Bei Gaming Mainboards versuchen sich die Hersteller immer wieder gegenseitig zu übertreffen. Mehr Möglichkeiten zum Übertakten, mehr FPS durch bessere Optimierung und natürlich mehr Farben bei der LED-Beleuchtung. MSI hat es mit dem X99A Gaming Pro Carbon nicht nur auf Performance-Enthusiasten abgesehen, sondern auch auf Casemodder, die Wert auf möglichst umfangreiche Personalisierung legen. Die X99 Plattform ist dafür auch die richtige Wahl, denn sie stellt aktuell noch die leistungsfähigste Consumer-Basis dar.
Im X99A Gaming Pro Carbon hat MSI dafür auch jede Menge Features untergebracht, um möglichst viel Performance aus der verbauten Hardware herauszuholen. Kompatibel ist es zu den aktuellen Intel Broadwell-E CPUs, also den Hexa-Core Modellen wie dem Core i7 5820K.
Als Vergleichssystem dient unsere übliche Testplattform:
- CPU: Intel Core i7-5820K
- CPU Kühler: Cooler Master Hyper 412S
- RAM: 16GB Crucial Ballistix Elite DDR4
- Mainboard: Gigabyte X99-UD7-WiFi
- GPU: Gigabyte Nvidia GeForce GTX 970 Gaming G1
- Netzteil: FSP Aurum Pro 850 Watt Gold
- Systemlaufwerk: Crucial MX200 1TB SSD
- Gehäuse: Cooler Master Lab Benchtable
Neben dem blanken Mainboard liegt natürlich noch etwas Zubehör dabei – jede Menge Zubehör um genau zu sein. Enthalten sind neben dem Mainboard:
- 1x I/O Shield
- 6x SATA-Kabel, davon drei 90° gewinkelt
- 2x SLI-Bridge
- 2x Mystic Light Extension Verlängerungskabel, verschiedene Längen
- 2x interne Konnektoren, jeweils einmal für Power/Reset Schalter und LED, einmal für Audio
- 1x Set Aufkleber zur Kabel-Markierung
- Treiber-CD
- Handbuch
- Schnellstartanleitung
Es ist also erstmal alles dabei, was man brauchen könnte. Ein nettes Detail sind die internen Konnektoren, die den Anschluss des Frontpanels deutlich erleichtern. Im Normalfall muss man hier einzelne Kabel auf den korrekten Pin stecken, was im Gehäuse oft fummelig wird. Mit den Konnektoren kann man die einzelnen Kabel nun einfach am Konnektor anschließen und dann gebündelt auf dem Mainboard einstecken. Das Zubehör ist ansonsten gut verarbeitet und sollte seinen Zweck problemlos erfüllen.
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Die Liste der Features ist noch bedeutend länger, als das Zubehör. Zu den Highlights gehört die Mystic Light getaufte RGB-LED-Beleuchtung, die mit zusätzlichen LED-Strips erweitert werden kann, der MSI DDR4 Boost, die verbesserte OC Engine, die Game Boost OC-Presets und optimiertes Bandbreitenmanagement für geringe Latenzen.
