Mit 5G-Konnektivität zum Schnäppchenpreis möchte das OPPO A73 5G überzeugen. Obendrauf gibt es ein fixes 90-Hz-Display, Dual-SIM und eine Triple-Kamera. Ob OPPO mit dem 300€-Smartphone erneut einen Budget-Volltreffer landen kann, erfahrt ihr im Test.
Das gefällt uns
- Großes Display mit hoher Bildwiederholrate (90Hz)
- Schneller Prozessor und ordentlich RAM sorgen für Zukunftssicherheit
- Großer interner Speicher
- Dual-SIM-Fähigkeit
- Solide Hauptkamera
- 5G-Konnektivität für fast alle wichtigen Frequenzbänder (außer n258)
Das gefällt uns nicht
- Verwaschene Weitwinkelkamera
- Keine Erweiterbarkeit via MicroSD-Karte
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Design und Lieferumfang – Funky Farben und ein schlanker Formfaktor
Das OPPO A73 5G kommt in einer ähnlichen Verpackung daher, wie das OPPO Reno 4 und weitere teurere Smartphones der Marke. Das verbaute LC-Display misst stattliche 6,5-Zoll und nimmt fast die gesamte Vorderseite des A73 5G ein. Nur am unteren Rand findet ihr ein schmales „Kinn“. Oben links unterbricht lediglich das Punchhole der Frontkamera den fast flächendeckenden Bildschirm. Materialseitig kommt das (mittlerweile leicht betagte) Gorilla Glas 3 zum Einsatz. Dieses ist in der Mittelklasse aber keine Seltenheit und sollte dennoch eine genügende Stabilität haben.
Dreht ihr das Smartphone um, wird es funky: Denn die Rückseite schimmert zweifarbig in einem Mix aus Blau-Türkis, Rot und Pink. „Neon“ nennt OPPO diese Farbkombi, die man sich auch gut auf einem (mehr oder minder geschmackvoll lackierten) Auto vorstellen könnte. Für alle, die es eher understatet mögen, steht auch noch ein klassischeres „Navy Black“ bereit. Auf der Rückseite oben links prangt der Kamerabuckel. Er wird von Aluminium umrahmt und fasst drei Linsen. Da er etwas hervorsteht, liegt das OPPO A73 5G nicht eben auf einer geraden Unterlage.
Haptisch kann die Rückseite nicht ganz mit den Glasmodellen von Reno4 oder OPPO A91 mithalten, denn sie besteht aus Polycarbonat. Insgesamt wirkt das A73 5G dennoch hochwertig und vor allem auch verwindungssteif. Gerade der einfassende Rahmen des Sandwichdesigns ist gut verarbeitet – und dank des zweifarbigen Verlaufs auch ein echter Hingucker. Zu seinem Material findet sich keine Info bei Oppo, doch scheint es sich auch hier um ein verstärktes Polycarbonat zu handeln. Im Vergleich zum Vorgänger A72 liegt das A73 5G deutlich besser in der Hand. Der vormals große Kamerabuckel ist kleiner geworden und auch die Dicke des Smartphones hat um fast einen Zentimeter abgenommen. Gewichtstechnisch bringt es mit 177 Gramm gut 15 weniger als das vorherige Modell auf die Waage. Damit lässt sich das A73 5G auch in kleineren Händen gut halten
Auf der rechten Seite des OPPO A73 5G befindet sich einzig der Powerbutton in einer kleinen Einbuchtung. Diese soll euren Daumen oder Zeigefinger auf den integrierten Fingerabdruckleser führen, was in der Praxis gut funktioniert. Für eher größere Hände könnte der Knopf allerdings etwas zu niedrig sitzen. Der Fingerprint-Reader arbeitet meist schnell und präzise. Lediglich einige Positionsprobleme des Daumens kamen mir manchmal in den Weg. Mit der Zeit soll sich der Sensor aber noch weiter verbessern, was ich nach vier Testtagen bestätigen kann. Auf der gegenüberliegenden Seite findet ihr oben den Dual-SIM-Karten-Slot.
