Das Razer Blade 15 Advanced ist seit jeher verdammt schick und sehr leistungsstark. Mit dem 2020er-Upgrade ziehen der neueste Intel-Core-i7-Prozessor mit acht Kernen und die Nvidia GeForce RTX 2080S Max-Q in das Premium-Gaming-Notebook ein. Wahlweise gibt es das Blade 15 Advanced mit 300-Hz-FHD- oder 4K-OLED-Display. Letzteres haben wir getestet.
Das gefällt uns
- minimalistisches Design
- sehr gute Verarbeitung
- sehr viel Leistung
- fabelhaftes und helles OLED-Touch-Display
- Thunderbolt 3 und SD-Kartenleser (UHS-III)
- große und schnelle M.2 NVMe SSD
- relativ leise unter Last
- souveränes Klangbild
- gutes Temperaturmanagement
- sehr wartungsfreundlich
- gute Tastatur, großes Touchpad
- leicht und sehr kompakt
Das gefällt uns nicht
- leichtes CPU-Throttling bei 4K-Gaming
- wenig Aufrüstmöglichkeiten
- Variante mit OLED-Display spiegelt
- relativ teuer
Razer Blade 15 Advanced 2020: 8 Kerne, RTX Super und 300-Hz-Option
Das Razer Blade 15 Advanced dürfte für viele Gamer der Traum eines kompakten, schicken und performanten Gaming-Notebooks sein. Wir hatten bereits das 2018er-Modell mit High-End-Hardware und 144Hz-Display im Test. Auch vom 2019er Modell mit 4K-OLED-Display waren wir sehr angetan (Test), denn mit dem brillanten 4K-UHD-Display eignet sich das Blade 15 auch hervorragend für Kreative. Mit der Aktualisierung auf das Jahr 2020 ziehen sowohl der Intel Core i7-10875H mit 8 Kernen und bis zu 5,1 GHz im Turbo als auch die RTX 2080 Super im Max-Q-Design in das Gaming-Notebook ein. Neu ist zudem die Display-Option mit 1080p-Auflösung und 300 Hz Bildwiederholrate. Wie der Test zeigt, gibt es aber noch weitere Veränderungen.
Mit 2,15 kg Gewicht und 1,8 cm Bauhöhe bleibt das Razer Blade 15 Advanced verdammt kompakt. Uns stellte sich daher die Frage, ob das Gaming-Notebook trotz stärkerer Komponenten beim Energiemanagement – der einzigen wirklichen Schwachstelle des Blade 15 mit maximaler Ausstattung – einen Schritt nach vorne gemacht hat. Die Vorgänger hatten beim Zocken von grafisch anspruchsvollen Titeln in der Maximalkonfiguration teilweise Probleme mit lauten Lüftern und hoher Temperatur.
Das Razer Blade 15 Advanced ist immerhin die Speerspitze der 15″-Notebooks von Razer. Eine noch bessere Ausstattung gibt es nur beim Razer Blade Pro 17, denn das ist sogar mit 4K-UHD-OLED-Display und 120 Hz erhältlich. Wer es kleiner mag, sollte sich das Razer Blade Stealth 13 anschauen. Im Test konnte uns das kleine Kraftpaket als erstes Gaming-Ultrabook überzeugen.
Kommen wir zu den technischen Details des Testgeräts, das in der Tabelle als Variante 3 mit maximaler Ausstattung für knapp 3.500 Euro* zu finden ist.
Zum Shop: Razer Blade 15 Advanced Model (2020)
Grandioses 4K-OLED-Display zum Zocken und Arbeiten
Fangen wir mit dem an, was als erstes ins Auge fällt: Das 4K-UHD-Display. Das OLED-Panel ist den verbreiteten IPS-Displays bei der Farbdarstellung deutlich überlegen. Warum? Weil die Abdeckung der gängigen Farbräume sehr viel höher ausfällt. 100% des sRGB-Farbraums kann fast jeder, aber 99% vom DCI-P3- oder 96% vom AdobeRGB-Farbraum? In dieser Liga boxen nur die Display-Schwergewichte. Viel beeindruckender als die reinen Zahlen ist aber die Darstellung auf dem Display. Die Farben wirken extrem satt und brillant, dazu kommen unschlagbare Kontraste und sehr stabile Blickwinkel (kalibriertes Farbprofil).
