Google. Das ist ein mächtiges mobiles Betriebssystem, aber auch recht hardware-hungrig. OnePlus hat sich für RTOS entschieden, ein schlankes und sparsames System. Durch einen Skin sieht es aber WearOS ähnlich und bedient sich auch so. Das ist nichts schlechtes, denn die Bedienung zählt zu einer der Stärken von WearOS.
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      Software – App

      Gleich vorweg: Die OnePlus Watch funktioniert aktuell nur mit Android-Geräten ab Android 6.0 und Google Play Services 11.7. Eine App für das iPhone gibt es (noch) nicht. Ob und wann diese kommen soll, habe ich nicht herauslesen können. Aber für iPhone-Nutzer ist die Apple-Watch sowieso die bessere Wahl, da sie besser mit dem Smartphone zusammenarbeitet.

       

      Die Einrichtung der Uhr dauert nur wenige Minuten. Nachdem die Smartwatch einmal komplett aufgeladen ist, geht es in der OnePlus Health App weiter. Dort könnt ihr eure Uhr mit der App koppeln, nachdem ihr euch eine OnePlus-ID angelegt habt.

      OnePlus Health
      OnePlus Health
      Developer: OnePlus Ltd.
      Price: Free

      Nach der Einrichtung steht – sehr wahrscheinlich – erstmal ein Software-Update an. Das ist bei der OnePlus Watch auch besonders wichtig, da viele Funktionen nachgereicht werden. Ein Update bringt also deutlich mehr als nur kleine Bugfixes. Danach verlangt die App Zugriff auf einige eurer Daten (Kontakte. Standort etc.) die ihr zulassen solltet, um App und Uhr ordentlich nutzen zu können.

      Nun begrüßt euch die OnePlus Health App! Sie ist neben Englisch und anderen Sprachen auch in Deutsch verfügbar. Die deutschen Texte sind aber an manchen Stellen noch etwas ungeschliffen. Das kann sich durch Updates aber noch ändern. Auf dem Startbildschirm gibt es eine Übersicht der Uhr und der gesammelten Daten: verbrauchte Kalorien, Stresslevel, Schlaf-Qualität, gelaufene Strecke, Fitness-Informationen etc. Die meisten dieser Informationen lassen sich – und das ist wirklich gut – auch auf der Uhr selbst auslesen. Manche Smartwatches verstecken all diese Informationen in der App. Hier lässt sich alles bequem von den jeweiligen Menüpunkten auf der Uhr ansehen, sogar mit Diagrammen! Jeder mag Diagramme!

      Beim Start fragt euch die App ebenfalls, ob ihr die Daten mit Google Fit teilen wollt. Die hauseigene Fitness-App von Google ist noch tiefer mit Android verzahnt und ein Teilen der Daten könnte für manche Nutzer*innen interessant sein. Vor allem wenn ihr mehrere Geräte habt, die in die Tagesbilanz einzahlen.

      Die App selbst ist aufgeräumt, stylisch und erinnert stark an die Konkurrenz von Huawei und Xiaomi. Ich denke, OnePlus hat sich dabei ein wenig inspirieren lassen. Das ist aber ebenfalls alles nichts schlechtes: Die App ist dadurch übersichtlich, sieht gut aus und lässt sich angenehm bedienen. Es gibt drei große Reiter in der App: Gesundheit, Fitness, Verwalten.

      Der Reiter Health ist die Startseite mit all den erhobenen Sensorwerten und ein paar groben Einstellungen. Warum diese hier und nicht unter Verwalten angezeigt werden, ist mir aber ein kleines Rätsel. Die Watchfaces der Uhr lassen sich hier ebenfalls verwalten: Es gibt einen Shop mit knapp 50 verschiedenen Skins, auf der Uhr selbst lassen sich bis zu 14 davon speichern. Dazu gibt es auch die Möglichkeit, ein Foto oder eine von einer AI erstellte Oberfläche zu verwenden.

