Ohne großes Event hat Valve nun seinen eigenen Handheld namens Steam Deck vorgestellt. Ein kleiner handlicher PC auf Basis von SteamOS und mit einer speziellen APU von AMD.
Erst vor kurzem haben wir eine News über einen vermeintlichen Handheld von Steam namens „SteamPal“ geschrieben. Nun hat Valve ihn ohne große Ankündigung vorgestellt und er sieht aus wie eine Mischung aus Nintendo Switch und dem Steam Controller.
Im Inneren werkelt das schon seit einiger Zeit entwickelte Linux-Betriebssystem SteamOS 3.0 und eine speziell für die Konsole entwickelte APU von AMD mit Zen 2 und RDNA 2. Diese soll genügend Leistung für die gesamte Steam-Bibliothek in 720p haben.
Ein Nintendo Switch-Klon
Das Gerät selbst ist klar an die Nintendo Switch angelehnt: In der Mitte ist ein 7-Zoll-LCD (1.280 × 800 Pixel, 216 dpi) mit Touch-Funktion. Rechts und links davon ist der Controller verbaut. Neben den typischen Tasten wie XYAB, Schultertasten und zwei Joysticks, gibt es noch zwei Touchpads. Diese könnten direkt aus dem Steam Controller übernommen worden sein. Das Display kann aber, im Gegensatz zur Switch, nicht herausgenommen werden.
Ähnliche Umsetzungen von PCs im Handheld-Format gibt es bereits mit dem Aya Neo, GPD Win 3, Powkiddy X2 und dem PS7000. Natürlich gibt es noch unzählige weitere solcher Geräte. Das Besondere am Steam Deck dürfte wohl das Betriebssystem sein: SteamOS 3.0.
Diese angepasste Linux-Distribution wird schon seit Jahren von Valve entwickelt, um ein eigenes System für Gaming anzubieten. Darauf kommen Proton (basiert auf Wine und ermöglicht Windows-Spiele auf Linux) und die moderne Desktop-Umgebung KDE Plasma 5 zum Einsatz. Alles an der neuen Version soll für die mobile Bedienung optimiert worden sein.
Valve gibt den Nutzern komplette Freiheit und so soll das System formatiert und ein eigenes Betriebssystem (Windows 11, Ubuntu etc.) installiert werden können. In einem Q&A hat Valve aber bereits angekündigt, dass SteamOS 3.0 wieder komplett frei verfügbar sein wird. Somit kann das System auch auf allen erdenklichen Computern verwendet werden. Besonders praktisch für kleine Gaming-Rechner.
Hardware auf Höhe einer Playstation 4
Im Steam Deck steckt eine Custom-APU von AMD, mit vier Kernen und acht Threads. Der Takt wird mit bis zu 3,5 GHz angegeben und es sollen 8 Compute Units (Grafikkerne) vom Typ RDNA2 verbaut sein. Leistungstechnisch bewegt sich die APU damit auf dem Niveau einer Playstation 4. Es gibt keine offizielle Angabe, welcher Chip genau verwendet wird. Es liegt aber nahe, dass eine 9W-APU vom Typ Van Gogh zum Einsatz kommt. Diese Generation von APUs wird eigentlich erst für ein späteres Quartal diesen Jahres erwartet.
Die technischen Daten lauten wie folgt:
Prozessor | CPU: Zen 2 mit 4C/8T, 2,4 – 3,5 GHz (bis zu 448 GFLOPS FP32) GPU: RDNA 2 mit 8 CUs, 1,0 – 1,6 GHz (bis zu 1,6 TFLOPS FP32) |
Arbeitsspeicher | 16 GB LPDDR5 RAM |
Speicher | 64 GB eMMC (PCIe Gen 2 x1) 256 GB NVMe-SSD (PCIe Gen 3 x4) 512 GB NVMe-SSD (PCIe Gen 3 x4) microSD-Kartensteckplatz |
Anzeige | 7-Zoll-LCD in 16:10, 1.280 × 800 Pixel, Touch-Eingabe, 400 cd/m², 60 Hz |
Die gesamten Spezifikationen hat Valve auf der offiziellen Produktseite veröffentlicht und geht dort auch im Detail auf die verbaute Hardware und Software ein.
Daneben steckt im Steam Deck noch ein integrierten 40-Wh-Akku, der für mehrere Stunden Spielzeit ausgelegt sein soll. Bei weniger anspruchsvollen Titeln soll der Akku bis zu 8 Stunden durchhalten. Komplexere 3D-Titel sollen die Akkudauer auf etwa 2 Stunden drücken, wie ein Datenblatt verrät.
Steam Deck im ersten Hands-On
Einige Redaktionen haben bereits ein Vorserien-Modell zum Testen bekommen. Am besten lässt sich das Gerät im Hands-On von IGN betrachten. IGN zufolge lassen sich alle gezeigten Spiele in 720p-Qualität bei mittleren bis hohen Details spielen.
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Preis und Verfügbarkeit
Das Valve Steam Deck bewegt sich zwischen 419 Euro und 679 Euro, je nach Ausstattung und Zubehör. In der Grundausstattung gibt es „nur“ 64 GB Speicher auf langsamer eMMC-Basis und eine Tragetasche.
Rein auf dem Papier würde ich zur nächsten Version für 549 Euro greifen: Hier gibt es 256 GB an schnellen NVMe-Speicher und ebenfalls eine Tragetasche. Die beste Version für 679 Euro hat dazu noch ein „hochwertiges entspiegeltes & geätztes“-Display.
Das Steam Deck kann ab dem 16. Juli, 19 Uhr direkt über den Steam Store vorbestellt werden, ausgeliefert werden soll es ab Dezember.
Was denkt ihr darüber? Schreibt uns gerne eure Meinung dazu in die Kommentare!
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via: computerbase – Bilder: Valve