In Kombination mit der hohen 4K-UHD-Auflösung ist das das Display damit nicht nur sehr gut für farbkritische Bild- oder Videobearbeitung geeignet, auch Spiele machen einfach deutlich mehr Spaß. Ein Sonnenuntergang sieht in Assassin’s Creed Odyssey plötzlich sehr viel packender aus als an einem blassen und kontrastarmen IPS-Display. Backlight-Bleeding und graue Schwarztöne werdet ihr an einem OLED-Panel ebenfalls schmerzlich nicht vermissen. Unbeleuchtete Höhlen sind wirklich stockduster und wirken extrem atmosphärisch, wenn man eine Fackel anzündet. Das Gleiche gilt natürlich auch für Filme.
Dazu kommt die extreme Helligkeit des OLED-Displays. Knapp 500 cd/m² erreichen nur Top-Smartphones und noch viel weniger Notebooks. Zudem ist die Ausleuchtungsabweichung bei maximaler Helligkeit mit bis zu 4% extrem gering. Sie steigt bei 67% Helligkeit zwar auf bis zu 7% in der unteren linken Ecke, das ist aber immer noch ein sehr guter Wert. Bei der Farbtreue schneidet das Panel mit einem Delta E von 1,89 im Mittel allerdings „nur“ gut ab.
Der Nachteil des Touch-OLED-Displays ist die glänzende Oberfläche, die trotz der hohen Helligkeit im Außeneinsatz zum Problem werden kann. Das gilt allerdings für jedes OLED-Panel, unabhängig von Notebook, Smartphone oder TV. Das OLED-Panel wird beim Blade 15 Advanced zudem ausschließlich mit 60 Hz Bildrate angeboten. Für atmosphärische Singleplayer-Spiele reicht das angesichts der Leistung in 4K-UHD locker aus, aber kompetitive Gamer sollten für CS:GO, Fortnite und PUBG lieber zur Version mit IPS-Display, FHD-Auflösung und 300 Hz greifen.
Mehr Leistung in Anwendungen, gleiche Leistung in Spielen
Kommen wir zum zweiten wichtigen Punkt bei einem Gaming-Notebook – der Leistung. Kann sich das Razer Blade 15 Advanced 2020 dank aktueller Hardware in Form von Intel Core i7-10875H, 16 GB RAM und RTX 2080 Super Max-Q von den schon sehr gut aufgestellten Vorgängern abheben? Wenn man sich die Benchmark-Ergebnisse zu Herzen nimmt, dann bewegt sich die Leistung auf sehr hohem Niveau, aber dabei bleibt es auch. In den gängigen AAA-Spielen von Ubisoft ist damit auch Gaming in 4K auf dem dritthöchsten Detaillevel bei einer stabilen Framerate möglich. Ebenso läuft Fortnite in 4K-UHD auf Mittel stabil mit 60 FPS. Die genauen Ergebnisse könnt ihr den Tabellen entnehmen.
Positiv fällt auf, dass das Blade 15 Advanced die identischen Bildraten auch beim fünften Durchlauf des Far-Cry-5-Benchmarks erreicht. Leistung und Takt können also trotz andauernder Belastung gehalten werden, was bei einem Gaming-Notebook mit so einem extrem schlankem Formfaktor keine Selbstverständlichkeit ist. Wer möchte, kann die Leistung via Synapse Software und individueller Konfigurationen bis zum Maximum trietzen. Das bringt im 4K-Benchmark tatsächlich bis zu 10% mehr FPS, allerdings wird das Gaming-Notebook nervig laut. Ich rate daher davon ab.
