Mit dem OPPO Find X3 Lite bringt der chinesische Hersteller erneut eine Mittelklasse-Version des eigenen Flaggschiff-Smartphones heraus. Dank 90Hz-Display, Vierfach-Cam und schnellem 5G-Prozessor soll es im Alltag ein schneller und komfortabler Begleiter sein. Wir haben es getestet.
Das gefällt uns
- Starke Selfie-Kamera auf Oberklasse-Niveau
- Gute Hauptkamera
- Großes, schnelles Display
- Solide Akkulaufzeit
- Enorm schnell geladen (37min)
- Schneller Prozessor
- 5G sorgt für Zukunftssicherheit
- Klinkenanschluss für Kopfhörer
Das gefällt uns nicht
- Makro- & Schwarzweißkamera sind in der Praxis zu verwaschen
- Speicher nicht erweiterbar
OPPO – bzw. dem Mutterkonzern BBK – wird oft nachgesagt, dass Modelle unter unterschiedlichen Bezeichnungen mehrfach herausgebracht werden. So erscheint das Find X3 Lite in einigen Märkten auch als Reno5. Deswegen kommt es nicht von ungefähr, dass optisch und von vielen Specs her das OPPO Reno4 Pate stand. Doch einige Unterschiede bietet es dann doch: Eine höher auflösende Hauptkamera und ein leicht verändertes Gehäuse gehören dazu. Mit seinem Preis von 449€* ist es bereits am oberen Ende der Mittelklasse angesiedelt.
Die teureren Geschwister Neo und das Flaggschiff X3 Pro bringen jeweils mehr Kameras und schnellere Prozessoren mit sich, schlagen aber auch mit 799€* und 1.149€* zu Buche. Für die meisten Nutzer müsste jedoch bereits das X3 Lite mehr als ausreichend ausgestattet sein.
Die genauen technischen Daten unseres Testgerätes findet ihr wie immer in der ausklappbaren Tabelle.
Design und Lieferumfang
Im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern hat OPPO noch nicht den Lieferumfang beschränkt. Soll heißen: ein stattliches 65W-Ladegerät liegt ebenso bei, wie ein Headset und eine Silikonhülle. Eine Display-Schutzfolie ist auf dem Find X3 Lite bereits vorangebracht. Damit ist alles enthalten, was ihr für den Alltagsbetrieb eures Smartphones gebrauchen könnt. Soweit, so vorbildlich.
Designtechnisch erinnert das Smartphone stark an den Cousin Reno4. Das muss aber nichts Schlechtes sein, denn rein optisch macht das X3 Lite einen guten Eindruck. Die leicht gerundete Rückseite lässt es ausgezeichnet in der Hand liegen und die schmalen Display-Ränder sorgen für einen fast vollflächigen Bildschirm. Nur an der Unterseite schleicht sich ein leichtes „Kinn“ ein, dass aber während des Gebrauchs kaum auffällt.
Haptisch nimmt sich OPPO unter anderem das neue Samsung Galaxy S21 zum Vorbild, denn auf der Rückseite kommt Kunststoff zum Einsatz. Damit ist das X3 Lite kein klassisches Glas-Sandwich, wirkt aber dennoch sehr hochwertig. Unser Testmodell kommt in Starry Black daher und hatte mich – bis zum Lesen des Datenblatts – über seine Materialbeschaffenheit getäuscht.
Der Schwarz-Graue Farbverlauf macht im Licht ordentlich was her und wirkt dennoch angenehm dezent. Alternativ bekommt ihr das Find X3 auch noch in Blau und Silber – wobei letzteres satte 8g schwerer ist und auf eine klassischere Glasrückseite setzt. Im linken oberen Eck der Rückseite thront der Kamerabuckel. Optisch erinnert er sehr an die Kameraanordnung von aktuellen Modellen mit angebissenem Apfel drauf. Aber lieber gut nachgeahmt, als schlecht selbst gemacht.
Der polierte Metallrahmen macht ebenfalls einen guten Eindruck. In ihm befinden sich links die Lautstärkewippe und rechts der Power-Button. Sie sind allesamt ausgesprochen angenehm zu drücken und sitzen fest in ihrem jeweiligen Gehäuse.
Der Einschub für die SIM-Karte befindet sich über den Lautstärketasten. An der Unterseite erwarten euch der Monolautsprecher, der obligatorische USB-Anschluss für Datentransfer und Aufladen sowie ein Kopfhöreranschluss.
