Intel Celeron 4020, 4 GB RAM und 128-GB-SSD: Das GeoBook 140 bietet die absolute Grundausstattung im Notebook-Bereich und wandert so schon für sehr schmale 99 Euro* über die Ladentheke. Eine Summe, die vielen ein Notebook für Schule, Home-Office oder Studium wert sein dürfte. Genau für diesen Zweck ist das Geobook 140 auch gedacht – etwas Geduld solltet ihr je nach Aufgabenbereich aber mitbringen.
Das gefällt uns
- schlichtes Design
- solide Verarbeitung
- gutes Tastenfeedback
- großes Touchpad
- Windows 11 und MS Single 365
- kaum Bloatware
- lange Akkulaufzeit
- Akku und SSD wechselbar
- leise und kühl im Alltag
- Teil der NBB Selection
Das gefällt uns nicht
- blasses Display mit mauen Blickwinkeln
- kein USB-C-Anschluss
- eingeschränkte Wartungsfreundlichkeit
- mageres Klangbild ohne Tiefen
Das Geobook kommt in einer überraschend schick gestalteten Verpackung daher, anhand derer man erstmal kein Gerät dieser Preisklasse vermutet. Notebook, Ladegerät und Kabel: Alles ist ordentlich verpackt, allerdings gibt es einen saftigen Öko-Malus für den hohen Kunststoffanteil. Schade.
Eine Schnellstartanleitung liegt ebenfalls mit im Karton. Was gibt es sonst noch? Nach dem Aufklappen wird ein Putztuch notwendig, denn der Aufdruck auf dem Display-Schutztuch hinterlässt Spuren auf dem Display. Die sind jedoch schnell entfernt und vermutlich nur durch den langen Transport entstanden.
Schlichter Auftritt, gute Verarbeitung
Fangen wir wie immer subjektiv beim ersten äußeren Eindruck an. Das GeoBook 140 sieht tatsächlich ganz ansprchend aus. Kein übertriebenes BlingBling und auch kein aufdringliches Gehäuse mit unnötigen Sicken und scharfen Kanten. Die mattschwarze Oberfläche verströmt dagegen Minimalismus: Abgesehen von einem kleinen geo-Schriftzug ist alles komplett schnörkellos und damit in meinen Augen schick. Ebenfalls angenehm: Die Oberfäche auf der Außenseite ist matt und fühlt sich leicht gummiert an. Da haben Fingerabdrücke keine Chance.
Ob das auf Dauer so bleibt oder ob sie irgendwann anfängt, speckig zu werden und zu glänzen, kann ich nicht sagen. Innen setzt Tactus auf eine glatte Kunststoff-Oberfläche und umgeht diese Frage damit. Die Display-Rahmen sind übrigens akzeptabel. Nicht besonders schlank, aber auch nicht so breit wie bspw. bei einigen aktuellen HP-Notebooks aus dem unteren Preissegment.
In der Disziplin Stabilität gewinnen günstige Notebooks häufig reihenweise goldene Himbeeren, denn dünner Kunststoff ist nicht für Verwindungssteifigkeit oder Robustheit bekannt. Das GeoBook 140 überwindet aber die Grenzen des bisher augenscheinlich Möglichen in diesem Preisbereich, denn es ist weder klapprig noch instabil. Klar, mit etwas Kraft lässt sich die Tastatur eindrücken, aber insgesamt überzeugt das GeoBook 140 mit einer guten Verarbeitung.
Das GeoBook 140 gehört übrigens zu unserer neuen NBB Selection inkl. 30 Tagen Rückgaberecht, Express-Service-Garantie und Kontakt mit unseren Product Specialists.
Tastatur & Trackpad gefallen, Webcam nicht
Wie arbeitet es sich denn mit einem Sub-300-Euro-Notebook? Dafür habe ich mir zunächst die Eingabegeräte angeschaut. Das Notebook hat ein einheitliches Tastenlayout ohne Numblock. Der Hersteller Tactus verzichtet zudem auf die häufig anzutreffenden verstümmelten Pfeiltasten. Eine Tastaturbeleuchtung gibt es ebenfalls nicht. Dafür bieten die Tasten einen angenehmen Druckpunkt und sind nicht so schwammig, wie es bei vielen günstigen Notebooks der Fall ist. Längere Texte sind absolut kein Problem und Fehleingaben traten zumindest nach kurzer Eingewöhnung kaum bei mir auf.
