Die Galaxy-A-Modelle der 50er-Reihe sind Samsungs sehr erfolgreiche Mittelklasse. Und das vollkommen zurecht. Sowohl das A51 (Test) als auch der direkte Vorgänger A52 (Test) sind wirklich gelungene Geräte. Und gleiches gilt, Achtung Spoiler, für das aktuelle Modell Galaxy A53.
Bevor es mit den wirklich wichtigen Dingen losgeht, noch kurz ein Wort zum Lieferumfang. Der ist, wie bei Samsung mittlerweile üblich, übersichtlich. In der schmalen Verpackung findest du den SIM-Piekser, etwas Zettelkram und ein USB-C-Kabel. Das Ladegerät hat Samsung hier gestrichen. Das ist aber in diesem Fall kein Beinbruch. Warum das so ist, erkläre ich weiter unten genauer.
Aber genug der Präliminarien! Optisch ist das Samsung Galaxy A53 eine sinnvolle Weiterentwicklung des 2021er-Modells. Das Display nimmt den größten Teil der Front ein, die Ränder sind allerdings dicker als bei Samsungs S22-Reihe. Gemeinsam haben beide Modelle das flache Display. Dadurch wirkt das Smartphone ziemlich kantig. Gefällt mir gut der Look.
Auf der Rückseite ist der Kamerabuckel fließend in das Gehäuse eingearbeitet. Das sieht zugegebenermaßen richtig gut aus. Auch wenn die Kameras deutlich aus dem Gehäuse hervorstehen, liegt das A53 sicher auf dem Tisch und lässt sich auch einwandfrei bedienen, ohne zu stark zu wackeln.
Die Kunststoff-Rückseite ist matt. Das ist nicht nur etwas fürs Auge, sondern sorgt auch dafür, dass das A53 nicht nach kurzer Zeit aussieht, wie ein Tatort, den Spurensichererer nach Fingerabdrücken abgesucht haben. Der Rahmen besteht aus glänzendem Metall. Matt wäre mir persönlich lieber gewesen. Aber man kann halt nicht alles haben.
Rechts sitzen die Lautstärkewippe und der Powerbutton. Beide lassen sich gut erreichen und haben einen angenehmen Druckpunkt. Der Powerbutton ist allerdings mit dem Samsung-Assistenten Bixby belegt. Das lässt sich aber in den Einstellungen unter Funktionstasten schnell ändern. Und wenn du schon einmal in den Einstellungen bist, dann stell am Besten auch die Navigationstasten aus und die Gestensteuerung ein. Dann hast du nämlich auch gleich den Google Assistant mit einem Wisch zur Verfügung.
An der Unterseite gibt es den USB-C-Port zum Laden und Datentransfer und den SIM-Kartenschacht. Der hält eine kleine Überraschung parat. Denn er ist Hybrid, kann also entweder zwei Nano-SIM-Karten oder eine SIM- und eine microSD-Karte aufnehmen. Erweiterbaren Speicher findet man ja heutzutage immer seltener.
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Gute Performance
Damals… [und hier kommt ein Monolog über schwachbrüstige Mittelklasse-Smartphones, den ich einfach mal abkürze]. Heute hingegen bietet auch die Mittelklasse ausreichend Leistung. Der Samsung Exynos 1280 ist da keine Ausnahme: Apps starten zügig, der Wechsel geht reibungslos vonstatten und auch Gaming ist kein Problem. Spiele laden zwar geringfügig länger als bei Oberklasse-Geräten, wir reden hier aber über wenige Sekunden. Das ist eindeutig zu verschmerzen. Anschließend laufen selbst grafisch anspruchsvolle Titel butterweich. Asphalt 9 macht Spaß und auch PUBG mobile macht auf höchster Grafikstufe Laune.
Es gibt leistungstechnisch somit keinen Grund zur Klage. Mit einer Akku-Ladung kommst du ohne Probleme über den Tag, selbst bei intensiver Nutzung. Das ist einer der Vorteile der stromsparenden SoC in Mittelklasse-Smartphones. Mit normaler Nutzung, ohne Zocken und ausgiebiger Bildbearbeitung, sind auch 1,5 bis zwei Tage Laufzeit drin. Die Oberklasse-Smartphones bieten zwar erheblich mehr an Leistung. Aber mehr als ein Tag Laufzeit ist durch den extremen Stromverbrauch selten zu erwarten. Im normalen Alltag sind die Leistungsunterschiede in den meisten Fällen nicht spürbar.
