Philips 439P9H – Superweiter 43-Zoll-Allrounder mit 100Hz, HDR & Werkskalibierung
  • Größe/Auflösung
  • max Bildwiederholrate
  • Reaktionszeit
  • 3840x1200
  • 100Hz
  • 4 ms

Philips 439P9H – Superweiter 43-Zoll-Allrounder mit 100Hz, HDR & Werkskalibierung

Der Philips 439P9H ist ein ultraweiter Monitor mit kontrastreichem VA-Panel. Mit seinen gekrümmten 43 Zoll im 32:10 Format richtet er sich an alle, die zwei Monitore in einem haben möchten. Mit FreeSync, 100Hz und HDR400 bringt er Gaming- und Multimedia-Features mit und ist sogar von Werk her kalibriert. Die eingebaute Webcam mit Windows-Hello-Erkennung richtet sich dagegen eher an Business-Anwender. Für wen der Monitor letztendlich wirklich geeignet ist, das klärt der Test.

Das gefällt uns

  • Überragende Farbgenauigkeit bereits im Auslieferungszustand (vorkalibriert)
  • Viel Arbeitsfläche
  • 100Hz und Adaptive-Sync eignen sich für gepflegtes Gaming.
  • Picture-By-Picture möglich
  • Webcam mit Windows-Hello-Erkennung

Das gefällt uns nicht

  • Weißpunkt trifft 6500K vorkalibriert nicht ganz
  • Bauartbedingt leichte Farbveränderungen aus nicht zentralen Blickwinkeln
  • 16:9-Inhalte werden aufgrund des Formats mit großen Balken wiedergegeben

Zugegeben, Philips Brilliance-Reihe ist eher der seriöse Teil der Monitor-Sparte. Nicht viel Gaming-Schnick-Schnack, sondern gesetzte Farben ohne nervige Akzente. Dennoch hat Philips dem ultraweiten und mit 1800R-gekrümmten 439P9H ein schnelles 10-Bit-Panel mit 100Hz spendiert. Damit kann man sogar gepflegt zocken und profitiert nebenbei noch in kompatiblen Spielen von HDR400. Wer gern Fortnite oder Apex Legends spielt, hat mit einem entsprechend flotten Display zum Beispiel Vorteile und bekommt hier auch noch den ultimativen Überblick. Einen ersten Überblick könnt ihr euch in den technischen Daten verschaffen:

Technische Daten Philips 439P9H
Paneltyp 43,4″ (110,2 cm) VA-Panel im 32:10 Format (mit LED-Hintergrundbeleuchtung) und DisplayHDR400
Auflösung 3840 x 1200 Pixel (DWUXGA)
Blickwinkel 178° horizontal / 178° vertikal
Farbwiedergabe 1.07 Milliarden Farben = 10 Bit
Aktualisierungsrate 100 Hz
Reaktionszeit 4 ms (GtG)
Kontrast 3.000:1 (statisch)
Helligkeit 450,00 cd/m²
Adaptive Synchronisation Adaptive-Sync, AMD FreeSync
Ergonomiefunktionen Neigung: -3,5 bis +21,5°, Höhenverstellung 0 ~ 130mm, Seitenverstellung -30° ~ 30°
Videoanschlüsse 1x HDMI 2.0
2x DisplayPort 1.2
Sonstige Anschlüsse 4x USB 3.2 (Downstream mit 1 x Schnellaufladungs-BC 1.2)
2 x USB-C 3.2 Gen 1 (Upstream)
LAN-Anschluss
3.5mm Klinke
Vorrichtung für Kensington Lock
Stromanschluss (internes Netzteil)
Energieeffizienzklasse B
Besonderheiten VESA 100×100
2,0-Megapixel-FHD-Kamera mit Mikrofon und LED-Anzeige (für Windows 10 Hello)
Gewicht 14,37 kg (10,34 KG ohne Standfuß)
Preis 899,00 €*
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Lieferumfang – Alles dabei und eine Überraschung

Der Lieferumfang überzeugt komplett. Neben einem HDMI-Kabel legt euch Philips auch ein DisplayPort-Kabel bei. Dazu bekommt ihr ein USB-C auf USB-C-Uplink-Kabel. Das hat auch gleich einen Type-A-USB-Adapter dabei, womit ihr alle Anschlüsse des Philips vom Start weg nutzen könnt. Auch die Webcam funktioniert über den Uplink-Anschluss – Sehr gut. Ebenfalls mit dabei ist ein Datenblatt zur Kalibrierung des Monitors. Und das, obwohl es sich beim Philips eigentlich nicht um einen Grafikmonitor handelt.

