Das XMG NEO 15 ist ein schlichtes, schnelles und schickes Gaming-Notebook. Schenker belässt es bei einem sehr sauberen Design und auch Bloatware glänzt mit Abwesenheit. Dafür ist der Lieferumfang genauso wie die Anschlüsse umfangreich. Das Display ist schnell, aber Gaming-Standard. Zudem bringt die Overboost-Funktion ein spürbares Leistungsplus und nicht nur die FPS an die Spitze.
Das aktuelle Schenker XMG NEO 15 ist auf den ersten Blick ein sehr unscheinbares Gaming-Notebook. Das Testgerät wartet mit Intel Core i7-9750H mit sechs Kernen, RTX 2070 im schlanken Max-Q-Design und 16 GB RAM auf. Dazu gibt es ein FHD-IPS-Display mit 144 Hz Bildwiederholrate und eine Samsung 970 Evo Plus mit 500 GB Speicher. Insgesamt ist das Schenker XMG NEO damit zu einem Preis von aktuell 1989 Euro* ein ziemlich attraktives Gerät.
Das XMG NEO 15 ist in unterschiedlichen Ausstattungslinien erhältlich. Als Prozessor kommt ausschließlich der Core i7-9750H zum Einsatz. Das gilt ebenfalls für das 15,6″ große FHD-IPS-Display mit 144 Hz Bildwiederholrate. Bei den Grafikkarten habt ihr die Auswahl zwischen GTX 1660 Ti, RTX 2060 und RTX 2070 Max-Q. Beim Arbeitsspeicher lassen sich bis zu 64 GB DDR4 RAM und beim Speicher bis zu 4 TB verbauen. Außerdem stehen drei unterschiedliche WLAN-Module – 2x Intel und 1x Killer – zur Auswahl.
Die genaue Hardware unseres Testmodells könnt ihr der technischen Tabelle entnehmen.
Technische Details
Produkteigenschaften des Schenker XMG NEO 15 M19hwj |
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Display | 39 cm (15,6″), mattes FHD-IPS-Display 16:9-Format, 144 Hz |
Auflösung | 1.920 x 1.080 Pixel (Full HD) |
Prozessor | Intel® Core™ i7-9750H 6x 2,60 GHz, Turbo 4,50 GHz; 12 MB Cache |
Grafik | NVIDIA GeForce RTX 2070 Max-Q (8 GB) |
Arbeitsspeicher | Corsair Dominator 16 GB DDR4 (2.666 MHz) |
Festplatte | Samsung 970 EVO Plus 512 GB SSD PCIe |
Netzwerk | Rivet Killer Wireless-AC 1550 Wireless LAN 802.11 a/b/g/n/ac Gigabit-LAN |
Anschlüsse | 2x USB 3.1 Gen1 (Type-A) 1x USB 2.0 1x USB 3.1 (Type-C) 1x HDMI 2x Mini-DisplayPort 1x SD-Kartenleser 1x Mikrofon 1x Kopfhörer 1x Stromanschluss 1x LAN RJ-45 |
Akku | 62 Wh Lithium-Polymer-Akku wechselbar, intern verschraubt |
Eingabegeräte | RGB-Tastatur mit Einzeltastenbeleuchtung Touchpad |
Sound | Realtek® ALC269Q Sound Blaster Cinema 5 High Definition Audio |
Kamera | HD-Webcam |
Sicherheit | TPM Security Chip Vorrichtung für Kensington Schloss |
Betriebssystem | Windows 10 Home 64 Bit |
Abmessungen | 35,9 x 24,3 x 2,2 cm |
Gewicht | 2,00 kg |
Schenker XMG NEO 15 bei uns im Shop
Umfangreicher Lieferumfang mit Mauspad und USB-Stick
Schenker ist beim Lieferumfang im Vergleich zu anderen Herstellern immer etwas großzügiger. So auch beim XMG NEO 15. Neben Notebook, Netzteil und Ladekabel ist noch einiges an Zubehör in der auffälligen, schwarz-grünen Verpackung mit XMG-Logo. Dort befindet sich ein XMG-Schlüsselband, eine Treiber-CD, ein Stoff-Mauspad und ein USB-Stick. Cool: Der Stick fasst 16 GB und unterstützt USB 3.0. Zudem fungiert er als Backup, da alle notwendigen Treiber auf ihm gespeichert sind. Die CD ist bedingt durch das fehlende Laufwerk bestenfalls überflüssig.
