SteelSeries neue Prime-Serie besteht unter anderem aus fünf Gaming-Mäusen. Die Serie wurde in Zusammenarbeit mit E-Sport-Profis vor allem für einen Zweck entwickelt: um zu gewinnen. Wir schauen im Test nach, ob die Gaming-Mäuse mit True-Move-Sensoren und magnetischen OM-Schaltern wirklich ein Gewinn sind.
Das gefällt uns
- sehr gute, robuste Verarbeitung
- unterschiedliche Größen
- schlichtes Design
- ergonomische Form für Rechtshänder
- sehr gute Gleiteigenschaften
- mechanische Primärtasten
- widerstandsfähige Oberfläche
- einfach zu reinigen
- vorbildliche Software
- zuverlässiger Sensor
- lange Akkulaufzeit
- abnehmbare Kabel
Das gefällt uns nicht
- nur für Rechtshänder geeignet
- kein alternativer Bluetooth-Modus
- teilweise mit Micro-USB-Anschluss
- keine Lademöglichkeit via Mauspad
Wenn es um Gaming-Peripherie und insbesondere Gaming-Mäuse geht, dann ist der dänische Hersteller SteelSeries mit der Aerox- und Rival-Serie schon gut aufgestellt. Einen Vertreter aus der jeweiligen Serie haben wir uns schon im Test angesehen. Sowohl die auf extremen Leichtbau getrimmte Aerox 3 Wireless (Test) sowie die umfangreich ausgestattete Rival 5 (Test) konnten uns im Alltag und beim Zocken mit zuverlässiger Performance überzeugen.
Mit der Prime-Serie etabliert SteelSeries nun eine neue Submarke im hauseigenen Portfolio, die erstmal nach einem Amazon-Sponsoring klingt. Der Fokus liegt auf kompetitivem Gaming, daher wurden die Produkte auch mit professionellen E-Sportler*innen entwickelt. Zustande gekommen sind dabei ganze fünf Gaming-Mäuse, die sich zwar nicht optisch, aber bei der Ausstattung unterscheiden. Die Tabelle mit den technischen Daten gibt Aufschluss über die Unterschiede:
SteelSeries Prime bei uns im Shop
Die Mäuse werden in kleinen Kartons ausgeliefert. SteelSeries verzichtet erfreulicherweise komplett auf Kunststoff.
Zum Lieferumfang gehören neben einer Kurzanleitung noch jeweils das Kabel sowie bei der kabellosen Prime Wireless und Prime Mini Wireless noch der Funk-Empfänger sowie ein Adapter, mit dem du den Empfänger via Kabel direkt auf deinem Tisch platzieren kannst.
Kleine und große Version im Uni-Design
Die Gaming-Mäuse sind auf den ersten Blick optisch identisch, unterscheiden sich jedoch etwas bei den Abmessungen. Prime, Prime+ und Prime Wireless besitzen ein Standardmaß und sind ungefähr so groß wie die Logitech Pro X Superlight (Test). Prime Mini und Prime Mini Wireless fallen etwas kleiner und damit ähnlich wie die Aerox 3 Wireless (Test) aus.
Für Gaming-Mäuse fällt das gesamte Lineup angenehm zurückhaltend aus. Es ist nicht klar, ob die schlichte Optik auf die gemeinsame Entwicklung mit den Gaming-Profis zurückzuführen ist. SteelSeries ist abgesehen von den Sondereditionen jedoch nicht unbedingt für verspielte und sehr auffällige Produkte bekannt, daher passt es gut zur restlichen Peripherie.
Beleuchtung ist vorhanden, beschränkt sich jedoch auf den RGB-Ring am Mausrad. Die restliche Oberfläche ist mattschwarz und nicht sehr anfällig für Fingerabdrücke. Die Mäuse sind alle asymmetrisch geformt und eignen sich dementsprechend übrigens nur für Rechtshänder. Features wie eine Daumenablage oder speziell texturierte Grip-Flächen für den Daumen gibt es bei der Prime-Serie ebenfalls nicht. Es ließe sich vermutlich auch nicht mit dem Streben nach einem möglichst leichten Gewicht vereinbaren.
