Im zweiten Teil der „Wie werde ich Streamer*in?“-Serie werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Arten und Stufen deiner zukünftigen Streaming-Ausrüstung und sehen uns zum Schluss fünf Setups mit sehr unterschiedlichen Preisen an.
Licht, Kamera und Action! Ganz so leicht ist es dann doch nicht, auf YouTube, Twitch, TikTok und Co. durchzustarten. Abhängig davon, wie hoch deine Streaming-Ansprüche sind, brauchst du mehr oder weniger Ausrüstung. Gehen wir zuerst einmal die wichtigen Punkte durch und sehen uns am Ende fünf konkrete Setups genauer an.
Licht – es geht immer noch etwas mehr
Beim Licht ist „haben“ immer besser als „brauchen“ – und du brauchst zum Streamen eine Menge Licht. Nicht unbedingt in der Intensität, sondern in der Fläche. Je mehr Licht du auf dich wirfst, desto einfacher ist es für deine Kamera, dich gut aussehen zu lassen. Das gilt besonders bei einfachen Webcams.
Du kannst für relativ wenig Geld zwei große Softboxen online bekommen, die dann auch für ein gleichmäßiges Licht während des Streamings sorgen. Die brauchen aber Platz, haben in den allermeisten Fällen nur eine Helligkeits-Stufe sowie Farb-Temperatur und verfügen nur über einen simplen Schalter. Deine Kontrolle über das Licht ist entsprechend binär – ein oder aus.
In der nächsten Stufe kommen dann schon LED-Panels. Die brauchen deutlich weniger Platz als die großen Softboxen und können dazu auch oft in der Lichtstärke und -temperatur (warmes oder kaltes Licht) geregelt werden. Elgato bietet mit den Keylights und Keylights Air bspw. zwei sehr gute Produkte zum Streamen, die neben deiner eigenen Ausleuchtung auch zur Ausleuchtung von anderen Dingen verwendet werden können. Solltest du aber einfach nur dein Gesicht mit Licht versorgen wollen, geht nichts über ein Ringlicht.
Ringlichter sind der Cheatcode für Fotos und Videos, da die Kamera im Ring sitzt. Positionierst du dich dann für das Streaming mittig vor der Kamera, bist du makellos ausgeleuchtet – inklusive aller Falten und grauen Haare. Dazu bekommen deine Augen noch diesen markanten Ring um die Iris. Da Audio- und Video-Equipment im Normalfall nur auf zwei Gewindegrößen setzt (1/4″ & 3/8″), kann Ausrüstung einfach miteinander kombiniert werden und so auch ein paar mutigere Konstellationen entstehen.
Das Elgato-Ringlight punktet wie die Keylights (Air) ebenfalls stark, da es perfekt verzahnt in deinen Stream eingebunden und sowohl in der Helligkeit als auch Temperatur geregelt werden kann. Abgedimmtes Licht, weil du Outlast zockst – ein Knopfdruck am Streamdeck. Volle Beleuchtung, weil du einen Schmink-Guide aufnimmst – ebenfalls ein Knopfdruck.
Für Licht-Akzente im Hintergrund kannst du dich beliebig austoben. LED-Strips, Lichtkugeln, smarte Lampen von Nanoleaf (Test) oder Nedis (Test) – auf Wunsch eine alte Lavalampe von deinen Eltern, die du auf dem Dachboden gefunden hast. Übertreib es nur nicht, da der Hintergrund nicht von dir ablenken sollte.
Kamera – von 30€ bis 3000€ und mehr
Wenn du Streamer*in werden willst, dann willst du auch gesehen werden. Dein Gesicht ist (abgesehen von deinem Namen und deiner Stimme) dein Aushängeschild. Entsprechend brauchst du eine Kamera. Auch wenn dein Gaming-Notebook sehr wahrscheinlich mit einer eingebauten Webcam ausgeliefert wurde – die willst du nicht. Ich gehe sogar soweit, zu sagen, dass du lieber keine Kamera haben solltest, als die eingebaute in deinem Notebook zu verwenden. Bei Kameras für Streaming gibt es mehr oder weniger drei Stufen.