Auch an Anschlüssen wurde nicht gespart. Interne Slots:
- 1x Sockel 2011-3
- 4x PCI-Express x16 Gesamt
- 2x PCI-Express x16 (x8)
- 2x PCI-Express x8
- 2x PCI-Express x1
- NVIDIA 3-Way-SLI, AMD 3-Way-CrossFireX Support
- 1x PCIe 3.0 x4 M.2
- 1x PCIe 3.0 x4 U.2
- 8x DIMM 288-Pin DDR4, Max. 128GB, (133 MHz / 2.200 MHz / 2.400 MHz / 2.600 MHz / 2.666 MHz / 2.800 MHz / 2.933 MHz / 3.000 MHz / 3.200 MHz / 3.333 MHz / 3.400 MHz / 3.466 MHz)
- 10x SATA 6GB/s
- 1x SATA Express 10Gb/s (belegt 2x SATA 6GB/s)
- 4x USB 2.0
- 5x USB 3.0
- RAID 0/1/5/10
- TPM-Header
- 2x CPU-Lüfter 4-Pin
- 3x Gehäuselüfter 4-Pin
- 1x 24-Pin ATX, 1x 8-Pin EPS12V Stromanschlüsse
Externe Anschlüsse:
- 4x USB 2.0
- 4x USB 3.0
- 2x USB 3.1, davon 1x Typ-A und 1x Typ-C
- 1x PS/2
- 1x GBit Ethernet (LAN)
- 5x 3,5mm Klinke
- S/PDIF (optisch)
Insgesamt bekommt man also eine Menge geboten. Die Ports sind gut erreichbar, auch im eingebauten Zustand. Einzige Mini-Ausnahme: Die SATA-Ports sitzen leicht vom PCB-Rand nach innen versetzt, dadurch passen „normale“ um 90° abgewinkelte SATA-Kabel nicht. Dafür liegen allerdings auch direkt passende, gewinkelte Kabel bei. Die Heatspreader und Abdeckungen im Carbon-Look sehen zudem gut aus, aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache. Interessant ist am Layout, dass einige Bereiche wie die Audio-Verarbeitung auf dem PCB separiert wurden, um Interferenzen zu vermeiden. Der HD-Audio DAC hat auch ein eigenes EMI-Shield im Carbon-Look verpasst bekommen.
Softwareseitig hat MSI eine Treiber CD beigelegt, die auch diverse Dienstprogramme enthält. Darunter das MSI Live Update in Version 6, das Command Center, die MSI Gaming APP und das Intel Extreme Tuning Utility (XTU). Mittels Live-Update lassen sich, ihr werdet es vermuten, die Treiber und Software aktualisieren, während das Command Center ein sehr mächtiges Tool zum Übertakten ist. Hier lassen sich auf die Schnelle Multiplikator und Spannung der CPU sowie die DRAM-Timings einstellen. Alternativ kann auch via Game Boost ein vorgefertigtes OC-Profil aktiviert werden. In der MSI Gaming APP lässt sich neben einer Schnellauswahl der Profile auch die Beleuchtung einstellen. Ob man nun alle Tools benötigt oder auch das Intel XTU ausreicht, muss am Ende jeder für sich entscheiden.
Wo wir schon beim Game Boost sind: Hinter dem Namen verbirgt sich ein Overclocking-Tool, das die CPU auf feste, voreingestellte Werte übertaktet. Dazu braucht man lediglich entweder per Software das gewünschte Profil auswählen, oder den Hardware-Regler am Mainboard zu betätigen. Der Mainboard-Regler funktioniert nur, wenn der PC gerade heruntergefahren ist, während nach der Änderung per Software ein Reboot nötig ist. Auch muss man sich entscheiden, ob die Einstellung per Software oder Hardware vorgenommen wird, beides parallel geht nicht. Festlegen lässt sich dies einfach im BIOS. Stabil lief es bei mir bis hin zum Profil 8 von 11, durch Schwankungen in der CPU-Fertigung hängt die Stabilität beim Übertakten auch immer von der CPU ab. Da mir selbst die Erfahrung für OC fehlt, kann ich zu den tatsächlichen Kapazitäten der Mainboards nur schwer eine Aussage treffen.
Insgesamt ist die Software eine nette Dreingabe, die man nicht unbedingt benötigt, aber die die Verwaltung der unzähligen Mainboard-Features doch deutlich erleichtert. Selbst an eine Smartphone-Anbindung hat MSI gedacht und so lässt sich das Control Center auch mit einer Smartphone App koppeln, um den Betriebszustand immer im Blick zu behalten. Puristen können aber auch fast alle Einstellungen im BIOS vornehmen.
