AVM baut seine FRITZ!Boxen mehr und mehr zu einer Steuerzentrale für Smart Home Komponenten aus. Eine dieser Komponenten ist die FRITZ!DECT 210. Die schlaue Schaltsteckdose ist per DECT-ULE-Funk angebunden und kann über Entfernungen von bis zu 300 Metern angesteuert werden. Optimal also, um sie im Garten einzusetzen, denn sie ist außerdem wetterfest. Als intelligente Steckdose misst sie gleichzeitig den Energiebedarf eines angeschlossenen Gerätes.
Outdoor-tauglich
Die FRITZ!DECT 210 ist die Outdoor-Variante der FRITZ!DECT 200, die ausschließlich für den Einsatz in Innenräumen geeignet ist. Äußerlich unterscheidet sich die FRITZ!DECT 210 durch ihre robuste Bauweise mit einem roten Schutzdeckel, der die Netzsteckdose vor Staub und Spritzwasser nach IP44-Standard schützt. Während des Betriebs ist ein kompletter Schutz nach IP44 nur dann gewährleistet, wenn der Netzstecker des angeschlossenen Gerätes und die Wandsteckdose ebenfalls mindestens der IP44-Schutzklasse entsprechen.
AVM gibt zum Betrieb einen Temperaturbereich von -20 bis +40 °C an, in dem die Schaltsteckdose reibungslos funktionieren soll. Wir haben das gnadenlos getestet und die FRITZ!DECT 210 kurzerhand in den Gefrierschrank gesteckt, auf -18 °C runtergekühlt und in Betrieb genommen. Die Steckdose ließ sich in diesem Zustand anstandslos ansteuern. Außerdem haben wir die FRITZ!DECT auf etwas mehr als 40 °C erwärmt und sie später mit reichlich Spritzwasser aus einer Sprühflasche malträtiert. Auch hier gab es keine Ausfälle. Die Schaltsteckdose von AVM sollte also für den ganzjährigen Außeneisatz geeignet sein, um beispielsweise Lampen, Springbrunnen und Rasensprenger anzusteuern. Die maximale Schaltleistung beträgt 3450 Watt bei 15 A. Die FRITZ!DECT 210 schaltet dabei zweipolig die Phase und den Neutralleiter.
Installation und Reichweite
Damit die Ansteuerung klappt, muss man die FRITZ!DECT 210 Schaltsteckdose zunächst bei der FRITZ!Box anmelden. Laut AVM ist sie mit allen DECT-FRITZ!Boxen außer 7312 und 7412 kompatibel. Außerdem muss FRITZ!OS ab Version 6.0 auf dem Router installiert sein. Im Test haben wir eine FRITZ!Box 7490 mit aktuellem FRITZ!OS 6.8 verwendet.
Zum ersten Anmelden stöpselt man die FRITZ!DECT 210 in eine Wandsteckdose ein und drückt an der FRITZ!Box die DECT-Taste solange, bis am Router die DECT- oder Info-Lampe blinkt. Einige Sekunden später signalisiert die DECT-LED an der Schaltsteckdose, dass eine verschlüsselte Verbindung besteht. Die FRITZ!DECT kann nun in beliebigen anderen Wandsteckdosen verwendet werden. Die Verbindung zum Router wird nach dem Einstecken automatisch hergestellt. In Häusern soll die Verbindung 40 Meter weit reichen, im Freien bei Sichtkontakt sogar bis zu 300 Meter. Diese Grenzwerte konnten wir im Test allerdings nicht austesten. Über drei Stockwerke eines Gebäudes bis in den Keller traten jedoch keine Verbindungsprobleme auf. Von innen nach außen in den Garten brach der Kontakt auch nach etwa 80 Metern Entfernung nicht ab. Das sind sehr gute Werte, die herkömmliche WLAN-Steckdosen kaum erreichen.
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Schaltoptionen und Temperaturmessung
Die Administrierung der FRITZ!DECT 210 erfolgt über die Benutzeroberfläche der FRITZ!Box unter „Heimnetz -> Smart Home“. Dort finden sich ein paar clevere Einstelloptionen. So kann man beispielsweise die LEDs deaktivieren, damit sie bei Indoor-Anwendung nicht stören oder das manuelle Schalten am Gerät deaktivieren, um zu vermeiden, dass jemand die automatischen Schaltzeiten aushebelt.
Zeitschaltpläne lassen sich ebenfalls sehr bequem einstellen. Neben regelmäßig wiederkehrenden täglichen oder wöchentlichen Schaltzeiten, kann ein genauer Wochenplan erstellt werden. Bei uns klappte das Schalten durchgängig zuverlässig. Richtig gut gefällt die Ansteuerung der Schaltsteckdose über einen Google Kalender, den man mit der FRITZ!DECT 210 verknüpft. Dann trägt man als Termin zu den gewünschten Schaltzeiten einfach nur „an“ oder „aus“ ein. Einfacher geht es kaum. Wer mag, lässt die Außenbeleuchtung nach Sonnenauf- und Untergang automatisch schalten.
