Ja, es wird wieder kühler. Was mich ärgert: Meine Wohnung ist oft überheizt. Da helfen auch der zentrale Thermostat mit Zeitschaltuhr und die einzelnen Thermostate an den Heizkörpern wenig. Lässt man dann auch noch ein Fenster offen und vergisst den Heizkörper darunter abzuschalten, dann freut sich zwar mein Energieversorger, weil er mir nach der Heizperiode eine fette Rechnung schicken darf, ich mich aber weniger, weil ich Energie und Geld verschwendet habe. Als Teil des Homematic IP Smart Home Systems bietet eQ-3 eine intelligente Heizkörpersteuerung an. Sie will alles automatisch (für mich) regeln und ein optimales Raumklima herstellen. Kabel muss man dazu nicht verlegen. Das System arbeitet drahtlos über Funk. Zu gewinnen gibt es auch etwas: Wir verlosen vier Homematic IP Starterpacks.
Zentrale Steuerung mit dem Homematic IP Access Point
Zentrales Element der Homematic IP Raumklima-Lösung ist der Homematic IP Access Point. Ihn verbindet man mit dem mitgelieferten Ethernet-Kabel mit einem Internet-Router. Eine Anbindung an den Router über WLAN ist nicht vorgesehen, sodass man den Homematic IP Access Point in der Nähe des Routers aufstellen muss. In ungünstigen Fällen kann es sein, dass die Wohnung nicht komplett vom Funk abgedeckt wird, über den der Access Point die anderen Homematic-Komponenten anfunkt. Zur Not greift man auf ein längeres Ethernet-Kabel zurück oder benutzt einen WLAN-Repeater mit Ethernet-Anschluss, um den Access Point optimal platzieren zu können. Im Test klappte es bei einer etwa 80 Quadratmeter großen Testwohnung auch ohne zusätzliche Kabel oder Repeater, obwohl der Homematic IP Access Point in Randlage der Wohnung postiert war.
https://www.youtube-nocookie.com/yoCRqH4jTnY
Die Einrichtung des Access Points und weiterer Komponenten erfolgt mit einem Android Smartphone oder Apple iPhone über die Homematic App. Sie dient außerdem zur Administrierung von Heizprofilen und manuellen Steuerung des Systems über das Mobilgerät aus dem lokalen Netzwerk oder aus der Ferne über das Internet. Um das Homematic-System über das Internet ansteuern zu können, wird ein serverbasierter Dienst von eQ-3 verwendet. Bei ähnlichen Lösungen anderer Hersteller muss man sich als Anwender erst umständlich registrieren, bei der Raumklima-Lösung von eQ-3 entfällt das. Die Zuordnung erfolgt über die Seriennummer des Access Points, sodass man das smarte Heizsystem anonym nutzen kann, ohne persönliche Daten wie etwa den Wohnungsstandort an den Anbieter übertragen zu müssen. Die Verknüpfung des Homematic IP Access Points mit der App erfolgt unkompliziert per Scan eines gerätespezifischen QR-Codes mit der Smartphone-Kamera. Soll noch ein weiteres mobiles Gerät zur Steuerung benutzt werden, dann reicht es aus, den QR-Code damit zu scannen. Das komplette Raumklima-System kann dann ebenfalls mit dem zweiten Gerät gesteuert werden.
Homematic IP Heizkörperthermostate und Fenster-/Türkontakte
Wir haben aus dem Vollen geschöpft und sämtliche Heizkörper in unserer Wohnung mit den Homematic IP Thermostaten versehen. Sie werden einfach gegen die alten Thermostate ausgetauscht. Je nach vorhandenem Heizkörperventil schraubt man sie lediglich auf oder verwendet einen beiliegenden Zwischenadapter. Die Thermostate verfügen über ein LC-Display zur Temperatur- und Statusanzeige, ein Einstellrad zur manuellen Regelung sowie einen Boost-Taster für ein schnelles Aufheizen. Im Inneren des Thermostats arbeitet ein Stellmotor, der den Stößel des Heizkörperventils betätig und damit die Wärmeabgabe des Heizkörpers regelt. Die notwendige Energie liefern zwei AA-Batterien. Das Thermostat steht über ein proprietäres Funkprotokoll auf einer Frequenz zwischen 868-MHz-Band mit dem Access Point in Verbindung. Die Vorteile sind die hohe Energieeffizienz sowie Daten- und Übertragungssicherheit, sodass niemand von außen dazwischenfunken kann. Die Einbindung der Thermostate in das System erfolgt ebenfalls über das Einscannen gerätespezifischer QR-Codes. Die Thermostate weist man dann in der App frei benennbaren Räumen wie etwa Wohnzimmer, Schlafzimmer, Arbeitszimmer, Küche oder Bad zu. Sollten sich mehrere Thermostate in einem Raum befinden, lassen sie sich so später gleichzeitig ansteuern.