Leider ist nur die Nutzung von zwei SIM-Karten möglich, eine Speichererweiterung via MicroSD-Karte entfällt. Unter dem Einschub befindet sich die Lautstärkewippe. Alle Knöpfe sind sehr solide gefertigt und bieten ein angenehmes Klick-Gefühl.
Auf der Unterseite findet ihr den 3,5mm-Anschluss, den USB-C-Port zum Laden und den Mono-Lautsprecher. Der USB-C-Port verfügt leider nur über eine USB-2.0-Anbindung. Verschiebt ihr gerne größere Dateien auf und von eurem Smartphone, dann kann das mit der älteren Übertragungstechnik auch mal länger dauern. Dafür gibt sich OPPO beim Lieferumfang keinerlei Blöße: Neben einer passgenauen Silkonhülle ist noch ein Bildschirmschützer vorangebracht. Die Hülle steht zudem über das Display hinaus und schützt das OPPO A73 5G auch, wenn es auf dem Bildschirm liegt. Zudem verschwindet der Kamerabuckel auf der Rückseite und das A73 liegt mit Hülle flach auf dem Tisch.
Durch die Hülle wird das OPPO A73 5G ein wenig massiver, liegt aber aufgrund der geringen Dicke dennoch gut in der Hand. Dank einer Perforierung auf der Innenseite kommt es außerdem nicht zu einem unschönen Ankleben des Silikon-Covers.
Klein ist das OPPO A73 5G mit und ohne Hülle nicht, doch durch sein 20:9-Verhältnis können es Leute mit durchschnittlichen Händen auch einhändig bedienen. Kleinere Hände stoßen aber aufgrund der Höhe von mehr als 16cm womöglich an ihre Grenzen.
Mit und ohne Hülle ist das A73 5G gut ausbalanciert. Damit geht es auch bei längeren Haltesessions nicht auf die Arme. Abgesehen von Hülle und Bildschirmschoner, kann sich auch der restliche Lieferumfang sehen lassen: Neben dem A73 5G liegen noch ein USB-A auf USB-C-Kabel, das 18-Watt-Schnellladegerät und ein Headset der Verpackung bei.
Die Formensprache von letzterem erinnert sehr an die der AirPods von einer gewissen Firma aus Cupertino. Unter Sound erfahrt ihr mehr zu ihm.
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Scharfes, schnelles Display
Das großflächige 6,5-Zoll-Display des OPPO A73 5G löst mit 2.400 x 1.080 Pixeln auf und hat einen PPI-Wert von sehr guten 405. All eure Inhalte werden somit gestochen scharf wiedergegeben und einzelne Pixel könnt ihr höchstens mit der Lupe erkennen. Maximal schafft das LTPS-Display eine Helligkeit von 480 nits. Damit liegt es auf einem guten Niveau und reicht für fast alle Situationen aus. Im Automatik-Modus wird der Bildschirm außerdem noch etwas heller als manuell einstellbar. Somit ist er hell genug, um alle eure Inhalte auch bei direktem Sonnenlicht erkennbar darzustellen. Dennoch können andere LC-Displays noch deutlich heller werden.
Gegenüber einem Bildschirm mit AMOLED-Technik, kann der LTPS-Screen keine Pixel gezielt abschalten, um einen unendlichen Kontrast zu erzielen. Schwarz wird somit in dunklen Umgebungen leicht gräulich wiedergegeben, da die LEDs minimal leuchten. Dennoch ist der Kontrastwert von 1400:1 für die eingesetzte LED-Technik sehr gut.
Ein Oberklasse-Feature, dass nun auch immer mehr in die Smartphone-Mittelklasse kommt, sind schnelle Bildwiederholraten. 90 Hz (statt der gewöhnlichen 60) schafft der Bildschirm des OPPO A73 5G. Die 50% schnellere Bildrate macht sich sofort bemerkbar. Alles läuft flüssiger: Scrollen im Browser, dem Menü oder der Wechsel zwischen verschiedenen Apps gehen butterweich und fix vonstatten. Habt ihr einmal so ein schnelles Display vor euch gehabt, fällt es wirklich schwer zu einem normalen 60-Hz-Panel zurückzugehen. Schön, dass OPPO es mit dem A73 5G in die Mittelklasse bringt.
