Samsung SSD 970 EVO Plus – Modellpflege oder echtes Upgrade?

      Samsung SSD 970 EVO Plus – Modellpflege oder echtes Upgrade?

      Mit der SSD 970 Serie hat Samsung schon eine Weile den SSD Markt fest im Griff. Mit der 970 EVO Plus legt man nun erneut nach und will seinen bisherigen Topseller 970 EVO ersetzen. Wie gut sie sich dabei anstellt, musste der Test zeigen.

      Geändert hat sich auf den ersten Blick nicht viel. Der Lieferumfang ist identisch, die SSD selbst sieht genauso aus wie vorher, nur das zusätzliche „Plus“ auf den Labels gibt Aufschluss auf die neue Version. Technisch hat sich aber schon etwas getan.

      Samsung verbaut in der 970 EVO Plus neuen 96-Layer 3D VNAND, also TLC Speicher, der in 96 Lagen aufgebaut ist. Der Vorteil an der neuen Fertigung liegt vor allem in der gesteigerten Performance pro Watt, weniger in verringerten Kosten durch eine höhere Speicherdichte. Auch die Anbindung von Samsungs Phoenix Controller an den Speicher wurde verbessert – insgesamt sollte sich die Performance also durchaus steigern.

      Die restlichen technischen Daten bleiben soweit identisch: PCIe 3.0 x4 dient zur Anbindung, als Protokoll kommt natürlich NVMe zum Einsatz. Die Leistungsaufnahme konnte Samsung laut Datenblatt leicht senken. Lesend sollen nur noch 5.5W statt der 6W einer 970 EVO benötigt werden. Schreibend bleibt es aber bei 6W wie beim Vorgänger. Bauform und Größe haben sich wie erwähnt nicht verändert.

      Das Testsystem

      Mainboard Gigabyte X299 UD4 PRO
      CPU Intel Core i7-7820X
      RAM 4x8GB DDR4 3200
      Crucial Ballistix Tactical Tracer RGB
      GPU Zotac GeForce GTX 1080 AMP!
      Systemlaufwerk 1TB Kingston AC1000 M.2 NVMe / HyperX FURY RGB 480GB
      Netzteil BeQuiet Dark Power Pro 850W
      Kühlung BeQuiet Silent Loop 280mm
      Gehäuse Fractal Design Define R6

      Performance

      Gut, kommen wir zum wichtigsten: Leistung. Die will Samsung durch die neuen Speichermodule natürlich auch gesteigert haben. Im direkten Vergleich mit der 970 sind die Unterschiede aber, je nach Benchmark, eher durchwachsen.

      Interessant daran ist aber, dass sich vor allem die Schreibraten verbessert haben. Lesend liegen beide Modelle in der Regel gleichauf, während die 970 EVO Plus je nach Benchmark teils deutlich höhere Schreibraten erreicht. Die Ergebnisse beim sequentiellen Lesen und Schreiben sind dabei mittlerweile an einem Punkt angelangt, dass der PCIe 3.0 Slot die Bremse ist und nicht die Speichermodule oder Controller. Erst mit PCIe 4.0 dürften wir hier wieder eine Verbesserung sehen.

      In den entscheidenderen Werten wie 4K Random Seek konnte die 970 EVO Plus noch einmal spürbar zulegen – insbesondere schreibend. Die Ergebnisse unterscheiden sich hier aber wie immer auch von Benchmark zu Benchmark.

      Insgesamt schafft Samsung es, die Leistungsaufnahme etwas zu verringern und dabei die Leistung leicht zu steigern. Preislich dürfte sich die EVO Plus auch bald der bisherigen 970 EVO angepasst haben.

      Temperaturtechnisch nimmt sich die EVO Plus nichts zum Vorgänger. Selbst bei langanhaltender, hoher Last kommt es nicht zu Throttling. Was Samsung auch signifikant verbessern konnte ist der Post-Cache-Speed. Das bedeutet, dass die SSD nicht ein tiefes Loch fällt, wenn einmal der Schreibcache voll ist.

      Zusammengefasst ist das Update auf die EVO Plus eine gelungene Modellpflege. Für die meisten Anwendungen dürfte es kaum einen Unterschied machen, ob nun die Plus oder nicht zum Einsatz kommt. Bei sehr leistungshungrigen Anwendungen dürften sich der gesteigerte 4K Datendurchsatz sowie die geringeren Zugriffszeiten allerdings deutlich bemerkbar machen.

      Spannender ist allerdings der technische Hintergrund, denn durch die Steigerung auf 96 Layer sind langfristig niedrigere Preise bei höherer Kapazität möglich. Nachdem die SSD-Preise 2018 schon stark gefallen sind, könnte Samsung mit der 970 EVO Plus den nächsten Preissturz eingeleitet haben.

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