Um zu vermeiden, dass weitergeheizt wird, wenn Türen oder Fenster geöffnet sind, klebt oder schraubt man Homematic IP Tür-/Fensterkontakte an Türen- oder Fensterrahmen. Bei unserem Testaufbau haben wir uns auf Fenster beschränkt. Die Einbindung der Tür-Fenster-Kontakte in das System erfolgt ebenfalls sehr einfach über QR-Codes. Die Fensterkontakte werden über eine AA-Batterie gespeist und registrieren über Infrarotlicht, ob ein Fenster geöffnet oder geschlossen ist und senden ein entsprechendes Signal an den Access Point, der dann die Thermostate in dem Raum herunter- oder heraufregelt. Das vermeidet unsinniges Heizen bei geöffnetem Fenster.
Wandthermostate und Eco-Taster
Ein Homematic Wandthermostat erlaubt das manuelle Regeln der Temperatur eines einzelnen Raumes über einen Drehregler, ohne das Smartphone und die App benutzen zu müssen. Den Wandthermostat klebt oder schraubt man an die Wand. Zwei AA-Batterien liefern die notwendige Energie. Der Vorteil des Wandthermostates liegt in der genaueren Messung der Raumtemperatur in einiger Entfernung von den Heizkörpern. Ist er im System eingebunden und einem Raum zugewiesen, steuert er alle darin befindlichen Thermostate über den Homematic IP Access Point gleichzeitig. Zusätzlich zeigt der Wandthermostat über ein LC-Display die Ist- oder Soll-Temperatur und im Wechsel die Luftfeuchtigkeit an. Die Anzeige der Luftfeuchtigkeit hilft dabei, rechtzeitig zu lüften und ein optimales Raumklima zu erzielen.
Praktisch ist der Homematic Eco-Taster, wenn man die Temperatur in der gesamten Wohnung absenken oder herauffahren möchte. Man platziert ihn am Besten in der Nähe der Wohnungstür. Verlässt man die Wohnung während noch ein Heizprofil aktiv ist, dann drückt man einfach den Eco-Taster und die Temperatur wird auf den vorab eingestellten Wert abgesenkt. Auch der Eco-Taster wird per gerätespezifischem QR-Code in das System eingebunden und über zwei AA-Batterien gespeist.
Die Homematic IP in der Praxis
Im optimalen Fall soll die Homematic IP Raumklimalösung alles selbst regeln, ohne dass man eingreifen muss. Dazu verwendet das System ein Heizprofil, das sich am Tagesablauf der Bewohner orientiert und die Temperatur in den einzelnen Räumen nach Tageszeit und Wochentag steuert. Ein Profil lässt sich sehr einfach über die Homematic App selbst erstellen oder anpassen, indem man angibt, welche Räume zu welchen Zeiten und an welchen Tagen beheizt werden sollen. Dazu stellt man jeweils die gewünschte Wohlfühltemperatur ein. So sind beispielsweise an normalen Arbeitstagen morgens das Badezimmer und die Küche vorgeheizt, abends ist dann auch das Wohnzimmer warm, wenn man von der Arbeit nach Hause kommt. Dazwischen ist die Temperatur in allen Räumen heruntergefahren. An Wochenenden muss man vielleicht nicht ganz so früh aufstehen und lässt die Heizung später anlaufen, dafür dann aber gleich in mehreren Wohnräumen und über einen längeren Zeitraum. Hat man das Profil einmal richtig eingestellt, läuft es zuverlässig und man braucht nicht einzugreifen.