Ebenfalls eine Seltenheit im Sub-500-Euro-Segment: Das Trackpad ist mit 12,5 x 7,8 cm erstaunlich groß geraten. Mit einem Wisch über den gesamten Bildschirm sliden ist also kein Problem. Tipp-Eingaben werden ebenso zuverlässig erkannt.
Über die Webcam müssen und sollten wir nicht viele Worte verlieren. Sie ist vorhanden und für gelegentliche Videocalls nutzbar, wer das digitale Abbild jedoch häufiger benötigt und über keinen bestens ausgeleuchteten Arbeitsplatz verfügt, sollte schnell etwas Geld in eine brauchbare Alternative investieren. Darunter fällt bspw. die Creative Live! Cam Sync 1080p. Wie groß die Unterschiede ausfallen können, seht ihr hier (Webcam-Vergleich).
Alltagstaugliche Anschlüsse
Das GeoBook 140 verfügt an beiden Seiten über jeweils drei Anschlüsse. Auf der rechten Seite sitzen der USB-3.2-Port, ein 3,5mm-Klinkenanschluss und der Micro-SD-Kartenleser, der zusätzlich als Speichererweiterung genutzt werden kann.
Auf der linken Seite hat Tactus einen USB-2.0-Port, den Stromanschluss und den Mini-HDMI-Port verbaut. Da es sich um keinen normalen HDMI-Anschluss handelt, benötigt ihr ein spezielles Kabel. Schade: Einen USB-C-Anschluss hat das GeoBook im Gegensatz zu den Convertible-Geschwistern GeoFlex 110 und 140 (Test) nicht.
Abgesehen davon bekommt ihr für den normalen Alltag alle gängigen Anschlüsse und könnt dank Mini-HDMI-Anschluss sogar noch ein externes Display nutzen.
TN-Panel ist für Office ausreichend
Das Display ist in meinen Augen – und die kommen hier am ehesten zum Tragen – der größte Kompromiss, den ihr beim GeoBook 140 eingehen müsst. Dabei ist die Auflösung von 1366x768px bei einer Displaygröße von 14″ durchaus in Ordnung. Auch die Helligkeit ist akzeptabel. Mit ca. 238 nits im Durchschnitt wird das Display zwar nicht besonders hell, für Innenbereiche reicht es aber. Ihr solltet allerdings auf Lichtquellen hinter euch achtgeben, denn das Display spiegelt. Es ist zwar keine richtig glänzende Oberfläche, aber entspiegelt ist es eben auch nicht.
Da es sich um ein TN-Panel handelt, sind die Blickwinkel nicht sehr stabil. Wenn ihr seitlich auf das Display schaut, werden die Inhalte dunkler dargestellt. Deutlich schlimmer ist es aber, wenn ihr im spitzen Winkel von unten oder oben auf das Display schaut. Die Farben werden so verzerrt, dass kaum noch etwas erkennbar ist. Angesichts der Tatsache, dass das GeoBook 140 ein klassiches Notebook ist und ihr daher normalerweise zentral davorsitzt, statt im schrägen Winkel von oben oder unten auf das Display zu schauen, geht es aber insgesamt noch.
Was nicht geht, ist mehr als gelegentliche Bildbearbeitung im Hobbybereich an dem TN-Panel zu erledigen. Unsere Messung mit dem Spyder5 zeigt, dass das Display angesichts der Farbraumabdeckung (47% AdobeRGB) und Farbtreue (Delta E 11,58) für farbkritische Arbeiten nicht geeignet ist. Zudem ist das Display ab Werk mit einem Weißpunkt von 10700K deutlich zu kalt eingestellt. Auch die Ausleuchtung ist mit einer maximalen Abweichung von 18% nicht sehr gleichmäßig. Bei einem Notebook in dieser Preisklasse überrascht das aber nicht.
Mit einer Kalibrierung kann man einige der Werte zumindest etwas verbessern. So erhöht sich die Farbraumabdeckung durch die Bank minimal und auch das Delta E sinkt auf durchschnittlich 3,81. Immer noch kein guter Wert, aber deutlich besser als vorher. Der Weißpunkt wird mit 10400K zwar nur minimal besser, die Darstellung von Inhalten wird nach der Kalibrierung aber sichtbar neutraler. Das Gamma bleibt mit einem Wert von 2,3 in Ordnung.