Die erste Stufe sind einfache externe Webcams. Für diese kleinen Helfer bewegen wir uns grob im Bereich von 30 bis 60 Euro. Sie bringen dich beim Streaming schon mal einen großen Schritt weiter und können mit genügend Licht (s. vorheriges Kapitel) ein gutes Bild erzeugen. Insbesondere wenn du eher Games streamen willst, ist die Auflösung der Kamera gar nicht so wichtig, da du nur in einem kleinen Bildausschnitt unten rechts zu sehen bist. Gute 720p sind dann sogar besser als matschige 1080p oder gar 4K.
Die zweite Stufe der externen Kameras sind dann Webcams auf Steroiden speziell für Streamer*innen. Dazu zählen die Logitech StreamingCam und die Elgato FaceCam. Beide versprechen 1080p bei 60FPS. Ihre wahre Magie offenbaren sie aber in der Software – hier kannst du vom Zoom über den Weißabgleich bis zum Kontrast viel einstellen, um dein perfektes Abbild zu erzeugen. Besonders Elgato bietet viele Einstellungen, die dann auch direkt in den Stream übernommen werden können.
Bei der dritten Stufe sind wir dann im professionellen Bereich angekommen – DSLR bzw. DSLM. Also digitale Spiegelreflex- oder spiegellose Systemkameras, die dein Bildmaterial auf ein ganz anderes Level heben. Damit kannst du dann auch viel mehr angehen als einen einfachen Live-Stream. Um das Bildsignal aber auch in den Stream zu bekommen, brauchst du eine Möglichkeit, das Video an den PC zu schicken. Natürlich hat Elgato auch dafür etwas – den Cam Link. Entweder als USB-Stick (ein Video-Signal) oder direkt als PCIe mit bis zu vier Streaming-Signalen.
Große Hersteller wie Sony bieten für Kameras wie bspw. die A7 III auch die Software Imaging Edge (Download) an, mit der du das Livebild deines Suchers auf den PC streamen kannst. Dafür brauchst du noch ein passendes USB-Datenkabel und eine kostenfreie Software wie OBS Studio (Download). Die Qualität reicht allerdings nicht ganz an die eines HDMI-Grabbers heran.
Der Haken an der ganze Sache ist natürlich, dass dieses Setup sehr teuer ist. Selbst eine Sony Alpha 6000 schlägt mit 500€* zu Buche und dann brauchst du noch ein passendes Objektiv. Bei der Auswahl des Objektivs solltet du die Brennweite und deren Einfluss auf dein Gesicht im Hinterkopf behalten. Je nach Art der Linse muss deine Kamera dann auch weiter weg von dir positioniert werden. Das ist kein Problem, wenn deine vier Wände über einen „Ost-Flügel“ verfügen, wird aber problematisch, wenn dein Schreibtisch an einer Wand stehen soll bzw. muss. Für ein schönes Bokeh (Unschärfe im Hintergrund) ist außerdem ein Objektiv mit einer offenen Blende (≤ F2.8) zu bevorzugen.
Du siehst schon – das Thema Pro-Video ist sehr kompliziert. Bleib bei einer guten Webcam, solange es geht. Für simple Streams wird das lange reichen. Produkt-Reviews und Vlogging sind ein anderes Thema.
Ton – sehr unterschätzt
Um Menschen via Streaming zu erreichen, ist Ton nach Video das stärkste Medium. Wind in den Blättern, das Rauschen des Meeres, der ikonische Sound einer eingesammelten Mario-Münze. Du hast jeden dieser Sounds im Ohr gehabt, als du ihn gelesen hast, oder? Sound ist wichtig – wichtiger als die meisten Streamer*innen denken.
Dein erster Gedanke mag ein einfaches Headset mit eingebautem Mikrofon sein. Das ist aber aus mehreren Gründen nicht ideal. Es verdeckt einen Teil deines Gesichts und die meisten Headsets haben keine guten Mikrofone – deine Stimme ist zu wichtig, um nach Jan Delay zu klingen. Immer mehr Hersteller von Headsets (Logitech, Razer usw.) gehen sogar so weit, dass sich ihre Headset-Mikrofone abnehmen lassen. Diese Lösung ist besser als nichts, sollte aber nicht länger beibehalten werden als nötig.