In den synthetischen Benchmarks CineBench R15 und R20 zeigt der Intel Core i7-10875H zudem, was 8 Kerne können. Im CineBench R20 liegt der Core i7-10875H ganze 500 Punkte vor dem Core i7-8750H. Noch schneller in Anwendungen sind Intel-Core-i9-Prozessoren wie der Core i9-9980HK, aber auch die aktuellen Ryzen 7 4800H(S). Bei unserem Photoshop-Benchmark landet das Blade 15 auf dem dritten Platz, für den Lightroom-Export von 20 hochaufgelösten Bildern benötigt es 46 Sekunden. Damit landet es auf dem zweiten Platz hinter dem ASUS ROG Zepyhrus G14 (Test) mit Ryzen 7 4800HS. Ich bin daher gespannt, ob Razer das Blade 15 im nächsten Jahr auch mit Ryzen-CPU anbieten wird.
Gutes Temperaturmanagement, moderate Lautstärke unter Last
Razer hat die Gaming-Leistung beim Blade 15 Advanced anscheinend nicht ans Limit gepeitscht. Wenn die Reserven dafür der Kühlung und Lautstärkeentwicklung zugutekommen, ist das womöglich ein schlauer Schachzug. Diese Bereiche gehörten bei den vorherigen Generationen des Gaming-Notebooks nämlich zu den wenigen Schwachstellen. Insbesondere der Gaming-Modus sorgte für eine hohe Hitze- und Geräuschentwicklung, angesichts derer sich das Gaming-Notebook an einigen Stellen nicht mehr anfassen ließ. Daher sucht man diesen Modus in der Razer-Synapse-Software nun vielleicht vergebens. Wer das Gaming-Notebook trotzdem auf maximale CPU- und GPU-Performance trimmt, bezahlt das mit sehr lauten Lüftern und höheren Temperaturen. Empfehlenswert ist dieser Tribut in meinen Augen nicht.
Im Ruhemodus bewegen sich CPU- und GPU-Temperatur im Durchschnitt bei ca. 39°C. Die dedizierte Grafikkarte schaltet sich zudem ab, wenn sie nicht gebraucht wird. Der Geräuschpegel bewegt sich ebenfalls auf einem sehr leisen Niveau. Im Stresstest wandert die durchschnittliche Prozessor-Temperatur auf 81°C und zur Drosselung kommt es nicht. Die RTX 2080S Max-Q bleibt mit 72°C ebenfalls erstaunlich kühl. Oberhalb der Tastatur wird das Blade 15 zwar wärmer, es lässt sich allerdings noch anfassen. Die Geräuschkulisse nimmt ebenfalls zu, bleibt allerdings auf einem gut erträglichen Level. Mit geschlossenen Kopfhörern ist das Blade 15 kaum noch zu hören.
Um das Kühlmanagement beim Zocken nachzuvollziehen, haben wir eine Runde Assassin’s Creed Odyssey in 2160p mit mittleren Details gestartet. Zuerst fällt auf, wie moderat die Lautstärke des Blade 15 Advanced bleibt. Selbst die internen Boxen schaffen es mit Hilfe des Meeresrauschens ziemlich gut, die Lüfter zu übertönen. Mit einem ANC-Kopfhörer ist das Gaming-Notebook mit aktiviertem Game-Sound nicht mehr hörbar und entspanntes Gaming kein Problem.
Die Temperatur der Grafikkarte bleibt mit 72°C auf einem guten Level. Der Intel Core i7-10875H steigt im Durchschnitt auf moderate 76°C, allerdings übersteigen einzelne Kerne temporär die 90°C-Marke und es kommt zum Throttling (10%). Das dürfte am Boostverhalten von Intels 10. Core-i-Generation liegen, bei dem die Taktrate einzelner Kerne kurzzeitig angehoben wird und die Temperatur ebenfalls kurzzeitig steigt. Insgesamt bewegen sich die Durchschnittstemperaturen aber auf einem guten Level.
Das merkt man auch dem Gehäuse an, das sich zwar erhitzt, aber oberhalb der Tastatur beim Zocken immer noch ohne Verbrennungsgefahr anfassen lässt. Das war bei den Vorgängern nicht immer der Fall. An der Unterseite wird es vor dem hinteren Fuß am wärmsten, ist aber immer noch berührbar.