Gerade letzterer wird immer häufiger wegrationalisiert – weswegen es mich umso mehr freut, dass OPPO im X3 Lite noch auf ihn setzt. Einziges offensichtliches Manko ist der Speed des USB-Anschlusses. Trotz modernem USB-C-Stecker, kommt lediglich USB 2.0 zum Einsatz. Schiebt ihr gerne größere Dateien (wie etwa Videoaufnahmen, auf euren PC oder Laptop) dann kann das mit dem Find X3 etwas länger dauern.
Insgesamt bieten Verarbeitung und Design keine Überraschungen – im positiven Sinne. Das neue OPPO-Smartphone geht also keine großen Experimente ein und ist sehr wertig verarbeitet. Die Materialauswahl stimmt und auch anschlussseitig ist alles dabei, was ihr im Alltag braucht. Der Lieferumfang ist zudem ausgesprochen üppig und nicht von Sparmaßnahmen betroffen, wie sie einige Konkurrenten (Samsungs, Apple…) aus fadenscheinigen Motiven bereits betreiben.
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Schnelles Display mit schönen Farben
Das 6,44“ Display löst mit Full HD+ auf und hat eine Auflösung von 2400x1080px. Mit einem hohen ppi-Wert von 410 stellt der große AMOLED-Bildschirm eure Inhalte gestochen scharf dar. Dank der genannten AMOLED-Technologie lässt sich jeder Pixel einzeln an und- ausschalten. Damit verbraucht der Bildschirm bei dunklen Inhalten auch weniger Energie. Ganz nebenbei sind die gebotenen Farben und Blickwinkel ausgesprochen gut. Bei der Farbwiedergabe könnt ihr zwischen dem erweiterten DCI-P3-Farbraum und dem Standard-sRGB-Farbraum wählen. Standardmäßig ist ersteres aktiviert. Auch den Weißpunkt könnt ihr über einen Slider direkt nach euren Wünschen konfigurieren.
Das Tüpfelchen auf die i ist allerdings die 90Hz-Bildwiederholrate. Sie sorgt für ein enorm flüssiges Scrollen durch Webseiten und angenehme Wechsel zwischen Apps. Der Umgang mit dem Find X3 Lite wird dadurch schlichtweg responsiver. Einziger Nachteil ist hier der größere Stromverbrauch.
Die maximale Helligkeit im manuellen Modus beträgt etwa 500 nits. Das reichte aus, um auch mit der Sonne im Rücken noch alle Inhalte erkennen zu können. Aktiviert ihr die automatische Helligkeitsregelung kann das Display kurzzeitig auch noch heller werden. Der automatische Modus machte seine Aufgabe im Test insgesamt sehr gut und gab mir nie das Gefühl, selber nachjustieren zu wollen.
Als Glasoberfläche des Bildschirms kommt ausnahmsweise nicht Gorilla-Glas zum Einsatz. Als superharter Ersatz soll Panda MN228 dienen. Rein haptisch macht es einen guten Eindruck und soll genauso widerstandsfähig sein, wie das etablierte Pendant von Corning. Als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme hat OPPO zudem noch eine Schutzfolie angebracht.
Während die teureren X3-Modelle auf abgerundete Bildschirmseiten setzen, bietet das Lite ein klassisches, ebenes Display. Mir persönlich gefällt das deutlich besser, da es bei abgerundeten Seiten gerne mal zu Fehleingaben kommt und die Bedienung damit unnötig erschwert wird. Auch Video- und Bildinhalte werden auf der klassischen Variante oftmals besser dargestellt.
OPPO setzt seit geraumer Zeit auf Punchhole-Notches – und das X3 Lite ist hier keine Ausnahme. Die Frontkamera ist also im Bildschirm oben links in einer kleinen Aussparung. Die Position ist ideal, um im Alltag nicht zu nerven. Nur bei Selfies kann die leicht schräge Perspektive erstmal stören. Nach kurzer Zeit hat man sich daran aber gewöhnt.
Performance und Bedienung: Obere Mittelklasse mit gutem Betriebssystem
Im Inneren kommt beim Find X3 Lite derselbe Chip zum Einsatz, der auch schon im OPPO Reno4 saß. Dementsprechend gibt es leistungstechnisch keine Überraschungen: Apps öffnen sich ausgesprochen schnell und aktuelle Games laufen butterweich auf höchsten Einstellungen über das 90Hz-Display. Auch das Rendern eines kleinen 4K-Videos ist im Handumdrehen erledigt.
Nur bei Panoramaaufnahmen genehmigt sich der Prozessor gerne eine etwas längere Gedenksekunde. Diese fällt aber nur im Vergleich mit einem Topmodell wirklich auf.