Montage zu zweit besser

Bei so einem großen Monitor geht ihr den Zusammenbau besser zu zweit an. Leider kann man den Standfuß nicht befestigen, solange der Monitor noch in der Verpackung liegt, da der Karton im Weg ist. Somit müsst ihr den Monitor erst herausheben und dann den oberen Teil des Standbeins mit vier Schrauben am Monitor befestigen. Hierfür benötigt ihr einen Kreuzschraubendreher. Wollt ihr den Monitor an einer Wand- oder Tischhalterung befestigen, dann beachtet auf jeden Fall das hohe Eigengewicht (10,34 Kg) des Monitors. Am Bildschirm selbst ist dann auch gleich das Gewinde für eine VESA-Halterung in 100x100mm Abstand angebracht.

Einmal zusammengebaut steht der Philips 439P9H wirklich bombenfest auf seinem Standfuß. Selbst wenn ihr heftigst an eurem Tisch rüttelt rührt sich der Monitor kaum. Der daneben stehende 24-Zöller sieht hingegen aus, als würde er gerade ein Metal-Konzert besuchen.
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Design und Ergonomie – Hochwertiges Understatement

Viele Monitore wollen unbedingt mit auffälligen Farben und Akzenten herausstechen – nicht so der Philips. Auf der Vorderseite erwartet euch unten ein Plastik-Finish, das wohl gerne an gebürstetes Aluminium erinnern würde. Optisch gelingt das zwar gut, allerdings ist es nach kurzer Zeit voll mit Fingerabdrücken. An den restlichen Display-Rändern und auf der Rückseite habt ihr hingegen ein klassisches, angerautes Kunststoff-Finish. Das ist relativ leicht sauber zu halten und erfüllt seinen Zweck somit vollends.

Nach dem ganzen Kunststoff ist dann der Standfuß – und ein großer Teil des Standbeins – aus solidem Metall gefertigt. Das sieht nicht nur gut aus, sondern fühlt sich auch sehr hochwertig an. Zudem gibt es in der Mitte eine Aussparung. In dieser könnt ihr eure Kaffeetassen und sonstigen Kleinkram vor zu schnellen Handbewegungen verstecken.

Die Verarbeitung überzeugt dabei an allen Bestandteilen des Monitors. Die Spaltmaße sind passgenau und nichts knarzt bei der Berührung.

Die Ergonomie-Funktionen sind bei einem derart breiten Monitor naturgemäß eher beschränkt. Ihr könnt den Philips in der Höhe verstellen und ihn vor und zurück neigen. Das war es auch schon und reicht in den meisten Fällen gut aus. Nur wenn euer Schreibtisch oder Boden leicht schräg sind, habt ihr ein Problem.

Euer Monitor lässt sich dann höchstens mit einem Stück Papier gerade ausrichten. In Altbauten häufiger der Fall als man denkt. Aber dafür kann Philips nichts und holt beim 439P9H ansonsten noch das Maximum an Einstellmöglichkeiten raus. Gerade eine Höhenverstellung ist immens wichtig, um gerade zu sitzen und dem gefürchteten steifen Nacken vorzubeugen.
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Anschlüsse – Auch hier bekommt ihr Vollausstattung

Der Monitor verfügt über alle Anschlüsse, die man 2020 gebrauchen kann: Neben den obligatorischen Video-Anschlüssen – in Form von 2x DisplayPort 1.4 und 1x HDMI 2.0 – gibt es vier USB 3.2-Steckplätze. Damit aber noch nicht genug, denn mit 2x USB-C ist auch die neueste Schnittstelle mit an Bord. Mit einem der USB-C-Anschlüsse könnt ihr sogar mit bis zu 75W-Schnellladen – Beeindruckend. Der andere fungiert als Uplink-Anschluss für das beigelegte Kabel.

Mit dem beigelegten USB-C-zu-USB-A-Kabel verbindet ihr auch die Webcam. Diese löst mit 2MP auf und macht Videos in 1080p und 30 Bildern pro Sekunde. Sie reicht für das gelegentliche Skype-Meeting locker aus. Sie bietet euch auch die Möglichkeit euren Computer via „Windows-Hello“-Erkennung zu entsperren. Daneben gibt es auch noch einen 3,5mm-Klinkenanschluss für eure Kopfhörer und einen vollwertigen LAN-Anschluss.

