Das MSI Cyborg 15 A12VF trifft bei mir genau einen Nerv: Ungewöhnliches Cyberpunk-Design, viele transparente Flächen, kompakter Formfaktor und starke Hardware.
Gaming-Notebooks sind schon seit einer Weile nicht mehr nur diese dicken schwarzen Leistungsmonster. Sie können auch – vergleichsweise – schlank und stylisch sein. In diese Kategorie fällt das MSI Cyborg 15 A12VF.
Im Inneren arbeiten ein Intel Core i5-12450H, eine Nvidia GeForce RTX 4060 und 16 GB DDR5-Arbeitsspeicher. Als Display kommt ein FullHD-Panel mit rasanten 144Hz Bildwiederholrate zum Einsatz. Alles im allem wurde hier aktuelle Gaming-Hardware der oberen Mittelklasse verbaut. Abgerundet wird das Ganze mit einer guten Auswahl an Anschlüssen und einem Soundsystem mit Nahimic Surround Sound.
Das Besondere am MSI Cyborg 15 A12VF ist aber das Design, das in Zusammenarbeit mit dem rumänischen Konzept-Künstler Paul Cheptea entstanden ist. Es erinnert stark an die neon-beleuchteten Szenen aus Blade Runner und die brutalistische Architektur aus Dune.
Was das bedeutet? Das markante MSI-Design bei Gaming-Notebooks trifft auf viele transparente Flächen und blaue Beleuchtung. Dazu finden sich viele kleine Spielereien und Details überall verteilt.
Lieferumfang
Im schick gestalteten Karton steckt das Notebook, ein 120W-Netzteil, sowie der übliche Papierkram. Dazu gibt es noch ein paar Gaming-Sticker.
MSI gibt auf die Notebook-Komponenten 24 Monate Garantie, auf Verschleißteile (Akku etc.) gibt es 12 Monate Garantie. Für mehr Details könnt ihr hier nachsehen.
Design und Verarbeitung
Das MSI Cyborg 15 A12VF ist durchzogen mit eigensinnigen Design-Elementen, die allesamt einen starken Cyberpunk-Look aufweisen:
Komplett transparente(r) „WASD“-Tasten und Power-Button, stylische Pfeiltasten und eine blaue Beleuchtung. Die Tasten haben keine bedruckten Buchstaben oder Zahlen, sondern sind ebenfalls transparent. Durch das neonfarbene Blau erhält die Tastatur so einen eigenen Look.
Die Tastatur mit Ziffernblock hat einen guten Druckpunkt und fühlt sich beim Tippen angenehm an. Das Touchpad darunter ist recht groß und arbeitet präzise. Durch die Größe machen Gesten damit viel Spaß.
Auch der Rest des Gehäuses setzt auf ein (semi-)transparentes Design gemischt mit mattschwarzes Aluminium und sticht so aus der Masse an schwarzen Gaming-Notebooks heraus.
Auch wenn man es nicht häufig sehen wird: Auf der Unterseite bilden die Lüftungsschlitze den Schriftzug „MSI TRUE GAMING“.
Natürlich gibt es auch wieder das berühmte MSI-Drachenlogo auf der Display-Rückseite.
Das Gehäuse wirkt wertig und sauber verarbeitet. Ich konnte keine scharfen Kanten oder ungleichmäßige Spaltmaße entdecken. Es sollte einige Stürze und andere Unfälle gut überstehen. Durch die starke Verwendung von (semi-)transparenten Kunststoff fühlt es sich aber nicht ganz so hochwertig wie andere Gaming-Notebooks an.
Durch die leistungsstarke Hardware wiegt das Notebook 1,98 kg. Damit ist es zwar nicht so leicht wie ein Ultrabook, für ein Gaming-Notebook geht das aber in Ordnung.
Anschlüsse
MSI bietet hier eine großzügige Auswahl an modernen Anschlüssen, mit einem kleinen Haken.
Auf der linken Seite befindet sich ein Kensington-Schloss, einmal USB-A 3.2 Gen 1 und ein 3,5mm-Audio-Anschluss.
Rechts befindet sich der proprietäre Stromanschluss, ein Ethernet-Port (RJ45), einmal HDMI 2.1 (bis zu 4K bei 60 Hz), einmal USB-C (3.2 Gen 1, mit DisplayPort-Funktion) und einmal USB-A 3.2 Gen 1.
Neben den physischen Anschlüssen bietet es Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.2.