Zusätzlich packt Schenker beim XMG NEO 15 noch eine kleine Plastikkarte mit Lizenzcode für die BullGuard Internet Security mit in den Karton. Ihr könnt die Software mit der Lizenz drei Jahre auf drei unterschiedlichen Geräten mit Windows, MacOS und auch Android nutzen.
Leider ist das Notebook mit viel Folie beklebt und auch das Zubehör ist in diversen Plastikbeuteln verpackt. Hier wäre weniger mehr gewesen.
Sehr schlichtes Design kombiniert mit guter Verarbeitung
Das Design des XMG NEO 15 ist sehr schlicht und kommt uns bekannt vor. Das Medion Erazer X15803 (Test) setzt nämlich auf ein fast identisches Gehäuse. Schenker verzichtet auf das Logo unter dem Display und die blauen Streifen an der Oberseite. Ein bisschen auf Gaming getrimmt ist die Optik natürlich trotzdem. Das erkennt man insbesondere an den schnittigen Luftauslässen am Heck und den beiden Seiten. Die Oberseite wirkt im Vergleich jedoch noch minimalistischer, da lediglich das schwarze XMG-Logo in der Mitte platziert wurde. Die beiden Sicken sind ebenfalls vorhanden.
Schenker verzichtet zudem auf die Oberfläche in gebürstetem Aluminium. Einzig auffällig sind die beleuchtete Tastatur und der RGB-Steifen an der Vorderseite. Letzterer ist ab Werk allerdings deaktiviert. Über der mechanischen Tastatur befinden sich noch ein paar kantige Designelemente, die gleichzeitig die Powertaste und die Taste für die Leistungsmodi abgrenzen. Andere Sondertasten gibt es beim XMG NEO 15 nicht. Die Webcam befindet sich da, wo sie hingehört: über dem Display. Der Rahmen ist trotzdem sehr schmal
Die Verarbeitung ist gut. Die Spaltmaße sind gleichmäßig, allerdings sind auch Lücken vorhanden, in die man gut mit dem Fingernagel kommt. Die Oberseite und die Fläche um die Tastatur bestehen aus mattem Aluminium, was natürlich Fingerabdrücke magisch anzieht. Displayrahmen sowie Unter- als auch Rückseite sind aus Kunststoff. Für knapp 2.000 Euro hätte ich mir etwas mehr Aluminium gewünscht. Stabil ist das Notebook, denn die Verkleidung lässt sich nur schwer eindrücken. Etwas spitz sind die vorderen Kanten an der Seite allerdings.
Bei den Eingabemöglichkeiten setzt Schenker auf eine mechanische Tastatur und ein 10,6 x 7,6 cm großes Touchpad. Die Tastatur bietet im Vergleich zu den meisten Notebook-Tastaturen trotz kurzem Hub tatsächlich ein schön präzises Feedback. Sie ist sehr kompakt und an den Seiten gibt es keine breiten Ränder. Zwischenräume zwischen einzelnen Tasten gibt es jedoch ebenfalls nicht, was bei der Eingabe gewöhnungsbedürftig ist. Nutzer mit großen Fingern solltet sich also vorsichtig herantasten.
LAN, SD-Kartenleser, aber auch USB 2.0
Beim Schenker XMG NEO 15 befinden sich auf der rechten, linken und auf der Rückseite Anschlüsse. Auf der rechten Seite sind zwei USB-3.2-Gen1-Typ-A-Anschlüsse und ein SD-Karten-Leser verbaut. Wer neben dem Zocken auch Fotografie als Hobby auserkoren hat, dürfte sich über den Kartenleser sehr freuen.