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Der Philips 439P9H bringt ein umfangreiches OSD mit, sodass ihr ihn euren Wünschen anpassen könnt. Durch das Menü manövriert ihr dabei mit mehreren Tasten, die auf der rechten unteren Seite des Monitors angebracht sind. Die „Menü“-Taste nutzt ihr zum Bestätigen, während euch die „Schnellwahl“-Taste zurück bringt.

Bei Monitoren bin ich ein großer Fan von Joystick-Bedienungen. Damit navigiert man deutlich schneller durch die Menüs. Hier fehlt diese Option. Beim Riesen-Monitor für Konsolengamer, dem Momentum 436M6VBPAB, hatte Philips auch noch eine Fernbedienung beigelegt. Diese wäre hier ebenfalls eine nette Dreingabe gewesen. Zwischen den Optionen hin-und-her wechselt ihr mit den „Links“- und „Ok“-Tasten. Betätigt ihr diese außerhalb des Menüs, könnt ihr durch die Schnellwahleinstellungen schalten. Aufgrund der Bedienung braucht die Menü-Navigation eine Weile. Das Menü selbst ist aber relativ übersichtlich und gut strukturiert.

Auf der linken „Smart-Image-Taste“ könnt ihr aus acht Presets auswählen, wie euer Monitor voreingestellt werden soll. Der EasyRead-Modus sorgt für eine Schwarzweiß-Darstellung und macht das Lesen gerade in dunkleren Räumen etwas einfacher. Auch der „LowBlueLight“-Modus cancelt effektiv die blauen Farbtöne und schont eure Augen bei Dunkelheit. „SmartUniformity“ sorgt durch Kontrastanpassungen für ein homogeneres Bild. Zumindest soll es das, denn in der Praxis ändert sich an der tatsächlichen Homogenität wenig bis gar nichts. Ansonsten stehen noch stilisierte Presets zur Verfügung, die nur kosmetische Änderungen mit sich bringen.

Unter den Bildeinstellungen könnt ihr den HDR-Modus noch direkt am Monitor einstellen. Zur Auswahl stehen hier „an“, „aus“ und HDR400. Für unseren Test haben wir unseren Monitor auf letzteres gestellt, um seine maximale Helligkeit auszunutzen.

Ein Picture-By-Picture-Modus wird bei so einem weiten Display natürlich auch geboten. Damit könnt ihr den Philips effektiv wie zwei Monitore betreiben.
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Display – Superweites VA-Panel mit angenehmer Wölbung

Kommen wir nun zum wohl wichtigsten bei jedem Monitor – seinem Display. Der Philips 439P9H verfügt über ein 43-Zoll großes VA-Panel im 32:10-Format, das mit einer matten Oberfläche ausgestattet wurde. 32:10 entspricht mit seiner Auflösung von 3840×1200 ziemlich genau zwei 16:10 Screens. Gerade für Leute die bislang mit zwei Bildschirmen arbeiten und auf ein Gerät umsteigen möchten ist der Philips somit interessant. Mit seiner Auflösung erreicht der Philips 93 Pixel pro Quadratzoll (ppi).

Das ist in etwa dieselbe Pixeldichte wie bei einem 24-Zoll-Bildschirm mit WUXGA-Auflösung. Das Display ist somit scharf genug, um mit 80cm-Abstand gut darauf arbeiten zu können. Es bietet euch viel Platz und fordert eure Grafikkarte dennoch weniger als ein 4k-Screen. Die Wölbung des Panels von 1800R ist sehr dezent. Im Arbeitsalltag verbessert sie eure Blickwinkel und gibt euch ein leichtes Kommandozentralen-Gefühl. Aber wie schlägt sich das Display in konkreten Anwendungsszenarien?

Durch die Reaktionszeit von 4 ms und die maximale Bildwiederholrate von 100 Hz qualifiziert sich der Philips 439P9H auch für schnellere Spiele, wie zum Beispiel Apex Legends oder PUBG. Dazu habt ihr auch gleich AMD FreeSync mit an Bord. Via Adaptive-Sync ist der Philips auch mit Geforce-Karten kompatibel. Tearing macht euch damit in Spielen, in denen ihr Bildraten bis 100 Frames habt, somit deutlich weniger zu schaffen. In Games wie wie Fortnite oder Apex Legends habt ihr somit mehr Übersicht und ein deutlich flüssigeres Bild.

