Mit der Smartphone-Kamera schießt man häufig Fotos locker aus der Hüfte. Betrachtet man die Aufnahmen dann zu Hause, kommen einem Zweifel, ob man das Motiv nicht doch etwas schöner hätte aufnehmen können. Beachtet man ein paar einfache Tipps, wird man zwar nicht gleich zum Top-Fotografen, erhält aber schönere Fotos, die man seinen Freunden und Bekannten auch vorzeigen mag.
1. Goldenen Schnitt (Drittel-Regel) beachten
Die Anordnung einzelner Bildelemente bestimmt, ob ein Foto als harmonisch und interessant oder statisch und langweilig wahrgenommen wird. Als Orientierungshilfe unterteilt man das Foto gedanklich in neun gleichmäßige Felder durch zwei horizontale und zwei vertikale Linien. Einige Kamera-Apps erlauben das Einblenden eines solchen Rasters nach dem Goldenen Schnitt oder auch Drittel-Regel. Das Hauptmotiv legt man in den Bereich von einen der vier Linienschnittpunkte, den Horizont bei Landschaftsaufnahmen auf eine der beiden horizontalen Linien. Nicht immer ist es sinnvoll, diese Gestaltungsregel zu befolgen. Mitunter kann es besser sein, sie gezielt zu brechen, um spannendere Fotos zu erzielen.
2. Auf geraden Horizont achten
Bei Landschaftsaufnahmen lassen schiefe Horizonte ein Bild sprichwörtlich abstürzen. Es entspricht nicht unserer Sehgewohnheit, sodass es als unpassend wahrgenommen wird. Der Horizont sollte daher immer parallel zur oberen und unteren Fotokante liegen.
3. Perspektive wechseln
Fotos mit dem Smartphone werden häufig im Vorbeigehen aufgenommen. Perspektive und Bildausschnitt sind mehr oder minder zufällig, sodass beispielsweise viele Urlaubsfotos durchgehend langweilig wirken. Wenn man sich ein wenig Zeit nimmt und mit dem Blickwinkel experimentiert, können sogar sehr einfache Motive eine besondere Wirkung entfalten.
4. Auf wichtige Motive konzentrieren und Eye-Catcher schaffen
Bei vielen Aufnahmen weiß man nicht, was der Fotograf eigentlich darstellen wollte. Es fehlt die Konzentration auf ein Motiv. Das kann in der Bildmitte liegen, muss es aber nicht. Einen Eye-Catcher oder das Hauptmotiv kann man auch im Vordergrund ansiedeln.
5. Portraitfotos auf Augenhöhe und aus Entfernung schießen
Portraitfotos, die dem Gegenüber schmeicheln sollen, fotografiert man nicht von unten. Das erzeugt den Anschein eines Doppelkinns und von riesigen Nasenlöchern. Ist man zu nah an der Person dran, so führt das zu Verzeichnungen und das Gesicht wirkt verzerrt. Deshalb sollten Portraitfotos immer auf etwa Augenhöhe der zu fotografierenden Person oder etwas darüber aufgenommen werden. Ein guter Fotografierabstand bei gängigen Smartphone-Kameras sind etwa 1,5 Meter. Das entspricht ungefähr der Entfernung, mit der man Menschen in der Regel begegnet. Entsprechend natürlich wirken die so aufgenommenen Portraitfotos.
6. Unschärfe bewusst einsetzen
Smartphone-Kameras stellen vom Vordergrund bis zum Hintergrund fast alles einheitlich scharf dar. Das macht das Fotografieren zwar einfach, Fotos haben so aber nur eine geringe räumliche Wirkung. Etwas spannendere Fotos lassen sich mit gezielter Unschärfe in hinteren oder vorderen Bildteilen erreichen. Es wird dann beispielsweise nur das gewünschte Hauptmotiv scharf dargestellt und somit gegenüber dem unscharfen Hintergrund hervorgehoben. Das funktioniert im Zusammenspiel aus Blende, Abstand von Motiv und Hintergrund sowie dem Abstand zwischen Kamera und Motiv.
Am einfachsten erzeugt man einen unscharfen Hintergrund, wenn der Abstand zwischen Motiv und Hintergrund groß ist und die Kamera nicht zu weit vom Hauptmotiv im Vordergrund entfernt ist. Möchte man den Vordergrund unscharf haben, dann geht man an ihn möglichst nahe mit der Kamera heran und setzt den Fokus auf den gewünschten hinteren Bildteil. Die Blende bestimmt die Tiefenschärfe – also den Bereich, in dem ein Objekt scharf dargestellt wird. Je weiter die Blende geöffnet ist, desto geringer die Tiefenschärfe. Die Blende lässt sich bei Smartphone-Kameras allerdings nicht verstellen. Abzuraten ist von Kamera-Programmen, die eine Unschärfe digital erzeugen, in dem mehrere Fotos mit unterschiedlicher Fokusebene aufgenommen und dann zusammengerechnet werden. Das Ergebnis sieht meist unschön aus und ist auch nicht kontrollierbar.