Besser sind simple USB-Mikrofone. Die gibt es schon für relativ wenig Geld von Logitech (Yeti-Serie), Elgato (Wave-Serie) oder Shure (MV-Serie). Das sind häufig Nieren-Mikrofone und sie steigern die Audio-Qualität beträchtlich. Der nächste Schritt nach USB ist der Sprung zu XLR.
XRL-Mikrofone wie das Sennheiser MKE 600 (Test) brauchen zusätzlich noch ein Audiointerface (bspw. Wave XLR Mikrofon-Interface), damit das Signal auch wieder in euren PC kommt. Du siehst schon, dass wir hier auch wieder im Bereich Studio- bzw. Pro-Audio-Equipment sind. Überdimensioniert für einen kleinen Just-Chatting-Stream, sinnvoll für „Ich verdiene meinen Lebensunterhalt damit“. XLR-Mikrofone haben allerdings den Vorteil, dass Kabellänge nicht länger ein Problem ist.
Effekte – Green Screen: ja oder nein?
Die Antwort auf die Frage, ob du dir einen Green Screen anschaffen solltest, hängt von zwei Faktoren ab: Die Art der Inhalte, die du produzieren willst und wie dein Hintergrund aussieht.
Bist du selbst nicht die Hauptattraktion in deinem Stream (bspw. Let’s Plays) und willst so viel wie möglich vom anderen Inhalt (Spiel) zeigen, dann ist ein Green Screen definitiv die richtige Wahl. Er erlaubt es dir, alles auszublenden, was nicht direkt du selbst bist. Je glatter und gleichmäßiger dein Green Screen (ausgeleuchtet) ist, umso leichter ist es, ihn digital verschwinden zu lassen. Zudem kannst du dir das Aufräumen des Zimmers vor dem Stream sparen. Einfach den Screen auf- bzw. runtergezogen und es kann losgehen.
Wenn du selbst der Star der Show bist, dann kann ein schicker Hintergrund viel zur Bildsprache beitragen. Gerade für Reviews kann ein leicht unscharfer Hintergrund dem Auge deiner Zuschauer*innen helfen, immer auf die richtige Stelle zu schauen. Wenn du also Platz und etwas Sinn für Ästhetik hast, brauchst du keinen Green Screen. Was du aber für stylische Nahaufnahmen gebrauchen kannst, ist ein Green Screen Mauspad.
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Action – Warum so viel Elgato?
Du hast sicherlich mitbekommen, dass ich sehr viele Produkte von Elgato in diesem Guide erwähnt habe. Das hat auch einen einfachen Grund – das Stream Deck. Für einen komfortablen Stream gibt es einfach nichts besseres. Du willst den Stream pausieren – ein Knopfdruck. Du brauchst eine Einblendung, weil etwas im Stream passiert ist – ein Knopfdruck. Szenen-Wechsel auf die zweite Kamera – du ahnst es schon. Das Stream Deck passt du dabei genau an deine individuellen Bedürfnisse an. Wie das genau funktioniert, stelle ich dir in einem der kommenden Teile dieser Serie vor.
Ab einem bestimmten Punkt kommst du als Streamer*in nicht mehr an Elgato vorbei. Natürlich kannst du auch fast alles mit den Lösungen von anderen Herstellern zusammenbasteln, aber eben nicht so komfortabel. Die Untermarke von Corsair hat den Ruf „Das Apple der Streamer“ zu sein – und da ist viel dran. Alle Produkte sind sehr durchdacht, funktionieren dank (inzwischen) guter Software perfekt miteinander und sind hochwertig verarbeitet. Das lässt sich Elgato auch gut bezahlen, aber das sind sie auch wert.
Das richtige Game-Streaming-Setup für dein Geld
Du musst nicht gleich in das Premium-Segment springen – besonders nicht, wenn du dir nicht sicher bist, ob Streaming dein Hobby für die nächsten Jahre oder nur ein paar Wochen wird. Daher habe ich dir fünf sehr unterschiedliche Setups herausgesucht. Sie erlauben es dir, mit dem Streamen anzufangen, ohne gleich 5000€ (oder wesentlich mehr) zu investieren.