Oben hatte ich geschrieben, dass es kein Beinbruch ist, dass kein Ladegerät mitgeliefert wird. Bei der Akku-Reichweite dürfte der wahrscheinlichste Fall sein, dass du es über Nacht lädst. Da kannst du auch dein altes Ladegerät nutzen. Wenn es ein USB-A-Ladegerät ist, kommst du zwar nicht in den Genuss von Schnellladen, aber: 1) bietet Samsung nur Schnellladen mit 25 Watt an und 2) über Nacht ist es eh egal. Mit einem normalen Ladegerät musst du mit rund zwei Stunden für eine vollständige Ladung rechnen. Wie schnell es mit den 25 Watt ginge, konnte ich mangels passendem Ladegerät nicht testen.
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Tolles und helles AMOLED-Display
Samsung und Displays. Reicht eigentlich, für diesen Abschnitt, oder? Das AMOLED-Display ist so, wie man es von Samsung kennt und erwartet: Hervorragend. Tolle Farben und eine hohe Helligkeit machen einfach Spaß. Klar, die Galaxy S22-Modelle haben eine höhere Spitzenhelligkeit. Aber letztlich reicht die Helligkeit aus, um auch in der Mittagssonne alle Inhalte gut zu erkennen. Und das ist das Entscheidende.
Standardmäßig ist das Farbprofil „Lebhaft“ ausgewählt. Das ist für HDR-Inhalte wichtig, weil es den DCI-P3-Farbraum ausnutzt. Die Farben sind kräftig und satt. Das fand ich teilweise gewöhnungsbedürftig. Falls du lieber nicht so knallige Farben haben möchtest, musst du das Farbprofil „Natürlich“ auswählen.
Bei der Bildwiederholrate hast du die Wahl zwischen 60 und 120 Hz. Zwischenstufen gibt es leider nicht. Angesichts des sparsamen SoC ist das aber kein Problem. Standardmäßig sind die 120 Hz aktiviert und das macht im Alltag richtig Spaß.
Unten im Display sitzt der Fingerprintreader. An die Position musst du dich gewöhnen, sie ist ziemlich weit unten. Aber er reagiert fix und erkennt den Finger zuverlässig. Samsung setzt bei seinen Fingerprintreadern auf Ultraschall und nicht auf Optik. Das hat einen Vorteil: Das Galaxy A53 lässt sich auch mit nassen Fingern problemlos entsperren. Volle Punktzahl für das Display.
Im Auslieferungszustand sind bei der 256 GB-Version knapp 38 GB belegt. Leider sind auch wieder viele vorinstallierte Apps mit dabei. Netflix und Spotify dürften dabei die Apps sein, die noch den meisten Mehrwert bieten. Bis auf Onedrive lassen sich aber alle Apps vollständig deinstallieren. Onedrive lässt sich nur deaktivieren.
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Gute Kamera für den Alltag
Rein auf dem Papier gibt es beim Galaxy A53 keinen Unterschied zum Kamera-Setup des Vorgängers Galaxy A52. Es gibt hier einen 64 MP Weitwinkel, einen 12 MP Ultraweitwinkel und zwei 5 MP-Linsen. Eine für Makro und eine für den beliebten Bokeh-Effekt. Das Setup hat beim A52 schon gut funktioniert und das tut es auch hier beim A53.
In den allermeisten Fällen wirst du den Automatikmodus nutzen und damit machst du auch nichts verkehrt. Die Bilder sind scharf und haben auch einen großen Dynamikumfang. Selbst mit Gegenlicht kommt die Kamera gut zurecht. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Natürliches Sonnenlicht ist der beste Freund der Kamera und dort liefert sie richtig ab. Bei Kunstlicht musst du bei der Fotoqualität aber ein paar Einschränkungen hinnehmen. Das gilt vor allem für warmes Licht in Innenräumen. Dort werden Strukturen oftmals weichgezeichnet.
Mach dir einfach selber ein Bild von den Ergebnissen. Bilder sagen ja mehr als tausend Worte.
Der Nachtmodus kommt natürlich nicht an den in der Oberklasse heran – keine Überraschung. Er bietet trotzdem gute Farben und ist gefühlt noch einen Tick besser als im vergangenen Jahr. Es gibt aber auch hier eine Einschränkung: filigrane Strukturen wie Äste sind nicht die Domäne des A53. Hier gibt es oft Pixelmatsch.
Zoom gibt es natürlich auch. Aber der ist mit Vorsicht zu genießen. Bis zweifache Vergrößerung ist alles im grünen Bereich. Was darüber hinaus geht: Lass es lieber. Hol dir weiter entfernte Objekte also mit den Füßen heran. Die Ergebnisse sind um Längen besser als der digitale Zoom ab dreifacher Vergrößerung.
