All-in-One PCs erfreuen sich großer Beliebtheit, vereinen sie doch die Vorteile eines Notebooks mit denen eines Desktop-PCs. HP haben mit ihrer Mittelklasse-Serie Pavilion AiO 24 etliche interessante Geräte im Angebot, von denen wir auch schon ein paar getestet haben. Der AiO 24-x050ng ist ein weiterer Vertreter dieser Reihe und ob das rund 1.200€ teure Gerät hält was es verspricht, erfahrt ihr nun in unserem Test.
Das gefällt uns
- Leise auch unter Last
- 16 GB RAM
- Gutes Display
Das gefällt uns nicht
- Mäßige SSD
- billig wirkende Maus & Tastatur
HP Pavilion AiO 24 bei notebooksbilliger.de
Technische Daten & Design
- 60,4cm (23.8″) FHD-IPS-Touch-Display mit LED-Hintergrundbeleuchtung
- Intel® Core™ i5-7400T (2,40 GHz, bis 3,00 GHz Boost, 6 MB Cache, 4 Kerne / 4 Threads)
- Intel® H270 Chipsatz
- Intel HD-Grafik 630
- 1 TB HDD 7200 U/min SATA
- 128 GB SATA SSD
- 16 GB DDR4 RAM Speicher (erweiterbar auf 16 GB)
- 1x USB 3.1 Typ-C, 4x USB 3.1, HDMI 1.4, HDMI-IN, 3-in-1 Speicherkartenlesegerät, RJ 45
- Maus und Tastatur
- Windows 10 Home 64
- 2 Jahre Collect&Return Service
Wenig überraschend finden wir in einem Gerät der Leistungs-Mittelklasse einen Intel® Core™ i5 QuadCore Prozessor. Für ernsthafte Gamer ist der PC mangels dedizierter GPU zwar nichts, doch angenehmerweise hat HP dem AiO 24 großzügige 16 GB RAM spendiert. So lassen sich z.B. auch umfangreiche Excel-Tabellen bearbeiten und auch Bildbearbeitung oder etliche offene Browsertabs sollten das Teil nicht aus der Ruhe bringen.
Das Design des HP 24 AiO ist ein alter Bekannter. Unterhalb des 24″ Full-HD Touch-Displays befindet sich ein Streifen aus grauem Stoff, unter welchem die B&O zertifizierten Lautsprecher sitzen. Die Geräte-Rückseite fällt sehr flach und schlank aus, auch wenn ein grauer Plastikkasten das untere Drittel der Rückseite bedeckt. Jener ist aber auch notwendig, denn er beherbergt die ganze Technik sowie alle Anschlüsse.
Lieferumfang
Im Gerätekarton befindet sich alles was ihr zum sofortigen Loslegen benötigt. Neben dem PC (logisch) liefert euch HP noch eine weiße Plastikmaus, eine weißes Plastik-Keyboard (beide kabelgebunden) sowie Anschlusskabel und Zettelwerk mit. Montieren oder so müsst ihr nichts, denn der Standfuß ist bereits fest mit dem PC verbunden.
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Verarbeitung und Haptik
HP-typisch ist die Verarbeitung auf recht hohem Niveau ohne dabei ins Premium-Segment abzudriften. Dies wäre der Envy-Reihe vorbehalten. Die verwendeten Kunststoffe fühlen sich größtenteils gut an, die Spaltmaße sind in Ordnung, nichts quietscht oder knarzt. Der Standfuß besteht aus Metall und hält den HP AiO sicher und wackelfrei. Auch das Gelenk zum Neigen des Displays ist angenehm schwergängig aber dennoch sehr smooth.
Die Gerätefront mit ihrem glasbedeckten Touch-Display und der stoffüberzogenen Lautsprecherleiste versprüht sogar so etwas wie Eleganz. Kleine Ausnahme: Das hinten ans Display angeflanschte Kameramodul mit Webcam und Windows Hello IR-Kamera wirkt ein bisschen wie ein Kompromiss, der halt irgendwo hin musste.
Peripherie
Wie oben bereits erwähnt, liegen dem HP AiO 24 kabelgebundene Maus und Tastatur bei. Der angenehme Eindruck, den der PC an sich ausstrahlt, lässt sich auf die beiden Eingabegeräte leider nicht ausweiten. Wir haben es hier mit einfachen Plastikgeräten zu tun, die das tun was sie sollen, aber nicht mehr. Rangiert der Großteil der Fertig-PCs beiliegenden Keyboards in etwa auf dem Niveau günstiger Laptop-Tastaturen, haben wir es hier mit einem Eingabegerät zu tun, das durch gummiartiges Tippgefühl auffällt und dessen Druckpunkt mit Abwesenheit glänzt. OK für Gelegenheitstipperei, aber nichts für lange Texte.