Bevor wir mit den einzelnen Setups anfangen, sei aber noch eines gesagt: Ton, Licht und Video sind ein Fass ohne Boden. Du kannst immer noch mehr Geld auf eine Situation werfen, es ist aber wie bei fast allen Produkten: Ab einem bestimmten Punkt investierst du wesentlich mehr, als du letztendlich an Qualität gewinnst.
Setup 1 – Mobile Streaming (0€)
Du bist bereit für deinen ersten Live-Stream, aber du hast praktisch keine Ausrüstung? Eine Sache hast du aber sehr wahrscheinlich – und das ist ein Smartphone. Mit der Twitch-App kannst du direkt den Inhalt deines Smartphones streamen. Bild- und Video-Qualität sind abhängig von deinem Smartphone und damit sehr wahrscheinlich nicht überragend, aber es ist ein Anfang.
Für eine Runde Just-Chatting reicht es allemal und selbst viele beliebte Spiele sind „kostenlos“. Games wie Pokémon GO und Genshin Impact sind weit verbreitet und haben eine sehr geringe Einstiegshürde. Mit diesem Setup kannst du überprüfen, ob du dich wohl damit fühlst, deinen Stream raus in die Welt zu schicken.
Setup 2 – Streaming Light (400 – 500€)
Beim zweiten Setup gehe ich davon aus, dass du keinen Gaming-PC besitzt. Wahrscheinlich hast du eher einen Laptop, aber ohne dedizierte Grafikkarte. Was du brauchst, ist eine Gaming-Konsole. Die sind im Moment immer noch schwer zu bekommen – vielen Dank Scalper – aber zumindest eine Xbox Series S (270€) lässt sich inzwischen online besorgen. Dazu dann noch ein kompatibles Headset samt passablem Mikrofon (120€) und es kann losgehen.
Sowohl PlayStation als auch Xbox verfügen über die Twitch-App. Bedeutet, du kannst direkt loslegen und live von der Konsole streamen. Leider kann die PlayStation den/ die Streamer*in aktuell nur mit der offiziellen PlayStation-Kamera (50€) aufnehmen. Externe Webcams werden an der PS5 nur als Mikrofone erkannt. Solltest du dein Gameplay erstmal aufnehmen wollen, musst du darauf achten, dass deine Konsole genug freien Speicher hat (PS5 SSD-Upgrade-Guide).
Im letzten Schritt solltest du dein Smartphone inklusive Twitch-App zur Hand haben. So kannst du immer schnell deine Einstellungen anpassen, ohne aus dem Spiel ins Dashboard der Konsole wechseln zu müssen und so den Stream zu unterbrechen.
Setup 3 – Bescheidene Anfänge (1600 – 2000€)
Willkommen in der Welt des PC-Gamings. Mit diesem Setup brauchst du einen Mittelklasse-Gaming-PC. Etwas in der Größenordnung eines Desktop-PCs mit Intel Core i5 samt Nvidia GeForce RTX 2060 / 3060. Unsere NBB-Raubtiere sind dafür gut geeignet (ab 1300€). Ein aktueller Gaming-Laptop erfüllt ebenfalls die notwendigen Kriterien. Wer langfristiger plant, sollte sich den Gaming-PC selbst zusammenbauen (Kaufberater).
Als weitere Ausrüstung benötigst du in diesem Setup eine einfache externe Webcam wie die Logitech C920 (75€, funktioniert auch mit der Xbox) und ein USB-Mikrofon (wie das Elgato Wave 3 für 165€). Zum Schluss besorgst du dir online noch zwei kleine Softboxen und ein grünes Tuch (Green Screen) für jeweils 30-40€.
Zur Steuerung deines Streams installierst du dir am besten auf einem alten Android oder iPhone noch die App „Touch Portal“. Das ist bei weitem kein Stream Deck, aber erfüllt grob dessen Zweck. Achtung: Einige Funktionen erfordern die Pro-Version der App (13€).
Setup 4 – Willkommen in der Familie (3000 – 3500€)
Mit diesem Setup spielst du im (sehr) gehobenen Mittelfeld bzw. Semi-Pro-Bereich. Du bewegst dich hier im Intel Core i7-Bereich mit einer Nvidia GeForce RTX 2070 / 3070. (Als Raubtier ab 2000€) Deine Stimme fängst du hier über etwas auf dem Level eines Rhode Procaster (160€) ein. Vergiss nicht, dass du auch den Focusrite Scarlet (100€) oder ein GoXLR Mini (160€) brauchst.