Das Schauen von Filmen ist machbar, wenn der Hotel-TV keine brauchbare Alternative darstellt. Farben wirken blass und Schwarz ist vor allem in dunklen Szenen eher ein Grau.
Windows 11 im S-Modus & Microsoft 365 Single
Das GeoBook 140 setzt ab Werk auf das neue Windows 11 im S-Modus. Der S-Modus wird häufig in günstigen Notebooks eingesetzt, da er Sicherheitsvorteile für unerfahrene Nutzer*innen mit sich bringt. Warum? Mit ihm lassen sich ab Werk nur Apps aus dem offiziellen Microsoft-Store installieren. Wer über den Microsoft-Tellerrand hinausschauen möchte, deaktiviert einfach den S-Modus in den Einstellungen (Einstellungen –> System –> Microsoft Store öffnen –> S-Modus verlassen). Die neu gewonnene Freiheit ist übrigens permanent – ein Zurück gibt es nicht mehr.
Der S-Modus ist also keine Hürde bei der Auswahl des Notebooks. Wer ihn möchte, kann ihn nutzen. Wer ihn deaktiviert, bekommt mit dem GeoBook ohne große Umwege das neue Windows 11. Ansonsten hat Tactus das System erfreulich sauber gelassen, bei etwas über 90 GB freiem Speicher ist das aber auch nur konsequent. Das GeoBook 140 wird ab Werk bei uns im Shop übrigens mit Microsoft 365 Single ausgeliefert. Ihr könnt euch also sofort ins Buchstaben-, Zahlen- oder Foliengetümmel stürzen.
Erwartbare Performance mit Entschleunigungsmomenten
Ich war anfangs etwas skeptisch, was der Intel Celeron N4020 wirklich zu leisten im Stande ist. Immerhin ist der Prozessor nicht unbedingt für rasante Performance berüchtigt. Aber fangen wir mit dem Starten des Notebooks an. Das Zusammenspiel aus CPU und SSD resultiert beim Hochfahren immerhin in 24 Sekunden – inkl. Windows-Anmeldung via PIN. Das ist akzeptabel. Aus dem Ruhezustand erwacht das GeoBook 140 in ca 6-7 Sekunden. Passt also auch.
Ansonsten läuft der Alltag mit ein paar Ausnahmen vernünftig. Durch den Explorer navigieren und Surfen klappt nach der ersten Einrichtung vom Edge-Browser weitestgehend flüssig, ab und zu genehmigt sich das GeoBook aber schon eine Bedenksekunde. Office und Excel sind ebenfalls kein Problem, solange ihr nicht mit Diagrammen eskaliert oder endlose Tabellen verwaltet.
Wo liegen also die Limits? Da sind zum einen Youtube-Videos, die je nach gewählter Auflösung in Edge mal mehr oder weniger flüssig laufen. Da das Display maximal mit 768p auflöst, solltet ihr auch maximal 720p bei Videos wählen. Spürbare Verbesserung bringt Googles Chrome Browser, der Videos flüssiger abspielt und auch das Vor- und Zurückspringen in der Timeline galanter abfedert. Wer nicht an stärkere Hardware gewöhnt ist und keine Sekunden zählt, dürfte mit den sporadisch auftretenden Verzögerungen leben können.
Die Wiedergabe einer 2,5 GB großen 720p-Videodatei klappt übrigens einwandfrei und selbst das Springen zu einer bestimmten Zeitmarke meistert das Notebook nahtlos. Wer das GeoBook 14 für leichte Bildbearbeitung – bspw. mit GIMP – nutzen möchte, kann das genauso problemlos tun. Zumindest JPG-Dateien mit einer Auflösung von 2000x1333px ließen sich im Test schnell und flüssig bearbeiten. Die größere Hürde stellt für diese Aufgabe eher das Display dar.
Einen Vorteil hat die moderate Leistung zudem: Der Intel Celeron 4020 punktet mit einem genügsamen Stromverbrauch. Akzeptable sechs Stunden hält der 5000-mAh-Akku im Schnitt ohne Steckdose durch, wenn sich der Arbeitsalltag auf Surfen und Office beschränkt. Videos fordern den Akku natürlich etwas mehr.