Ändert sich dagegen der voreingestellte Rhythmus im Vergleich zum Heizprofil, dann muss man manuell nachbessern. Etwa dann, wenn man die Wohnung für mehrere Stunden verlässt. Eine Möglichkeit ist es, den Eco-Taster zu betätigen und die Temperatur in der gesamten Wohnung auf ein definiertes Minimum abzusenken. Wer keinen Eco-Taster hat, kann das auch über die Homematic-App tun. Möchte man es in einem Raum wärmer als definiert haben, so kann man das ebenfalls über die App einstellen. Hat man einen Wandthermostat eingebunden, dann gelingt die Temperatureinstellung flotter über dessen Einstellregler. Einen einzelnen Heizkörperthermostat regelt man über das Drehrad, die Soll-Temperatur wird dabei auf dem LC-Display auf ein Zehntelgrad genau angezeigt. Wer eine schnelle manuelle Aufheizung eines Heizkörpers wünscht, drückt von vorne auf das Thermostat. Die integrierte Taste löst eine Boost-Funktion aus, sodass der Heizkörper für etwa zehn Minuten auf volle Leistung läuft. So lassen sich kalte Räume recht schnell auf Temperatur bringen. Die Stellmotoren in den Thermostaten arbeiten recht laut. Im Schlafzimmer ist das störend, wenn man gerne warm schläft und die Thermostate in der Nacht mit lautem Stellgeräusch nachregeln. Man sollte dort besser auf den Einsatz eines solchen Thermostates verzichten, wenn man tendenziell einen leichten Schlaf hat.
Gut gefällt das automatische Abschalten der Heizkörper bei geöffnetem Fenster. Die Fensterkontakte arbeiten absolut zuverlässig. Die Reaktion der Heizthermostate erfolgt fast sofort. Wer mag, stellt eine zeitliche Verzögerung von bis zu 60 Sekunden ein. Das Thermostat springt dann nicht sofort an. Der Sinn dafür hat sich uns allerdings nicht ganz erschlossen, denn auch bei Stoßlüftung sollten die Heizkörperventile sofort geschlossen werden, um nicht sinnlos zu heizen und Energie zu verschwenden.
Weniger gut gefällt, dass in Abhängigkeit von der Anzahl der verwendeten Homematic-Komponenten sehr viele Batterien benötigt werden. Bei unserem Testsystem mit fünf Thermostaten, fünf Fenster-Tür-Kontakten, zwei Wandthermostaten und zwei Eco-Tastern sind es sage und schreibe 23 AA-Batterien. Wie lange die Batterien in den einzelnen Komponenten halten, hängt davon ab, wie oft sie benutzt werden. Die Stellmotoren in den Thermostaten arbeiten je nach Profileinstellung über den Tag mehrmals. Sind die Heizkörperventile älter und nicht mehr ganz so leichtgängig, dann benötigen die Stellmotoren mehr Strom und die Batterien sind schneller leer. Die Batterien in den Wandthermostaten, Eco-Tastern und Fensterkontakten dürften dagegen länger halten. Aufgrund des kurzen Testzeitraums sind dazu aber keine verlässlichen Angaben möglich.
Fazit
Die Homematic IP Raumklimalösung von eQ-3 ist aufgrund der einfachen Einbindung der Komponenten über eine Smartphone-App und gerätespezifischen QR-Codes bei einer Drei-Zimmer-Wohnung mit Küche und Bad in etwa eineinhalb Stunden eingerichtet. Das Erstellen eines Heizprofils mit anschließendem Fein-Tuning kann dagegen länger dauern und verlangt vom Anwender eine genaue Analyse seines Tagesablaufs, damit nicht sooft manuell eingegriffen werden muss. Das manuelle Nachregeln gelingt recht einfach über die App, direkt am Thermostat, über einen Wandthermostat oder Eco-Schalter. Die Komponenten können einzeln gekauft und das System nach und nach erweitert werden. Homematic IP Access Point, Thermostat und Wandthermostat kosten je knapp 50 Euro, ein Eco-Taster 40 Euro. Ein Tür-Fenster-Kontakt ist für weniger als 30 Euro pro Stück erhältlich. Wie viel Energie man mit der Homematic IP Raumklima-Lösung pro Jahr einspart, hängt davon ab, wie gut oder schlecht man bisher geheizt hat. Bequem ist die automatisierte Heizungssteuerung jedoch allemal. Die Temperatur in meiner Wohnung ist jetzt deutlich konstanter und sie ist nicht mehr so überheizt.
Gewinnspiel: Gewinne eins von vier Homematic IP Starter-Sets Raumklima
Update vom 15.02.2015: Das Gewinnspiel ist beendet. Die Gewinner wurden ermittelt. Vielen Dank an alle, die teilgenommen haben.
Soll es bei euch auch immer mollig warm sein, ohne dabei Energie zu vergeuden? Dann könnt ihr eins von vier Homematic IP Starter-Sets Raumklima gewinnen. Schreibt dazu einfach bis zum 07.02.2016, 23:59 Uhr einen Kommentar unter diesen Blog-Artikel, was euch an dem Homematic-System gefällt und mit welchen Komponenten ihr das Set erweitern wollt.