OPPOs Betriebssystem ColorOS 11.1 ist – meiner Meinung nach – einer der angenehmsten Android-Skins. Das liegt an der übersichtlichen Gestaltung und der sehr guten Gestensteuerung von OPPO. Der Oberfläche stehen außerdem einige praktische Zusatzfunktionen zur Verfügung. Unter anderem könnt ihr eine Split-Screen-Funktion nutzen, um mit Android 11 angenehm zu Multi-Tasken. Dazu wischt ihr einfach mit drei Fingern nach oben. Nach einer kurzen Eingewöhnung funktioniert das in der Praxis sehr gut. Ansonsten ist ColorOS erfrischend „clean“ gehalten und wird von OPPO sehr zuverlässig gepflegt.
Der Akku ist mit 4.300 mAh ordentlich bemessen und bringt die meisten User locker über den Tag. Seid ihr im Pandemiealltag nur Zuhause, dann können es auch locker anderthalb bis zwei Tage werden. Soweit, so normal, denn das eigentliche Sahnestück des X3-Lite-Akkus ist seine Schnellladefunktion. Innerhalb von 36 Minuten rast ein komplett entladener Akku mit 65 Watt auf 100 Prozent.
Kurze Zwischenladungen gehen sogar noch schneller. Von 30% auf 80% dauert es knapp 20 Minuten. Habt ihr also irgendwo eine Steckdose in Reichweite, dann geht euch der Saft nicht so schnell aus. Kabelloses (Schnell-)Laden bleibt allerdings den teureren X3-Geschwistern vorbehalten.
Schnelligkeit ist auch das Stichwort, wenn es um den Fingerabdruckleser des OPPO Find X3 Lite geht: Dieser sitzt am unteren Rand im Display und reagiert wirklich sehr fix und präzise. Gegenüber klassischen Fingerprint-Sensoren waren die In-Display-Varianten oftmals im Nachteil, doch OPPO hat sich hier im Vergleich zum RENO2 enorm gesteigert. Während er sich im älteren Modell gerne noch eine Gedenksekunde genehmigt hatte, ist er im Find X3 Lite immer da und erkennt eure Finger ohne jeden Fehler auf Anhieb. Alternativ könnt ihr das Smartphone natürlich auch via Gesichtserkennung entsperren. Diese funktioniert ebenfalls schnell und ohne Verzögerungen.
5G konnten wir im Berliner Pandemiealltag leider nicht wirklich testen. Das schnelle Internet dürfte uns aber (in einer hoffentlich nicht zu weit entfernten Zukunft) viel Freude bereiten und mit dem Find X3 Lite ist man – durch eine gute Abdeckung der wichtigsten deutschen 5G-Bänder – auf jeden Fall gerüstet.
Unser Testmodell kam mit 128 GB an freiem Speicher. Damit sollten die meisten Nutzer bereits gut auskommen. Für Power-User und Datenmessis könnte es aber eng werden, denn leider gibt es keinerlei Möglichkeit den Speicher zu erweitern, da eine MicroSD-Karte nicht unterstützt wird. Der Dual-SIM-Betrieb im Urlaub oder zu Arbeitszwecken ist aber möglich. Wollt ihr mehr Speicher, dann müsst ihr zum Neo greifen.
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Kamera: OPPO kann Algorithmen
Das X3 Pro bildet die Kamera-Speerspitze von OPPOs-Smartphone-Line-Up und dürfte sogar für den Gesamtkonzern BBK (OnePlus, OPPO, Vivo, Realme) das absolute Topmodell darstellen. Doch was kann der abgespeckte kleinste Ableger der X3-Familie?
Kurz gesagt: Ziemlich viel, wenn es um die Haupt- und Selfie-Kamera geht. Aber der Reihe nach: Rein quantitativ hat OPPO rückseitig vier Linsen verbaut. Wobei ihr eigentlich nur zwei effektiv nutzen könnt. Denn OPPO ist dem unnötigen Trend gefolgt und wollte unbedingt eine Quad-Kamera im Spec-Sheet haben. Aus der gefühlten Resterampe wurden deswegen zwei 2MP-Sensoren ausgegraben. Diese dienen als Schwarz-Weiß und Makro-Kamera. Über die Qualität der Makroaufnahmen hüllen wir lieber den Mantel des Schweigens. Nutzt lieber die Hauptkamera, wenn ihr nah herangehen wollt.
Die 64MP-Knipse macht dafür einen Job auf Oberklasse-Niveau. Normalerweise rechnet sie vier Pixel zu einem zusammen und spuckt euch sehr gute Aufnahmen in 16 MP aus.