Standardmäßig ist die Einstellung „Automatisch“ gewählt. Damit entscheidet das Smartphone je nach App und Anwendungsfall, ob 90 Hz aktiviert wird oder nicht. Der schnellere Modus geht etwas zu Lasten der Akkulaufzeit. Das schnellere Display ist aber ein so großer Gewinn, dass ich es dauerhaft auf 90 Hz stellen und nur bei seltenen inkompatiblen Apps deaktivieren würde.
Wie bei seinen anderen Smartphones gewährt euch OPPO für die Farbdarstellung des Displays erneut drei Presets – Kälter, Standard und Wärmer. Mit einem Slider könnt ihr zwischen diesen auch noch stufenlos umschalten. Um einen ähnlichen Weißpunkt wie mein kalibrierter Monitor zu bekommen, habe den Schubregler etwas von Standard auf Wärmer gestellt.
Die Farben des Display waren somit kräftig und wirkten dennoch nicht übertrieben. Leider könnt ihr den Farbraum nicht gesondert einstellen, was bei den AMOLED-Modellen, wie dem OPPO Reno4, hingegen möglich ist.
Eine nette Dreingabe für ColorOS 7.2 ist der Dark Mode: Mit ihm könnt ihr euch alle Menüs auch in dunkler Farbe anzeigen lassen. Gerade im Dunkeln ist das deutlich entspannter für eure Augen. Ein klassischer Augenschonmodus – mit reduziertem Blaulichtanteil – ist natürlich auch mit an Bord.
Performance und Bedienung: Kein Snapdragon, aber trotzdem sehr schnell
Beim Blick aufs Datenblatt machte sich bei mir erstmal Ernüchterung breit: Denn MediaTek-Prozessoren standen bislang nicht für enorme Performance in Smartphones. Doch weit gefehlt: Denn der verwendete SoC hat zwar einen schrecklich langen Namen (MediaTek MT6853V Dimensity 720 5G), ist dafür aber verdammt schnell unterwegs. Der Widersacher vom Marktführer Qualcomm findet sich bereits im Namen des MediaTek-Chips: Der Snapdragon 720G – und dieser wird in fast allen Anwendungen abgehängt.
Damit bekommt ihr im OPPO A73 5G eine sehr ordentliche Performance, die man sonst eher in der oberen Smartphone-Mittelklasse findet. Apps öffnen sich in Windeseile und auch der Wechsel zwischen Webseiten oder leistungshungrigen Anwendungen ist reibungslos möglich. Das Bearbeiten von Bildern und Videos bekommt der modern gefertigte 7nm-Prozessor auch flott hin.
Die verbauten 8GB-LPDDR4X-Arbeitsspeicher bieten zudem eine solide Basis für die Zukunft. Auch absolute Topmodelle kommen hier oftmals nicht über 8GB RAM hinaus. Damit machen auch eine Vielzahl an Tabs und gleichzeitigen Apps dem OPPO A73 5G nicht groß zu schaffen. Zu Slow-Downs kam es bei einer normalen Nutzung nie.
Ebenfalls schön ist der große Speicher von 128GB. Für die meisten Nutzer reicht dieser bereits locker aus. Und das muss er auch, denn unverständlicherweise verzichtet OPPO auf eine Erweiterbarkeit via MicroSD-Karten. Immerhin wird Dual-SIM geboten, womit sich das OPPO A73 5G problemlos im Urlaub mit zwei SIM-Karten nutzen lässt.
Das 5G-Modem konnte leider Pandemiebedingt nicht getestet werden. Durch die schnellere Übertragungstechnik könnt ihr aber – in einer fernen Zukunft – auch in Deutschland rasend schnell mobil ins Internet gelangen. Fast alle in Deutschland unterstützten Frequenzbänder werden abgedeckt, lediglich das Band n258 fehlt.
