Das Galaxy Book2 Pro 360 überzeugt als Lifestyle-Covertible-Ultrabook auf ganzer Linie und der OLED-Screen ist eine Augenweide. Der Preis hat es aber in sich.
Gerade im Bereich Notebooks ist OLED weiterhin eine Seltenheit. Das weiß auch Samsung und ruft für sein zweite Generation der Galaxy Book Pro auch stolze Preise auf. Ihr bekommt viel für euer Geld, aber wie Frage lautet: Bekommt ihr auch genug für euer Geld?
Es gibt verschiedene Ausführungen des Galaxy Book2 Pro 360. Damit ihr genau wisst, womit ich es hier zu tun habe, könnt ihr euch die genauen technischen Daten meines Testgerätes unter diesen Zeilen ausklappen.
Minimalismus in Reinform beim Design
Es gibt Notebooks, die würdigt man keines zweiten Blickes und dann gibt es da Geräte wie das Galaxy Book2 Pro 360. Witzigerweise ist es nicht der zweite Blick, der das Gerät interessant macht – es ist der dritte und der vierte. Beim ersten Blick fällt nur das Samsung Logo auf dem dunklen Displaydeckel auf. Beim zweiten Blick sind es dann die Fingerabdrücke auf dem Displaydeckel.
Danach beginnt der Blick auf das Display zu wandern und auch das extrem flache Design samt USB-C-Ports fällt dann auf. Die ersten Minuten mit dem Galaxy Book2 Pro 360 sind eine Folge von „Uhh“ und „Ahh“. Vielleicht nicht unbedingt beim mitgelieferten S-Pen, aber bei allen anderen Aspekten des Notebooks.
Die breiten Scharniere offenbaren dann auch die Convertible-Fähigkeit des Galaxy Book2 Pro 360. Das Display kann nicht nur flach auf den Tisch geklappt werden, sondern auch nach hinten umgeschlagen werden, um das Ultrabook als Tablet oder im Zelt-Modus zu verwenden. Trotz des „schweren“ Touchscreens lässt sich das Display mit nur einer Hand öffnen.
Den Abschluss bildet die Tastatur samt großen Touchpad. Die Tastatur hat einen guten Druckpunkt, große Tasten, Funktions-Tasten mit halber Höhe und eine vollwertige Enter-Taste. Es schreibt sich sehr gut darauf – auch lange Texte gehen gut von der Hand. Die Power-Taste hat einen Fingerabdruckleser (Windows Hello) integriert. Das Touchpad verfügt derweil über eine Glasoberfläche und Microsoft Precision Treiber. Es klingt nur im unteren Bereich, was die schiere Größe etwas albern macht. Abgesehen davon funktioniert es gut. Gesten werden sauber erkannt und ihr könnt auch unterwegs Dinge ohne externe Maus erledigen.
Nur noch USB-C-Anschlüsse
Beim Vorgänger kam noch eine Mischung aus USB-A, USB-C, HDMI und einem Micro-SD-Kartenleser zum Einsatz. Samsung hat beim Galaxy Book2 Pro 360 den HDMI- und USB-Typ-A-Anschluss gestrichen. Es ist jetzt zwei Mal USB-3.2-Typ-C. Der dritte USB-C ist sogar ein Thunderbolt 4-Port. Er sitzt auf der linken Seite und ist deutlich mit einem Blitz-Symbol gekennzeichnet. Einen der Typ-C-Anschlüsse braucht ihr zum Laden des Notebooks – verschwendet bitte nicht den Thunderbolt 4-Anschluss dafür.
Der Micro-SD-Kartenleser auf der rechten Seite ist derweil geblieben. Ich vermisse den Typ-A-Anschluss nicht wirklich, aber den HDMI-Port schon. Der hatte besonders für Außendienstler*innen den Vorteil, dass sie sich immer schnell an einem Beamer in einem Konferenzraum anschließen konnten. Der letzte Port ist ein 3,5mm Klinkenanschluss auf der rechten Seite.
Das Display ist das stärkste Argument für das Galaxy Book2 Pro 360
Die wichtigsten Eckdaten zum Display des Galaxy Book2 Pro 360 sind 13,3″-1080p-OLED. Mit 13,3″ ist das Notebook sehr handlich und passt auch ohne Probleme in kleinere Taschen. Die Full HD-Auflösung ist für diese Größe ebenfalls gerade noch in Ordnung (165ppi) und dank OLED ist jeder Medienkonsum auf dem Gerät ein Genuss.
OLED-Panels bei Notebooks bedeuten aber nicht nur knallige, sondern auch akkurate Farben. Das Galaxy Book2 Pro 360 ist da keine Ausnahme. Der SRG-Farbraum wird zu 100% abgedeckt und selbst der erweiterte AdobeRGB-Farbraum zu 96%. Das sind beeindruckende Werte. Damit eignet sich das Galaxy Book2 Pro 360 auch bestens für farbkritische Arbeiten.
