Das Delta 15 von MSI verbaut sowohl eine AMD-CPU als auch -GPU und zielt als starkes und hochwertiges Notebook gleichermaßen auf Gamer*innen und Medienschaffende ab.
Der MSI Delta 15 ist kein typischer Gaming Laptop. Er verzichtet auf verspielte Formen und Geblinke. Das gibt es nur bei der Tastatur und auch nur auf Wunsch. Stattdessen will er mit AMD-Prozessor und -Grafikkarte gleich zwei Bereiche bespielen – Gaming und Content-Creation. Um diese anspruchsvolle Zielgruppe anzusprechen, hat sich MSI beim Delta 15 viele Gedanken bei den Details gemacht.
Den MSI Delta 15 gibt es in zwei unterschiedlichen CPU-Ausführungen. Der AMD Ryzen 7 5800H und der Ryzen 9 5900HX unterscheiden sich minimal bei der Taktfrequenz – 100MHz mehr im Basis-Takt und 200 MHz mehr beim Turbo mit dem Ryzen 9. Die Anzahl der Kerne, Threads, TDP & Cache ist ansonsten gleich. Der Ryzen 9 lässt sich zwar auf dem Papier übertakten, allerdings hat MSI dieses Feature aufgrund der kompakten Bauweise des Delta 15 deaktiviert. Macht euch also bei der Wahl der CPU nicht verrückt – ihr bekommt in beiden Fällen eine sehr leistungsstarke CPU.
Hochwertiges und schlichtes Design
Der MSI Delta 15 ist eine echte Schönheit. Display und Tastatur-Einfassung bestehen aus dickem Metall und sind sehr verwindungssteif. Das fühlt sich hochwertig an und muss sich auch nicht vor einem Razer Blade verstecken. Ich hatte schon eine Menge Gaming-Notebooks auf meinem Tisch stehen, aber der Razer Delta 15 ist definitiv unter den Top 5 bei der Verarbeitung.
Unter- und Rückseite bestehen aus farblich passenden Kunststoff und sind mit einer Gitter-Struktur versehen. Die gleiche Struktur befindet sich auch über den Lautsprechern. MSI macht hier beim Delta 15 viel richtig und schafft mit den ansonsten minimalistischen Formen und Linien eine hübsche und schlichte Eleganz, wie sie gerade bei Gaming-Notebooks immer noch selten ist. Spaltmaße sind dazu beim MSI Delta 15 klein und absolut gleichmäßig.
Ansonsten punktet das MSI Delta 15 noch mit einem Gewicht von nur 1,9kg. Für ein Notebook mit dedizierter Grafikkarte ist das ein guter Wert. Damit dürfte das MSI Delta 15 auch nicht zu sehr an den Schultern ziehen, wenn ihr es in der Tasche transportiert.
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Einzigartiges Tastatur-Layout und ein kompaktes Touchpad
Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich beim MSI Delta 15 und ein Notebook mit einer Displaydiagonale von 15,6 Zoll. Bei dieser Größe wissen Hersteller oft nicht, ob sie einen Nummernblock verbauen sollen oder nicht. 13,3″ – definitiv nicht, 17,3″ – absolutes Pflichtprogramm, 15,6″ – vielleicht, vielleicht aber auch nicht. MSI hat sich beim Delta 15 jedenfalls gegen einen Nummernblock entschieden und das halte ich für die absolut richtige Wahl, da es so den anderen Tasten mehr Platz lässt.
MSI nutzt den Platz beim Delta 15, um die Tastengrößen etwas anzupassen. So ist die linke Strg-Taste beispielsweise sehr breit, während die Fn-Taste für die Zweitbelegung auf der rechten Seite recht gestaucht wirkt. Der Tastenhub ist derweil sehr kurz, was für ein straffes Tippgefühl sorgen dürfte. Das erlaubt ein schnelleres Tippen. Dazu ist die Hintergrundbeleuchtung der Tasten sehr gleichmäßig. Die Farbe der Hintergrundbeleuchtung kann als eine Einheit im MSI Center angepasst werden.
Das Touchpad des MSI Delta 15 misst 10,7 x 6,6 cm in der Größe und ist mittig unterhalb der Tastatur positioniert. Es handelt sich um ein Precision-Touchpad mit Sprungbrett-Mechanik. Eingaben und Gesten sollten sich entsprechend gut erkennen lassen und umgesetzt werden.
Nur schnelle Anschlüsse
Alle Ports des MSI Delta 15 befinden sich an den Seiten des Gaming-Notebooks. Jeweils rechts und links befinden ein USB-Typ-A und ein Typ-C. Bei jedem der Anschlüsse handelt es sich USB 3.2-Gen2. Entsprechend können pro Port bis zu 1250 MB/s übertragen werden.
Über den Typ-C auf der rechten Seite kann dazu auch Bildsignal ausgegeben werden. Ihr könnt also nicht nur über den HDMI-Port einen Monitor befeuern. Den Abschluss bei den Anschlüssen des MSI Delta 15 bildet ein 3,5mm Klinkenanschluss auf der linken Seite. Einen Netzwerkanschluss (RJ45) gibt es nicht.
Da der MSI Delta 15 auf eine CPU von AMD setzt und Thunderbolt zu Intel gehört, gibt es diesen Standard hier nicht. Über keinen der Typ-C-Ports kann das Notebook geladen werden.
Flottes Display
Das Display des MSI Delta 15 setzt auf eine Full HD-Auflösung und punktet mit schnellen 240Hz. Die werden jeweils an drei Seiten von schmale Displayrahmen eingefasst.