Dank des schnellen, großen Displays bieten sich natürlich auch Games auf dem OPPO A73 5G an. Beim Spielen werdet ihr im Vergleich zu teureren Geräten kaum Abstriche machen müssen. In anspruchsvollen Titeln wie Asphalt 9 oder Need for Speed könnt ihr die Details problemlos aufs Maximum stellen.
Sehr viel wichtiger wird für die meisten Anwender wahrscheinlich Surfen, Fotos machen und Videos rendern sein. All das bekommt der MediaTek-Achtkerner sehr gut hin.
ColorOS 7.2 bietet eine sehr angenehme Oberfläche – die allerdings noch auf Android 10 basiert. Die elfte Version von Googles Betriebssystem ist aber bereits angekündigt und dürfte bald auf OPPO-Smartphones erscheinen. Erfahrungsgemäß werden die Geräte sehr gut und Zeitnah mit größeren Updates und Sicherheits-Patches versorgt.
Standardmäßig hat OPPO zwar die klassische Android-Navigation mit Symbolen am unteren Rand aktiviert, aber eine sehr gute Gestensteuerung ist auch an Bord. Mit dieser verschwinden die klassischen Android-Navigationstasten.
Zwar benötigt ihr für sie eine kurze Eingewöhnung, dafür habt ihr dann aber mehr Displayfläche zur Verfügung. Bereits nach kurzer Zeit fragt ihr euch, wie ihr jemals Schaltflächen nutzen konntet und navigiert deutlich flüssiger und schneller durch ColorOS 7.2. Ansonsten hat OPPO im eigenen OS noch einen Game Space an Bord. Dieser soll das Verwalten von Games vereinfachen und die Performance erhöhen, indem andere Anwendungen eingeschränkt werden. In der Praxis konnte ich aber keinen Unterschied zur Ausführung einer Anwendung ohne Game Space bemerken.
Eine nette Dreingabe ist auch die anpassbare Seitenleiste. Diese schwebt an der rechten oberen Seite des Displays und gewährt euch einen Schnellzugriff auf wichtige Apps. Auch einen Splitscreen-Modus hat das OPPO-Smartphone an Bord. Diesen könnt ihr durch eine Wischgeste mit drei Fingern aktivieren.
Damit erleichtert ihr euch das Multi-Tasking mit dem OPPO A73 5G ungemein. Eine Disziplin, die nicht gerade die Stärke von Android-Smartphones darstellt, wird also durch ColorOS deutlich verbessert.
Mit 4.040mAh ist der Akku dafür heutzutage eher Standardkost. Zum Vergleich: Der Vorgänger A72 besaß noch knapp 1.000mAh mehr. In der Praxis kommt ihr dennoch gut über einen Tag, denn der MediaTek-Chip ist aufgrund seines modernen Fertigungsprozesses ein echter Sparfuchs, wenn es um den Energiebedarf geht. Im Test brachte mich das OPPO A73 5G auch mit 90Hz-Modus locker über den Tag. Den Stromsparmodus benötigte ich dabei kein einziges Mal. Meist waren abends noch etwa 20% Akkuladung verfügbar. Im Akkumenü könnt ihr übrigens auch noch einen Hochleistungsmodus aktivieren. Dieser brachte allerdings keine Vorteile in Spielen oder vergleichbaren Anwendungen.
Aufgrund der Polycarbonatrückseite – und des Preises – war beim A73 5G leider keine kabellose Ladefähigkeit drin. Das gilt allerdings für fast alle Geräte der Preisklasse bis 300 Euro. Dank 18W-Schnellladefunktion lädt es dafür sehr flott via Netzteil. Etwa hundert Minuten benötigte es mit seinem Ladegerät, um von null auf 100% zu kommen.
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Kamera: Solide Kamera für (fast) alle Situationen
Wichtigstes Merkmal eines modernen Smartphones ist und bleibt für viele Nutzer die Kamerafähigkeit. OPPO hat hier in der Vergangenheit viel richtig gemacht, denn selbst in Einstiegsmodellen gab es häufig hochwertige Kameramodule mit gutem Farbmanagement. Gerade letzteres hat sich zu einem Steckenpferd von OPPO gemausert. Während viele andere Hersteller auf überstilisierte Bilder mit stark saturierten und „poppigen“ Farben setzen, legt OPPO Wert auf Realismus.
