Test Homematic IP Starter Set Alarm: Einsteiger-Alarmsystem für die eigenen vier Wände

      Test Homematic IP Starter Set Alarm: Einsteiger-Alarmsystem für die eigenen vier Wände

      Homematic IP bietet mit dem Starter Set Alarm eine anwenderfreundliche Lösung zur Sicherung des eigenen Hauses, bzw. Wohnung. Wenn ihr schon bestehende Technik von Homematic IP habt, könnt ihr die Komponenten einfach in euer bestehendes System integrieren. Wir haben das System in einer Altbau-Wohnung in Berlin getestet und verraten euch, ob ihr damit wirklich Sicherheit gewinnt.

      Eine Minute entscheidet über einen Einbruch

      60 Sekunden sind nicht viel Zeit und doch ist es die Dauer, die ein Einbrecher versucht in eure Wohnung, oder euer Haus einzudringen. Sollte es ihm in dieser Minute nicht gelingen, geht er zum nächsten Tür. Die meisten Wohnungseinbrüche passieren während des Tages, wenn man auf Arbeit ist oder die Kinder zur Schule bringt. Beliebte Einstiegspunkte für Einbrecher sind dabei Türen und Fenster. Genau hier setzt die das Starter Set Alarm von Homematic IP an.

      Das Set enthält einen Sensor für Türen/ Fenster, einen Bewegungsmelder für das Innere eurer Wohnung, sowie eine batteriebetriebene Alarm-Sirene. Ihr könnt auch später einfach weiteres Zubehör von Homematic IP nachträglich einbinden. Alle Komponenten werden kabellos mit dem mitgelieferten Home Control Access-Point verbunden und bilden so euer Alarmsystem. Nettes Detail: Schrauben, Klebeflächen, sowie Kabel und Batterien sind im Lieferumfang enthalten. Ihr bekommt also alles für den Start, ohne noch mal los zu müssen, weil eine Batterie fehlt.

      Homematic IP Starter Set Alarm

      Nervenzentrum: Home Control Access Point

      Hier laufen alle Informationen zusammen. Der Home Control Access Point wird mit dem mitgelieferten Netzwerkkabel direkt mit eurem Router verbunden. Er benötigt auch eine eigene Stromversorgung. Stellt also sicher, dass ihr noch eine Steckdose in der Nähe eures Routers frei habt. Ihr könnt den Home Control Access Point nicht via WLAN in euer System integrieren. Die Anbindung via Kabel an euren Router ist also zwingend erforderlich. Dies dient eurer Sicherheit, weil es immer einfacher wird, in ein kabelloses Netzwerk einzudringen.

      Durch die Verbindung mit dem Internet und den Homematic IP Servern erhaltet ihr die Möglichkeit später euer System mit dem Smartphone zu steuern. Das System nutzt dabei nicht euer WLAN, sondern ein eigenes Netz. Dadurch ist eine Störung des Systems durch WLAN, Bluetooth oder andere Funkstandards im 2,4 GHz-Band ausgeschlossen.

      Der Vorteil liegt auf der Hand: Das System funktioniert auch dann, wenn euer Internet mal ausfällt. Lediglich die Verbindung von der Zentrale zur App ist dann nicht mehr gegeben, die von euch programmierten Einstellungen sind weiter aktiv. Da die einzelnen Komponenten batteriebetrieben sind, schadet auch ein Stromausfall dem System nicht. Die Alarme werden weiter ausgelöst.

      Installation mit der Homematic IP App

      Wie es sich für moderne Smart Home Komponenten gehört, wird auch das Homematic IP Starter Set Alarm mit einer App eingerichtet und gesteuert. Diese ist sowohl im Play Store von Google, als auch in Apples App Store verfügbar. Diese App führt euch dann Schritt für Schritt durch die Einrichtung eures Alarmsystems. Nette Geste: Ihr müsst euch keinen Account erstellen und persönliche Daten teilen. Das System speichert die ID des Access Control Points und braucht von euch keine weiteren Daten.