Auf der linken Seite platziert Schenker neben der Vorrichtung für ein Kensington-Schloss noch einen USB-2.0-Typ-A- und je einen 3,5-mm-Klinken-Port für Headset und Mikrofon sowie einen Netzwerkanschluss. Letzterer verfügt über eine Klappe, um trotz der geringen Bauhöhe von 2,2 cm noch realisiert werden zu können. Einen USB-2.0-Port hätte ich persönlich im Jahr 2019 nicht mehr benötigt, aber gut, viele PC-Gehäuse bieten heutzutage ebenfalls noch diesen Anschluss, der schon fast 20 Jahre auf dem Buckel hat.
Auf der Rückseite sind alle Videoausgänge, der Stromanschluss und ein USB-Typ-C-Anschluss platziert. Es handelt sich um zwei Mini-DisplayPort- sowie einen HDMI-Anschluss. Der USB-Typ-C-Anschluss unterstützt kein Thunderbolt 3 und kann keine Videosignale ausgeben.
Die Anschlüsse sind insgesamt sinnvoll platziert und es sind ausreichend viele Anschlüsse vorhanden. Die Anschlüsse an der Rückseite sind zwar schlechter erreichbar, allerdings befinden sich hier eher Anschlüsse, die dauerhaft belegt werden. Zudem sieht der Schreibtisch dadurch aufgeräumter aus. Der Netzwerkanschluss hätte jedoch wie beim Lenovo Legion Y740 (Test) ebenfalls an die Rückseite wandern können.
144-Hz-Display mit guter Farbabdeckung
Im XMG NEO 15 steckt ein 15,6″-Display mit Full-HD-Auflösung. Dank IPS-Panel könnt ihr euch auf eine gute Farbtreue und stabile Blickwinkel freuen. Das Display hat ein 16:9-Format und 144-Hz-Bildwiederholrate. Zwar macht die hohe Bildwiederholrate schon das Scrollen im Windows angenehmer, einen wirklicher Vorteil bringt es aber insbesondere bei schnellen Shootern wie CS:GO oder Apex Legends. Genügend FPS vorausgesetzt, wandern Inhalte schön flüssig und schnell über den Bildschirm. Um Tearing oder Ghosting müsst ihr euch keine Sorgen machen.
Die Ausleuchtung des Displays ist ziemlich gleichmäßig. Der untere Bereich ist 20 bis 30 cd/m² dunkler als der Rest. Das fällt im Alltag aber nicht auf. Die hellste Stelle befindet sich mit 312 cd/m² in der Mitte. Durchschnittlich haben wir vor der Kalibrierung 294 cd/m² gemessen. Damit eignet sich das Display auch gut zum Spielen in hellerer Umgebung. Nach der Kalibrierung sinkt die Helligkeit normalerweise ein bisschen, da die Displays ab Werk oft blaustichig, dadurch aber heller sind. Ihr könnt das kalibrierte Farbprofil hier herunterladen.
Das Display vom XMG NEO 15 ist matt. Lichtquellen hinter euch stellen also keine Bedrohung für die Erkennbarkeit der Inhalte dar. Mit einer Punktdichte von 141 PPI wird alles zudem schon schärf dargestellt. Backlight-Bleeding konnten ebenfalls wir nicht feststellen.
Insgesamt macht das Display einen einwandfreien Eindruck. Die Rahmen sind schön schlank. Sie bestehen zwar aus Kunststoff, sind aber trotzdem stabil. Die Abdeckung der Farbräume ist so gut wie bei fast allen Gaming-Notebooks, da häufig das gleiche IPS-Panel verbaut wird. Es handelt sich um das Modell LGD05C0. Es deckt 96% sRGB-, 67% NTSC- und 73% AdobeRGB-Farbraum ab. Wer ein Gaming-Notebook mit besserer Farbtreue sucht, sollte sich z.B. das Gigabyte AERO 15 OLED (Test) mit UHD-OLED-Display anschauen. OLED-Displays unterstützen bisher allerdings nur 60 Hz Bildwiederholrate.