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Apropos BIOS, werfen wir da mal einen Blick hinein. Positiv fällt schon mal auf, dass es ein Click-BIOS ist, das einfach per Maus bedient werden kann. Auch ist es trotz der unzähligen Einstellungsmöglichkeiten recht übersichtlich gehalten. Die wichtigsten Einstellungsmöglichkeiten findet man auf den ersten Blick, in den Untermenüs links lassen sich noch zusätzliche Parameter einstellen. Oben links lässt sich der Game Boost konfigurieren, entweder auf Steuerung per Software oder per Hardware.
Gerade für Bastler dürften außerdem die Bedienelemente auf dem Mainboard interessant sein. Direkt neben dem Game Boost Drehschalter liegen ein Power- sowie ein Reset-Button.
Layout
Wichtig bei einem Mainboard ist vor allem, dass alle gewünschten Geräte und Steckkarten ihren Platz finden können. Wie schon erwähnt gibt es jede Menge PCI Express Slots und SATA-Anschlüsse. Nicht jeder Anschluss und Slot kann hier einfach belegt werden, denn manche Slots teilen sich die verfügbaren PCI Express Lanes des Prozessors. Es ist daher auch abhängig von der verwendeten CPU, welche Slots in welcher Kombination verfügbar sind. Das Handbuch gibt darüber Aufschluss, die Übersicht habe ich euch auch noch einmal zusammengefasst.
Vor allem der PCIe Slot Nummer 6 sollte mit Vorsicht belegt werden, da er sich die Lanes mit dem M.2 und dem U.2 Slot teilt. Auch die SATA Slots sind untereinander gekoppelt. Wird der M.2 Slot für eine SATA-SSD genutzt, können die SATA Slots 5 und 6 nicht benutzt werden. Wird eine U.2 SSD eingesetzt, unterstützt der M.2 Slot auch lediglich noch PCIe 2.0 x2.
Leistung
Schauen wir uns die Leistung an. Für Vergleichswerte musste das nicht mehr ganz so junge Gigabyte X99-UD7 herhalten. Ob sich ein Upgrade lohnen würde, müssen diverse Benchmarks zeigen. Einerseits reine CPU-lastige Anwendungen wie SuperPi 8M, aber auch gemischte Anwendungen wie 3D Mark im Time Spy Benchmark. Um die Speicherbandbreite zu testen kommt Sisoft Sandra zum Einsatz und mit Cinebench werden CPU und GPU getestet. Jeder Test wird dabei doppelt ausgeführt – einmal im Basistakt, einmal im Game Boost Profil 6. Das Profil 6 soll für eine Übertaktung der CPU um 1GHz gegenüber dem Basistakt sorgen.
Bei Standardtaktung zeigt sich das X99 Gaming Pro Carbon noch zurückhaltend und liegt leicht hinter dem Gigabyte X99-UD7. Interessanterweise liegt es allerdings nur in den Einzeltests leicht hinten, während es im kombinierten Time Spy Benchmark eine Nasenspitze vorne liegt.
Letztlich reden wir hier auch über Unterschiede von gerade einmal 20 Punkten im Cinebench CPU-Benchmark oder 2 FPS im OpenGL Test. Die Unterschiede fallen im Alltag also nicht wirklich auf. Auch bei der Speicherbandbreite muss sich das MSI X99 Gaming Pro Carbon geschlagen geben – rund 1GB/s hängt es hinter dem Gigabyte X99-UD7. Im SuperPi 8M Test hängt das MSI neun Sekunden hinter dem Kontrahenten von Gigabyte.
Aktiviert man allerdings eine Übertaktung der CPU, in meinem Test war es der Game Boost in Profil 6, sehen die Werte komplett anders aus. Im Cinebench liegt MSI dann über 200 Punkte im CPU und 30 FPS im OpenGL Benchmark vorne. Im Time Spy Benchmark ist der Unterschied nicht ganz so groß, hier kann das MSI nur 80 Punkte zulegen. Bei SuperPi 8M ging die Berechnung ganze 25 Sekunden flotter von der Hand – eine deutliche Steigerung. Lediglich die Speicherbandbreite ist nach aktivieren des OC Profils nicht gestiegen, sondern sogar gesunken. Ausgleichen lässt sich dies aber sicher durch passende DIMM-Timings.