      Unter Fitness könnt ihr eigene Sporteinheiten, wie einen Lauf oder Kraft-Training beginnen. Es wird sogar eine aktuelle Karte der Gegend von Google Maps eingeblendet, mit der ihr Läufe planen könnt. Bei mir gab es dabei keinerlei Probleme, jedoch habe ich von anderen Kollegen gehört, dass bei ihnen die Karten-Anzeige nicht richtig funktioniert hat.

      Über den Reiter Verwalten lassen sich Einstellungen, wie etwa die täglichen Schritt- und Kalorienziele festlegen, die Uhr updaten und noch eine Handvoll anderer Sachen. Die wichtigsten Einstellungen, die die Uhr betreffen, lassen sich aber vorbildlich auf der Uhr selbst anpassen.

      Die OnePlus Health App bietet alle nötigen Einstellungen und Übersichten, die man bei einer Smartwatch sucht. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Schön ist jedoch, dass sich viele Dinge ebenfalls über die Uhr selbst anpassen und einsehen lassen.

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      Software – Uhr

      Wie bereits erwähnt, kommt auf der OnePlus Watch ein angepasstes RTOS zum Einsatz. Durch den schlanken Unterbau und die an WearOS-angelehnte Oberfläche gefällt mir die Software der Uhr richtig gut. Da es kaum Animationen gibt, läuft alles – OnePlus-typisch – zackig. Auch die versprochene Akkulaufzeit von knapp 2 Wochen ist mit RTOS durchaus möglich, dazu aber im Abschnitt Akkulaufzeit mehr.

      Die Uhr wird über Wischgesten (Unten: Benachrichtigungen, Oben: Kurzmenü, Links: Zurück, Recht: Herzfrequenz, Musik) und eine Taste zum Aufrufen des Hauptmenüs bedient. Dazu gibt es noch eine weitere Taste, die für eine frei wählbare Funktion vergeben werden kann. Damit lässt es sich auf der Oberfläche der OnePlus Watch schnell und einfach navigieren.

      Durch RTOS ist das ganze System aber leider auch stark in seinen Möglichkeiten eingeschränkt. So hat die Uhr zwar scheinbar einen NFC-Chip verbaut, der ist aber in Deutschland deaktiviert. Also ist auch kein kontaktloses Bezahlen per GooglePay möglich. Genauso wenig bietet RTOS die Einbindung von Drittanbieter-Apps. Das ist sicherlich für manche Interessierten ein Grund gegen die Uhr. Viele wollen Spotify, Google Maps und die verschiedenen Watchface-Stores auf ihrer Smartwatch haben. Mich stört es dagegen nicht, da ich diese sowieso nie auf meinen Smartwatches verwendet habe.

      Bis vor wenigen Tagen bot die Uhr auch nur eine englischsprachige Bedienung. Das wurde aber mit einem aktuellen Software-Update nun endlich behoben. Die deutsche Übersetzung der Uhr ist aber genauso „ungeschliffen“ wie bei der App. Sie funktioniert gut, ist aber stellenweise zu lang oder die verwendeten Wörter sind zu kompliziert gewählt. Aber auch das lässt sich über ein Update beheben.

      Überraschend ungelenk funktioniert die Synchronisierung mit dem Smartphone, selbst wenn es auch von OnePlus (in meinem Fall das OnePlus 8T) kommt. So werden gelöschte Benachrichtigungen auf der Smartwatch nicht auch auf dem Smartphone gelöscht. Das ist nervig, aber kein Beinbruch.

      Wichtig und ein Tipp für Nutzer mit Problemen: Die Energiespar-Optionen und der Standort-Zugriff unter Android sollten für die OnePlus Health App und – falls vorhanden – OnePlus Wetter App angepasst werden. Beide Apps sollten „Nicht optimiert“ und damit nicht nach einer Weile geschlossen werden. Zudem sollten beide Apps dauerhaft auf den Standort zugreifen dürfen, für die Ortungsfunktionen für Fitness und Wetter.