Windows 10 und keine Bloatware
Auf dem Schenker XMG NEO 15 ist Windows 10 Home in der 64-Bit-Version installiert. Schön: Unnötige Apps erspart Schenker euch. Selbst Candy Crush und Xing sind nicht dabei. Das gilt ebenfalls für eine nervige Antivirensoftware. Schenker überlässt euch die Entscheidung, ob ihr die BullGuard Internet Security installieren wollt. Die einjährige Lizenz dafür befindet sich mit im Lieferumfang auf einer Plastikkarte.
Mit der hauseigenen Schenker-Software namens Control Center könnt ihr diverse Einstellungen vornehmen. Unter anderem lassen sich die Lichteffekte von Tastatur- und RGB-Leiste steuern, ihr könnt die Windows-Taste deaktivieren oder die dedizierte NVIDIA-Grafikkarte dauerhaft priorisieren. Alle Tasten der mechanischen Tastatur lassen sich einzeln ansteuern und es gibt ziemlich viele unterschiedliche RGB-Effekte, dir ihr anwenden könnt.
Des Weiteren könnt ihr die Auslastung der Hardware überwachen und auch verschiedene Leistungsmodi fahren. Hier unterscheidet Schenker zwischen den Modi Ausbalanciert, Enthusiast und Overboost. Während Enthusiast für die maximale Prozessorleistung sorgt, bringt Overboost eine dynamische Übertaktung je nach Auslastung. Ob der Overboost-Modus wirklich spürbar mehr Performance bringt, klären wir im Kapitel Leistung. Die Modi lassen sich mit der dedizierten Taste über der Tastatur durchschalten.
Insgesamt ist die Software gut strukturiert und bietet dank cooler Animationen auch etwas fürs Auge. Allerdings sind die Untermenüs ein bisschen unübersichtlich und Vieles wird erst durch Ausprobieren ersichtlich. Eine kurze, schrittweise Erklärung wäre bei einigen Untermenüs nicht verkehrt.
Von der 500-GB-SSD stehen euch abzüglich Windows noch 434 GB zur Verfügung. Wie bei den meisten Gaming-Notebooks sollte es mit Windows und Programmen keine Schwierigkeiten geben. Wer viele Spiele installieren möchte, könnte aber an die Grenzen der SSD gelangen. Inwieweit sich das Testgerät erweitern lässt, zeigt das Kapitel Aufrüsten.
Schenker XMG NEO 15 bei uns im Shop
Leistungsspitze im Segment dank Overboost
Wenden wir uns der Leistung des XMG NEO 15 zu. Das Gaming-Notebook ist mit einem Core i7-9750H, einer RTX 2070 Max-Q und 16 GB DDR4 RAM ausgestattet. Der Prozessor gehört zum Standard-Repertoire aktueller Gaming-Notebooks. Die RTX 2070 Max-Q ist die zweitstärkste Notebook-GPU am Markt in der flachen Max-Q-Bauweise. Wir haben uns wie immer die Performance in FHD und WQHD bei maximalen Details und UHD bei mittleren Details in diversen aktuellen AAA-Spielen angeschaut.
Beim XMG NEO 15 könnt ihr unterschiedliche Leistungsmodi einstellen. Wir haben alle Benchmarks im Ausbalanciert-Modus vorgenommen. Den Performance-Unterschied zwischen den Modi Ausbalanciert und Overboost haben wir in Shadow of the Tomb Raider und Ghost Recon Wildlands genauer untersucht.
In FHD erreicht das Gaming-Notebook in den getesteten Spielen auf der höchsten Detailstufe mindestens 50 FPS im Durchschnitt. In The Witcher 3 erreichte das Notebook durchschnittlich 64, in Ghost Recon Wildlands 51 und in Assassin’s Creed Odyssey 55 FPS. Mit 110 Bildern pro Sekunde berechnete das XMG NEO 15 die meisten Frames in Rise of the Tomb Raider. Der Nachfolger ist deutlich anfordernder. Hier kommt das Notebook auf durchschnittlich 72 FPS.
