Endlich die gesamte Steam-Bibliothek unterwegs spielen? Das geht womöglich bald, denn Valve arbeitet anscheinend an einem portablen Gaming-PC – mit dem Formfaktor der Nintendo Switch.
Nintendo hat es vorgemacht: Unterwegs großartige Spiele zu zocken ist einfach eine sehr angenehme Erfahrung, die mit der Switch auch heute noch einen wachsenden Anklang findet. Da verwundert es nicht, dass andere Games-Giganten ebenfalls ein Stück vom Handheld-Gaming-Kuchen abhaben wollen. Nun soll Valve, Mutterkonzern der Plattform Steam und Schöpfer der Half Life-Reihe, auch an einem portablen Gaming-PC arbeiten.
Laut den Kollegen von ArsTechnica verdichten sich derzeit die Gerüchte dazu und auch Valve-Präsident Gabe Newell heizte sie kürzlich weiter an. So antwortete dieser auf die Frage nach einer neuen Valve-Konsole, dass uns Ende des Jahres hierzu eine überraschende Antwort erwarten würde. Aber auch handfestere Hinweise deuten auf den kommenden Handheld hin: So entdeckte Pavel Djundik von SteamDB Änderungen im Steam-Code, die auf ein Gerät namens „SteamPal“ hindeuten.
Dazu gehörte auch gleich eine Liste namens „SteamPal Games“. Bereits seit September 2020 fanden findige Code-Detektive in Steam Hinweise auf ein Gerät namens Neptune, welches eine neue Hardware darstellen soll. Auch die nun gefundenen Versatzstücke zum SteamPal enthalten Hinweise auf „Neptune“ in ihrem Code. Dies deckt sich mit anderen (von ArsTechnica nicht genannten) Quellen, die eine Entwicklung des Steam-Handhelds anscheinend bestätigten.
Codename „SteamPal“ soll Linux-Basis besitzen
So soll Codename „SteamPal“ wohl eine Linux-Basis besitzen und den ungefähren Formfaktor der Nintendo Switch aufweisen. Neben einem kapazitiven Touchdisplay werden also an den Seiten noch Controller-Elemente geboten. Linux als Grundlage ist erstmal wenig überraschend, denn Valve versucht bereits seit geraumer Zeit die gesamte Steam-Bibliothek für das kostenlose Betriebssystem zur Verfügung zu stellen. Derzeit existieren wohl schon mehrere Prototypen, wobei einer von diesen etwas breiter als eine Switch daherkommt.
Als Grundlage des „SteamPal“ soll laut ArsTechnica ein AMD- oder Intel-Prozessor dienen. Damit dürfte die Hardware-Basis auf eine x86-Architektur setzen, die auch in normalen PCs zum Einsatz kommt. Die Nintendo Switch wird hingegen mit einem Nvidia-SoC auf ARM-Basis (wie in Smartphones oder Apples neuen M1-Geräten) gebaut. Eine Docking-Fähigkeit könnte über USB-C bereitgestellt werden. Damit wäre man also in der Lage, die Steam-Games auch auf einem größeren, externen Bildschirm zu zocken.
Preis noch ungewiss
Sam Machkovech von ArsTechnica ist sich seiner Sache sehr sicher, weist aber auch darauf hin, dass Valve in der Vergangenheit gerne schon einige laufende Großprojekte gestrichen hat. Man denke hierbei nur an Half Life 3.
Wir weisen ebenfalls darauf hin, dass die Gerüchte aufgrund der eher schwachen Quellenlage höchst spekulativ sind. Es gibt zwar einige interessante Hinweise auf einen Steam-Handheld, doch diese könnten auch andere Hintergründe wie einen Steam-Cloud-Service oder einen neuen Steam Controller haben. Zum Preis des möglichen Handhelds ist dementsprechend noch nichts bekannt. Valve könnte die Geräte aber auch mit leichtem Verlust verkaufen und den Gewinn mit verkauften Games erzielen. Das nötige Kleingeld und die nötige Software-Basis hat Steam definitiv, um einem Handheld mit PC-Spielen zum Erfolg zu verhelfen.
Wir sind auf jeden Fall sehr gespannt auf weitere Enthüllungen zum möglichen „SteamPal“ und werden euch hierzu auf dem Laufenden halten. Was meint ihr zu dem Gerät? Welche Spiele wolltet ihr schon immer mal unterwegs zocken? Lasst es uns in einem Kommentar wissen.