Damit sind so ziemlich alle für Spieler*innen wichtigen Anschlüsse abgedeckt und sogar mit modernen Standards vorhanden. Der einzige Haken für mich ist, dass über den USB-C-Anschluss nicht geladen werden kann. Das ist vor allem Unterwegs eine große Erleichterung. Das Fehlen eines (Micro)SD-Kartenlesers fällt nicht ins Gewicht, da es sich ganz klar um ein Gaming-Notebook handelt.
Display
Das 15,6 Zoll große IPS-Display ist mit zwei Scharnieren stabil mit dem Gehäuse verbunden, selbst bei starken Bewegungen wackelt es nur ganz leicht.
Das Panel selbst bietet eine FullHD-Auflösung in Kombination mit einer schnellen Bildwiederholrate von 144 Hz, damit spricht es vor allem Gamer*innen und E-Sportler*innen an. Für die kompakte Bildschirmgröße von 15,6 Zoll reicht die FullHD-Auflösung locker aus und entlastet damit die Grafikkarte.
Leider gibt es auf der offiziellen Webseite keine Angaben zur Farbraumabdeckung, Helligkeit oder anderen Dingen. Während meiner Zeit mit dem MSI Cyborg 15 A12VF machte das Display aber einen ordentlichen – wenn auch nicht überragenden – Eindruck: Es wird für Innenräume ausreichend hell, die Farben wirken natürlich und die schnellen 144 Hz bieten besonders bei Rennspielen oder Shootern einen Vorteil gegenüber den „klassischen“ 60 Hz.
Wer damit (semi-)professionelle Video- und Bildbearbeitung betreiben will, sollte sich jedoch lieber einen speziell kalibrierten Monitor besorgen.
Zu guter Letzt besitzt das IPS-Display stabile Blickwinkel und eignet sich damit für gemeinsame Film- oder Serien-Abende mit Freunden.
Leistung
Das Design des Gehäuses ist definitiv ein großer Blickfang, bei einem Gaming-Notebook zählt aber am meisten die Rechenleistung. Und hier hat MSI starke Hardware der oberen Mittelklasse verbaut: Ein Intel Core i5-12450H bietet vier Perfomance-Kerne und vier Efficient-Kerne, insgesamt sind damit 12 Threads möglich.
Dank Nvidia-Optimus-Technologie kommt die meiste Zeit über die sparsame Xe-Grafikeinheit mit 64 Recheneinheiten des Prozessors zum Einsatz. Surfen im Web, Office-Programme und Netflix laufen damit richtig rund und akkufreundlich.
Solltet ihr dann ein Spiel oder eine anspruchsvolle Anwendung starten, übernimmt die NVIDIA GeForce RTX 4060 und bietet jede Menge Leistung. Die Grafikkarte ist Nvidias Mittelklasse für Gamer und bringt Nvidias neueste Raytracing-Funktionen (und DLSS3) mit sich, die Spiele noch atmosphärischen. Damit werden Lichtstrahlen und Spiegelungen in Echtzeit berechnet.
MSI setzt auf die Max-Q-Variante der NVIDIA GeForce RTX 4060, welche damit auf Effizienz ausgelegt und auf maximal 45 Watt begrenzt ist. Sie besitzt zudem 8 GB an Videospeicher, was für die meisten Open-World-Titel ausreichen sollte.
Der Arbeitsspeicher kommt mit dem neuen und flinken DDR5-Standard daher. In meinem Testgerät sind 16 GB verbaut, maximal sind hier bis zu 64 GB möglich.
Durch die starke Mittelklasse-Hardware sind aktuelle AAA-Spiele mit maximalen Details darauf kein Problem. Wenn ihr einen externen Monitor mit 1440p- oder 4K-Auflösung nutzt, könnte es sein, dass ihr mit den Grafikeinstellungen ein wenig nach unten müsst, um flüssige 60 FPS zu erreichen.
Die verbaute M.2-NVMe-SSD steckt im (leider einzigen) PCIe-4.0-Slot und bietet schnelle Lese- und Schreibvorgänge. Sie sollte für Festplatten-intensive Aufgaben bestens gerüstet sein.
Um die leistungsstarke Gaming-Hardware zu kühlen, setzt MSI auf ein Kühlsystem mit einem Lüfter und insgesamt fünf Heatpipes, die sich CPU und GPU teilen („New CPU & GPU Shared-Pipe design“). Das soll zu einer ausreichenden Wärmeverteilung führen und das MSI Cyborg 15 A12VF selbst bei langen Spiele-Session im Griff behalten.