Ähnliches gilt für die mitgelieferte Maus. Sie liegt zwar recht gut in der Hand, wirkt aber sehr leicht. Und leider sind auch die Druckpunkte der dort verbauten Knöpfe weit von allem entfernt, was man als „präzise“ bezeichnen könnte. Wie gesagt: Maus und Tastatur tun was sie sollen, das sei hier gar nicht in Abrede gestellt. Wer aber ernsthaft arbeiten möchte, tauscht beide Geräte jedoch vielleicht durch hochwertigere, und am besten gleich kabellose Eingabegeräte aus.
Ergonomie
Der HP AiO 24 wirkt zwar elegant und hochwertig, aber bei der Ergonomie muss man leider Abstriche machen. So lässt sich das Display z.B. nicht in der Höhe verstellen sondern lediglich nach vorn und hinten neigen. So schön aufgeräumt eine knopflose Front wirkt – sie führt leider auch dazu, dass alle Knöpfe woanders untergebracht werden müssen, im Falle des HP auf der Unterseite. Da von vorn nicht einsehbar ist, welcher Button welche Funktion hat, wird die Bedienung selbiger leider zum Ratespiel. Immerhin: Der Ein/Aus-Schalter befindet sich separat von allen anderen Knöpfen.
Alle Anschlüsse des HP AiO 24 befinden sich auf der Rückseite. Für Ports, die man nicht so häufig benötigt, z.B. Strom oder den Netzwerk-Port, ist das auch kein Problem. Leider befinden sich auch sämtliche USB-Anschlüsse sowie der SD-Kartenleser hinten. Solltet ihr also häufig z.B. USB-Sticks ein- und abstecken empfiehlt sich der Einsatz eines zusätzlichen USB-Hubs. Ein paar seitlich angebrachte Anschlüsse wären der Ergonomie hier sehr zuträglich gewesen. Schade.
Angenehm ist jedoch wiederum, dass der HP AiO sowohl über einen HDMI-Eingang als auch einen -Ausgang verfügt. So könnt ihr wahlweise ein weiteres Display anklemmen oder den HP selbst als Anzeige für andere Geräte verwenden.
Display
Von den HDMI-Ports geht es direkt zum Display. Es handelt sich hier um einen Touchscreen mit 23,8 Zoll Diagonale und einer Auflösung von 1920×1080 Pixeln, auch Full HD genannt. Da HP hier ein IPS Panel verbaut hat, sind die Farben knackig und lebendig, die Details scharf und die Betrachtungswinkel super. Teile der Redaktion erwähnten, dass HP hier auch gut ein WQHD-Display hätte verbauen können – ich halte das allerdings nicht für notwendig. Allerdings hätte HP der Anzeige gern eine feinere Matrix spendieren können.
Clouding oder Lightbleeding treten kaum auf und die Ausleuchtung des Displays geht auch in Ordnung. Ordentlich sind auch die Schwarzwerte, allerdings handelt es sich hier immer noch um eine Flüssigkristallanzeige – für wirklich schwarzes Schwarz würde man ein OLED Panel benötigen.
Da es sich hier um einen Touchscreen handelt, besteht die Oberfläche des Displays aus Glas. Entsprechend heftig sind die Spiegelungen. Da das Display sich aber ordentlich hell einstellen lässt, stört das meistens nicht großartig. Einzig bei dunklen Filmen sollte man vielleicht drauf achten, den Raum ordentlich abzudunkeln.
Leistung
Die Abwesenheit eines dedizierten Grafikchips weist den HP AiO 24 ganz klar als Arbeitsgerät aus. Gamer werden an dem Gerät also eher keine Freude haben. Für alle anfallenden Office-Arbeiten, Browsing im Internet, Netflix, Grafikbearbeitung und einfachen Videoschnitt ist der AiO aber bestens gerüstet. Dafür sorgt der Intel® Core™ i5 Prozessor (leider nur der 7. Generation) mit seinen 16 GB RAM und der Combo aus SSD und HDD.
Die SSD ist es auch, die dem HP AiO 24 ein sehr flottes Arbeitstempo verleiht. Der Rechner fährt schnell hoch, die Programme starten in Nullkommanix und insgesamt ist das Arbeiten mit der Kiste sehr snappy. Leistungsmäßig rangiert die SSD zwar mit 545,7 MB/s schreibend und 332,9 MB/s lesend nicht in der ersten (oder der zweiten) Liga, aber schneller als eine Standard HDD ist das das Teil alle Male und das merkt man.
Ein Blick auf die gängigen Benchmarks bestätigt den Ersteindruck: Zum Arbeiten top, zum Spielen eher nicht geeignet. Einfache Games wie World of Warcraft oder Diablo II sollten zwar in Full HD auf mittleren bis hohen Details drin sein, bei allen anspruchsvolleren Titeln macht die verbaute Intel HD 630 Grafik aber schnell schlapp.
Audio
Es würde sich hier nicht um einen AiO von HP handeln, wäre das Soundsystem nicht mit dem Logo von B&O versehen. Gefühlt kann man ja heute kaum noch ein Gerät herausbringen, ohne dass man für viel Geld das Logo irgendeines bekannten Herstellers auf seine Kameras oder Lautsprecher klatscht. In den meisten Fällen handelt es sich denn auch um pures Marketing ohne viel Nutzen für den Kunden, insofern war ich schon skeptisch, wie die kleinen Lautsprecher des HP AiO 24 wohl klingen mögen.