Aufrüsten: Machbar, aber unnötig schwierig
Das GeoBook setzt auf der Unterseite auf 10 Kreuzschrauben, die sich mit einem entsprechend kleinen Schraubenzieher schnell und unkompliziert lösen lassen. Bis zu diesem Punkt gäbe es bei der Wartungsfreundlichkeit die volle Punktzahl, aber bei den zehn Schrauben bleibt es leider nicht. Unter den hinteren beiden Gummifüßen hat Tactus nämlich jeweils zwei weitere Schrauben versteckt. Das ist im besten Falle überflüssig und erschwert den Zugang zur Hardware für Laien deutlich. Solltet ihr das Notebook also häufiger öffnen, wird Kleber für die losen Füße notwendig.
Im Inneren angekommen, fallen die Möglichkeiten wenig überraschend überschaubar aus. Der Arbeitsspeicher ist fest verlötet und nicht sichtbar. Eine weitere SSD kann ebenfalls nicht verbaut werden, obwohl genügend Platz vorhanden wäre. Ihr könnt aber die vorhandene SSD gegen ein schnelleres Pendant mit mehr Speicherplatz austauschen. Der Akku ist ebenfalls nur verschraubt. Sollte er also in einigen Jahren den Geist aufgeben, könnt ihr ihn selbst austauschen. Die genaue Seriennummer steht auf dem Akku.
Sound: Angenehme Höhen, abwesende Tiefen
Die Speaker existieren und geizen wie erwartet nicht mit fehlender Tiefe, dafür neigen die Höhen aber auch nicht zum Kreischen, wie es bei günstigen Notebooks häufiger der Fall ist. Ihr könnt sie zudem entspannt aufdrehen, denn selbst bei maximalem Pegel werden sie nicht sehr laut. Das Klangbild wird so insgesamt zwar zu keinem Zeitpunkt ausgewogen, aber immerhin auch nicht unangenehm.
Fazit zum GeoBook 140
Was bleibt also am Ende zu sagen? Das GeoBook 140 macht angesichts des niedrigen Preises von 99 Euro* (via Zahlart Paypal und Gutscheincode „NBBPAYPAL“ während unserer Back to School Aktion bis zum 31.08.2022) sehr vieles richtig. Dazu zählen vor allem die schlichte Optik, die gute Verarbeitung und die einwandfreien Eingabegeräte. Anschlusstechnisch ist für den Alltag abgesehen von USB-C alles dabei und auch der S-Modus von Windows 11 lässt sich im Handumdrehen deaktivieren. Die Leistung bricht zwar keine Rekorde, Office- und Bildbearbeitung-Light, Surfen und Videos schauen können Gelegenheitsnutzer*innen mit dem Intel Celeron 4020 und 4 GB RAM aber trotzdem.
Anspruchsvollere Aufgaben setzen hingegen ein ruhiges Gemüt und Geduld voraus, denn dann genehmigt sich das Notebook die ein oder andere Bedenksekunde. Wer vornehmlich mit Office arbeiten möchte, kann direkt loslegen, denn Microsoft 365 Single ist bereits installiert. Abgesehen davon ist Windows 11 schlank gehalten, viel Spielraum bietet die SSD mit 128 GB Speicher aber auch nicht. Wer aufrüsten möchte, kann entweder eine MicroSD-Karte nutzen oder das Notebook öffnen und die SSD austauschen. Schade nur, dass Tactus unnötige Schrauben unter den hinteren Füßen versteckt.
Die größte Schwäche des GeoBook 140 bleibt damit das Display. Es kann im Test weder mit hoher Farbtreue noch -intensität punkten, außerdem leidet das TN-Panel unter den klassischen Farbverzerrungen, wenn man seitlich darauf schaut. Das Phänomen ist angesichts der Preisklasse aber nicht überraschend und andere Wettbewerber schneiden ebenfalls nicht besser ab. Im Sub-300-Euro-Segment ist einfach kein Spielraum für den Griff zum farbstabileren und somit teureren IPS-Panel vorhanden.
Wer ein günstiges Notebook für gelegentliche Office-Arbeiten, das Surfen im Netz oder auch das Schauen von Videos sucht, dürfte mit den genannten Einschnitten durchaus leben können. Wer es etwas flexibler möchte, kann auch mal einen Blick auf das GeoFlex 110 und 140 (Test) werfen. Für alle GeoBooks bieten wir euch mit NBB Selection einen erweiterten Serviceumfang.
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