Zwar schauen Zocker mit E-Sport-Ambitionen eher auf Monitore mit mehr als 100 Hz, alle anderen werden aber bereits einen großen Unterschied zu „gewöhnlichen“ 60Hz-Modellen bemerken. Auch wenn ihr Autorennspiele oder den Microsoft Flight Simulator spielt, ist das große Display mit der relativ hohen Bildwiederholfrequenz eine tolle Wahl.

Für den Arbeitsalltag mit vielem Multi-Tasking eignet sich der 32:10-Monitor ebenfalls hervorragend. Ihr könnt selbst drei Fenster nebeneinander anzeigen und in allen drei bequem arbeiten.
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Helles, mattes Display mit minimalen Schwächen bei der Ausleuchtung

Bei maximaler Helligkeit leuchtet das Display durchschnittlich mit 425,4 Nits, was lediglich 5,4% unter dem angegebenen Wert von 450 Nits liegt. Das ist schon ein deutlicher Unterschied. So weite Panele haben allerdings oftmals mit der Homogenität ihrer Ausleuchtung zu kämpfen. Die größte Abweichung findet ihr beim Philips am unteren Rand des Displays. Zumindest auf der unteren linken Seite ist das Panel ca. 10% weniger hell als in der leuchtstarken Mitte. Das sind für ein derart großes Display allerdings gute Werte, denn bei Konkurrenten kommt es teilweise zu Abweichungen von 15-20%. Mit dem bloßen Auge werdet ihr die Unterschiede bei der Ausleuchtung höchstens im komplett dunklen Raum sehen können – wenn überhaupt.

Die Ausleuchtung wird dazu nochmal besser, wenn ihr die Helligkeit runterdreht. Durchschnittlich 425 Nits sind für den Alltag meist viel zu hell, wenn ihr die Sonne nicht direkt im Rücken habt. Für den Test hatte ich den Monitor auf 120 Nits heruntergeregelt, was einer Helligkeitseinstellung von „23“ entspricht.

Die Mitte des Bildschirms strahlt wie bei den meisten Monitoren am hellsten. Dafür müsst ihr keine Lichthöfe an den Display-Rändern befürchten. Filme sind auf dem Monitor jedoch nur eingeschränkt zu empfehlen, da ihr im 16:9 Format sehr große schwarze Balken sehen werdet. Im 21:9-Format sieht das ganze etwas angenehmer aus, ist aber trotzdem für den Filmgenuss nicht ideal. Zum Arbeiten und Gamen ist der Bildschirm deutlich besser geeignet.

Werksseitig kalibriert, hervorragende Farbraumabdeckung mit HDR und toller Kontrast

Sehr überraschend liegt dem Karton des Philips ein Kalibrierungsbericht bei: Dieser besagt, dass das Delta-E bei unter 2 liegen soll. Obwohl der 439P9H nicht explizit als Monitor für die Bildbearbeitung gedacht ist, könnt ihr damit bereits im Auslieferungszustand mit Adobe Photoshop, Premiere und Lightroom sehr brauchbar arbeiten. Gerade für den Videoschnitt eignet sich auch die superweite Diagonale hervorragend. Natürlich wollten wir wissen, ob die tollen Werte auch von unserem Spyder Elite bestätigt werden.

Und tatsächlich: Der Philips 439P9H liefert im Werkszustand eine Punktlandung beim Gamma ab. Sowohl bei der Einstellung „2.4“ als auch bei „2,0“ beträgt die Abweichung herausragende 0,02. Bei der für Fotografen und Kreative wichtigeren 2,2-Gammaeinstellung sieht es genauso akkurat aus. Auch die Farbtreue misst unser Spyder mit einer Abweichung von maximal 2,65 Delta-E. Das sind Werte die man sonst nur bei dedizierten Grafik-Monitoren vorfindet. Auch die Farbhomogenität ist hervorragend. Farben können somit auf dem gesamten Bildschirm akkurat wiedergegeben werden.

Das einzige kleine Manko ist der voreingestellte Weißpunkt. Dieser liegt – je nach Helligkeit – eher bei 6700K-6900K, was allerdings immer noch besser ist als bei vielen Konkurrenten.