      Also: Die Uhr kann nicht nachträglich um Funktionen erweitert werden. Was kann sie denn von sich aus?
      Die OnePlus Watch bietet folgende Funktionen (Englisch/Deutsch):

      • Activities/Tägliche Aktivitäten
      • Workout/Übung
      • Workout record/Trainingsaufzeichnung
      • Heart rate/Herzfrequenz
      • Blood oxygen/SpO2
      • Sleep/Schlaf
      • Stress/Stress
      • Breathing/Atmen
      • Phone/Telefon
      • Music/Musik
      • Weather/Wetter
      • Alarm clock/Wecker
      • Stopwatch/Stoppuhr
      • Timer/Timer
      • Flashlight/Taschenlampe
      • Barometer/Barometer
      • Compass/Kompass
      • TV connect/TV verbinden
      • Camera/Kamera
      • Find phone/Telefon finden

      Es ist also alles Wichtige dabei. Während meiner Testphase von knapp drei Wochen, hat mir keine Funktion gefehlt. Der Mangel an zusätzlichen Apps, wie Google Pay, Spotify etc., kann anderen Nutzer aber massiv stören und fehlen. Wichtig ist, was ihr von eurer Smartwatch erwartet.

      Zu drei Anwendungen will ich gerne noch etwas schreiben: „Telefon“, „Musik“ und „TV verbinden“. Dass eine Armbanduhr als Telefon bzw. Bluetooth-Gerät dienen kann, ist nichts Neues. Für mich war es aber etwas, das ich bisher noch nie hatte. Mit der Uhr kurz Anrufe annehmen und darauf antworten zu können, ist für mich praktisch. Klar, eignet sich so eine Uhr nicht für lange Gespräche. Für ein kurzes „Hey, wo bist du gerade?“ oder um andere kleinere Sachen zu klären, ist es aber perfekt.

      Die Musik-App auf der Uhr finde ich gut gelöst: Es kann bis zu 4 GB an Musik (.mp3 oder .m4a) über die App auf die Uhr geladen werden. Dort wird aber auch ein möglicher Medien-Stream gesteuert. Habt ihr also am Smartphone Spotify offen, taucht das hier ebenso auf. Ihr könnt die Uhr auch über Bluetooth mit Kopfhörern verbinden. Somit ist sie ideal auch für Workouts und Laufrunden, bei deinen ein klobiges Gerät in der Tasche nur stören würde.

      Beim besten Willen konnte ich nicht herausfinden, was „TV verbinden“ sein soll. Bei mir wurden in der Nähe keine Geräte gefunden. Da OnePlus aber in manchen Ländern auch Fernseher verkauft, denke ich, dass es sich um eine Companion-App für die Fernseher handelt.
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      Tägliche Nutzung

      All die Fakten von oben sind gut zu wissen, aber wie schlägt sich die OnePlus Watch denn im Alltag? Erstaunlich gut, zumindest in meinen Fall.

      Ich trage die Uhr über Nacht, dort misst sie meinen Schlafrhythmus. Einige Minuten nach dem Aufstehen – und etwas Bewegung – bekomme ich von der Uhr einen Schlafreport mit meiner Schlafdauer. Dieser ist ziemlich akkurat. Dennoch habe ich gemerkt, dass sie, wenn ich morgens wach im Bett liege, mich immer noch als schlafend einordnet. Bewegung ist hier also der Schalter.

      Ich stehe auf, mache mir am Smartphone die aktuellen Nachrichten als Podcast an und putze die Zähne. Da es mir zu leise ist, mache ich die Lautstärke über die Uhr höher. Praktisch. Danach gehe ich Duschen, die Uhr kann dabei angelassen werden. Ich lege sie meistens dennoch ab. Es fühlt sich komisch an, etwas Technik in der Dusche zu haben.

      Danach setze ich mich an den Computer und habe einen 8 Stunden Arbeitstag. Während dessen bekomme ich Benachrichtigungen von Signal und Twitter auf die Uhr. Das Smartphone liegt nicht am Tisch. Irgendwann bekomme ich einen kurzen Anruf, den ich mit der Uhr annehme. Nach der Arbeit gehe ich Einkaufen und einige Momente nach dem Zahlen schickt mir meine Banking-App die Rechnung als Benachrichtigung auf die Uhr. Schon irgendwie cool.