Mit Makrolinsen verbindet mich eine Hassliebe. Ich mag Makros total. Die verbauten 2 oder 5 MP-Linsen sind allerdings in den meisten Fällen [hier bitte den Fluch deiner Wahl einsetzen]. Das A52 bot bei bewegungslosen Motiven einen vernünftigen Makromodus. Gleiches gilt für das A53. Hast du ein kleines Stativ und bewegt sich das Objekt nicht, kann der Makromodus gut abliefern. Bei allem anderen: Nimm die Hauptkamera und schneide das Bild anschließend zurecht. Die Ergebnisse sind oftmals besser.
Die Selfiecam macht ihre Sache gut und liefert solide Selfies ab. Es gibt kleine Unsauberkeiten. Aber die sind normal.
Die verfügbaren Modi sind keine Überraschung. Bei einer Sache gibt es von mir regelmäßig Lob für Samsung. Den Pro-Modus für Foto und Video. Der ist in dieser Preisklasse definitiv keine Selbstverständlichkeit. Volle Kontrolle über alle wichtigen Einstellungen finde ich gut. Das dürfen gerne mehr Hersteller so machen.
Und dann sind da noch die Snapchat-Filter. Ich gestehe: Ich liebe sie. Es macht einfach Spaß damit herumzuspielen. Sie verbergen sich hinter dem Modus „Fun“.
In 4K kannst du Videos mit 30 fps aufnehmen und in Full HD mit 60 fps. Samsung kann Video und die Qualität ist gut. Die Actioncam-Stabilisierung beschränkt sich auf Full HD und sorgt für Abstriche bei den Details.
Insgesamt gibt es hier ein Kamera-Setup mit vielen Möglichkeiten und einer ausgewogenen Mischung. Die einzige wirkliche Schwäche ist die Performance in schwach beleuchteten Innenräumen. Aber das ist eine Herausforderung für fast alle Kameras.
Erwartbarer Klang
Nun gut. Was soll man von so einer flachen Kiste schon erwarten? Nicht viel. Aber die Erwartungen werden übertroffen.
Tiefen und Mitten sind natürlich Mangelware. Es gibt einfach keinen Resonanzraum für sie. Und so dominieren, wie bei allen Smartphones, die Höhen. Die hat Samsung aber gut im Griff. Bei halber Lautstärke sind sie weit davon entfernt, schrill zu werden oder zu klirren. Für Telefonate ist die Abstimmung gut und auch bei Filmen ist der Sound zu gebrauchen. Bei Musik kommt es auf das Genre an.
Volle Lautstärke solltest du meiden. Das macht nämlich keinen Spaß. Die Tiefen gehen noch weiter flöten und die Höhen drehen richtig auf. Dann kommt es teilweise auch zu Klirren.
Der Sound verteilt sich ungleichmäßig auf die Speaker. Etwa 60:40 bis 70:30 ist der Anteil. Du solltest also tunlichst darauf achten, nicht den Speaker zu verdecken. Ansonsten hast du einen leisen dumpfen Klang.
Samsung bietet dir hier auch wieder Adapt Sound. Dabei werden die verschiedene Frequenzen vorgespielt und du gibst an, wie gut du die Töne hörst. Dementsprechend wird der Sound dann an dein Gehör angepasst.
Fazit Samsung Galaxy A53: Bietet alles, was ein Smartphone braucht
Und wie immer die Frage: Was bleibt? Das Galaxy A53 ist ein gelungenes Smartphone. Die Leistung stimmt, die Akkulaufzeit ist gut (was man nicht von allen Samsung-Smartphones sagen kann), die Kamera für die allermeisten Benutzer ebenfalls gut. Dazu gibt es die Möglichkeit, den Speicher zu erweitern. Es besteht also nicht zwingend die Notwendigkeit, das Modell mit 256 GB zu kaufen. Da lässt sich einiges beim Kaufpreis sparen.
Wer nörgeln will, der findet auch was. Aber das wäre in diesem Fall Erbsenzählerei. Ich habe im Test keine ernsthafte Schwäche gefunden. Das A53 ist aktuell ganz hart am Sweet Spot aus Preis und Leistung. Bei rund 370 Euro* geht es derzeit los. Und dafür gibt es nicht nur viel Leistung, sondern auch noch vier Android-Updates und fünf Jahre Sicherheitspatches. Sofern du nicht gerade brachiale Gaming-Leistung oder ausgeprägte Kamera-Spielereien benötigst, gibt es keinen Grund das Galaxy A53 nicht in die engere Wahl zu nehmen.
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Stand: April 2022