In WQHD werden in Ghost Recon Wildlands mit 40 Bildern die wenigsten durchschnittlichen FPS erreicht. Far Cry 5 läuft mit 67 FPS aber bspw. sehr gut. Für UHD ist das XMG NEO 15 mit der getesteten Ausstattung nur bedingt zu empfehlen, da in vielen aktuellen AAA-Titel im Durchschnitt lediglich zwischen 33 bis 42 FPS erreicht werden. Die Ausnahme bildet Rise of the Tomb Raider mit 51 FPS. Insgesamt reicht die Leistung also für FHD bei sehr hohen und WQHD bei hohen Details. Wer in UHD spielen möchte, sollte die Detail- oder FPS-Ansprüche auf ein Minimum reduzieren.
Es gibt aber noch eine andere Option – und hier tritt der Overboost-Modus aus dem Schenker Control Center auf den Plan. Wer den Go-Baby-Go-Knopf drückt, erreicht zwar nicht 160 Meilen pro Stunde, es gibt aber trotzdem einen spürbaren Leistungsschub. Wir haben die Unterschiede in zwei aktuellen Titeln gemessen. Im Durchschnitt steigt die Leistung sowohl in Shadow of the Tomb Raider als auch Ghost Recon Wildlands um 10 bis 15% an. Alle Werte könnt ihr wie immer den Diagrammen entnehmen.
Mit Shadow of the Tomb Raider ist zudem erstmals ein Titel mit Raytracing (DXR), Deep Learning Super Sampling (DLSS) und standardisiertem Benchmark mit von der Partie. Wie haben den Benchmark in beiden Leistungsmodi mit jeweils aktiviertem DLSS und Raytracing-Schatten durchgeführt. Hier wird deutlich, wie viel Leistung aktiviertes Raytracing wirklich benötigt. In FHD im Overboost-Modus sinken die FPS von 83 auf 55, also um knapp 35%. Im Ausbalanciert-Modus sind immer noch gute 30% weniger FPS. In WQHD sieht es mit 23 bzw. 24 % etwas besser aus. In UHD wendet sich das Blatt dank DLSS sogar. Mit aktiviertem DLSS und den Raytracing-Schatten steigt die Framerate um jeweils 2 Bilder pro Sekunde auf 42 (Overboost) bzw. 37 (Ausbalanciert) an.
Insgesamt liegt die Leistung im Ausbalanciert-Modus bei vergleichbar ausgestatteten Notebooks wie dem Lenovo Legion Y740 (Test) oder dem Gigabyte AERO 15 OLED (Test). Im Overboost-Modus kann sich Notebook allerdings tatsächlich an die Spitze setzen und fast zum Razer Blade 15 (Test) aufschließen, das zum Testzeitpunkt allerdings noch mit einem Core i7 der achten Generation ausgestattet war. Das ASUS ROG Strix Scar II (Test) mit vollwertiger RTX 2070 wird geschlagen. Ob und welche Nachteile der Overboost-Modus mit sich bringt, zeigt das Kapitel Emissionen. Die volle Leistung steht nur mit angeschlossenem Stromkabel zur Verfügung.
Die Ergebnisse aus den Spiele-Benchmarks werden ebenfalls in den synthetischen Benchmarks deutlich. In unserem Testgerät steckt eine Samsung 970 EVO Plus mit 500 GB Speicher. Als eine der besten aktuellen SSDs am Markt bekommt ihr hier natürlich High-End-Performance geliefert.
