Speicher ist mittlerweile wichtiger denn je. Auch wenn viele auf die Annehmlichkeiten der Cloud setzen, ist so ein privater Speicher doch immer noch das Beste. Gerade große Datenmengen werden sonst sehr schnell sehr teuer. Hier kommt natürlich Seagate ins Spiel, seit neuestem mit den 20TB IronWolf Pro HDDs.
Die IronWolf HDDs sind ein steter Begleiter hier im Blog. Schon seit den ersten Modellen teste ich die Platten nun schon und irgendwie ist so eine Konstante ja auch ganz schön. Ok, aber nicht ablenken lassen, kommen wir zu den Daten und dem Lieferumfang. Der Lieferumfang ist simpel: Die HDD, das wars. Hier jetzt noch die wichtigsten technischen Daten:
Seagate IronWolf Pro 20TB bei uns im Shop
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Ein ganz wichtiges Detail, das gerade beim Einsatz in einem NAS entscheidend ist: Alle Seagate IronWolf Pro HDDs setzen auf das CMR-Schreibverfahren. Das ist zwar etwas teurer als das SMR-Verfahren, bietet aber eine bessere Performance und eine höhere Lebensdauer. Um das Äußere abzuschließen: Es ist eben eine HDD. Metallgehäuse, PCB- und SATA-Anschlüsse für Daten und Strom, das war es. Mit 670g ist die IronWolf Pro genauso schwer wie der Vorgänger. Große NAS-Systeme mit 8 oder mehr Laufwerken bringen also ein paar Kilo auf die Waage, wenn man sie mit den 20TB HDDs bestückt.
Mit zum Lieferumfang gehören auch noch die Garantie und Zusatzleistungen. Die Garantie beläuft sich auf 5 Jahre, dazu gibt es 3 Jahre kostenlose Datenwiederherstellung für den Ernstfall. Seagate verspricht hier eine Erfolgsquote von 95%. Hier wäre ein Test dieses Versprechens eigentlich auch mal einen Test wert, oder? (Hi Seagate)
Seagate verspricht zudem 1,2 Millionen Stunden (oder 137 Jahre) durchschnittliche Lebensdauer bis zum Ausfall sowie ein Workload Rating von 300TB pro Jahr. Und wer ein größeres NAS betreiben will: Alle IronWolf Pro HDDs kommen natürlich mit RV-Sensoren, also Sensoren, die die Rotationsschwingungen benachbarter Laufwerke erkennen und kompensieren können. Das erhöht die Lebensdauer dann noch einmal. Bis zu 24 Laufwerke können so pro NAS oder Server betrieben werden. Und wer sich denkt: „Nur 24 20TB Laufwerke? Wie soll das denn reichen?“ findet bei Seagate noch die EXOS-Serie, die kein Limit hat.
Und wer sich dafür interessiert, wie das mit der Lebensdauer so hinkommt, findet bei Backblaze, einem großen Cloud-Storage-Anbieter, jede Menge Statistiken darüber. Ziemlich spannend und Seagate schneidet in der Regel auch gut ab.
Agile-Array-Support ist natürlich auch wieder mit dabei und soll für Optimierungen bei vielen parallelen Zugriffen sorgen.
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Performance
Damit wären wir auch schon bei der Leistung angekommen. Und wer die vorherigen Tests zu IronWolf Pro HDDs gelesen hat, hat hier vielleicht ein kleines Déjà-vu. Die Ergebnisse sind nämlich sehr ähnlich zum 18TB-Modell. Durch die höhere Datendichte kann die 20TB IronWolf Pro aber etwas an Geschwindigkeit zulegen.
Bis zu 280MB/s sequenzielles Lesen und Schreiben sind drin, etwa 20MB/s mehr als noch bei der 18TB-Version. Natürlich nimmt diese Schreibrate ab, umso weiter innen die Daten geschrieben oder gelesen werden. Die Zugriffszeiten sind nahezu identisch zum Vorgänger und weiterhin gut für eine HDD. Klar, eine SSD ist hier deutlich schneller, aber in dieser Kapazität unbezahlbar. Auch die IOPS haben sich nicht groß verändert und liegen weiter auf hohem Niveau.
Eine realistische Einschätzung, wie sich die IronWolf Pro dann im Praxiseinsatz schlägt, ist ein wenig schwierig, da solche HDDs in der Regel in größeren Arrays genutzt werden, die ich hier einfach nicht habe. Als kurzen Test habe ich daher die beiden Testexemplare in einen ZFS Mirror gepackt, also einen Software RAID 1, und dort mittels fio die IO Performance mit 16 parallelen IO Jobs gemessen. Das Array kommt dabei bei 70/30 mixed read/write auf 400 bis 1000 IOPS lesend und 150 bis 400 IOPS schreibend. Der Durchschnitt lag bei 900 IOPS lesend und 382 IOPS schreibend. ZFS ist hier sicher nicht das performanteste Filesystem für den Test, aber ein Indikator für die Nutzung „im echten Leben“.
Die Ergebnisse sind unterm Strich wirklich gut und sprechen dafür, dass selbst mit einem kleinen RAID 1 Setup mehrere parallele Zugriffe kein Problem für die Seagate Ironwolf Pro sind. Auch als Speicher für kleinere Unternehmen eignen sie sich daher problemlos. Temperaturtechnisch bleibt alles wie bisher und ohne extra Kühlung liefen die beiden Testexemplare bei um die 45°C. In einem geschlossenen Gehäuse sollte also auf jeden Fall für aktive Kühlung gesorgt werden, sonst wird es den Platten schnell zu warm.
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Fazit
Viel gibt es nicht mehr zur IronWolf Pro 20TB HDD zu schreiben. Im Test lief sie einwandfrei, die Leistung ist für eine HDD richtig gut und gerade bei vielen parallelen Zugriffen kann die IronWolf Pro zeigen, was sie kann. Nachteile gibt es daher nicht wirklich. Wobei der Preis zumindest für Privatnutzer sicher ein Argument ist. Aktuell liegt dieser bei rund 600 Euro*. Für ein Mindestmaß an Redundanz wären daher erstmal mindestens 1200 Euro* einzuplanen – zuzüglich des passenden Systems.
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*Stand: 27.06.2022