Bei der Displayhelligkeit erreicht der MSI Delta 15 dazu etwa 300 Nits. Das ist mehr als gut genug für Innenräume und sogar für schattige Plätze im Freien. Dazu punktet auch die Farbraumabdeckung mit 100% sRGB, 77% Adobe RGB, und 78% DCI-P3. Das ist fürs Gaming nicht wichtig, aber für kreative Arbeit.
Windows 10 ist da, Windows 11 kommt auf Wunsch
Es fühlt sich immer etwas seltsam an, ein Notebook zu kaufen, wenn gerade ein großer Wechsel bei Windows ansteht. Allerdings hat MSI schon bestätigt, dass auch der Delta 15 bereit für Windows 11 ist. Während ich diese Zeilen schreibe, war der Gamer noch nicht mit den offiziellen Updates auf Windows 11 dran – das wird in verschiedenen Wellen von Microsoft ausgespielt. Ungeduldige Zocker*innen können das Update allerdings auch manuell ausführen.
Jenseits des Betriebssystem von Microsoft kommt der MSI Delta 15 mit etwas Zusatzsoftware. Allem voran dem MSI Center. In dem könnt ihr nicht nur die Auslastung eurer Hardware überwachen, sondern auch die Farbe der Tastatur-Hintergrundbeleuchtung anpassen und mehr.
Viel Leistung dank Radeon Grafikkarte
AMD war lange nicht bei den Gaming-Notebooks vertreten. Mit der Ryzen 4000er-Serie kamen CPUs wieder zurück in mobile Begleiter. Bei Grafikkarten war aber über Jahre Nvidia der einzige reale Wahl bei Gaming-Notebooks. Das ändert sich gerade und die Radeon RX 6700M ist der beste Beweis dafür. AMD ist zurück und MSI hat mit dem Delta 15 einen der ersten Gamer mit dieser GPU am Markt.
Benchmarks zeigen, dass die Radeon RX 6700M etwa auf einer Höhe mit der mobilen Version der Nvidia GeForce RTX 3070 liegt. In manchen Punkten dürfte sie leicht dahinter liegen, aber insgesamt sollte die Performance zwischen RTX 3060 und 3070 liegen – abhängig davon, mit wie viel Watt diese angesprochen werden. Dazu kommen 10GB GDDR6 VRAM, was sich wiederum im produktiven Bereich bei beispielsweise Video-Exporten lohnen dürfte.
Dann wäre da noch die CPU des MSI Delta 15. Sowohl der Ryzen 7 5800H als auch der Ryzen 5900HX sind wahre Monster im Bereich Kreativarbeit. Mit 8 Kernen und 16 Threads dürften die CPUs durch die meisten Projektdateien durchgehen, wie ein heißes Messer durch die warme Butter. Da ist AMD aktuell (immer noch) Intel weit voraus – zumindest, wenn eure Anwendungen die vielen Kerne nutzen können. Dazu kann der MSI Delta 15 noch Power zwischen CPU und GPU verschieben, abhängig davon wo sie gerade mehr gebraucht wird.
Betrachten wir die CPU mit ihren vielen Kernen und die GPU mit dem großen Videospeicher, wird klar, dass die Gaming-Performance des MSI Delta 15 quasi nur das Nebenprodukt der sehr guten Produktiv-Performance sein dürfte. Die native Full HD-Auflösung des Displays sollte sich damit ohne weiteres in allen Details beim Gaming bespielen lassen. QHD mit einem externen Monitor dürfte auch noch im spielbaren Bereich liegen, wobei bei schlechter optimierten Spielen vermutlich die Details reduziert werden müssten.
Lässt sich aufrüsten, aber es ist kein Kinderspiel
Auf der Unterseite des MSI Delta 15 befinden sich insgesamt 13 Kreuzschrauben – eine unter einem Siegel. Mit einem Goobay-Set ist es kein Problem, alle Schrauben zu lösen. Danach bekommt ihr auch Zugriff auf das Innere des MSI Delta 15.
Auf dem ersten Blick könnt ihr nicht wirklich etwas aufrüsten. Der Akku des MSI Delta 15 ist nur verschraubt und entsprechend schnell gewechselt. Die restliche Elektronik befindet sich unter einer schwarzen Klebefolie. Die braucht ihr nicht abziehen, da sie nur die „Rückseite“ des Mainboards abdeckt. Um an die Seite mit der austauschbaren Hardware zu kommen, müssen drei weitere Schrauben (rot) und vier Flachbandkabel (grün) und zwei Stecker (blau) gelöst werden und die Wi-Fi-Karte ausgebaut werden. Danach kann das Mainboard vorsichtig gelöst bzw. umgeklappt werden.
Jetzt habt ihr auch Zugriff auf die RAM-Bänke (max. 64GB) und die zwei M2-SSD-Slots des MSI Delta 15. Ihr könnt also aus dem 1TB Speicher ab Werk mit etwas Arbeit noch mehr rausholen. Der Rückbau des Boards ist fummeliger (besonders bei der Wi-Fi-Karte und ihren zwei dünnen Kabeln habe ich knapp 15 Minuten geflucht), aber es ist machbar.
Einschätzung: MSI Delta 15
MSI will mit dem Delta 15 AMD sowohl im CPU- als auch im GPU-Segment in die High-End-Gaming-Notebook-Kategorie bringen und das funktioniert. Hochwertige Materialien, sehr gute Verarbeitung und besonders viel Rechenpower machen den MSI Delta 15 zu einem sehr guten Notebook.
Viele schnelle Ports erleichtern dazu den Einsatz von Zubehör. Die Wahl der CPU und der GPU positionieren den MSI Delta 15 aber etwas mehr auf Content-Creator-Seite als auf der Gaming-Seite. Mit etwas über 2000€ bekommt ihr in beiden Fällen mit dem MSI Delta 15 viel Qualität für euer Geld geboten.
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