Der Farbumfang und der Kontrast überzeugen ebenfalls. Mit über 100% sRGB könnt ihr im vielgenutzten Farbraum bereits sehr gut arbeiten. Der professionelle AdobeRGB-Farbraum wird zu guten 86% abgedeckt. Für die Videobearbeiter unter uns ist der DCI-P3 Farbraum relevant. Dieser wird zu hervorragenden 90% abgedeckt. Insgesamt könnt ihr mit den gebotenen Werten vor allem im sRGB- und P3-Farbraum gut arbeiten. Professionelle Fotografen schauen aber lieber nach einem zusätzlichen Bildschirm wie dem SW240 von BenQ. Dieser bietet – neben 99% AdobeRGB-Abdeckung – mit seinem IPS-Panel auch stabilere Blinkwinkel, was bei Fotoarbeiten wichtig sein kann.

HDR unterstützt der Philips ebenfalls – hier allerdings im Basis-Standard VESA HDR400. Dieser kommt ohne Local-Dimming aus und strahlt mit 400 Nits deutlich weniger als die höheren Standards HDR600 und HDR1000. Dafür gibt es im Philips ein vollwertiges 10-Bit-Panel, welches 1,07 Milliarden Farben nativ wiedergeben kann. HDR-Gourmets werden bei Monitoren heutzutage noch nicht wirklich glücklich, da die Implementierung von Local-Dimming oftmals zu wünschen übrig lässt.

Selbst bei Modellen mit HDR1000 bekommt ihr nur wenige Zonen, deren An- und Ausschalten man deutlich sehen kann. Das Ganze geht dann meisten mit starkem Blooming – also der ungewollten Aufhellung ganzer Bildbereiche – einher. Durch seinen hohen nativen Kontrast erzeugt der Philips 439P9H von Haus aus auch bessere Ergebnisse als viele Modelle mit IPS-Panel und Local-Dimming.

Hier kommt dem Philips 439P9H sein VA-Panel zu Gute. Dieses bietet einen etwa dreimal höheren Kontrast als ein IPS-Panel, hat aber etwas schwächere Blinkwinkel. Gerade bei einem superweiten Monitor kann es in den Ecken ein leichtes Colorshifting und Aufhellen geben. Der Philips kaschiert das allerdings gut mit seiner Krümmung. Wenn ihr zentral davor sitzt und etwa 80cm Abstand haltet, bekommt ihr so ein vollflächig homogenes Bild. Nur wenn jemand neben euch sitzt oder ihr Kollegen eure Arbeiten zeigen wollt, werdet ihr die schwächeren Blinkwinkel somit bemerken.

Der gemessene Kontrast von 2767:1 liegt etwas unter der Werksangabe des Monitors, ist allerdings trotzdem um Welten besser als bei allen IPS-Modellen. Schwarz ist damit in dunklen Räumen auch wirklich Schwarz. In Filmen und Spielen mit dunkleren Szenen seht ihr damit mehr Details in den Schatten.

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Mehr Business als Gaming – Rennspiel-Fans greifen zu, Shooter-Profis wählen ein Modell mit mehr Hz

Ein Gaming-Monitor ist der Philips 439P9H eigentlich nicht. Dennoch könnt ihr auf dem riesigen Panel sehr gut zocken. Mit 100 Hz und Adaptive-Sync könnt ihr mit AMD-Grafikkarten zwischen 48Hz bis 100Hz schlierenfrei Spiele genießen. Auch GeForce-Grafikkarten können zwischen 70 und 100 Hz von Adaptive-Sync profitieren. Hier könnt ihr mehr über die unterschiedlichen Standards nachlesen.

Bei Rennspielen wie Forza 5 oder dem Microsoft-Flugsimulator macht das Display mit seinem Cockpit-Feeling richtig Spaß. Im Ferrari über die Rennstrecke von Monza zu heizen und etwaige Nebenmänner direkt erkennen zu können, kann schon ein echter Vorteil sein. Durch die Geschwindigkeit und das weite Sichtfeld taucht ihr auch direkt tiefer ins Spiel ein. Shooter profitieren ebenfalls von der gewonnenen Übersicht. In CS:GO, PUBG oder Fortnite seht ihr Konkurrenten einfach früher und behaltet damit leichter den Überblick.