Sehr schnelle SSD mit 1 TB Speicher
Im Razer Blade 15 werkelt eine sehr schnelle M.2 NVMe SDD vom Typ Samsung SSD PM981a (MZVLB1T0HBLR). Die SSD erreicht Lese- und Schreibgeschwindigkeiten von 3,3 GB/s bzw. 3 GB/s und gehört damit zu den aktuell schnellsten SSDs im Notebook-Markt. Zudem hat Razer unsere Gebete erhört und spendiert dem Blade 15 Advanced erstmals bis zu einem TB Speicher. Ab Werk sind auf der SSD noch 881 GB frei.
SD-Kartenleser-Premiere im Blade 15 Advanced
Bei den Anschlüssen hat sich Razer ebenfalls das Feedback der Nutzer zu Herzen genommen, die das Blade 15 Advanced als primäres Arbeitsgerät einsetzen wollen. Machte ein fehlender SD-Kartenleser das Model 2019 nur in Verbindung mit dem Dongle-Lifestyle zum effizienten Arbeitsgerät, klappt das beim aktuellen Modell auch ohne Adapter und Co. Der SD-Kartenleser unterstützt dank UHS-III-Spezifizierung theoretisch sogar Geschwindigkeiten von bis zu 600 MB/s – die entsprechende SD-Karte vorausgesetzt.
Razer streicht außerdem einen USB-A-Anschluss und ersetzt diesen durch einen USB-C-Port inklusive Power Delivery. Den Mini-DisplayPort 1.4 gibt es zwar nicht mehr, aber insgesamt solltet ihr jetzt deutlich besser durch den Alltag kommen. Das gilt insbesondere für Nutzer, die mit dem Notebook auch arbeiten wollen. Die Anordnung von Klinkenanschluss, HDMI und den restlichen beiden Typ-A-Ports könnt ihr den Fotos entnehmen.
Ein Design wie aus einem Guss
Aggressive Sicken und Kanten, überschwängliche RGB-Beleuchtung, fragwürdige Design-Entscheidungen – das alles findet ihr beim Razer Blade 15 nicht. Das Gaming-Notebook ist das komplette Gegenteil vom üblichen Einheitsbrei der Gaming-Notebooks, die Gamern über 30 in der Öffentlichkeit bestenfalls peinlich sind. Nicht so das Blade 15 Advanced. Das mattschwarze Aluminium-Gehäuse wirkt wie aus einem Guss gefertigt, unnötige Schnörkel gibt es nicht.
Damit ist Razer quasi das Apple unter den Gaming-Notebooks. Die Oberseite schließt perfekt mit dem Body ab, beleuchtet sind lediglich das Logo auf dem Deckel und die Tastatur. Nettes Detail: Im Vergleich zum Vorgänger werden nun auch die Sonderzeichen auf der Tastatur von der Beleuchtung erfasst. Die Lautsprecher befinden sich jeweils seitlich neben der Tastatur und der Power-Button ist im rechten Gitter untergebracht.
Das Display befindet sich bei der OLED-Version unter einer Glasfläche, die auch die Ränder abdeckt. Sie wird am Rand von einer kleinen Gummilippe beim Zuklappen vor Schmutz geschützt. Die Display-Rahmen sind zudem sehr schmal, lediglich die obere Blende ist aufgrund der internen Webcam in etwa doppelt so breit wie an den Seiten.
Einwandfreie Verarbeitung, hochwertige Haptik
Bei der Verarbeitung und der Haptik gibt es wie schon bei den Vorgängern so gut wie nichts zu beanstanden, was bei einem Preis von 3.500 Euro* aber auch erwartet werden darf. Kanten, Spaltmaße, Robustheit: Das Razer Blade 15 Advanced ist sehr gut verarbeitet und fühlt sich dank Full-Alu-Body sehr hochwertig an. Die Innenseite lässt sich nur mit sehr großem Kraftaufwand eindrücken. Wer auf hohem Niveau meckern möchte, kann das beim Deckel machen – der lässt sich nämlich etwas leichter eindrücken.