      Auf der Rückseite des Access Control Points findet ihr einen QR-Code, den ihr in der App direkt scannen könnt. Danach verarbeitet das System die Informationen, um was für ein Gerät es sich handelt automatisch. Genauso verbindet man auch alle anderen Geräte: einfach den mitgelieferten QR-Code scannen und das System erledigt den Rest. Sehr komfortable Lösung. Alternativ könnt ihr auch einfach den Sensor einschalten und über die App suchen. Jedes Gerät wird dann von euch einem Raum zugewiesen. So seht ihr dann auch immer, welcher Sensor sich gerade bei euch meldet. Wenn ihr Thermostate von Homematic IP besitzt, dann könnt ihr auch gleichzeitig die Temperatur im Raum messen und den Heizkörper regeln. Die komplette Einrichtung des Starter Set Alarm hat etwa 40 Minuten in Anspruch genommen.

      Raumüberwachung mit Bewegungsmelder

      Zum Überwachen von ganzen Räumen nutzt ihr am besten den Bewegungsmelder im Set. Im aktivierten Zustand gibt er bei Bewegungen ein Signal an den Home Control Access Point und der wiederum an die Sirene. Mit zwei AA-Batterien betrieben ist er kaum größer als eine Espressotasse. Ihr könnt den Bewegungsmelder entweder hinstellen, oder mit den mitgelieferten Schrauben an der Wand befestigen. Der Bewegungsmelder erfasst horizontal alles was seinen etwa 110 Grad großen Bereich betritt.

      Die Reichweite wird vom Hersteller mit 15 Metern angegeben. Konnten wir leider nicht testen, da keine Strecke in der Wohnung lang genug war. Den acht Meter langen Flur hat er allerdings in voller Länge erfasst. Ihr könnt den Sensor nicht draußen verwenden, da er keinen Schutz gegen das Eindringen von Wasser besitzt. Für Haustierbesitzer gilt, dass auch diese den Sensor auslösen können. Bei unserem Test wurden jedenfalls alle Menschen erkannt.

      Der Fenster/ Tür-Kontakt

      Das Fenster, die beliebteste Methode für Einbrecher, haben wir mit dem Fenster/Tür Kontakt gesichert. Eine nette Idee von Homematic IP ist es, dass zwei verschiedenfarbige Abdeckung beigelegt wurden. So könnt ihr wählen, je nachdem ob eure Fensterrahmen weiß, oder braun sind.

      Homematic IP Starter Set Alarm

      Der Fenster-/Türkontakt

      Der Sensor wird neben eurem geschlossenen Fenster installiert. Das Licht der Leuchtdiode wird dann vom Fensterrahmen reflektiert und vom IR-Sensor erfasst. Sollte euer Fenster geöffnet werden, meldet der IR-Sensor, dass er kein Signal mehr von der Diode erhält. Der Home Control Access Point wird, wie schon beim Bewegungsmelder, ein Signal an die Sirene und euer Handy senden. Betrieben wird der Fenster/ Tür-Kontakt mit einer einzelnen AA-Batterie.

      Die sehr laute Alarmsirene

      Die Aufgabe einer Sirene ist es gehört zu werden und das wird diese Sirene mit Sicherheit. Schon wenn ihr das Alarmsystem in der App aktiviert, gibt sie ein akustisches Signal von sich. Das System unterscheidet zwischen Hüllenschutz, bei dem die Fenster und Türen gesichert werden, und Vollschutz. Beim letzteren werden alle eingerichteten Alarmsysteme scharf geschaltet. Je nachdem für welchen Modus ihr euch unterscheidet, gibt es unterschiedliche akustische Signale von der Sirene zur Bestätigung. Diese Signale konnten wir auch bei geschlossener Wohnungstür noch leicht hören.