Die Gaming-Mäuse besitzen inkl. klickbarem Mausrad und den beiden Daumentasten alle fünf Tasten an der Oberseite. Dazu gesellt sich auf der Unterseite jeweils eine weitere Taste, mit der du zwischen individuellen Profilen wechseln kannst. Bei den beiden kabellosen Versionen kommt zudem noch ein Schieberegler hinzu, mit dem du die Mäuse ein-/ausschalten kannst. Sie bieten allerdings kein Fach, in dem du unterwegs den Dongle verstauen kannst. Es ist nicht ganz klar, warum SteelSeries bei den Mäusen eine unterschiedliche Tastenanzahl angibt.
Einwandfreie Verarbeitung trifft mechanische „Prestige OM“-Schalter
Bei der Verarbeitung hat SteelSeries alle Hausaufgaben gemacht. Die Mäuse wirken wie aus einem Guss, sind angenehm leicht und trotzdem robust. Die Spaltmaße sind sehr schmal und gleichmäßig, nur an der Unterseite kann sich etwas Staub zwischen dem Gehäuse und den Gleitfüßen ansammeln. Das ist aber bei fast allen Gaming-Mäusen der Fall. Auch sonst lässt sich die Maus sehr schnell und unkompliziert säubern. Die Oberfläche ist matt und damit widerstandsfähig gegen Kratzer oder Fingerabdrücke. SteelSeries macht diesmal auch bei den Tasten keine Ausnahme.
Mir gefällt vor allem das stabile gummierte Mausrad, das selbst bei schnellem Drehen nicht zu Klack-Geräuschen neigt, wie es z.B. bei der Pro X Wireless der Fall ist. Eine Umschalttaste für freies Drehen gibt es jedoch nicht.
Da die Prime-Mäuse vollverkleidet sind, erreichen sie nicht ganz die Leichtigkeit einer Aerox 3 Wireless, die mit dem perforierten Gehäuse auf lediglich 66g kommt. Die Pro X Wireless wiegt sogar nur bei 63 Gramm – trotz lochfreiem Gehäuse. Die am ehesten vergleichbare Prime Wireless liegt bei 80g und ist im direkten Vergleich spürbar schwerer, wirkt dafür aber auch robuster. Die kabelgebundenen Versionen kommen auf etwas weniger Gewicht. Die Prime landet bei 69g, die Prime+ bei 71g und die Prime Mini bei fliegenhaften 61g. Die Prime Mini Wireless ist mit 12 Gramm spürbar schwerer als die kabelgebundene Version.
Die Primärtasten setzen auf „mechanische „Prestige OM“-Schalter“, die im Alltag mit einem direkten Feedback glänzen. Im Vergleich mit der Logitech Pro X Wireless ist das Klicken deutlich lauter und benötigt etwas mehr Kraft, zudem fällt der Ton dumpfer als bei der Aerox 3 Wireless aus. Angesichts des lauten Klickgeräusches ist die Prime-Serie insgesamt eher für das heimische Arbeits-/ Gaming-Zimmer geeignet.
Neue, umfangreiche Software „SteelSeries GG“
Die Steel Series Game Engine war einmal. Mit SteelSeries GG (Download) vereint der dänische Hersteller ab sofort alle Funktionen unter einem Dach. Hersteller-Blog, Gameplay-Schnitt-Software „Moments“, Geräte, Apps, Cloud-Synchronisation – alles kannst du mit GG konfigurieren und verwalten. Mit dem Giveaway-Reiter bietet SteelSeries sogar ein Belohnungssystem an, dabei gibt es die Goodies entweder kostenlos oder z.B. wenn man die Moments-Software nutzt.
Bei den Prime-Mäusen kannst du nach einem kurzen Firmware-Update zahlreiche Einstellungen vornehmen. Mit dabei sind die RGB-Beleuchtung des Mausrads, die CPI-Empfindlichkeit, die Abtastrate, Schlaf-Timer, Makros usw. Insgesamt gefällt mir die strukturierte und intuitive neue Software sehr gut. Für neue Funktionen wie Moments bietet SteelSeries zudem ein Tutorial an. Schade nur, dass für die Software eine Registrierung zwingend notwendig ist.