Die sehr guten Farben und angenehme Krümmung tun ihr Übriges, damit ihr voll ins Spiel eintauchen könnt. Bei vielen grafisch aufwendigeren Titel erreichen zudem selbst stärkere Grafikkarten selten dreistellige Bildraten. Mit 100Hz seid ihr damit schon gut unterwegs. Wollt ihr ernster Shooter zocken, dann richtet sich der Lenovo Legion Y44-w10 – im ähnlichen Formfaktor – eher an euch. Hier könnt ihr seinen Test nachlesen.

Dem Business-Aspekt zu Gute kommt die integrierte Webcam. Sie kann Video-Aufnahmen bis 1080p tätigen und verschwindet bei Nichtgebrauch umgeklappt im Rahmen. Sonderlich gut ist sie nicht, reicht aber für die meisten Anwendungsfälle aus. Sie liegt in etwa auf dem Niveau älterer Smartphone-Frontkameras anno 2015. 2-Megapixel-Schnappschüsse sind mit ihr ebenfalls möglich.
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Lautsprecher – Sehr ordentliche Audio-Performance

Kommen wir nun zu einem Punkt, den ich mir normalerweise gerne sparen würde: Die integrierten Lautsprecher des Bildschirms. Diese sind normalerweise miserabel. Der Philips kann in diesem Punkt aber fast überzeugen. Mit zwei 5-Watt-Lautsprechern verfügt er über deutlich mehr Power als die meisten anderen Monitore. Selbst ein leichtes Bassfundament ist erkennbar. Nur bei höheren Lautstärken kann der Sound etwas beißend werden. Stimmen werden aber weiterhin gut wiedergegeben.

Akkurat und klangvoll ist die Audio-Perfomance nicht, aber für die gelegentliche Serie oder einen Film reicht es durchaus. Somit macht der Philips einen besseren Job als 99% seiner Konkurrenten. Wollt ihr eine bessere Audioqualität erleben könnt ihr selbstverständlich auch eure Kopfhörer oder Audioanlage an den 3,5mm-Klinkenanschluss oder an einen der USB-Ports hängen.

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Fazit Philips 439P9H: Immersiver Allrounder mit herausragender Farbtreue

Der Philips 439P9H verbindet – wie kaum ein anderer – die Stärken mehrerer Monitore in einem. Mit seinem gekrümmten VA-Panel, sehr gutem Farbumfang und der Werkskalibierung könnt ihr bereits im Auslieferungszustand solide Bilder und Videos bearbeiten. Gamer erfreuen sich an der hohen Bildwiederholrate von 100Hz, angenehmen Auflösung und AdaptiveSync. Ganz nebenbei bekommt ihr bauartbedingt eine super Übersicht in allen Games die die weite Auflösung unterstützen. Eine ausreichend schnelle Grafikkarte vorausgesetzt, rennt, springt und schießt ihr so um einiges flüssiger durch Fortnite, Apex Legends, PUBG und Co, als mit einem 60Hz-Monitor.

Für Business-Anwender (aber nicht nur für die) sind die Ergonomiefunktionen, die Arbeitsfläche und die Webcam willkommene Features. Nur Filmfans schauen ein Wenig in die Röhre, bzw.- auf massive schwarze Balken, links und rechts.

Mit seinem derzeitigen Preis von 899€* ist der Philips sicherlich kein Schnäppchen, bietet dafür aber auch eine üppige Ausstattung. Wer es noch breiter und größer haben möchte, sollte auch mal einen Blick auf den „großen Bruder“ Philips 499P9H werfen. Dieser hat allerdings nur 70Hz Bildwiederholrate. Gaming-Fans können sich auch den Lenovo Legion Y44-w10 ansehen. Der bietet mit 144Hz noch etwas mehr Bildrate im selben Formfaktor, kostet aber auch deutlich mehr.

Insgesamt erhaltet ihr mit dem 439P9H also fast die eierlegende Wollmilchsau unter den Monitoren. Er deckt alle Einsatzgebiete gut ab und überzeugt in manchen komplett.

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*Stand: 03/2020

Veröffentlicht von Clemens

Großer Film- und Serien-Fan, der von Antonioni bis Tarkowski (fast) alles gesehen hat, was Kino und Fernsehen hergeben. Durch Super Nintendo und PS1 fand er Mitte der 90er seine Leidenschaft für PC- und Konsolenspiele. Zockt mittlerweile vornehmlich am selbstgebauten Gaming-PC und gelegentlich auch auf der PlayStation.

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