Die Skepis war jedoch größtenteils unbegründet, denn für so ein kompaktes Gerät ist der Sound echt erste Sahne. Erwartet jetzt bitte keine Bass-Orgien, aber die kleinen Speaker verfügen durchaus über Volumen, so dass auch eine Explosion beim Zocken durchaus Wumms hat. Stimmen und Soundeffekte sind immer klar verständlich und die Abmischung mit eventuell vorhandenen Hintergrundgeräuschen ist gut gelungen.
Auch zur musikalischen Bürobeschallung eignet sich er HP Aio 24 sehr gut. Die Lautsprecher sind hier sehr ausgewogen abgestimmt, so dass weder Höhen noch Mitten überwiegen und versprühen durchaus Wärme und Volumen. Wie gesagt: Fettes, bassiges Wummern wie im aufgemotzten Opel Corsa eures Cousins gibt es hier zwar nicht, aber bei so einem kompakten Gerät war das auch nicht zu erwarten.
Insgesamt bin ich sehr über das Klangerlebnis erfreut. Zusätzliche PC-Boxen könnt ihr euch getrost sparen.
Emissionen
Gerade bei Arbeitsgeräten, ob sie nun im Home Office stehen oder im Großraumbüro, ist es wichtig, dass die Kisten halbwegs leise laufen. Hier hat HP ganze Arbeit geleistet, denn im täglichen Betrieb ist der HP AiO 24 nahezu lautlos unterwegs. Manchmal ist ein ganz leichtes Lüfterrauschen vernehmbar – das erfordert dann aber bereits ein exzeptionell gutes Gehör sowie eine sehr ruhige Umgebung.
Möglich macht das vermutlich der verbaute Prozessor Intel® Core™ i5 7400T. Wie das „T“ verrät, ist die CPU gegenüber dem großen Bruder 7400 (ohne „T“) etwas in der Leistung gedrosselt. Es muss also weniger Wärme abgeführt werden, weil der Prozessor mit einer Verlustleistung von nur 35 Watt sehr effizient arbeitet.
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Legt man die Daumenschrauben an und startet den Belastungstest, der dem System das letzte abverlangt, wird der HP AiO allerdings etwas lauter. Die Betonung liegt hier auf „etwas“, denn Musik bei Zimmerlautstärke oder aufgesetzte Kopfhörer sollten ausreichen, um die Lüftergeräusche wieder unter die Wahrnehmungsschwelle zu drücken.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass der Lüfter aber auch anders kann. Nach etwas mehr als einer Stunde im Belastungstest, in welchem sowohl CPU, GPU, RAM, SSD und HDD zu 100% ausgelastet waren, schaltete der eingebaute Ventilator noch einmal eine Stufe höher und klang dann tatsächlich eher nach Staubsauger, denn nach PC-Lüfter. In der Realität dürfte diese extreme Art der Belastung aber kaum auftreten, daher werdet ihr dieses laute Geräusch vermutlich nie zu hören bekommen.
Die Effizienz der verbauten CPU und die ausreichende Dimensionierung des Kühlsystems zeigte sich auch in den Temperaturen. Denn selbst nach fast 1,5 Stunden Belastungstest stiegt die Temperatur der CPU nie über 75 Grad – was einen sehr guten Wert darstellt. Thermisches Throttling trat übrigens nicht auf, die CPU lief also die ganze Zeit über mit dem maximalem Turbotakt von 3,0 GHz.
Fazit
Insgesamt hat mir der HP Pavilion AiO 24-x050ng gut gefallen. Er ist ein flottes Arbeitsgerät, das genug RAM und Speicherplatz mitbringt und über ein durchaus brauchbares Display verfügt. Angenehm ist, dass das Gerät nahezu lautlos unterwegs ist und euch nicht durch lautes Rauschen auf den Zeiger geht. 16 GB RAM sind heutzutage angemessen und glücklicherweise mit an Bord, so dass auch ein paar geöffnete Browsertabs mehr das System nicht ins Schwitzen bringen.
Ein paar Abzüge in der B-Note gibt es allerdings: So ist die verbaute SSD eher auf der gerade noch so okayen Seite und die hinten liegenden Anschlüsse sind echt unpraktisch. Und über die mitgelieferte Maus und Tastatur breiten wir aber lieber den Mantel des Schweigens aus.
Bleibt noch der Preis: 1.149 € (Stand: März 2018) sind jetzt kein Schnäppchen und bei Laptops oder klassischen Desktop PCs erhält man für diesen Betrag einiges mehr an Leistung. Allerdings, das muss an dieser Stelle auch gesagt werden, sind All-in-One PCs immer etwas teurer. Insofern geht der Preis schon in Ordnung. Wenn ihr einen guten Office AiO sucht, könnt ihr hier also beruhigt zuschlagen.
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