Samsung X5 Thunderbolt SSD im Test: Speeeeeed

      Samsung X5 Thunderbolt SSD im Test: Speeeeeed

      Samsung hat mit ihren 970 EVO und PRO SSDs derzeit die wohl schnellsten internen SSDs auf dem Markt. Mit der X5 Thunderbolt SSD will man diesen Vorsprung nun auch bei externen Speichern halten und verspricht über 2GB/s lesend und schreibend. 

      Günstig kommt diese Leistung allerdings nicht: Mein 500GB fassendes Testmodell liegt derzeit bei knapp 350 Euro. Externe SATA-Lösungen kosten derzeit etwa ein Drittel davon. Wer jetzt denkt, dass man dafür auch einen umfangreichen Lieferumfang mit allerlei Extra bekommt: Leider nein, leider gar nicht. Alles benötigte ist enthalten, genauer gesagt die SSD selbst, ein Thunderbolt 3 Kabel (USB Type C) und ein wenig Zettelwerk.

      Auf der SSD selbst liegt dann noch Samsungs Software-Lösung für die SSD X5, über die die Verschlüsselung aktiviert und die Firmware aktualisiert werden kann. Mehr kann sie nicht, muss sie aber auch nicht.

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      Seitens der Verarbeitung gibt es nichts zu meckern. Die Obere Hälfte der SSD besteht aus Hochglanz-Kunststoff, der eventuell irgendwann nicht mehr ganz so schön glänzt wenn sie eine Weile genutzt wurde. Die untere, rote Hälfte besteht ebenfalls aus Kunststoff, allerdings mit einer leichten Anti-Rutsch-Beschichtung, damit sie nicht so sehr auf dem Tisch herumrutscht.

      Die verbaute M.2 SSD, ob es eine 970 EVO oder PRO ist, ist mir leider nicht bekannt, unterstützt eine hardwareseitige Verschlüsselung, um die darauf befindlichen Daten zu schützen. Die Einrichtung erfolgt einfach über die auf der SSD liegenden Samsung Software für Windows oder Mac. Ist das Passwort einmal gesetzt, sollte man es allerdings keinesfalls vergessen: Eine Wiederherstellung der Daten ist ohne Passwort nicht möglich. Zumindest nicht, ohne enormen Aufwand zu betreiben. Ein Passwort-Manager sollte also Pflicht sein, um das Passwort für den Fall der Fälle sicher aufzubewahren, gerade wenn sich wichtige und/oder sensible Daten auf der SSD befinden.

      Achso, für Nutzer mit High-DPI-Displays: Die Samsung Software skaliert leider unter Windows 10 nicht sauber mit und ist auf einem 4K Display wie im zum Test genutzten Lenovo ThinkPad X1 Extreme ziemlich… winzig.

      Kommen wir zur Performance, denn hier wird es wohl am interessantesten. Samsung verspricht über 2GB/s lesend und schreibend. Für externe Laufwerke bislang undenkbar, aber im Test sind die Werte definitiv nachvollziehbar. Natürlich gibt es hier auch wieder je nach Benchmark und Testverfahren Unterschiede, je nachdem, auf welchen Test der Hersteller eher optimiert hat. Wirklich überraschend sind die Ergebnisse daher nicht.

      Allerdings scheint sich dennoch (Thermal?) Throttling einzustellen nach einer gewissen Dauerbelastung. Im ATTO Disk Benchmark bricht die Schreibrate zeitweise auf „nur“ noch 710MB/s ein. Immer noch ein guter Wert, doch die Schwankungen sind auffallend.

      Neben den üblichen Benchmarks wollte ich vor allem auch eines testen: Ob sich die X5 Tatsächlich als nahtlose Erweiterung eignet. Sprich: kann ich darauf meine Daten auch für anspruchsvolle Anwendungen wie Foto- und Videobearbeitung ablegen, ohne Leistungseinbußen hinnehmen zu müssen. Während der Nutzung in Photoshop fiel mir dann auch kein Unterschied auf, ob ich die Daten nun von der internen SSD oder der Samsung X5 bezogen habe. Ein Benchmark belegt zudem: Photoshop läuft genauso schnell wie über die interne SSD. Selbst bei Videoschnitt mit teilweise 15GB großen Apple ProRes Ausgangsdaten konnte ich keinen Unterschied in der Performance feststellen.

      Und da fast immer die Frage kommt: Ja, auch Gamer sollten damit auf ihre Kosten kommen. Einfach die Steam-Bibliothek auf die externe SSD geworfen, um keine offensichtlichen Nicht-Arbeits-Programme auf dem Notebook zu haben und GO. Die Datenraten der X5 reichen locker um auch anspruchsvollste Titel direkt von der SSD zocken zu können.

      Die Performance kann sich also definitiv sehen lassen und hält, was Samsung verspricht. Einen haken gibt es allerdings und den solltet ihr auf jeden Fall beachten: Die Samsung SSD X5 ist nicht „abwärtskompatibel“. Soll heissen: Sie funktioniert wirklich ausschließlich an nativen Thunderbolt 3 Anschlüssen. USB 3.1 Gen. 2 Anschlüsse ohne TB3 Integration funktionieren schlichtweg gar nicht. Auch wer sich ein längeres (oder kürzeres) Kabel zulegen will, sollte sicherstellen, dass es ThunderBolt 3 zertifiziert ist. Einfache USB 3.1 Type C Kabel funktionieren ebenfalls nicht. Einerseits schade, andererseits würde das die Datenrate beschneiden und somit die SSD ausbremsen. Die Entscheidung für ThunderBolt 3 only dürfte also bewusst getroffen worden sein.

      Fazit Samsung X5 Thunderbolt SSD

      Einem vergleichsweise hohen Preis steht eine extrem hohe Leistung gegenüber. Wer insbesondere unterwegs mit vielen und großen Daten haushalten muss, seien es Videos oder auch CAD-Projekte, kann bedenkenlos zur Samsung SSD X5 greifen. Obwohl extern angebunden kann sie locker mit der Performance einer internen SSD mithalten – in viel Fällen dürfte sie die Leistung sogar übertreffen.

      Bei einem Preisschild von mindestens 350 bis hin zu 1200 Euro für die 2TB Version ist sie generell auch eher für den professionellen Anwender interessant. Privatnutzer hingegen dürften auch mit etwas langsameren und universelleren Modellen wie der Samsung SSD T5 zurechtkommen. Diese bietet einen „klassischen“ USB 3.1 Gen 2 Anschluss und ist damit mit nahezu jedem Gerät kompatibel, statt nur mit Thunderbolt 3. Günstiger ist sie obendrein auch noch.

      Insgesamt bleiben neben dem Preis aber keine echten Negativpunkte. Die versprochene Leistung erfüllt sie mühelos, die Verarbeitung ist makellos. Also wenn ihr eine wirklich schnelle, externe Lösung sucht um den Speicher eures Notebooks zu erweitern (und es über Thunderbolt verfügt): Die Samsung SSD X5 ist die ideale Lösung für euch. Wer eine günstige Lösung sucht, wird aber sicher anderweitig fündig.

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