Samsung hat vor einiger Zeit beschlossen, seinen Mittelklasse-Smartphones mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Features sollten zuerst dort eintreffen und überhaupt sollte alles besser werden. Das Galaxy A51 ist der aktuelle Einstieg in die Mittelklasse bei Samsung. Ich habe es mir geschnappt und eine Weile im Alltag genutzt. Und ich muss ehrlich sagen, dass es deutlich besser abgeliefert hat als ich erwartet habe.
Das A51 bekommt ihr in verschiedenen Farben: Schwarz, Weiß und Blau. Alle Versionen haben mindestens 128 GB Speicher, der sich noch erweitern lässt. Damit sollten all eure Daten auf dem Smartphone Platz finden. Preislich liegen sie bei um die 300 Euro*.
Hervorragende Verarbeitung, unaufgeregtes Design
In der Verpackung findet ihr neben dem Galaxy A51 das Ladegerät, ein USB-A auf USB-C-Kabel, In-Ear-Kopfhörer und etwas Zettelkram. Es ist also alles Wichtige dabei. Beim Einlegen der nanoSIM-Karte kam die erste Überraschung. Denn das Galaxy A51 hat zwei SIM-Slots und einen microSD-Karten-Slot. Nichts mit Hybrid, wie man es so häufig findet.
Der erste Eindruck des A51 ist gelungen. Es liegt einwandfrei in der Hand. Die Verarbeitung ist fehlerfrei, alle Kanten sind gleichmäßig und es gibt keine Grate, an denen ihr hängenbleibt.
Die Front besteht nahezu komplett aus Display. Für die Selfiecam hat Samsung auch hier die Punchhole-Lösung gewählt. Die Hörmuschel ist ganz nach oben an den Rand gewandert. Dadurch sind die Ränder auf drei Seiten gleichmäßig schmal. Lediglich der untere Rand ist minimal breiter als die restlichen.
Die Rückseite besteht, wie nicht anders zu erwarten, aus Kunststoff und hat verschiedene optische Effekte. Im unteren Drittel wirkt es so, als ob die Oberfläche eine leichte Riffelung hat. Sie ist aber vollkommen glatt. Darüber gibt es noch zwei unterschiedliche Farbtöne, in meinem Fall ein helles Blau. Der Rahmen ist aus Aluminium. Das sorgt nicht nur für Stabilität, sondern sieht auch noch ziemlich cool aus.
Die Farbe hatte ich auch schon beim Galaxy S20 (unser Test). Sie ist anfangs gewöhnungsbedürftig, gefällt mir aber mittlerweile ganz gut.
Auf der Unterseite findet ihr eine weitere Seltenheit in diesen Tagen. Ein USB-C-Port und ein 3,5mm-Klinkenanschluss. Außerdem sitzt an der Unterseite der Speaker. Auf der rechten Seite findet ihr den Powerbutton und die Lautstärkewippe. Links oben ist der SIM-Schacht.
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Großes AMOLED-Display mit starken Farben
Samsung kann Displays. Das beweisen die Koreaner auch bei diesem Smartphone. Das Galaxy A51 hat ein knackscharfes AMOLED-Display, das zügig auf eure Eingaben reagiert.
Bei den Farben gibt es nichts zu meckern. Es ist ein AMOLED-Display und das merkt man. Die Farben sind satt und kräftig. Wem die Farben im Standardmodus nicht hell genug sind, kann sie natürlich in den Einstellungen noch knalliger machen.
Bei der Helligkeit gibt es ebenfalls die volle Punktzahl. Auch wenn die Mittagssonne auf das Display knallte, waren die Inhalte gut zu erkennen.
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Gute Performance in den allermeisten Situationen
Der Exynos 9611 ist seit 2019 auf dem Markt und bietet euch im Alltag genügend Leistung für die meisten Lebenslagen. Apps starten zügig und der Wechsel zwischen verschiedenen Apps läuft weich und flüssig.
Bei besonders rechen- oder grafiklastigen Tasks werdet ihr allerdings merken, dass es kein Oberklasse-SoC ist. Videoschnitt ist so eine Anwendung. Ein Zusammenschnitt aus mehreren kurzen Videos benötigt beim Rendern in 1080p für die knapp 27 MB etwa eine halbe Minute. Das geht bei anderen Smartphones schneller, ist aber noch im grünen Bereich. Das Telefon könnt ihr dabei immer noch benutzen, auch wenn Apps deutlich langsamer reagieren.
Bei grafisch anspruchsvollen Spielen müsst ihr euch auf kleinere Ruckler und längere Ladezeiten einstellen. Aber auch da sind die Zeiten so, dass sie im grünen Bereich liegen. Somit ist das Meckern auf hohem Niveau. Im Alltag leistet sich das Galaxy A51 keine Aussetzer und reagiert auf alles, was ich ihm im Testzeitraum vorgesetzt habe gut.
Auch der ins Display integrierte Fingerprintreader macht seinen Job sehr gut. Er reagiert fix und erkennt zuverlässig die registrierten Finger. Das war in den vergangenen Jahren leider nicht immer so.
Über den Akku brauche ich nicht viele Worte zu verlieren. Er ist mit 4000 mAh großzügig dimensioniert und bringt euch ohne Probleme durch den Tag. In vielen Fällen reicht er sogar über zwei Tage. Um ihn voll zu laden, müsst ihr etwas über 1,5 Stunden einplanen.
Leider packt Samsung wieder eine Menge Apps mit drauf. Bis auf OneDrive und Facebook lassen sich aber alle komplett deinstallieren. Die beiden Apps lassen sich nur deaktivieren.