Unterschiede fallen mehr oder weniger ins Gewicht
SteelSeries würde keine Serie mit fünf Gaming-Mäusen herausbringen, wenn es neben Größe, Gewicht und Preis keine weiteren Unterschiede gäbe. Fangen wir mit dem Ersten und Größten an: Prime, Prime+ und Prime Mini sind kabelgebunden, Prime Wireless und Prime Mini Wireless setzen auf 2,4-GHz-Funk. Dabei bleibt es aber nicht, denn das unterschiedliche Gewicht liegt vor allem in der abweichenden Ausstattung begründet. Prime und Prime+ setzen noch auf einen veralteten Micro-USB-Anschluss, während der Rest mit einem USBC-C-Port daherkommt.
Die gleiche Konstellation herrscht auch bei den Gleitfüßen vor. Nur die beiden Minis und die Prime Wireless bekommt das Upgrade auf PTFE-Gleitfüße. Dabei handelt es sich Polytetrafluorethen, der Allgemeinheit auch als Teflon bekannt. Die Prime+ hat dafür als einzige Gaming-Maus ein OLED-Display auf der Unterseite, mit dem du auch ohne die Software die CPI-Profile wechseln kannst. Via GG lassen sich aber auch individuelle Grafiken anzeigen oder Abfragerate, RGB-Modus und Lift-Off-Distanz anpassen. Gerade für letzteres hat die Prime+ einen zusätzlichen zweiten Tiefensensor speziell zur Abhebeerkennung an der Unterseite.
Ein weiterer Unterschied ist bei den verbauten Sensoren zu finden. Prime und Prime Mini setzen auf den TrueMove Pro, Prime+ auf den TrueMove Pro+ und die beiden kabellosen Derivate auf den TrueMoce Air. Alle Sensoren setzen auf eine optische Erkennung von Bewegungen und bieten eine native CPI (Counts Per Inch) von bis zu 18.000. Bedeutet, dass eine Mausbewegung auf dem Mauspad maximal stolze 18.000 Pixel auf dem Monitor sein können. SteelSeries weiß aber, dass es nicht nur um hohe Zahlen geht. Die Sensoren unterscheiden sich bspw. bei der Abtastschnelligkeit alias IPS (Inches Per Second) und der Beschleunigung.
Viele Gamer*innen benötigen keine 18.000 CPI, daher erklärt SteelSeries in diesem Blogbeitrag, worum es dem dänischen Hersteller bei den Sensoren noch geht – nämlich Genauigkeit, Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit. So würde die Maus selbst Bewegungen von 11 Metern pro Sekunde – also knapp 40 km/h – zuverlässig erkennen und verarbeitet dank leistungsstarkem internem DSP (Digital Signal Processor) alle Aufnahmen schnell und korrekt. So kommt es auch bei schnellen Bewegungen mit schräg angehobener Maus nicht zu unerwünschten Flicks gen Himmel und ungenaue Bewegungen werden einfach „stabilisiert“.
Gleiteigenschaften und Handling im Alltag
Kommen wir zur wichtigsten Frage: Wie schlagen sich die Gaming-Mäuse im Alltag? Das wäre als erstes das Handling. Da die Mäuse für Rechtshänder entworfen wurden, liegen sie etwas besser in der Hand als komplett symmetrische Gaming-Mäuse wie bspw. wie Pro X Wireless oder auch die Aerox 3 Wireless. Die Gleiteigenschaften gefallen mir sowohl bei den Prime-Derivaten mit normalen Füßen als auch bei den PTFE-Modellen sehr gut. Die Teflon-Beschichtung gleitet tatsächlich nochmal eine Spur besser als die Standard-Version über mein Stoff-Mauspad. Tatsächlich übertrifft die Prime Wireless hier auch die Pro X Wireless.
Größentechnisch kommen für mich eher die normalen Prime-Modelle in Frage, ich habe allerdings auch große Hände. Obwohl die beiden Prime-Mini-Modelle angesichts der Abmessungen nur unwesentlich kleiner sind, kann ich sie nur im auf Dauer für mich unangenehmeren Claw-Grip bedienen. Solltest du zierlichere Hände dein Eigen nennen, dürfte die Prime Mini aber die bessere Wahl darstellen.