Im Akku-Benchmark kommt das Schenker XMG NEO 15 bei einer Displayhelligkeit von 200 cd/m² mit dem 62-Wh-Akku auf eine Laufzeit von vier Stunden und 12 Minuten. Das ist ein ziemlich guter Wert. Wirklich für den Alltag relevant sind die Ergebnisse jedoch bei keinem Notebook, denn einerseits schrumpft die Akkulaufzeit beim Zocken auf maximal 1,5 Stunden zusammen und andererseits bricht die Performance im Akkubetrieb sowieso stark ein. Dieses Phänomen ist auf allen Gaming-Notebooks anzutreffen.
Overboost kurbelt die Temperaturen an
Das Schenker XMG NEO 15 ist mit 2,2 cm Bauhöhe zwar nicht so flach wie das Razer Blade 15 (Test), passt aber trotzdem gut in jeden Rucksack. Wie so oft bei Gaming-Notebooks stellt sich die Frage, wie das Temperaturmanagement des XMG NEO 15 aufgestellt ist. Im Idle gibt es wir immer keine Probleme: Hier liegt die Temperatur im Durchschnitt bei 33°C (CPU) und 41°C (GPU).
Im Stresstest wird der Prozessor im Ausbalanciert-Modus im Durchschnitt 91 Grad und die Grafikkarte 80 Grad warm. Dabei kommt es zum minimalen Throttling (3%) der CPU. Im Overboost-Modus steht zwar mehr Leistung zur Verfügung, allerdings wird die CPU um bis zu 38% gedrosselt. Bedeutet: Mehr als jeder dritte Takt wird ausgelassen. Die Temperatur steigt dadurch zwar nicht höher als durchschnittlich 90°C, die GPU wird mit durchschnittlich 86°C jedoch sechs Grad wärmer als im Ausbalanciert-Modus.
Wir haben außerdem eine Runde The Witcher 3 in UHD-Auflösung und mittleren Details gespielt. Im Ausbalanciert-Modus erreicht der Prozessor im Durchschnitt 85°C und die RTX 2070 Max-Q 77°C. Die Temperaturen sind nicht kritisch und es kommt mit 2% zu einem minimalen Throttling einzelner Kerne. Anders sieht es im Overboost-Modus aus. Hier werden CPU und GPU im Durchschnitt 87 bzw. 83 C° warm. Zudem wird bei einer Drosselung von 34% jeder dritte Takt ausgelassen. Die Mehrleistung des Overboost-Modus hat also ihren Preis: höhere Temperaturen und Throttling der CPU.
Das Gehäuse wird während des Spielens sehr warm. Die Stelle über der Tastatur lässt sich im Overboost-Modus nicht mehr anfassen. Das gilt ebenfalls für die Unterseite. Das Notebook während des Spielens auf den Schoß zu legen, dürfte äußerst unangenehm sein. Wirklich verwunderlich ist das nicht, da sich einzelne Kerne der CPU in Spiele-Benchmarks teilweise auf bis zu 99°C erhitzen. Welche Auswirkungen die Temperaturen auf die Langlebigkeit des Systems haben, ist nicht absehbar.
Während des Zockens und im Stresstest wird das Kühlsystem akustisch deutlich wahrnehmbar. Es besteht allerdings ein deutlicher Unterschied zwischen dem Ausbalanciert- und dem Overboost-Modus. Mit dem Leistungszuwachs steigt auch der Geräuschpegel ordentlich an. Ein leichtes Pfeifen im Hintergrund ist ebenfalls wahrnehmbar. Wenn ihr abends noch eine Runde im Hotelzimmer zocken wollt, stellt das aber kein Problem dar. Im Hörsaal wird das aber eher nichts. Wir empfehlen wie so häufig geschlossene Kopfhörer. Auch, weil der Sound der verbauten Lautsprecher sehr höhenlastig ist. Tiefen und Mitten sind kaum präsent.
Zusätzliche M.2 NVMe SSD nachrüstbar
Das XMG NEO 15 lässt sich leicht öffnen, man benötigt jedoch etwas Geduld, bis die 18 Schrauben an der Unterseite gelöst sind. Angenehm: Die Verkleidung lässt sich ohne Plastikkarte abnehmen. Im Inneren sieht alles sehr aufgeräumt aus und alle Komponenten sind problemlos erreichbar. Die Samsung-SSD und der DDR4-RAM von Corsair sind ebenso erreichbar wie das WiFi-Modul und der Akku.