Das OPPO A73 5G ist hier keine Ausnahme. Mit einer Weitwinkel- und einer Standardbrennweite auf der Rückseite, nimmt das A73 5G nicht am Modulwettrüsten der unteren Mittelklasse teil. Oftmals kleistern Hersteller ihre Einsteiger- und Mittelklassemodelle mit günstigen Makro- oder Schwarzweiß-Sensoren zu, um im Kameramodul mehr Eindruck zu machen. Ein 2-Megapixel-Tiefensensor ist die einzige Dreingabe beim OPPO A73 5G. Den Rest erledigen die beiden echten Hauptkameras. Und diese machen ihre Sache – für die Preisklasse bis 300 Euro – gut.
Die Hauptkamera scheint mit 16MP-Auflösung zwar etwas aus der Zeit gefallen, verfügt dafür aber über einen sehr schnellen PDAF-Aufofokus. Mit 26mm könnte sie auch schon als Weitwinkel durchgehen, bietet aber im Vergleich zur dedizierten Ultraweitwinkelkamera des A73 5G kaum Verzerreffekte.
Mit ihr werden die Zoomstufen x1, x2 und x5 des Kameramenüs abgedeckt. Wobei die letzten beiden digital in die Aufnahme hereinzoomen. Die 8-MP-Ultraweitwinkel-Kamera bringt es auf eine Brennweite von ca. 13mm – was schon in die Nähe einer Fisheye-Perspektive ist. Auf der Vorderseite steht eine 8-MP-Kamera zur Verfügung, die ebenfalls als Weitwinkel durchgeht.
Alle hier gemachten Fotos wurden mit dem Automatik-Modus des OPPO A73 5G aufgenommen und nicht weiter bearbeitet. Es wurde jeweils in den Kamera-Modi „Weitwinkel“, „x1“, „x2“ und „x5“ fotografiert.
Wie erwähnt, macht die Hauptkamera auf der Rückseite einen guten Job. Ihre 16MP-Fotos fangen auch kleinere Details schön ein und bieten – im Zusammenspiel mit dem Algorithmus des OPPO A73 5G – sehr natürliche Farben.
Während die günstigen Konkurrenten oftmals Farbtöne erzeugen, die am ehesten an das Musikvideo zum Ohrenquäler „Barbie Girl“ erinnern, passen die Farben des OPPO A73 5G einfach. Nur eine leichte Grünschwäche kann dem Algorithmus attestiert werden. Denn gerade Wiesengras wird in den Highlights etwas zu kräftig aufgenommen. Künstlich wirkt es deswegen noch nicht. Das leicht übersaturierte Hellgrün könnt ihr zum Beispiel an der Wiese im unteren Bild sehen. Abweichungen gibt es hier vor allem auch zwischen der Ultraweitwinkel- und der Hauptkamera. Die Farben der ultraweiten 8MP-Knipse wirken etwas desaturierter, was je nach Tageszeit auch mal näher an der Realität sein kann. Allgemein sind die Aufnahmen aber etwas verwaschen und lassen Details vermissen.
Einen Autofokus bietet die Ultraweitwinkelkamera ebenfalls nicht. Dafür ist der PDAF-Autofokus der Hauptkamera richtig gut. Er stellt schnell und genau frei. Was auch an der Unterstützung der 2MP-Bokeh-Linse liegen dürfte. Durch die Nutzung der Hauptkamera für drei Zoom-Stufen könnt ihr den Autofokus effektiv auf „x1“, „x2“ und „x5“ einsetzen. Von digital vergrößerten Aufnahmen ist man normalerweise Schlimmes gewohnt. Gerade dann, wenn ein Sensor ohne hohe Megapixelzahl zum Einsatz kommt. Doch auch hier hat OPPO den Algorithmus seiner Hauptkamera gut eingestellt: Ja, die Aufnahmen lassen sich nicht mit einer optischen Vergrößerung vergleichen, aber gerade „x2“ wirkt nicht weit davon entfernt. Erst bei fünffacher digitaler Vergrößerung ist das Ergebnis deutlich verwaschener.
