Neben den aktuellen NVMe Flaggschiffen hat Samsung immer noch seine SATA-SSDs im Programm. Die SSD 850 EVO und PRO sind langsam in die Jahre gekommen, also war es Zeit für einen Nachfolger: Die SSD 860 EVO und PRO.
Da es sich bei den neuen Modellen um reine SATA SSDs handelt, dürfen wir hier natürlich keine neuen Rekorde erwarten. Laut Samsung ist die Performance gegenüber den Vorgängern auch nur leicht gestiegen. Viel wichtiger ist, dass Samsung die TBW-Leistung, also die Menge an Daten die geschrieben werden können bevor das Laufwerk ausfällt, noch einmal erhöhen konnte.
Die TBW-Leistung ist auch der größte Unterschied zwischen den EVO und PRO Modellen. Zustande kommt er durch unterschiedliche Speichermodule. So setzt Samsung bei den EVO Modellen auf einfachen 3bit MLC Speicher, während die PRO Modelle auf 2bit MLC Module aufbauen. Alle SSD 860 setzen auf Samsung neuen SJX-Controller und 64-Layer 3D NAND. In der Vergangenheit konnte die SSD 850 PRO aber bereits unter Beweis stellen, dass die TBW-Angaben in der Regel tatsächlich nur Richtwerte sind, denn die Schreibleistung bis zum Ausfall der SSD lag deutlich über Samsungs Angaben.
Kapazität PRO/EVO | TBW PRO in TB | TBW EVO in TB |
4TB | 4800 | 2400 |
2TB | 2400 | 1200 |
1TB | 1200 | 600 |
512/500GB | 600 | 300 |
256/250GB | 300 | 150 |
So, jetzt aber zur Performance. Im Test hatte ich die Samsung SSD 860 EVO mit 256GB Kapazität, die anderen Modelle waren bislang leider noch nicht greifbar. Die Performance sollte aber schon einen Ausblick auf die höheren Kapazitäten geben, wobei Samsung ja gerne betont, dass es keinen großen Abfall zwischen beispielsweise einer 2TB SSD zur 256GB SSD geben soll.
HDTune Pro
HDTune ist einer der anspruchsvollsten Tests im Programm. Dieser testet die Lese- und Schreibleistung über das ganze Laufwerk hinweg und nicht nur in einem kleinen Bereich, in dem eine Testdatei abgelegt wird. Zusätzlich wird die Zugriffszeit gemessen und in weiteren Tests die I/O-Leistung geprüft.
Die Ergebnisse sind ordentlich und liegen knapp vor dem Vorgänger, der SSD 850 EVO. Schreibend sind im Schnitt 280MB/s möglich, kurzzeitig erreicht sie auch knapp 380MB/s. Das klingt, gemessen an anderen oberflächlicheren Benchmarks, etwas wenig ist aber ein ordentlicher Wert für eine SATA SSD. Wir dürfen hier nicht vergessen, dass auch der SATA Port selbst limitiert.
Mit bis zu 30.000 IOPS schreibend liegt die 850 EVO auch auf einem angenehm hohen Niveau.
Crystal Disk mark
Der Klassiker. Nicht unbedingt der genaueste Benchmark, aber der Vollständigkeit halber natürlich dabei.
Das Ergebnis ist dann auch wenig überraschend – die Bandbreite des SATA-Ports wird vollständig ausgenutzt.
AS SSD Benchmark
Ähnlich wie der Crystal Disk Mark ein eher oberflächlicher Test, interessanter ist hier daher eher der Kopierbenchmark. Dabei werden verschiedene Datei-Pakete innerhalb der SSD kopiert. Entweder eine große ISO-Datei, mehrere mittelgroße Dateien oder eine große Menge Dateien von ganz klein bis groß werden dabei hin und her geschoben. Das belastet vor allem den Controller der SSD, wie gut der neue Samsung SJX sich dabei anstellt ist also ein interessanter Punkt.
Dass hier bis zu 419MB/s erreicht werden zeigt, dass der Controller auch mit internen Kopiervorgängen problemlos klar kommt. Selbst die vielen Kleinen Dateien aus dem „Programm“-Benchmark schaufelt sie noch mit durchschnittlich 200MB/s hin und her.
Fazit
Ansonsten gibt es zur SSD 860 EVO auch schon nicht mehr viel zu sagen. Verfügbar sind die SSDs als 2,5″ oder M.2 SATA Module, Unterschiede in der Leistung dürfte es bei den verschiedenen Bauformen nicht geben.
Mit derzeit rund 90 Euro für das getestete 256GB Modell ist die 860 EVO nicht die günstigste SSD auf dem Markt, aber auch nicht wirklich teuer. Die Performance, die man dafür bekommt, ist durchaus angemessen, viel mehr wird man aus einer SATA SSD kaum noch herausquetschen können. Der SATA Port selbst limitiert hier den Speicher, daher gibt es kaum noch Potential nach oben. Wer mehr sucht, muss zur Samsung SSD 960 EVO oder PRO greifen, der M.2 PCIe Slot ist zu deutlich höheren Datenraten in der Lage und das NVMe Protokoll sorgt für noch geringere Reaktionszeiten.
Wer aber noch auf SATA setzen muss oder will, macht hier definitiv nichts falsch.