      Nun geht es eine Stunde an den Sport: Eine halbe Stunde laufen – das trakt die Uhr ganz hervorragend. Die Streckenangabe kommt auch gut hin. Hier muss aber gesagt werden, das andere Reviewer angegeben haben, dass die Angabe nicht genau ist. Da ich keinen zweiten Tracker habe, kann ich das leider nicht prüfen. Sie stimmt aber im Groben. Während ich die Treppen in die Wohnung hochsteige, lobt mich die OnePlus Watch: Ich habe mein Schritt- und Kalorienziel erreicht.

      Zuhause trainiere ich noch mit einer Kettle-Bell. Das ist eine schwere Kugel mit Griff dran. Das kann die Uhr nicht ganz korrekt messen, da ich ja keine Strecke zurücklege. Es gibt im Menü aber eine Option für „freies Training“. Dabei misst es einfach den Puls und verwendet noch ein paar weitere Sensoren. Am Ende habe ich noch einen schönen Haufen Kalorien verbrannt. Ich gehe noch einmal duschen und lege mich dann auf die Couch.

      Die Uhr gibt mir fleißig Benachrichtigungen, so dass ich nicht immer aufs Smartphone schauen muss. Ich kann aber nicht auf alle Benachrichtigungen antworten und auch nur mit vorgefertigten Bausteinen. Diese sind mehr schlecht als recht. Sehr knapp, aber immerhin. Leider funktioniert es bei Signal nicht, sondern nur bei WhatsApp, Telegram, Line, Discord, und Facebook Messenger.

      Ich gehe ins Bett, mache mir wieder einen Podcast an und spule mit der Uhr ein Stück vor. Stelle mir einen Wecker auf 7 Uhr und schaue auf die Akkuanzeige: 95%. Richtig toll, die Uhr werde ich wohl erst in einer Woche oder mehr laden müssen. Gute Nacht!

      Wie ihr seht, habe ich all die ganzen zusätzlichen Dritthersteller-Apps gar nicht wirklich vermisst. Die Funktionen der OnePlus Watch haben mir vollkommen ausgereicht. Das trifft aber eben nur auf mich zu. Euer Anspruch an eine Smartwatch kann komplett anders aussehen.
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      Fitness

      Um nochmal detaillierter auf den Fitness-Aspekt der Uhr einzugehen: Laut OnePlus erkennt die Uhr knapp 110 verschiedene Trainings-Typen. Auf der Uhr selbst befinden sich „nur“ 14 verschiedene Trainingseinheiten, wie z.B. Laufen im Freien, Fitnesslauf , Radfahren im Freien, Radfahren drinnen, Gehen im Freien, Schwimmen, Ellipsentrainer, Rudergerät, Badminton, Bergsteigen Gelände, Cricket, Yoga, freies Training. Die Uhr soll auch automatisch Laufen bzw. Jogging erkennen und dann ein Training beginnen. Bei mir hat das tatsächlich auch geklappt.

      Auch hier muss ich sagen, dass die Streckenangaben der Uhr grob hinkommen. Ich habe sie aber nicht durch einen zweiten Tracker (wie z.B. eine Garmin-Uhr oder Xiaomi-Band) bestätigen können. Wer eine wirkliche Fitness-Uhr sucht, der ist tatsächlich bei Garmin besser aufgehoben. Diese haben einen exzellenten Ruf bei ihrer Genauigkeit und bieten mehr Sportarten.
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      Lautsprecher & Mikrofon

      Die OnePlus Watch ermöglicht Anrufe via Bluetooth. Sie hat einen kleinen, aber kraftvollen Lautsprecher an der Unterseite des Gehäuses und an einer anderen Stelle ein Mikrofon. Ich hatte bisher nur Smartwatches ohne Anruf-Funktion, deshalb hat mich das etwas überrascht. Es ist aber praktisch, für kurze Gespräche nicht extra das Smartphone aus der Tasche holen zu müssen.