Bis auf einen freien M.2-Slot sind alle Ports belegt. Bedingt durch den großen Akku ist kein Platz mehr für eine normale SSD. Das ist aber nicht weiter schlimm. Für ein Gaming-Notebook stehen euch fast alle Optionen offen, wobei bis auf die zweite M.2 NVMe SSD nicht wirklich Bedarf zum Aufrüsten besteht. Sollte der Akku mal die Hufe hochreißen, könnt ihr ihn einfach austauschen.
Fazit: Schenker XMG NEO 15
Das Schenker XMG NEO 15 ist ein gutes Gaming-Notebook. Das Design fällt sehr schlicht aus und sticht damit positiv aus der teilweise sehr verspielten Gaming-Masse heraus. Das XMG NEO 15 als Gaming-Notebook und gleichzeitig für Präsentationen beim Kunden nutzen? Kein Problem. Hier kommt auch die mechanische Tastatur ins Spiel, die bei Notebooks eher selten anzutreffen ist und mit präzisem Feedback überzeugt. An die geringen Abstände zwischen den Tasten muss man sich jedoch gewöhnen.
Der Lieferumfang ist wie von Schenker gewohnt sehr üppig und auch an der Verarbeitung gibt es nichts Gravierendes auszusetzen. Zudem bringt das Gaming-Notebook trotz flacher Bauweise von nur 2,2 cm einen LAN-Port und einen SD-Kartenleser mit. Wer ab und zu mit der DSLR unterwegs ist, wird das sicherlich zu schätzen wissen. Ebenfalls schön: Das XMG NEO 15 kommt komplett ohne Bloat-, Scare- und Adware aus.
Das matte IPS-Display eignet sich dank 144-Hz-Bildwiederholrate gut zum Zocken schneller Shooter wie Fortnite oder CS:GO – auch die Darstellung der Farben ist mit 73% AdobeRGB gut. Im Segment der Gaming-Notebooks kann es sich damit zwar nicht wirklich von den 144-Hz-Wettbewerbern absetzen, mit Tearing oder Ghosting habt ihr aber keine Probleme. Die verbaute Samsung 970 EVO Plus ist sehr schnell. Da sich das Gehäuse leicht öffnen lässt, könnt ihr noch eine weitere SSD gleicher Bauart nachrüsten und Akku, RAM und WiFi-Modul austauschen.
Mit dem Schenker Control Center könnt alle Funktionen steuern, darunter die RGB-Beleuchtung der Tastatur oder die unterschiedlichen Leistungsmodi. Das XMG NEO 15 ist mit RTX 2070 Max-Q und Core i7-9750H so schnell wie vergleichbar ausgestattete Notebooks und insbesondere für FHD bei sehr hohen und WQHD bei hohen Details geeignet. Bei UHD und mittleren Details kann es mit durchschnittlich 40 FPS in aktuellen Triple-A-Titeln allerdings schon eng werden.
Hier schafft der Overboost-Modus Abhilfe, der mit dedizierter Taste aktiviert werden kann. Die im Durchschnitt 10-15% höhere Leistung hat allerdings auch ihren Preis: Beim Prozessor kommt es zum Throttling und auch die Temperaturen steigen in Regionen über 90°C an. Zudem wird das Notebook sehr laut. Das sind neben den eher mager ausfallenden Lautsprechern jedoch auch die einzigen Schwachstellen des Schenker XMG NEO 15.
Insgesamt bekommt ihr mit dem Schenker XMG NEO 15 für aktuell 1989 Euro* ein überzeugendes Gesamtpaket, bei dem sich die Schwachstellen mit der Nutzung geschlossener Kopfhörer problemlos umgehen lassen.
Schenker XMG NEO 15 bei uns im Shop
*Stand: 23.07.2019