Neben der normalen Weitwinkelfunktion deckt der Sensor auch noch die Zoom-Stufen x2 und x5 ab. Da keine dedizierte Telelinse zur Verfügung steht, ist die Vergrößerung hier nur digital. Aber gerade beim zweifachen Hereinzoomen merkt man das kaum.
OPPOs Algorithmen holen das Maximum aus der digitalen Vergrößerung heraus. Erst ab x5 merkt man deutlich, dass hier keine optische Linse im Spielt ist. Alle gemachten Fotos wurden nicht bearbeitet und kommen direkt aus der Smartphone-Kamera.
Auch sonst werden OPPOs Bildverbesserer ihrem Namen gerecht. Die Farben wirken bei guten Lichtverhältnissen größtenteils natürlich und der Dynamikumfang der Bilder stimmt. Zudem sind die Aufnahmen scharf und können auch feinere Details wiedergeben. Nur bei extremem Gegenlicht treten schnell Lens-Flares auf. Also wenn eure Fotos keine Reminiszenz an J.J. Abrams Filme sein sollen, dann versucht nicht ins Licht hinein zu fotografieren.
Wie bereits erwähnt, wird der Großteil der Farbpalette natürlich wiedergegeben. Zwei Ausnahmen gibt es allerdings: Rot und Grün sind leicht übersaturiert. Wir bewegen uns hier zwar noch nicht in Samsungs übersättigten Gefilden, aber im Vergleich zur sonst so natürlichen Darstellung des Find X3 Lite, fallen diese beiden Farbtöne eben auf. Der Autofokus der Kamera ist dafür richtig gut. Er nutzt sowohl Kontrasterkennung als auch Phasenerkennung und ist immer zur Stelle, wenn ihr ihn braucht. Da die Hauptkamera auch für die Zoom-Stufen zuständig ist, funktioniert der Autofokus auch in den digitalen Vergrößerungsstufen.
Die Aufnahmen der Ultraweitwinkel-Kamera fallen im Vergleich etwas ab, sind aber dennoch auf einem hohen Niveau. Zwar wirken sie deutlich detailärmer als die Bilder der Hauptkamera, doch auch hier sorgt OPPOs Software für sehr gute Farben, die einen Tick weniger gesättigt sind, als bei der Hauptkamera. Je nach Situation, kann das sogar besser aussehen. Nur die Schärfe leidet aufgrund der niedrigeren Auflösung etwas und auch der Fokusbereich lässt sich nicht verändern. Damit erreicht das Find X3 Lite zwar nicht das Niveau von Oberklasse-Weitwinkellinsen, muss sich aber vor anderen Mittelklasse-Kameras nicht verstecken.
Sehr positiv überrascht war ich dafür von der Selfie-Kamera. Selbst bei schlechten Lichtverhältnissen macht sie sehr scharfe, detailreiche Fotos mit natürlichen Farben. Kein Wunder, denn derselbe Sensor kommt auch im absoluten Flaggschiff Find X3 Pro zum Einsatz.
Wenn ihr also Selfie-Fans seid und nicht das Konto sprengen wollt, dann könnte das X3 Lite eine spannende Wahl sein. Der Porträt-Modus ist ebenfalls auf einem sehr hohen Niveau und kann für einen schönen Bokeh-Effekt sorgen. Feinere Details, wie etwa Haare, werden vom Algorithmus gut erkannt und freigestellt.
Neben dem getesteten Automatikmodus gibt es auch noch einen Pro-Modus, in welchem ihr den Weißpunkt, den Fokus und die Belichtungszeit manuell einstellen könnt.
So sind einige coole Spielereien möglich.
Der Nachtmodus des OPPO Find X3 Pro macht seine Sache ebenfalls sehr gut. Er kann nicht zaubern, bringt aber Farben und Details in die Dunkelheit zurück. Damit macht er die Nacht nicht zum Tag, sondern entscheidet sich für einen realistischeren Look – auch hier eine gute Wahl von OPPO.
Die Videoaufnahmen sind bei der Hauptkamera auf einem guten und bei der Ultraweitwinkellinse auf einem eher mittelmäßigen Niveau. Die digitale Bildstabilisierung funktioniert aber solide und kann auch wackligere Passagen gut ausgleichen.
Richtig beeindruckend ist der Ultra-Bildstabilisator: Dieser klingt erstmal nach Marketing-Nonsens, kann aber sehr amüsante Kamerafahrten ermöglichen. Auch der DualView-Modus ist für Vlogger oder TikTok-Kommentatoren sicherlich eine spannende Sache, denn er nimmt gleichzeitig mit der Selfie- und Hauptkamera auf.