Als Kamera ist an diesem Punkt die Elgato FaceCam (knapp 200€) eine sehr gute Wahl. Solltest du dein Setup später weiter upgraden, kann sie sehr gut als Zweitkamera genutzt werden. Auch dein Green Screen sollte nun von Elgato kommen (knapp 150€), da er bei Bedarf schnell bereit oder eben verschwunden ist.
Dazu sollte dein kleines Stream Deck mit 15 Tasten (knapp 150€) inzwischen mit einem Keylight (200€) oder zwei Keylight Air (je 125€) oder zumindest einem Ringlight praktisch jede Aktion deines Streams steuern.
Setup 5 – Ich verdiene meine Geld damit (3500€ – Open End)
Damit sind wir auch schon in der Ober-Liga angekommen. Wenn du es bis Setup 5 geschafft hast, konkurrierst du mit den meisten Medienschaffenden, was die Leistung angeht. Du hast mehr CPU-Kerne als du wirklich brauchst – wahrscheinlich sagst du dir selbst, dass Media-Encoding damit schneller läuft oder dass es zukunftssicher ist. Deine Grafikkarte(n) hat/haben dazu mehr gekostet als das ganze dritte Setup. Unsere Raubtiere sind aber auch bei diesem Leistungsbedarf an deiner Seite.
Bildtechnisch bist du mit einer Systemkamera der Sony-Alpha-Serien samt 16mm Sigma Objektiv ausgestattet, die dein Signal via Elgato Cam Link (130€) an den PC schickt. Als Mikrofon ist etwas in der Klasse eines Shure MV 7 SMB samt TC Helicon GoXLR angeschlossen und dank des großen Stream Decks mit 32 Tasten kannst du nun wirklich dem ARD-Abendprogramm Konkurrenz machen.
Setup 5 ist tatsächlich eine Klasse für sich und wenn du weiterhin Twitch-Streams zur Weltgeschichte oder einfaches Gaming machst, ist es dazu auch absolut unnötig. Bei Tech-Spielzeug kommt aber auch immer dieses Gefühl in einem hoch – das Gefühl von „haben“, „besitzen“, „Macht ausüben“ – und dagegen kann man schwer argumentieren.
Inhalte schlagen immer Qualität
Du kannst als Streamer*in eine noch so großartige Bild- und Ton-Qualität haben, wenn deine Formate und Inhalte nicht interessant sind bzw. nicht zu dir als Person passen, hilft dir das alles nichts. Darum muss dir immer klar sein, was deine Stärken sind. Die technische Ausstattung ist dann nur die Kirsche auf der Sahne.
Ein gutes Beispiel auf Twitch ist einer der größten deutschen Streamer „TheRealKnossi„. Unabhängig von dem Style oder Inhalt seiner Streams ist seine Bild- und Ton-Qualität eher mau. Erst Ende 2021 hat er sein Setup modernisiert, hat aber auch mit rauschendem Bild und blechernem Mikrofon mehrere 100.000 Views pro Stream erreicht. Auf YouTube ist ein gutes Beispiel das „Technikfaultier“. Dessen Videos werden eher mit minimalen Mitteln produziert, aber erreichen durchschnittlich 10.000 – 20.000 Leute. Bei interessanten Produkten gerne auch 60.000 Views und mehr.
Du siehst also, dass es gar nicht unbedingt auf die teure DSLM und den Green Screen ankommt – was du den Leuten jenseits deiner technischen Ausstattung bietest, ist viel wichtiger. Die Wahl deines Mikrofons sagt entsprechend wesentlich mehr über dich als Charakter aus als dein ganzer Stream.
In Teil 1 unserer Streaming-Serie haben wir uns mit den vielen kleinen Schritten vor dem ersten Stream beschäftigt. Jetzt haben wir geklärt, welche Ausrüstung du brauchst. Im dritten Teil der Serie werden wir uns mit der typischen Streaming-Software und deren Möglichkeiten auseinandersetzen. Behaltet also unsere sozialen Kanäle im Auge, damit du das nicht verpasst. Alle Beiträge unseres Streaming-Guides findest du an dieser Stelle auf einen Blick.