Falls euch sowas wichtig ist: Das Blade 15 lässt sich problemlos mit einem Finger öffnen.
Hervorragende Eingabegeräte inkl. Touch-Display
Die Eingabegeräte haben sich meines Erachtens im Vergleich zum Vorgänger nicht verändert. Das Schreiben von längeren Texten klappt ohne Probleme, allerdings würde eine mechanische Tastatur für einige Nutzer vielleicht noch eine wünschenswerte optionale Ausstattung darstellen. Bei der flachen Bauweise ist das aber vermutlich nicht machbar. Gut finde ich, dass die Tastenbeleuchtung jetzt auch die Sonderzeichen abdeckt. Das Testgerät verfügt übrigens über ein amerikanisches Tastenlayout. Das Touchpad ist angenehm groß und reagiert präzise auf alle (Multi-Touch-)Eingaben.
Ihr könnt das Notebook in der OLED-Version übrigens auch via Touch-Display bedienen. Gerade unterwegs oder bei eingeschränkten Platzverhältnissen ist das ein großer Vorteil. Mit den Fingerabdrücken auf dem spiegelnden Display müsst ihr dann allerdings leben. Die 720p-Webcam erledigt übrigens einen soliden Job, unterstützt Windows Hello und eignet sich für gelegentliche Video-Calls. Wer viel in Video-Meetings unterwegs ist, sollte allerdings zu einer externen Lösung greifen. Wir groß der Unterschied ist, seht ihr in unserem Vergleich.
Wenig Zusatz-Software
So schlicht wie beim äußerlichen Erscheinungsbild des Razer Blade 15 geht es zum Glück auch bei der Software weiter. Xing und Spotify sind zwar installiert, aber dabei bleibt es im Großen und Ganzen auch. Mit der Razer-Synapse-Software könnt ihr diverse Einstellungen vornehmen, die Tastaturbeleuchtung und Lüfter anpassen oder die Leistung verändern.
Ich muss gestehen, dass die Software weder besonders intuitiv noch übersichtlich finde. So sind die Beleuchtungsoptionen nicht alle unter einem Reiter zusammengefasst, es wird mit vielen Chroma-Begriffen um sich geworfen und insgesamt wirkt alles sehr chaotisch. Allein für die Einstellung der Tastaturbeleuchtung dürfte ich ein Tutorial-Video benötigen. Immerhin ist eine Registrierung nur notwendig, wenn ihr ein Profil anlegen und übergreifend nutzen wollt.
Souveräner Sound
Mit dem OLED-Display werde Filme zum Genuss, aber gilt das auch für den Ton? Allerdings – und zwar auf ganzer Linie. Die Abstimmung von Höhen, Mitten und Tiefen gelingt Razer sehr gut und selbst bei maximaler Lautstärke neigen die beiden Lautsprecher nicht zur schrillen Wiedergabe. So macht die Explosion des Trucks in Mad Max Fury Road genauso viel Spaß wie das Eröffnungsrennen in The Fast and the Furious: Tokyo Drift. Zwar fehlt es auch dem Razer Blade 15 etwas an Bass, das bekommt aber kein Notebook mit kompaktem Format besser auf die Reihe.
Musik lässt sich mit dem Blade 15 Advanced ebenfalls sehr gut hören und auch ordentlich aufdrehen. Das Gaming-Notebook wird auf dem maximalen Pegel zudem erstaunlich laut, den souveränsten Musikgenuss erfahrt ihr jedoch bei halber Lautstärke, die in den meisten Fällen auch schon komplett ausreicht, um ein Zimmer zu beschallen.
