SSDs werden immer schneller, so auch bei Seagate. Mit der FireCuda 530 Gaming-SSD will man wieder ganz vorne mitmischen. Dazu setzt man natürlich auf PCIe 4.0 und schnellen Speicher. Ob das reicht, habe ich mir angesehen.
Das gefällt uns
- Sehr hohe Performance
- Kompakter Heatspreader
- Kühler Betrieb
Das gefällt uns nicht
- Vergleichsweise hoher Preis
Natürlich setzt Seagate auf das NVMe-Protokoll und PCIe Gen4 x4, um die maximale Performance abzurufen. 7000MB/s sequenzielles Lesen verspricht Seagate genug, um auch in einer PS5 verbaut zu werden. Hierfür kommt die FireCuda 530 optional auch direkt mit einem Heatspreader. Aber fangen wir ganz vorne an. Neben der SSD und diversem Zettelwerk ist nicht viel dabei. Seagate meinte es aber wirklich ernst mit den Warnmeldungen auf der antistatischen Verpackung.
Wie auch die Crucial P5 Plus (unser Test) setzt Seagate auf Micron B47R 176L TLC NAND, verzichtet allerdings auf ein eigenes Controller-Design. Zum Einsatz kommt daher der Phison PS5018-E18 Controller, wie bei vielen anderen aktuellen PCIe Gen4 SSDs.
Hier die kompletten Specs der FireCuda 530 Modelle:
Heatspreader 976,99 EuroOhne Heatspreader 889,99 Euro
Technische Daten der Seagate FireCuda 530: |
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Kapazität | 500GB | 1TB | 2TB | 4TB |
Speicher | Micron 176L TLC | |||
Seq. Read | 6,600 MB/s | 7.300MB/s | ||
Seq. Write | 3.000MB/s | 6.000MB/s | 6.900MB/s | |
Random Read 4kQD32 T8 | 400.000 IOPS | 800.000 IOPS | 1.000.000 IOPS | |
Random Write 4kQD32 T8 | 700.000 IOPS | 1.000.000 IOPS | ||
Sicherheit | AES 256-bit encryption | |||
Lebensdauer (TBW) | 640TB | 1.275TB | 2.550TB | 5.100TB |
Lebensdauer (MTTF) | 1,8 Millionen Stunden | |||
Preis (Stand 10.09.2021) |
Heatspreader 145,99 EuroOhne Heatspreader 123,90 Euro |
Heatspreader 249,90 EuroOhne Heatspreader 219,90 Euro |
Heatspreader 466,99 EuroOhne Heatspreader 459,00 Euro |
Heatspreader 976,99 EuroOhne Heatspreader 889,99 Euro |
Beeindruckend ist vor allem wieder die von Seagate genannte Lebensdauer. 1,8 Millionen Stunden MTBF (mean time between failure) und im Falle der 500GB Version 640 TBW. Die SSD lässt sich also im Schnitt über 1000 Mal komplett neu beschreiben, bevor ein Fehler auftritt. Das ist genug, um die FireCuda 530 sogar in Rechenzentren einsetzen zu können, statt nur im heimischen PC.
Zum Test hatte ich das Modell mit Heatspreader, was beinahe ein Problem gewesen wäre: Je nach Mainboard kann es in der Breite ganz schön eng werden. Auf unserem Gigabyte B550 Aorus Pro AC passt sie gerade so, die PCIe x16-Verriegelung schleift beim Schließen schon am Heatspreader.
Neben der SSD selbst sind vor allem viel Zettelwerk und auch einige Aufkleber enthalten. Wichtiger ist aber die Seagate Rescue+ „Beilage“, denn beim Kauf der FireCuda 530 sind 3 Jahre Datenrettungsservice bereits inklusive, falls die SSD in diesem Zeitraum kaputt gehen sollte. An einer M.2-Schraube als Beigabe hat man aber gespart.
Da es sonst nicht viel über die Äußerlichkeiten zu erzählen gibt, geht es direkt weiter zur Leistung. Seagate verspricht bis zu 7000MB/s lesend. Beim 500GB Modell wie in meinem Test sind es immerhin noch 6500MB/s lesend.
Seagate FireCuda 530 bei NBB
In den Benchmarks erreicht sie diese Werte nicht immer, natürlich hängt es hier wie so oft auch vom verwendeten Test ab. Mit dem direkten Kontrahenten von WD, der WD Black SN850, liefert sie sich ein knappes Rennen. Die meisten Ergebnisse sind so eng beieinander, dass man von einem Unentschieden sprechen kann. Mal gewinnt WD, mal Seagate. Sequenziell schreibend hat WD allerdings die Oberhand, da sie es geschafft haben, die Nachteile des kleineren Speichers bei ihren 500GB-Modellen weitestgehend zu umgehen.
