Der populäre Krypto-Messenger Signal lief auf dem Desktop bisher nur in einer App für Googles Browser Chrome. Nun hat Open Whisper Systems, der Hersteller von Signal, eine eigene Desktop App für Windows, Mac und Linux herausgebracht.
Viele Messenger werben mit harter End-to-End-Verschlüsselung, doch Signal eilt der Ruf voraus, eine der sichersten Messaging Apps da draußen zu sein. Das mag auch an der bekannten Empfehlung durch niemand geringeren als Edward Snowden liegen.
Im Gegensatz zu WhatsApp, Telegram und einigen anderen Messengern hatte Signal bisher jedoch eine große Beschränkung: Dedizierte Apps gab es nur für Smartphones. Wollte man Signal auch auf dem Laptop oder Desktop nutzen, war es notwendig – oh diese Ironie – den Chrome-Browser von Google, einer bekennenden Datenkrake, zu installieren.
Offenbar hat man bei Open Whisper Systems aber erkannt, dass dies auf lange Zeit kein Zustand ist, denn bereits am 31.10.2017 gab Entwickler Scott Nonnenberg im offiziellen Signal-Blog den Launch eines Stand Alone Desktop Clients für Windows, MacOS und Linux bekannt.
Auf welchen Geräten läuft Signal Desktop?
Unterstützt werden folgende Plattformen:
- Windows 64-bit: 7, 8, 8.1 und 10
- MacOS ab 10.9 Mavericks
- Alle Linux Distributionen, die APT unterstützen (z.B. Debian oder Ubuntu)
Gleichzeitig bitten die Entwickler um das Feedback der Nutzer, um Bugs zu beseitigen und die Usability zu verbessern. Die Desktop App funktioniert nur, wenn ihr sie mit eurem Smartphone verbindet – ganz ähnlich wie das z.B. bei WhatsApp auch läuft.
Warum gilt Signal als sicher?
Verschlüsselte Kommunikation ist zwar mittlerweile Standard, allerdings müssen sich die Sicherheitsversprechen der Hersteller auch überprüfen lassen. Ist ein Messenger (oder irgendein anderes Programm) Closed Source, liegt der Quelltext also nicht offen, ist eine Überprüfung durch unabhängige Dritte jedoch – z.B. im Hinblick auf korrekt integrierte Kryptographie oder eventuelle Backdoors – recht schwierig bis unmöglich.
Signal hingegen ist Open Source. Daher lässt sich transparent nachvollziehen, wie Nachrichten verschlüsselt werden, welche Daten anfallen, über welche Server sie geleitet werden etc. Das verwendete Signal-Protokoll hat einen so guten Ruf, dass auch andere Hersteller, z.B. WhatsApp oder Google, es mittlerweile in ihre Dienste integriert haben.
via Heise