      Die Uhr bietet eine Kontaktliste und ein Nummern-Pad, zur manuellen Eingabe von Telefonnummern. Meine Gesprächspartner haben mich zwar etwas dumpf, aber ansonsten gut wahrnehmen können. Der Lautsprecher – die ebenfalls für den Wecker und Benachrichtigungs-Töne verwendet wird – ist laut und für seine Größe recht klar.

      Akkulaufzeit

      OnePlus verspricht ganze zwei Wochen mit normaler Nutzung der Uhr. Tatsächlich stimmt das. Pro Tag verliere ich – bei normaler Nutzung – zwischen 5 und 7 Prozent Akku. Das ist erstaunlich! Denn ich habe die Uhr nicht geschont: Ständig kamen Benachrichtigungen rein, ich habe auf die Uhr geschaut, Wecker genutzt, Telefonate geführt, Sport getrackt und und und.

      Hier kommt das schlanke Betriebssystem und der AMOLED-Bildschirm voll zur Geltung. Ein weiterer Grund für die gute Akkulaufzeit ist, dass es standardmäßig kein Always-On-Display nutzt. Diese Funktion wurde erst vor kurzem mit einem Patch nachgereicht. Die Akkulaufzeit soll sich so von 14 Tagen auf etwa 7 Tage halbieren. Immer noch ein sehr guter Wert.

      Im klassischen Modus erkennt die Uhr über mehrere Sensoren, wenn ihr sie zu euch hebt und aktiviert das Display. Bis zu 8 Sekunden bleibt es dann an und schaltet sich – wenn ihr nichts mit der Uhr macht – auch wieder aus. Das spart viel Strom.

      Ihr könnt in den Einstellungen auch einen „Schlaf-Modus“ aktivieren, bei dem sich das Display dann nur über einen Tastendruck einschaltet. Glaubt mir, das ist eine tolle Sache. Denn ansonsten strahlt euch das Display bei jedem Umdrehen oder Decke verschieben an.
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      Fazit: OnePlus Watch

      Kommen wir zum Fazit: Was denke ich über die erste richtige Smartwatch von OnePlus. Kurz gesagt: Sie ist die perfekte Uhr für eine gewisse Zielgruppe, weil sie nicht smart sondern allerhöchstens clever ist.

      Eine typische Android-Smartwatch mit WearOS bietet zwar viele Funktionen, ist aber voller Bugs und hat eine Akkulaufzeit von maximal zwei Tagen. Sie ist dafür aber sehr smart und quasi ein kleines Smartphone. Die OnePlus Watch kann weniger und ist begrenzt, dafür läuft sie flüssig und hält ganze zwei Wochen mit einer Akkuladung durch. Sie bietet Nutzern wie mir aber dennoch genügend Funktionen. Daher würde ich sie eben eine clevere Uhr und nicht eine Smartwatch nennen.

      Wer keine große Smartwatch mit all den Extras und Bling braucht oder Fan von Fitness-Trackern wie Fitbit oder dem Mi-Band ist, wird hier glücklich. All die Sachen die eine Fitbit oder die Fitness-Tracker von Xiaomi toll machen, macht auch die OnePlus Watch. Ich würde sie also eher mit solchen Geräten vergleichen, als mit einer Smartwatch von Huawei oder Samsung.

      Wenn ihr gerne wie ich eine clevere Uhr haben wollt, die mit dem Smartphone spricht, dann ist die OnePlus Watch für knapp 159 Euro* ein wirklich guter Deal. Falls ihr aber die volle Smartwatch-Erfahrung mit unzähligen Apps wollt, dann wird euch die Uhr aber zu karg sein.

      Smartwatches im Shop

      Via: oneplus, OnePlus Watch Deep Dive and FAQ
      Stand: 05/2021

      Veröffentlicht von Daniel

      Online-Editor, NBB.de. Kommentare über Technik. Rechtschreibfehler und verwirrende Grammatik sind bewusste Witze - ganz offensichtlich.

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