Wartungsfreundlich, aber ohne freie Ports
Bietet das Razer Blade 15 Advanced 2020 noch Aufrüst-Potential? Das findet ihr heraus, indem ihr die 10 kleinen Torx-Schrauben an der Unterseite aufschraubt. Die Verkleidung lässt sich im Anschluss einfach abnehmen. Spoiler-Alarm: In dem Gaming-Notebook mit der sehr komprimierten Bauweise stehen euch keine freien Ports mehr zur Verfügung, denn dafür ist auch kein Platz mehr vorhanden. Ihr gelangt allerdings problemlos an die NVMe-SSD, den Akku sowie das WiFi- und die beiden RAM-Module.
Der 80-Wh-Akku lässt sich bei Bedarf also austauschen und den Arbeitsspeicher könnt ihr auf 32 GB aufrüsten, wenn ihr die 8-GB-Riegel mit jeweils 16 GB austauscht. Wirklich sinnvoll ist das aber nur, wenn ihr viel mit Photoshop, Premiere und Co. arbeitet. Games profitieren von 32 GB RAM nur in den seltensten Fällen.
Fazit: Razer Blade 15 Advanced Model (2020)
Das Razer Blade 15 Advanced war für mich eines der besten oder sogar das beste Gaming-Notebook im Jahr 2019 – und das bleibt es auch in diesem Jahr. Design, Verarbeitung und Haptik sind über jeden Zweifel erhaben. Zudem hat Razer an den richtigen Stellschrauben gedreht. Zwar war das brillante 4K-OLED-Display schon im letzten Jahr für Content Creator und Co. die beste Wahl, mit dem neuen und schnellen SD-Kartenleser mit UHS-III-Unterstützung gestaltet sich der Arbeitsalltag für Fotografen, Photoshop-Philipps und Kreative aber noch angenehmer. Warum? Weil nervige Adapter und Docking-Stations endlich überflüssig werden.
Zur maximalen Produktivität trägt auch die sehr schnelle M.2 NVMe SSD bei, die mit einem 1 TB nun deutlich mehr Speicherplatz bietet. Zwar könnte es beim Hantieren mit 4K-Videomaterial immer noch knapp werden, aber via Thunderbolt-3-Anschluss werden sehr große Dateien weiterhin binnen Sekunden übertragen. Texte schreiben oder Fotos bearbeiten ist dank guter Tastatur, großem Touchpad und Touch-Screen selbst ohne Maus problemlos möglich.
Singleplayer-Genießer werden mit dem lebendigen, aber auch spiegelnden OLED-Display ebenfalls ihre Freude haben, allerdings bleibt der erhoffte Performance-Boost in den meisten Games aus. Bei nativer UHD-Auflösung und dritthöchstem Detaillevel kann die Framerate je nach Titel daher schon mal auf 45 FPS sinken. Mehr ist bei dem kompakten Format vermutlich nur mit der RTX-3000-Generation möglich. Angesichts des Strebens nach maximaler Portabilität und hoher Leistung dürfte das jedoch eine spannende Herausforderung für die Ingenieure werden. Zwar fällt die Wartungsfreundlichkeit im Blade 15 hoch aus, freie Ports gibt es aber aufgrund von Platzmangel schon jetzt nicht mehr.
Im Vergleich zum Core i7-9750H bietet der i7-10875H zwei Kerne mehr und steigert damit die Performance in Anwendungen wie Photoshop, Lightroom und After Effects sowie einigen Spielen, die von mehr Kernen profitieren. Zur aktuellen Ryzen-4000-Generation besteht jedoch immer noch Abstand und es wird sich zeigen, ob diese Kluft eine neue CPU-Option für das nächste Modelljahr bedeutet.
Die größte Verbesserung ist Razer beim Energiemanagement gelungen. Das kann in erster Linie mit dem verschwundenen Gaming-Modus, aber vielleicht auch mit den stärkeren Komponenten begründet werden, die nicht mehr konsequent am Limit laufen. Bemerkenswert ist außerdem die moderate Laustärke der Lüfter unter Last. Geschlossene Kopfhörer sind somit nicht zwingend erforderlich, da schon die internen Lautsprecher die Lüftergeräusche ausblenden können. Größtes Kaufhindernis dürfte für viele damit der Preis von knapp 3.500 Euro* bleiben.
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*Stand: 10/2020