Auch bei den restlichen Werten wie DeltaE, Gamma und Tonwert muss sich das Notebook nicht verstecken. Sie sind nicht ganz perfekt, aber trotzdem überzeugend. Dank den knapp 400 Nits maximaler Helligkeit könnt ihr auch ohne Probleme draußen arbeiten. Bleibt aber besser im Schatten. Für direktes Sonnenlicht reicht es dann doch nicht.
Samsung Galaxy Book2 Pro bei uns im Shop
Gute Performance & viel Samsung-Software
Solltet ihr den CPU-Markt in den letzten Jahren nicht mehr verfolgt haben, reiße ich euch hier einmal kurz ab, was Intels 12th Gen so besonders macht: Intels aktuelle Mobil-CPUs sind vom Aufbau her vergleichbar mit Apple Silicon-Chips und Qualcomm Snapdragon SoCs. Es herrscht eine Mischung aus Leistungs- und Effizienzkernen. Macht ihr was anspruchsloses mit eurem Notebook – Effizienzkern. Fordert ihr den Chip richtig – Leistungskern. Damit soll euer Akku effizienter genutzt werden, was zu einer längeren Akkulaufzeit führt, ohne euch Leistung zu kosten. Zur Akkulaufzeit kommen wir im übernächsten Kapitel, aber um euch jetzt hier nicht hängen zu lassen: Es funktioniert.
Mit einem Intel Core i5 der zwölften Generation und 8GB RAM ist meine Test-Version auch die kleineste Ausführung des Galaxy Book2 Pro 360. Zusammen mit 256GB internem Speicher ist praktisch alles wichtige limitiert. Es ist für den (Office-)Alltag absolut ausreichend, aber die Summe eurer Chrome-Tabs, die Menge an parallel-laufenden Programmen und die Anzahl eurer gespeicherten Daten solltet ihr stets im Blick behalten. Mit i7 (1260p), 16GB RAM und 512GB SSD seit ihr beim Galaxy Book2 Pro 360 aber auch bei etwa 1.500€ angekommen. Mehr von allem hat also seinen Preis.
Zusätzlich installiert Samsung auch noch einen guten Schwung an Software vor. Neben vielen fragwürdigen Programmen wie Facebook, Amazon und der größten Plage der Menschheit – McAfee – gehört da auch noch jede Menge Samsung-Software dazu. Je mehr Samsung-Produkte ihr verwendet (Smartphones, Tablets, Smartwatches, usw.) umso mehr profitiert ihr von diesen Programmen. Es ist quasi die deutlichste Darstellung des Samsung-Ökosystems, die es aktuell gibt.
Die Lüfter sind ein Flüstern im Wind
Flache Notebooks haben häufig das Problem, dass die Abwärme der Komponenten nirgendwo hin kann. Da das Galaxy Book2 Pro 360 allerdings auf Aluminium setzt, wird durch das Gehäusematerial aber schon viel Wärme an die Umwelt abgegeben. Den Rest erledigen die Lüfter.
Die sind nicht flüsterleise, aber erreichen auch kein störendes Level. Sie sind hörbar, haben aber kein nerviges Pfeifen im Klangbild, sondern sind eher ein leises Brummen, welches schon von Tastatureingaben übertönt wird. Ich bin empfindlich, wenn es um Lüfterlärm geht, aber der eine im Galaxy Book2 Pro 360 ist in Ordnung.
Der Akku des Galaxy Book2 Pro hält lange
Mit 63Wh ist der Akku des Galaxy Book2 Pro 360 nicht gigantisch, aber im gleichen Bereich wie andere Ultrabooks. Die Akkulaufzeit selbst profitiert von dem 1080p-Display und der Intel i5-CPU. Im Durchschnitt hielt eine Akkuladung etwa 15h bei normaler (Office)-Nutzung. Das ist nicht ganz Apple-Silicon-MacBook-Pro-Bereich, aber schon sehr nah dran.
Ich würde jedenfalls das Ladegerät daheim lassen, wenn ich das Galaxy Book2 Pro 360 mit ins Büro nehmen würde. Wobei das 65W-Netzteil sehr handlich ist und wohl auch noch den vollen Rucksack noch passen würde. Wie eingangs schon erwähnt, wird via USB-Typ-C geladen.
Samsung macht euch das Aufrüsten leicht und schwer zugleich
Auf den ersten Blick befinden sich auf der Unterseite des Galaxy Book2 Pro 360 keine Schrauben. Vom Vorgänger wissen wir aber, dass die sich unter den vier Gummifüßen verstecken. Erfreulicherweise verklebt Samsung die Füße nicht. Sie lassen sich einfach mit einem dünnen Schlitzschraubendreher aufhebeln. Darunter befinden sich dann die vier kleinen Kreuzschrauben. Die waren mit einem +1,5-Kreuzbit aus meinem Schraubendreher-Set von UGREEN (Shop) schnell entfernt.