Akkuleistung
Im MSI Cyborg 15 A12VF steckt ein 53,5 Wh großer Akku, geladen wird über einen proprietären Stromanschluss über das Netzteil mit 120 Watt.
Die Akkugröße ist für ein Gaming-Notebook vergleichsweise klein und passt eher in die Kategorie „Ultrabook“. Durch die aktuelle und stromsparende Hardware sollte sich das aber wieder ausgleichen.
MSI nennt keine offizielle Laufzeit für das MSI Cyborg 15 A12VF, ich schätze hier eine Laufzeit von etwa vier bis fünf Stunden bei normaler Nutzung. Beim Gaming ohne Netzteil dürfte es dann wohl eher eine knappe Stunde sein. Behaltet das im Hinterkopf, wenn ihr damit viel Unterwegs sein wollt.
Durch das starke Netzteil sollte der Akku aber schnell wieder aufgeladen sein. Auch hier gibt es keine offizielle Angabe, ich tippe auf etwa eine bis eineinhalb Stunden.
Aufrüsten
Die untere Hälfte lässt sich nach dem Entfernen von neun Kreuzschrauben einfach öffnen. MSI hat es hier sehr gut gemeint und die Rückseite sehr fest mit dem Gehäuse verbunden.
Ein gut gemeinter Ratschlag: Nehmt euch also Zeit und Nerven um die einzelnen Häkchen zu lösen (ohne sie kaputt zu machen). Vor allem die Halterung zur Rückseite ist sehr fest.
Einmal offen, lässt sich aber einiges aufrüsten bzw. austauschen: Das WLAN-Modul und die verbaute SSD (Micron 2400 MTFDKBA1T0QFM, PCIe 4.0, 1024 GB). Ein zweiter M.2-Slot ist nicht vorhanden. Da der Akku nur verschraubt ist, lässt er sich bei Bedarf ersetzen.
Der Arbeitsspeicher befindet sich unter einem „Kästchen“ aus Aluminium. Damit soll die Abwärme besser verteilt und abgeleitet werden, dadurch kann der RAM aber auch nicht einfach ersetzt werden. Bei den meisten MSI-Notebooks kann dieses Kühlelement mit etwas Vorsicht aber entfernt werden. Ob das auch beim MSI Cyborg 15 A12VF der Fall ist, habe ich nicht ausprobiert.
Sound & Webcam
Im MSI Cyborg 15 A12VF stecken zwei nach unten gerichtete Lautsprecher mit einer Leistung von 2 Watt. MSI verspricht hier „High Resolution Audio ready“ und packt die Nahimic-Audiosoftware (von SteelSeries) dazu. Damit kann der Sound recht einfach angepasst werden und es gibt dadurch 3D-Surround-Effekte in Spielen.
Oberhalb des Displays gibt es eine HD-Webcam mit einer Auflösung von 720p. Für gelegentliche Video-Anrufe sollte sie völlig ausreichen. Die verbauten Mikrofone bieten einen guten – wenn auch nicht überragenden – Klang. Wer jedoch häufig an Videokonferenzen teilnimmt, dem empfehle ich eine externe Webcam.
MSI Cyborg 15 A12VF Fazit: Toller Cyberpunk-Style, gute Hardware
Das Hauptaugenmerkt beim MSI Cyborg 15 A12VF ist natürlich der Look: Viele transparente Elemente, ein (vergleichsweise) schlankes Gehäuse und die blaue Beleuchtung. Damit sticht das Notebook aus der Masse an Gaming-Geräten deutlich hervor.
Aber auch die verbaute Hardware kann sich sehen lassen: FullHD-Display mit 144Hz, ein starker Intel Core i5-12450H (es gibt auch eine Version mit Intel Core i7), eine NVIDIA GeForce RTX 4060 mit 8 GB VRAM und 16 GB DDR5-Arbeitsspeicher.
Das alles sollte für AAA-Spiele mit maximalen Details auf dem Notebook ausreichen. Falls die Leistung doch mal nicht reichen sollte, gibt es Nvidias coole DLSS3-Technologie. Durch die gute Auswahl an aktuellen Anschlüssen, kann es flexibel eingesetzt werden.
MSI ist hier ein recht kompaktes Gaming-Notebook mit stylischem Cyberpunk-Design ohne nennenswerte Schwächen gelungen. MSI verlangt für das Cyborg 15 A12VF in dieser Ausstattung aktuell 1.299,00 Euro*.
MSI Cyborg 15 A12VF kaufen
Via: MSI – Stand: 04.2023