AMD hat im Zuge der Quartalszahlen auch einen Blick in die Zukunft geworfen. Dabei besonders spannend: Die neuen Zen-4-Prozessoren für Desktop und Laptop.
AMD Zen 4 soll noch dieses Jahr für den Desktop erscheinen
Die neuartige Zen-4-Architektur soll laut AMD als Grundlage für alle kommenden Prozessoren und APUs (Prozessoren mit integrierter Grafikeinheit) dienen. Ihr Debüt soll sie demnach Ende des Jahres im Desktop feiern. Dabei erwarten uns eine ganze Reihe neuer Features, denn im Gegensatz zu den vier Vorgängergenerationen (Ryzen 1000, 2000, 3000, 5000) wird Ryzen 7000 auf den brandneuen AM5-Sockel setzen. Dieser bietet aktuelle Standards wie etwa die Unterstützung von DDR5-Arbeitsspeicher und PCIe-5.0-Funktionalität.
Gefertigt wird Ryzen 7000 (Codename „Raphael“) im neuen 5nm-Prozess beim taiwanischen Halbleiter-Hersteller TSMC. Der Aufbau setzt sich erneut aus mehreren Chiplets (die CPU-Kerne beherbergen) auf einem größeren Silizium-Verbund zusammen. Verbunden werden sie über einen IO-Chipsatz, der nun in kleineren 6nm produziert wird. An der Leistungsaufnahme ändert sich ebenfalls etwas: Während sparsamere CPUs erneut bei 65 Watt starten, sollen die Modelle für Power-User nun bis zu 170 Watt aus dem Sockel ziehen dürfen. Ob es auch eine Erhöhung der Kernzahl gibt – oder weiterhin bei 16 Kernen und 32 Threads bleibt – ist hingegen noch nicht bekannt.
Erscheinen soll „Raphael“ bereits in der zweiten Jahreshälfte. Wir rechnen jedoch damit, dass es noch mindestens bis zum Ende des dritten Quartals dauern könnte, bis wir Zen 4 endlich in unsere PCs einbauen dürfen.
AMD Zen 4 für Notebooks: „Dragon Range“ bekommt wohl mehr Kerne
Nebenbei erwarten uns natürlich auch neue Notebook-Prozessoren mit integrierter Grafikeinheit. „Dragon Range“ soll dabei die Speerspitze bieten und in besonders performanten Gaming-Laptops zum Einsatz kommen. AMD geizte bei der Vorstellung nicht mit Superlativen: So sollen Kern- und Thread-Anzahl sowie der Cache neue Höchstwerte im Notebook bieten. Demnach müssten also mindestens 16 Kerne in „Dragon Range“ zum Einsatz kommen, um den wohl bald erscheinenden Intel Core i9-12900HX zu schlagen.
Der Kampf um die Performance-Krone mit Team Blau bringt allerdings auch ein paar Nachteile: So soll „Dragon Range“ nur in Notebooks mit mindestens 2cm-Dicke zum Einsatz kommen können und eine TDP von mehr als 55 Watt besitzen.
Das klassischere Notebook-Segment soll hingegen „Phoenix“ abdecken. Hierbei handelt es sich um APUs für schmalere Laptops, die TDPs von 35-45 Watt mitbringen. Ob sparsamere Prozessoren (TDP<35W) ebenfalls auf Zen 4 setzen, geht aus den AMD-Folien aber noch nicht hervor.
Als integrierte Grafikeinheit dürfte die brandneue RDNA3-Architektur zum Einsatz kommen. Hier hat AMD bereits mit Ryzen 6000 die Pole-Position übernommen und könnte sie somit noch eine Weile beibehalten – langsamer als der Vorgänger sollte RDNA3 nämlich nicht werden.
Traditionell erscheinen die Notebook-APUs bei AMD etwas nach ihren Desktop-Pendants. Wir rechnen mit einer Vorstellung zur CES Anfang 2023. Bei dieser Messe glänzte AMD bereits die letzten Jahre immer wieder mit starken Keynotes, die Gaming-Fans und Anleger:innen gleichermaßen glücklich machten.
Was haltet ihr von AMDs Zukunftsplänen? Könnt ihr mehr als 16 Kerne im Laptop gebrauchen oder ist das bereits Overkill? Schreibt es uns im Kommentarbereich.
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via: AMD, wccfTech, ComputerBase