Die Kollegen von Computerbase waren wieder mal sehr fleißig und haben die neuen Ryzen-3000-CPUs und Navi-Grafikkarten ausführlich getestet. Die Quintessenz? Ryzen 3000 ist deutlich schneller und energieeffizienter als Ryzen 2000 und schlägt Intel-CPUs in Anwendungen deutlich. Selbst in der Spielen trennen Ryzen 9 3900X und Intel Core i9-9900K nur noch vier Prozent. Radeon RX 5700 und 5700 XT platzieren sich wie erwartet genau zwischen GeForce RTX 2060 und 2060 Super bzw. RTX 2070 und 2070 Super.
Mit Ryzen 3000 ist AMD endlich der große Wurf gelungen. Konnte man mit der vorherigen Generation Intel in der Multi-Core-Performance (MCP) schon vom Thron stoßen, sind die Prozessoren dank überzeugender Single-Core-Performance (SCP) ebenfalls fürs Gaming empfehlenswert.
Ryzen 5 3600 schlägt 1800X in Anwendungen und 2700X in Spielen
Schon der Ryzen 5 3600 mit sechs Kernen, 12 Threads und 65 Watt TDP agiert bei der MCP auf dem Level von einem Ryzen 7 1800X. In Spielen schlägt er selbst den Ryzen 7 2700X um satte 10%. Damit ist er zu einer UVP von 209 Euro ein unschlagbares Angebot in dieser Preiskategorie. Der Ryzen 7 3700X liefert bei der gleichen TDP und zu einer UVP von 349 Euro sogar 15% mehr Leistung in Spielen und Anwendungen als der direkte Vorgänger. Zugleich ist der Stromverbrauch unter Volllast 23% niedriger als beim Ryzen 7 2700X. Der Core i9-9900K benötigt sogar 40% mehr Strom und ist in Spielen lediglich noch 7% schneller.
Der schnellste aktuelle Ryzen-3000-Prozessor ist damit – bis zur Veröffentlichung des Ryzen 9 3950X im Herbst – der Ryzen 3900X mit 12 Kernen und 24 Threads. Bei einer UVP von 529 Euro schlägt er sowohl Ryzen 7 3700X als auch Core i9-9900K dank vier zusätzlichen Kernen in Anwendungen um mehr als 40%. Dem Ryzen 2700X ist er enorme 67% voraus. In Spielen ist er nur 4% langsamer als der Core i9-9900K. Vergleichbares von Intel findet man erst mit dem Core i9-9960X mit ebenfalls 16 Kernen zum Preis von über 1.600 Euro. Selbst der Ryzen Threadripper 2950X mit 16 Kernen wird vom Ryzen 9 3900X geschlagen – kostet aber sogar noch 300 Euro mehr.
Neue X570-Plattform bietet PCIe 4.0, ist aber teuer
Bei den Mainboards mit passendem Sockel herrscht wie immer Chaos. Bei der neuen X570-Plattform gibt es keine Probleme, allerdings sind sie relativ teuer. Die X470- und B450-Platinen sollen Updates bekommen und auch für X370 und B350 sind seit Wochen bereits Beta-BIOS-Versionen verfügbar. Eine Update-Garantie gibt es aber nicht.
Den kompletten Test mit allen Benchmarks und Diagrammen findet ihr bei Computerbase. Die neuen Prozessoren sind bei uns im Shop erhältlich bzw. vorbestellbar.
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Mit RDNA greift AMD NVIDIAs Mittelklasse an
Neues gibt es aus dem Hause AMD auch von der Grafikkarten-Front zu berichten. Dort greift AMD jetzt mit der Radeon RX 5700 und RX 5700 XT an. Diese setzen auf die neue RDNA-Architektur und lösen GCN nach über sieben Jahren ab. NVIDIA war AMD mit dem kurzfristigen Release der NVIDIA RTX 2060 Super und 2070 Super allerdings noch etwas in die Parade gefahren. Computerbase hat die Karten schon miteinander verglichen.
AMD hatte nie vor, NVIDIA mit der Radeon RX 5700 (XT) im Highend-Segment – bestehend aus RTX 2080 und 2080 Ti – Paroli zu bieten. Stattdessen waren RTX 2060 und 2070 das avisierte Ziel. Tatsächlich ist es AMD gelungen, die Grafikkarten von NVIDIA zu schlagen. In WQHD ist die RX 5700 XT nur sieben Prozent langsamer als die Radeon VII und damit in gleichem Maß schneller als die RTX 2070. Die RX 5700 ist ca. 12 Prozent langsamer als die XT-Version, allerdings immer noch 10% schneller als die RTX 2060 (ohne Super).
Radeon RX 5700 XT ist schneller als GeForce RTX 2070 ohne Super
Die ersten beiden Navi-Grafikkarten machen auch bei der Energieeffizienz einen ordentlichen Schritt nach vorne. Die Radeon RX 5700 XT liefert bspw. 14 Prozent mehr FPS als die Radeon RX Vega 64 – bei 90 Watt niedrigerer TDP. AMD hatte es in den letzten Jahren immer geschafft, im Mittelfeld Fuß zu fassen, diesmal sind die Grafikkarten aber sowohl hinsichtlich Leistung als auch Energieeffizienz konkurrenzfähig. Computerbase drückt es so aus:
Die Radeon RX 5700 liefert beinahe doppelt so viele FPS pro Watt wie die Radeon RX Vega 64 und die Radeon RX 5700 XT schneidet noch fast zwei Drittel besser ab. Damit ist die Radeon RX 5700 genauso effizient wie die GeForce RTX 2060.
Die Schlussfolgerung? Die GPUs werden endlich für Spieler interessant, die ihren Rechner mehr als nur zwei Stunden jeden Tag nutzen. Defizite gibt es hingegen wie immer beim lauten Referenzdesign mit einem einzelnen Aktivkühler. Hier müssen die Custom-Designs der Partnerkarten Abhilfe schaffen. Zudem unterstützt RDNA noch kein Raytracing. Das soll erst mit RDNA 2 im Laufe des nächsten Jahres der Fall sein.
Um das Problem vorerst zu umschiffen, bietet AMD die Radeon RX 5700 und RX 5700 XT zu einer erschwinglichen UVP von 369 bzw. 419 Euro an. Zum Vergleich: RTX 2060 Super und 2070 Super kommen mit einer UVP von 419 bzw. 529 Euro auf den Markt. Lässt man Raytracing außen vor, bietet AMD in der Mittelklasse damit das deutlich bessere Preis-Leistungs-Verhältnis.
Radeon 5700 (XT) bei uns im Shop
Quellen: computerbase 1, 2