      Die Sirene hat einen Durchmesser von 13 cm und eine Höhe von 5 cm. Da die Stromversorgung mit 3 Batterien gewährleistet ist, könnt ihr sie innerhalb eurer Wohnung platzieren wie ihr wollt. Besteht die Gefahr der Manipulation, weigert sich die App den Alarm scharf zu stellen, bis ihr die Abdeckung erneut geöffnet habt und kontrolliert habt, ob alles in Ordnung ist. Auch wenn man bei geöffneter Abdeckung außer weißem Kunststoff und den drei AA-Batterien nicht viel sieht.

      Wie auch bei allen anderen Teilen des Starter Set Alarm gibt auch bei der Sirene: Alle Schrauben, Batterien und Befestigungsmaterialien sind im Set enthalten.

      Homematic IP Starter Set Alarm

      In der Praxis

      Die Steuerung und Überwachung der kompletten Anlage erfolgt in der Homematic IP-App. Diese ist kostenlos und sowohl im Play Store von Android, als auch im Apples App Store erhältlich. Die App ist simpel aufgebaut und zeigt schnell den aktuellen Status des Systems an. Auch den Zustand einzelner Räumen kann man sich anzeigen lassen. Der Zugriff kann auch unterwegs ohne Probleme erfolgen, solange euer Handy mit dem Internet verbunden ist. Da der Tür/Fenster-Kontakt auch die Temperatur im Raum misst, wisst ihr auch unterwegs immer, wie warm es in eurer Wohnung ist.

      Ich empfehle euch allerdings den stummen Alarm einzustellen. Die ist nämlich richtig laut. Das kann bei Fehlalarmen zu Problemen mit den Nachbarn führen. Auch wenn die Sirene nicht auslöst, erfahrt ihr in der App, welcher Sensor wann ausgelöst wurde. Zusätzlich werden alle Aktionen im Alarm-Protokoll festgehalten. Sollte eine der Batterien mal zur Neige gehen, bekommt ihr auch darüber eine Info in der App. Eine gute Idee bei so vielen Sensoren, welche alle mit Batterien laufen. Damit könnt ihr auf einen Blick sehen, bei welchem Sensor eventuell die Batterien gewechselt werden müssen.

      Erweitern

      Ihr könnt das Set problemlos mit weiteren Homematic IP Smart Home Produkten erweitern und über die App dann zum Beispiel eure Heizung, Rauchmelder oder Rollladen steuern. Das Ganze lässt sich dann auch über Sprachsteuerung (Google Home & Alexa) bedienen.

      Fazit

      Homematic IP Starter Set Alarm

      Das Starter Set Alarm von Homematic IP bietet einen guten Einstieg in die Welt der Alarmanlagen. Die einzelnen Sensoren funktionieren kabellos in ihrem eigenen Netzwerk und die App erlaubt eine einfache Bedienung. Die Möglichkeit auch noch nachträglich weitere Alarm-Sensoren einzubinden, ist sehr gut und einfach umgesetzt. Auch die simple Integration in ein eventuell bestehendes Homematic IP System muss man loben.

      Für die App wären mehr Funktionen wünschenswert. So kann man keine Zeitfenster für das Scharfschalten der Alarme festlegen. Das Abschalten der Anlage muss immer manuell erfolgen. Die akustische Bestätigung, dass der Alarm scharf geschaltet wurde, könnte darüber hinaus auch etwas freundlicher klingen. So klingt das eher nach einer alten Autoalarmanlage.

      Für den Anfang ist dieses Set eine gute Wahl, da die wichtigsten Schwachstellen der eigenen vier Wände sofort gesichert werden. Für die Sicherung einer kleinen Wohnung reicht der Umfang dieses Sets für 160 Euro* vollkommen aus.

      Homematic IP Starter Set Alarm

      Stand: 11/2019

      Veröffentlicht von Sascha

      Gamer, Filmliebhaber & Hobby-Fotograf – also alles was eine gute Geschichte erzählt. Großer Fan von durchdachten Produkten und Privatsphäre. Nach zehn Jahren im Google-System derzeit im Apple-Kosmos unterwegs und soweit zufrieden.

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