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Die rückseitigen USB 3.0 Anschlüsse liefern mit bis zu 280MB/s sehr gute Werte, im Schnitt pendelt sich die Übertragungsrate bei rund 240MB/s schreibend und 250MB/s lesend ein.
Der ebenfalls auf der Rückseite befindliche USB 3.1 Anschluss liefert sogar noch mehr Leistung. Über 400MB/s können hier übertragen werden, sofern es die angeschlossene Festplatte oder SSD mitmacht. Im Schnitt kommt der Anschluss auf gut 410MB/s schreibend und 330MB/s lesend. Große Daten sollte man also am besten über den 3.1 Anschluss übertragen – wenn man denn eine entsprechend schnelle externe SSD nutzt.
Möglich ist hier allerdings noch, dass meine verwendete Crucial MX 300 im USB 3.1 Gehäuse an irgendeiner Stelle bremst – am ehesten wohl der im Gehäuse verbaute Controller. Gerade die deutlich geringere Leserate spricht in dem Fall dafür. Mangels Alternative kann ich die Werte allerdings nicht nachprüfen.
Fazit
MSI liefert mit dem X99A Pro Gaming Carbon ein solides Board mit ordentlicher Leistung. Die Ausstattung lässt kaum Wünsche offen, selbst SLI und Crossfire Setups mit bis zu vier Karten sind kein Problem. An Anschlüssen mangelt es ebensowenig wie an Features zum Übertakten und verbessern der Performance. Wer auf Farbspiele steht findet mit dem RGB-LED-Setup samt verschiedener Beleuchtungszonen auch jede Menge Gestaltungsmöglichkeiten.
Wirkliche Schwächen konnte ich nicht finden, die Leistungsunterschiede gegenüber dem Kontrahenten sind marginal und auch nur vorhanden, sofern das Board in der Standardkonfiguration läuft. Einzig die nicht zu SATA Standardkabeln mit 90° Winkel kompatiblen SATA-Anschlüsse kann man als mini Negativpunkt sehen. Da aber passende Kabel beiliegen, ist auch das eigentlich kein Problem.
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Gewinnspiel!
Weil ein Test allein nicht reicht, darf ich mein Testexemplar an einen glücklichen Leser verlosen! Um am Gewinnspiel teilzunehmen müsst ihr lediglich eine einfach Frage beantworten:
Wie heißt die erweiterbare RGB Beleuchtung des MSI X99A Gaming Pro Carbon?
Unter allen richtigen Antworten ziehen wir dann einen Gewinner. Teilnehmen könnt ihr bis Sonntag, den 06. November 2016 23:59 Uhr! Viel Glück!
Veranstalter des Gewinnspiels ist die notebooksbilliger.de AG. Teilnehmen kann jeder aus Deutschland und Österreich ab 18 Jahren, ausgenommen sind Mitarbeiter der notebooksbilliger.de AG und deren Angehörige. Teilnahmeschluss ist der 06.11.2016, 23.59 Uhr. Jeder Teilnehmer kann nur einmal teilnehmen. Zu gewinnen gibt es ein MSI X99A Gaming Pro Carbon Mainboard. Der Gewinn verfällt, wenn der Gewinner sich nicht binnen 14 Tagen nach Zugang der Gewinnermittlung per E-Mail meldet. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mit der Teilnahme an dieser Aktion werden die Teilnahmebedingungen akzeptiert. Die notebooksbilliger.de AG behält sich vor, jederzeit die Teilnahmebedingungen zu ändern oder jederzeit das Gewinnspiel aus wichtigem Grund ohne Vorankündigung zu beenden oder zu unterbrechen. Dies gilt insbesondere für solche Gründe die einen planmäßigen Ablauf des Gewinnspiels stören oder verhindern würden. Das Gewinnspiel steht in keiner Verbindung zu Facebook und wird in keiner Weise von Facebook gesponsert, unterstützt oder organisiert.