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Vielseitige Kamera mit wenigen Schwächen
Ihr bekommt im Samsung Galaxy A51 eine Quad-Kamera, mit der ihr eine Menge anstellen könnt. 48 MP bietet der Hauptsensor. Dazu gesellt sich ein 12 MP Ultraweitwinkel und 2x 5 MP – einmal für Tiefeninformationen und einmal für Makroaufnahmen.
Bevor ich euch die Stärken und Schwächen im Einzelnen schildere, macht euch aber selbst ein Bild. Wie immer sind alle Fotos nicht bearbeitet und, sofern nicht anders angegeben, im Automatikmodus aufgenommen.
Bei Tageslicht macht das A51 gute bis sehr gute Fotos. Der Autofokus ist fix und sitzt in aller Regel auch auf dem richtigen Motiv. Je schwächer das Licht wird, desto langsamer wird er allerdings. Bei natürlichem Licht braucht ihr euch im Rauschen bei Innenaufnahmen keine Sorgen zu machen. Bei Kunstlicht sieht das allerdings schon wieder anders aus. Das A51 hat auch bei Dunkelheit eine Neigung zum Rauschen. Aber das würde ich bei einem Smartphone dieser Preisklasse nicht als entscheidend ansehen.
Das Galaxy A51 bietet keinen optischen Zoom. Es gibt allerdings digitalen Zoom. Aber von dem solltet ihr lieber die Finger lassen. Der Makromodus hat mich hingegen ziemlich überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass das A51 so dermaßen detailreich die Motive einfängt. Es braucht allerdings ein wenig Übung, um ihn wirklich nutzen zu können. Denn ihr benötigt einen fixen Abstand zwischen 3-5 Zentimeter vom Motiv, um ein gutes Ergebnis zu bekommen.
Die Anzahl der verfügbaren Kamera-Modi hat Samsung hier gegenüber den Spitzenmodellen reduziert. Ihr bekommt hier aber den Live-Fokus, bei dem ihr ein schönes Bokeh machen könnt. Weiter findet ihr den Nachtmodus und auch einen Pro-Modus. Der ist allerdings auch eingeschränkt und bietet euch leider keinen Zugriff auf die Belichtungszeit – schade. Dennoch lohnt es sich, den Pro-Modus zu nutzen – vorausgesetzt, ihr seid bereit, eure Bilder zu bearbeiten. Die Bilder sind gegenüber dem Automatik-Modus etwas dunkler und bieten dadurch mehr Möglichkeiten, mit Lightroom und Co. noch eine Menge aus ihnen herauszuholen.
Abgesehen von den erwartbaren Schwächen bei der Low-Light-Performance, liefert Samsung mit der Kamera des Galaxy A51 gut ab.
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Sound: Dr Jekyll & Mr Hyde
Der Klang des Speakers an der Unterseite gehört in die Kategorie „Töne macht er, Sound ist etwas anderes“. Selbst bei halber Lautstärke ist der Klang blechern, höhenlastig und hart. Tiefen sind ab und zu leicht zu erahnen. Mitten fallen ebenfalls fast komplett weg. Und das wird nicht besser, wenn ihr die Lautstärke aufdreht. Der Ton kommt übrigens komplett über diesen Speaker. Wenn ihr ihn aus Versehen zuhaltet, hört ihr so gut wie nichts mehr.
Die mitgelieferten In-Ears sind gegen den Klang des Speakers eine echte Wohltat. Der Klang ist ausgewogen und man kann Tiefen erahnen und die Höhen sind nicht zu dominant. Allerdings dürft ihr nicht zu viel erwarten. Auch sie sind meilenweit von einem wirklich guten Klang entfernt. Den darf man allerdings bei mitgelieferten Kopfhörern auch nicht erwarten.
Über Kopfhörer könnt ihr übrigens Dolby Atmos zuschalten. Das macht schon einen gewaltigen Unterschied beim Klang. Außerdem habt ihr die Möglichkeit, den Ton an euer Gehör anpassen zu lassen. Dabei werden euch Töne vorgestellt und ihr müsst lediglich angeben, ob ihr sie wahrgenommen habt oder nicht. Das bringt in der Differenzierung des Klangs schon noch einmal etwas.
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Fazit Samsung Galaxy A51
Im Fazit stehen ganz gerne mal viele Sachen, die einem nicht gefallen. Damit kann ich hier nicht dienen. Beim Galaxy A51 gefällt mir lediglich der Klang des Speakers nicht. Aber da ich nur in den allerseltensten Fällen mein Smartphone nicht auf lautlos stehen habe, fällt das für mich nicht ins Gewicht.
Die Stärken des A51 überwiegen und die liegen ganz klar beim Display, beim ausdauernden Akku und der ordentlichen Performance. Mehr als 90% der Nutzer dürften mit ihr ohne Probleme klarkommen. Auch die Kamera überzeugt in den meisten Fällen.
Alles in allem hat Samsung mit dem Galaxy A51 ein wirklich gutes Mittelklasse-Smartphone mit einem guten Preis-/Leistungsverhältnis vorgelegt. Um die 300 Euro* müsst ihr derzeit dafür auf die Ladentheke legen. Das ist ein angemessener Preis.
Falls ihr etwas mehr Geld investieren wollt, dann solltet ihr euch das Galaxy A71 ansehen. Das kostet etwas unter 400 Euro* und hat im Test in fast allen Belangen überzeugt.
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Stand: April 2020