Bei schlechten Lichtverhältnissen verrauschen die Aufnahmen zudem, was schlichtweg der kleinen Sensorgröße geschuldet ist. Dieses Problem haben aber fast alle modernen Smartphone-Kameras.
Insgesamt reichen die Hauptkameras für den Alltag der meisten Anwender locker aus und liegen für ihre Preisklasse auf einem guten Niveau.
Als Frontkamera des A73 5G steht ein 8-Megapixel-Sensor in der Punchhole-Notch bereit. Durch die etwas ungewöhnliche Position – auf der linken oberen Seite des Displays – müsst ihr das OPPO-Smartphone bei Selfies leicht nach rechts halten. Haltet ihr es frontal vor euer Gesicht verzieht sich die Perspektive etwas.
Bei taghellem Licht macht die Selfie-Cam ihre Sache sehr ordentlich: Details werden gut eingefangen und die Aufnahmen haben die richtige Schärfe, ohne übertrieben zu wirken. Mit abnehmenden Lichtverhältnissen ändert sich das auch hier: Dann verrauschen Details und verkommen zu einem Pixelbrei. Zwar bietet die Front-Cam einen Display-Blitz, doch dieser kann das Rauschverhalten nur teilweise auffangen. Insgesamt liegt die Selfie-Cam aber deutlich über der 16MP-Knipse des Vorgängers A72.
Der Nachtmodus OPPO A73 5G kann nicht ganz mit dem der teureren Reno-Modelle mithalten, hellt Bilder aber meist gut auf. Kleinere Details gehen dabei jedoch verloren – zaubern kann OPPO eben nicht. Um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen, müsst ihr das Smartphone aber so still wie möglich halten. Sind noch genügend Lichtquellen im Bild (Straßenbeleuchtung, etc.), dann gelingt auch die Aufnahme meist solide. Farben bringt die längere Belichtungszeit dabei gut und natürlich zurück. Bei kompletter Dunkelheit muss das OPPO A73 5G aber die Fahnen streichen. Im Gegensatz zum Vorgänger werden Nachtaufnahmen dafür sehr schnell gespeichert. Das spricht erneut für den verdammt fixen MediaTek-Chip.
Videos kann die Hauptkamera maximal in 4k-Auflösung und 30fps aufnehmen. Diese wirken scharf, haben aber keinen herausragenden Dynamikumfang. Die Weitwinkelkamera schafft hingegen nur 1080p bei 30 Bildern die Sekunde. Auch hier gilt: Je besser die Lichtverhältnisse, desto besser die Videos. Positiv überrascht wurde ich von der elektronischen Bildstabilisierung (EIS) der beiden Kameras. Denn selbst bei hektischeren Bewegungen oder starkem Bildwackeln sorgt diese für ein smoothes Filmergebnis. Einziger Wermutstropfen: Zum Teil werden Linien etwas verzogen und ein leichtes Wabern schleicht sich auch ins Bild. Für eine digitale Stabilisierung ohne optische Komponente ist das Ergebnis dennoch sehr gut.
Die Videofunktion der Selfiecam kann hingegen nicht überzeugen: Zwar kann auch sie 1080p-Aufnahmen bei 30-Bildern die Sekunde bewerkstelligen, doch sind diese noch etwas verwaschener, als die der Ultraweitwinkel-Cam.
Zeitlupenaufnahmen sind in 1080p mit der Hauptkamera möglich. Eine lustige Spielerei, bei der ihr jedoch noch weitere Abstriche bei der Bildqualität machen müsst.
Für alle Kameraaufnahmen gilt zudem: Stimmen werden etwas zu hoch aufgenommen und ein leichtes Grundrauschen ist auch in leisen Umgebungen mit dabei. Trotzdem ist alles klar verständlich und reicht für fast jeden Einsatz drinnen wie draußen aus – neben einem Presslufthammer solltet ihr aber keine Videos drehen.