Ein Unterschied bei den Sensoren war für mich jedoch beim Zocken übrigens nicht wirklich feststellbar, dafür überzeugen die mechanischen „Prestige OM“-Schalter mit einem direkten Feedback und fühlen sich insgesamt sehr „Clicky“ an, sind allerdings auch lauter als bei den meisten anderen Gaming-Mäusen, die ich zum Vergleich da hatte. Eine potentielle Verzögerung konnte ich mangels Möglichkeiten bei den kabellosen Modellen nicht messen, im Alltag war sie aber zumindest nicht spürbar. Alle Eingaben und Bewegungen wurden sofort umgesetzt.
Schade, dass SteelSeries keine Powerplay-Alternative im Portfolio hat. So müssen die kabellosen Gaming-Mäuse trotz langer Akkulaufzeit immer mal wieder an das Kabel und auch der USB-C-Dongle kann nicht einfach durch einen in das Mauspad integrierten Empfänger ersetzt werden. Immerhin brauchst du nicht zwangsweise den USB-C-Anschluss und kannst den Empfänger auch via Adapter und Kabel auch an einen USB-A-Port klemmen.
Fazit: SteelSeries Gaming-Mäuse der Prime-Serie
Unter dem Strich liefert SteelSeries mit der Prime-Serie keine bahnbrechenden Innovationen im Gaming-Maus-Segment ab, trotzdem überzeugt die Serie im Gamer-Alltag und liefert umfangreiche Features zu aktuell* fairen Marktpreisen. Alle Modelle sind hervorragend verarbeitet, liegen angenehm in der Hand, punkten mit guten Gleiteigenschaften und setzen auf Tasten mit präzisem Feedback. Dazu gibt es eine vorbildliche Software und trotz leichtem Gewicht sind die Mäuse sehr robust konstruiert und lassen sich dank geschlossenem Gehäuse sowie matter Oberfläche einfach reinigen.
Mit zwei Größen wird die Prime-Serie zudem auch unterschiedlichen Handgrößen gerecht, die +-Variante inkl. OLED-Display findet sich jedoch nur für größere Hände. Das ist zwar nützlich, die Profile lassen sich an jeder Maus jedoch auch mittels Taste umschalten. Die verbauten optischen Sensoren sind schnell und zuverlässig, tatsächliche Unterschiede lassen sich aber womöglich nur für Profis feststellen. Mit dem schlichten Design gehen die Gaming-Mäuse jedoch auch gut für den Allround-Einsatz durch.
Bedingt durch die ergonomische Form sind die Mäuse für Linkshänder nicht geeignet. Außerdem gibt es keinen alternativen Bluetooth-Modus wie bei der Aerox 3 Wireless, der für eine höhere Kompatibilität sorgen würde. Ich wünsche mir bei Peripheriegeräten zudem mittlerweile keine in die Jahre gekommenen Micro-USB-Ports mehr. Das größte Manko bleibt für mich aber das fehlende Ökosystem inkl. Mauspad mit Ladefähigkeit, das es nicht nur bei Logitech (Test), sondern bspw. auch bei HP (Test) gibt.
Falls du mit den kleinen Mankos leben kannst, bekommst du mit den Mäusen zuverlässige Begleiter für den Gaming-, aber auch Office-Alltag. Ob du damit zu einem/r Gewinnenden wirst, hängt zwar letztendlich doch von deinen Fähigkeiten ab, die Gaming-Mäuse bieten aber gute Voraussetzungen dafür.
Die UVPs werden am Markt mittlerweile schon deutlich unterboten. Bei uns im Shop bekommst du die Gaming-Mäuse zudem auch inkl. SteelSeries QcK Medium Mauspad oder Maus Bungee im Bundle.
SteelSeries Prime bei uns im Shop
Fünf Tester*innen für die Gaming-Mäuse der SteelSeries-Prime-Serie gesucht!
Ich hatte meinen Spaß, jetzt bist du dran. Jeweils ein Testsample kann in den kommenden Wochen dir gehören. Ich möchte dafür wissen, welche Gaming-Maus dir am besten gefällt und warum. Außerdem interessiert mich, für welche Games du die Maus nutzen willst. Bewirb dich bis zum 30.01.2022 um 23:59 Uhr mit einem Kommentar hier im Blog. Mit etwas Glück wirst du für einen Test ausgelost.
Schreib uns im Anschluss binnen drei Wochen ab Erhalt eine ehrliche Rezension mit 200 Wörtern auf der jeweiligen Shop-Seite und du darfst die Gaming-Maus behalten.
*Stand: Januar 2022