Die FRITZ!DECT 210 besitzt ein Mikrofon zur Geräuscherkennung, sodass bei bestimmten Frequenzen oder Lautstärkeschwellwerten ein Schaltvorgang ausgelöst werden kann. Auf diese Weise haben wir der Steckdose einen bestimmten Pfeifton zugeordnet und sie auf Zupfiff schalten wollen. Das klappte jedoch nur sporadisch. Auch durch Klatschen kann man die Steckdose an- und abschalten. Aber auch hier waren viele Versuche in unterschiedlicher Lautstärke nötig, um einen Schaltvorgang auszulösen. Bisher arbeiten beide Funktionen, die FRITZ!OS ab Version 6.8 auf dem Router voraussetzt, noch nicht zuverlässig.
Manuelles Schalten ist über FRITZ!OS im Browser mit Windows PCs oder Macs oder per MyFRITZ!-App unter Android und iOS möglich. Damit der Zugriff aus der Ferne und per App funktioniert, muss der Router über den Cloud-Dienst MyFRITZ! freigeschaltet sein. In der App gibt man dann nur das Zugangspasswort ein und autorisiert bei der ersten Verwendung den Zugriff auf die FRITZ!Box, mit der die Schaltsteckdose verbunden ist. Danach lässt sich die FRITZ!DECT 210 über das Internet schalten. Die Schaltverzögerung ist abhängig von der Internet-Verbindung. Im Test betrug die Verzögerung weniger als zwei Sekunden, im lokalen Netzwerk erfolgte die Ansteuerung unmittelbar.
Die AVM Schaltsteckdose enthält einen Temperaturfühler, sodass sich auch gleich die Temperatur bestimmen lässt. Per Offset-Einstellung lässt sich eine etwaige Temperaturabweichung korrigieren. Temperatur-abhängiges Schalten ist ebenfalls möglich. Dazu muss eine Gruppe angelegt werden, die auch nur aus einem Gerät bestehen darf. Bei der Einrichtung der Gruppe lässt sich unter „Gruppe automatisch schalten“ neben anderen Schaltoptionen die Temperatur auswählen und beispielsweise ein Schwellwert und ein Zeitraum zum Schalten der Steckdose festlegen.
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Leistungsmessung und Energiebedarf
Was die FRITZ!DECT 210 zur smarten Schaltsteckdose macht, ist das integrierte Leistungsmessgerät. Den Energiebedarf eines angeschlossenen Verbrauchers ermittelt sie in Echtzeit. In den Einstellungen gibt man den Preis pro Kilowattstunde des eigenen Stromtarifs und den CO2-Ausstoß ein. Dann werden nicht nur die Wirkleistung und die Spannung grafisch über den zeitlichen Verlauf angezeigt, sondern auch die Stromkosten und der CO2-Ausstoß, die das angeschlossene Gerät verursacht. Auf Wunsch lässt man sich eine Kostenprognose ausgeben. Eine detaillierte Anzeige der aktuellen und aufgezeichneten Werte ist nur unter FRITZ!OS möglich. In der MyFRITZ!-App wird lediglich die aktuelle Leistungsaufnahme angezeigt.
Wir haben die Genauigkeit der Messungen mit einem geeichten Leistungsmessgerät überprüft. Die Abweichungen blieben dabei unterhalb der Toleranzangaben von ± 0,1 Watt bis 5 Watt und ± 2 % ab 5 Watt, wie sie AVM angibt.
Durch die Leistungsmessung ist es möglich, Geräte, die in den Standby gehen, automatisch vom Netzstrom zu trennen. Dazu stellt man den passenden Schwellwert in Watt ein. Schaltet beispielsweise ein TV in den Standby-Betrieb, dann erkennt das die FRITZ!DECT 210 und trennt das TV selbstständig vom Strom. Das lohnt sich aber nur bei Geräten, die im Standby-Betrieb mehr Strom aufnehmen als die Schaltsteckdose selbst. Sie benötigt im ausgeschalteten Zustand gemessene 0,4 Watt, im eingeschalteten Zustand sind es 1 Watt.
Technische Daten FRITZ!DECT 210 Outdoor-Schaltsteckdose
- Funk: DECT-ULE
- Maximale Leistungsaufnahme: ca. 1,5 Watt
- Leistungsaufnahme im Stand-by: ca. 0,4 Watt
- Messgenauigkeit: ± 0,1 Watt (bis 5 Watt) bzw. ± 2 % (ab 5 Watt)
- Abmessungen (B x T x H): 65 x 36 x 127 mm (ohne Stecker)
- Gewicht: 207 g
Fazit
Die FRITZ!DECT 210 Outdoor-Schaltsteckdose ist robust und problemlos für den Außeneinsatz bei widrigen Witterungsbedingungen geeignet. Sie ist einfach zu konfigurieren und bietet eine Vielzahl an Einstellungsmöglichkeiten. Mit ihren automatischen und manuellen Schaltoptionen und der Ansteuerung über das Internet deckt sie einen breiten Anwendungsbereich ab. Die Messung des Energiebedarfs ist mehr als nur ein Goodie, gibt sie doch zuverlässig Auskunft, wie hoch der Energiebedarf eines angeschlossenen Gerätes ist und welche Stromkosten anfallen.
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