Ob die Seagate FireCuda 530 die von Seagate genannte Leistung erreicht, hängt ganz vom jeweiligen Benchmark und dessen Einstellungen ab. In unseren regulären Tests kommt sie auf maximal 5900MB/s in AS SSD Mark, mit ein paar Änderungen sind dann aber auch über 7000MB/s in Crystal Disk Mark möglich. Wirklich falsch sind die Angaben also nicht, man muss nur die gleichen Tests wie Seagate machen 😉 .
Bei gleicher Kapazität dürfte sie auch mit einer Crucial P5 Plus mithalten können, in einigen Tests kann sie das sogar trotz der geringeren Kapazität. Interne Kopiervorgänge sind teils sogar schneller abgeschlossen. Die Reaktionszeit ist dazu noch etwas besser und auch die Random 4K-Zugriffe etwas schneller als bei den meisten Konkurrenten.
Seagate FireCuda 530 bei NBB
Die Ladezeiten sind dann auf dem gleichen Niveau wie die Konkurrenz und die Unterschiede so minimal, dass sie im Alltag nicht zu spüren sind. Im Schnitt liegen die Ergebnisse lediglich eine Zehntelsekunde auseinander.
Insgesamt kann man nichts anderes sagen als: Seagate hat mit der FireCuda 530 ein echtes Brett geliefert. Die Performance ist extrem hoch und nur die WD Black SN850 kann sie hier und da überbieten. Allerdings: WD Black SSDs steigern ihre Leistung in der Regel kaum bei höherer Kapazität, während Seagate hier schon im Datenblatt eine deutlich gesteigerte Leistung attestiert. Bei den deutlich häufiger verwendeten 1TB-Modellen dürfte der Vorsprung von WD daher noch einmal deutlich kleiner werden – wenn sie überhaupt noch einen haben.
Der Heatspreader erledigt seinen Job übrigens wie gewünscht: Lediglich 42° C bei voller Last sind absolut in Ordnung, gerade da ich sie in einem offenen Aufbau ohne Airflow getestet habe. Ein geschlossenes Case mit aktivem Airflow dürfte die Temperatur noch etwas drücken. Durch die niedrige Betriebstemperatur gibt es auch bei längeren Schreibvorgängen keine Gefahr des Throttlings.
Software
Worauf Seagate komplett verzichtet: Fancy „Gaming“-Software und ähnliche, meist überflüssige Tools. Zwar bietet man ein allgemeines SSD Toolkit an, das dient aber primär der Diagnose, falls es zu Problemen kommt. Auch mal ganz erfrischend, keine umfangreiche, aber größtenteils nutzlose Software installieren zu müssen. Was dem einen oder anderen aber eventuell fehlen könnte: Es liegt keine Software bei, um die SSD einfach klonen zu können.
Seagate FireCuda 530 bei NBB
Fazit
Was bleibt unterm Strich? Eine richtig schnelle SSD, die ganz oben mitspielt. Im Vergleich mit einer WD Black SN850 oder auch Samsungs SSD 980 Pro (Test folgt) braucht sie sich keineswegs verstecken. Allerdings hat die Sache einen Haken: Seagate setzt den Preis deutlich höher an als die Konkurrenz. Die 1TB-Version der FireCuda 530 liegt knapp 30€ über einer 1TB WD Black oder Samsung SSD 980 Pro. Mit der Crucial P5 Plus gibt es dann sogar eine noch etwas günstigere Konkurrenz-SSD, die kaum langsamer ist.
Seagate liefert also ordentlich ab, verlangt dafür aber auch ein gewisses Premium beim Preis. Der dürfte sich hoffentlich bald noch etwas einpendeln auf das Niveau der Konkurrenz.
Gewinnspiel
Seagate hat uns noch eine zweite 500GB FireCuda 530 SSD beigelegt, die wir unter euch verlosen dürfen. Um teilzunehmen, lasst mich einfach wissen, wo ihr die SSD verbauen wollt. In einem Gaming-PC? Oder habt ihr vielleicht schon eine PS5 ergattern können? Ab damit in die Kommentare. Unter allen Teilnehmenden losen wir dann eine Gewinnerin oder einen Gewinner aus. Viel Glück!