Die Bodenplatte ist geklippt, aber teilweise so straff, dass ich mir zwei Mal überlegt habe, es komplett sein zu lassen. Am Ende war ich aber erfolgreich und hatte die Bodenplatte vom Gehäuse gelöst. Darunter gibt es aber nicht viel zu sehen. Ich weiß nun, dass ich die NVMe-M2-SSD wechseln kann und das der Akku nur geschraubt, aber nicht verklebt ist.
Der Arbeitsspeicher hingegen ist fest verlötet. Das ist schade, aber bei der flachen Form des Notebooks nicht überraschend. Ihr müsst euch also schon vor dem Kauf überlegen, ob ihr mit 8GB RAM hinkommt oder ob ihr lieber gleich zur Version mit 16GB greift. Abschließend sei noch gesagt, dass der Lüfter sich einfach reinigen lässt und auch gut zugänglich ist.
Die Lautsprecher gehören mit zu den Besten in der Windows-Welt
Ich habe vor langer Zeit aufgegeben, wirklich gute Lautsprecher bei Windows-Notebooks zu finden. Klar gibt es die Dell XPS-Serie und die Surface-Laptops, aber die Mehrheit der Notebook-Speaker da draußen klingt schrecklich. Das Galaxy Book2 Pro 360 gehört nicht zu dieser Mehrheit.
Der Sound ist voll und hat sogar etwas Bass. Das ist ein kleines Wunder, wenn man die flache Bauform des Galaxy Book2 Pro 360 bedenkt. Die Speaker erreichen nicht ganz MacBook-Niveau, aber sie gehören definitiv zu den besten Lautsprechern, die ich in den letzten zwei Jahren gehört habe.
Fazit zum Galaxy Book2 Pro 360 – Viel Geld für viel Spaß
Das Samsung Galaxy Book2 Pro 360 ist dank seiner überragenden Verarbeitung primär ein fantastisches Ultrabook, das „nebenbei“ auch ein Convertible ist. Es ist sogar ohne Frage eines der besten Convertibles, die ich jemals in der Hand gehalten habe. Das verdankt es zu großen Teilen dem minimalistischen Design, der sehr guten Verarbeitung des Alu-Gehäuses und natürlich dem OLED-Panel – es ist ein Traum. Es ist ohne Frage eine gelungene Weiterentwicklung seines Vorgängers (Test der Non-360-Version), aber es ist nicht perfekt.
So wunderschön das Display auch ist, ist es auch etwas veraltet. Es ist weiterhin 16:9, obwohl der Markt mehr und mehr zu 16:10 oder gar 3:2 wechselt – besonders im gehobenen Preissegment. Es muss kein 4K-Display werden, aber ich würde mich freuen, wenn Samsung für die nächste Generation des Galaxy Book Pro zumindest eine Option für ein QHD-Display hätte.
Das Touchpad ist ebenfalls nur „okay“. Samsung hat die Ingenieure, um ein besseres Touchpad zu entwickeln und ich hoffe sehr, dass es die auch dafür einsetzt. Bei der Größe des Touchpads ist es einfach nicht genug, wenn nur die untere Hälfte wirklich klickt. Das mag marginal klingen, aber wir reden hier auch von einem Gerät, das in der kleinsten Ausführung 1.240€* kostet. Das ist viel Geld und da erwarte ich einfach mehr.
Trotz all der Kritik reicht aber ein Blick auf das Display und schon wirkt das alles nicht mehr so schlimm. OLED ist immer noch der Standard, egal was MiniLED-Hersteller euch sagen. Die liebste Serie oder Film im Zeltmodus und mit den sehr guten Speakern des Galaxy Book2 Pro 360 zu genießen, lässt mich eine Menge verzeihen – sogar fast McAfee.
Samsung Galaxy Book2 Pro bei uns im Shop
*Stand: 10/2022
Tester*in für unser Samsung Galaxy Book2 Pro 360 gesucht
Danke an alle, die mitgemacht haben. Der/ die Gewinner*in wurden per Mail benachrichtigt
Habt ihr auch Lust auf etwas mehr OLED in eurem Leben bekommen? Unser Test-Exemplar des Samsung Galaxy Book2 Pro 360 sucht bei einem Tester/ einer Testerin ein neues zuhause.
Nach eurem Test (spätestens drei Wochen nach Erhalt des Galaxy Book2 Pro 360 muss eine Produktbewertung mit mindestens 300 Worten bei uns im Shop abgegeben werden. Um Euch als Tester*in zu bewerben, schreibt uns einfach einen Kommentar bis Sonntag, den 23.10.2022, 23:59 Uhr. Im Kommentar will ich wissen, wofür ihr das Galaxy Book2 Pro 360 nutzen wollt. Nach dem Test könnt ihr das Notebook natürlich behalten.
Viel Erfolg!
Samsung Galaxy Tab S8 Familie bei uns im Shop
*Stand: Juni 2021