Im Großen und Ganzen bietet das OPPO A73 5 ein gelungenes Kamera-Setup. Besonders die Hauptkamera und die digitale Vergrößerung bis „x2“ liegen auf einem hohen Niveau. Die Weitwinkelkamera fällt schärfemäßig etwas ab, gefällt aber dennoch mit ihren guten Farben. Die Selfie-Cam ist ein deutliches Upgrade im Vergleich zum Vorgänger A72, braucht für gute Ergebnisse aber auch viel Licht.
Sound: Solide, aber mit Downgrade
Der Sound eines Smartphones ist selten überragend, trotzdem gibt es deutliche Unterschiede zwischen teureren und günstigeren Geräten. Hier überraschte der Vorgänger A72 mit einem Stereo-Setup, dass es mit deutlich hochpreisigeren Konkurrenten aufnehmen konnte.
Das A73 5G hat den zusätzlichen Lautsprecher im Ohrhörer leider wegrationalisiert und setzt nun wieder auf einen einzelnen Mono-Lautsprecher am unteren Rand. Dieser klingt bis zu 80%-Lautstärke meist solide. Musik übersteuert nur minimal und Höhen wie Mitten heben sich voneinander ab. Tiefe Töne sind bauartbedingt allerdings fast nicht vorhanden.
Hier sind die meisten anderen Smartphones aber nicht besser. Wer einen voluminösen, tiefen Bass haben möchte, braucht eben auch ein gewisses Volumen oder einen Resonanzkörper dafür.
Einen großen Pluspunkt gibt es für das Verwenden eines 3,5mm-Klinkenanschlusses. Im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern ist OPPO dem Trend zum Verschlimmbessern der Konnektivität somit nicht gefolgt.
Die beiliegenden Kopfhörer sind für die meisten Anwender ok, produzieren allerdings einen sehr bassbetonten und breiigen Klang. Instrumente spielen somit übereinander und lassen sich weniger leicht differenzieren. Das eingebaute Mikrofon ist ebenfalls nur Mittelmaß, da es die Aufnahme in der Höhe anhebt. Stimmen werden dadurch aber auch „klarer“ wiedergegeben und lassen sich gut verstehen.
Sehr gut ist hingegen die Klangqualität auf eurer Seite. Egal, ob bei Telefonaten oder Videocalls: In einem Berliner Altbau kann euch euer gegenüber sehr gut verstehen – trotz vieler Funklöcher.
Fazit OPPO A73 5G
Mit derzeit 300 Euro ist das OPPO A73 5G ein gutes Angebot, dass durch die momentane Preissenkung auf 250€ zu einem richtig starken wird. Die Kamera ist sehr variabel und kann dank gutem Hybrid-Zoom in fast allen Lagen eingesetzt werden. Nur Weitwinkel- und Selfie-Kamera fallen etwas ab.
Dank seines ausreichend großen Akkus brachte mich das OPPO-Smartphone im Test gut über den Tag. Die größte Überraschung war für mich allerdings der verbaute MediaTek-Prozessor. Er ist verdammt schnell und kann es selbst mit höherpreisigen Snapdragon-Alternativen aufnehmen.
Mit der üppigen Arbeitsspeicher-Ausstattung und OPPOs guter Update-Politik, dürftet ihr auch einige Jahre eure Freude an dem Smartphone haben. Abgerundet wird das gute Gesamtpaket durch das 90-Hz-Display in 6,5-Zoll. Egal ob Surfen oder Gaming: Inhalte machen darauf wirklich Spaß. Dazu wird es ausreichend hell und ist schön scharf.
Die größte Konkurrenz kommt für OPPO aber einmal mehr aus dem eigenen Haus, denn das Reno4Z gibt es bereits für 50 Euro mehr. Dieses bietet ein noch schnelleres 120Hz-Display, einen besseren Prozessor und hochwertigere Kameras. Geht euer Budget aber nur bis 250 Euro, dann macht ihr mit dem OPPO A73 5G nichts falsch.
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Stand: Dezember 2020