Somit kann sich die durchinszenierte Person des 21.Jahrhunderts angemessen selbst darstellen, während sie Ereignisse filmt. Einziges Manko ist die Auflösung, denn nur die Hauptkamera kann auch 4K-Aufnahmen bewerkstelligen. Front- und Ultraweitwinkellinse sind auf 1080p beschränkt.
Im Großen und Ganzen bietet das OPPO Find X3 Lite somit ein rundes Kamera-Setup, bei dem vor allem die Haupt- und Selfiekamera überzeugen. Wobei letztere deutlich über ihrer Preisklasse boxt. Die fehlende Tele-Linse mag zwar auf den ersten Blick ein Versäumnis sein, doch der sehr gute Algorithmus von OPPO sorgt dennoch für passable Aufnahmen in bis zu zweifacher Vergrößerung.
Solider Mono-Klang
Smartphones kommen selten mit überragendem Sound daher, trotzdem gibt es oftmals deutliche Unterschiede zwischen Mittelklasse-Geräten und absoluten Flaggschiffen. Auch bei der Find-X3-Familie hat OPPO gezielt auf Abgrenzung gesetzt, denn während X3 Neo und Pro mit einem Stereo-Setup ausgestattet sind, muss sich das X3 Lite mit einem Mono-Lautsprecher an der Unterseite zufriedenstellen.
Dieser klingt bis zu 80%-Lautstärke meist solide. Musik übersteuert nur minimal und Höhen wie Mitten heben sich voneinander ab. Tiefe Töne sind bauartbedingt allerdings nicht wirklich vorhanden, sondern werden nur mit einem leichten Klopfen angedeutet. Über 80% Lautstärke kommt es dann zu einem stärkeren Übersteuern der Höhen, die leicht ins Nervige abdriften.
Hier sind die meisten anderen Smartphones aber nicht besser. Wer einen voluminösen, tiefen Bass haben möchte, braucht eben auch ein gewisses Volumen oder einen Resonanzkörper dafür.
Einen großen Pluspunkt gibt es von mir für das Verwenden eines 3,5mm-Klinkenanschlusses. Im Gegensatz zu seinen teureren Geschwistern hat es der klassische Audio-Port noch ins X3 Lite geschafft. Dadurch lassen sich schnell und unkompliziert allerlei Kopfhörer anschließen. Für stromhungrige HiFi-Modelle reicht der verbaute Kopfhörerverstärker zwar nicht aus, doch 99% aller Kopfhörer werden sehr solide angetrieben.
Das beiliegende Headset sollte für die meisten Anwender in Ordnung sein. Es produziert allerdings einen sehr bassbetonten und undifferenzierten Klang. Soll heißen: Instrumente spielen übereinander und lassen sich weniger leicht voneinander trennen. Das eingebaute Mikrofon ist ebenfalls nur unteres Mittelmaß, da es die Aufnahme in der Höhe anhebt. Stimmen werden dadurch aber auch „klarer“ wiedergegeben und lassen sich gut verstehen.
Sehr gut ist hingegen die Klang- und Empfangsqualität des Smartphones selber. Egal, ob bei Telefonaten oder Videocalls: In einem Berliner Altbau kann euch euer Gegenüber immer gut verstehen – trotz vieler Funklöcher und massiver Wände.
Fazit OPPO Find X3 Lite 5G: Sehr gelungenes Smartphone – mit Preisproblemen
Das OPPO Find X3 Lite hat es nicht leicht. Denn zu einem derzeitigen* Preis von knapp 450 Euro sieht es sich gehöriger Konkurrenz ausgesetzt. Diese kommt vor allem aus dem eigenen Hause (BBK) und nennt sich OnePlus Nord, OPPO Reno4 und Realme X50. Alle bieten eine ähnliche Ausstattung zu einem geringeren Preis, wobei sich das Find X3 Lite noch mit der besten Kamera profilieren kann.
Dabei ist das Find X3 Lite für sich genommen ebenfalls ein sehr rundes Smartphone-Paket. Es leistet sich keine echten Schwächen und überzeugt mit einer sehr guten Selfie-Kamera, Bedienoberfläche und Akkulaufzeit. Dank der 65W-Ladefähigkeit kann es auch rasend schnell wieder aufladen und mit dem 3,5mm-Klinkenanschluss braucht es keine Dongles, um Kopfhörer zu betreiben.
Wenn euch also eine Oberklasse-Selfie-Cam, ein schnelles Display und eine gute Update-Politik wichtig sind, dann nehmt das OPPO Find X3 Lite auf jeden Fall in die engere Auswahl. Sollte der Preis noch um etwa 50 Euro fallen, ist es ein absoluter No-Brainer.
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Stand: 03/2021